Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Schweitzerische Canaan.
im Saamen verborgen ist: ja du bist selbs
das Ey, welches GOTT der Vatter der
himmlischen Brüt-Henne dem H. Geist
hat untergelegt, daß Er dich ausbrute und
Christo zubereite, daß du Jhm als sein Hün-
lein nachlauffen und sein geniessen könnest
in seinem Reich, Joh. 6: 37, 39. 10: 28.
17: 2, 6, 9, 24. Zach. 12: 10.

Fr. Wobey mercke ich diese gute Ding, daß ei-
ne so grosse Seligkeit bey mir anfahe?

Antw. Dabey, daß du einen steten Trieb
innerlich fühlest nicht zu bleiben in der Ab-
kehr von GOTT, und dich dazu eines all-
mächtigen Erretters benöthiget befindest, in-
zwischen es nicht mehr, wie zuvor geschehen,
verlohren geben darffst an Besserung zu ge-
dencken, auch dich nicht weiter auf dein
eigen fromm werden verlassen, sondern dich
der Regierung des H. Geistes sehnlichst an-
vertrauest, und begierigst den Weg, den Er
dich führet, zu gehen verlangest, wann nur
JEsus in dir verkläret werde, welches der
H. Geist als sein Amt und Werck allein zu
thun vermag.

Hier äussert sich seine unendliche Treue
gegen allen, die sich Jhm unterziehen, Er ver-
laßt sie nicht leicht, bewirckt sie ohne Auf-
hören, eben wie eine Brüt-Henne einen Mo-
nat lang aneinander nicht von den Eyern
weggehet, fast nichts issest, sie unermüdet in

glei-

Das Schweitzeriſche Canaan.
im Saamen verborgen iſt: ja du biſt ſelbs
das Ey, welches GOTT der Vatter der
himmliſchen Bruͤt-Henne dem H. Geiſt
hat untergelegt, daß Er dich ausbrute und
Chriſto zubereite, daß du Jhm als ſein Huͤn-
lein nachlauffen und ſein genieſſen koͤnneſt
in ſeinem Reich, Joh. 6: 37, 39. 10: 28.
17: 2, 6, 9, 24. Zach. 12: 10.

Fr. Wobey mercke ich dieſe gute Ding, daß ei-
ne ſo groſſe Seligkeit bey mir anfahe?

Antw. Dabey, daß du einen ſteten Trieb
innerlich fuͤhleſt nicht zu bleiben in der Ab-
kehr von GOTT, und dich dazu eines all-
maͤchtigen Erretters benoͤthiget befindeſt, in-
zwiſchen es nicht mehr, wie zuvor geſchehen,
verlohren geben darffſt an Beſſerung zu ge-
dencken, auch dich nicht weiter auf dein
eigen fromm werden verlaſſen, ſondern dich
der Regierung des H. Geiſtes ſehnlichſt an-
vertraueſt, und begierigſt den Weg, den Er
dich fuͤhret, zu gehen verlangeſt, wann nur
JEſus in dir verklaͤret werde, welches der
H. Geiſt als ſein Amt und Werck allein zu
thun vermag.

Hier aͤuſſert ſich ſeine unendliche Treue
gegen allen, die ſich Jhm unterziehen, Er ver-
laßt ſie nicht leicht, bewirckt ſie ohne Auf-
hoͤren, eben wie eine Bruͤt-Henne einen Mo-
nat lang aneinander nicht von den Eyern
weggehet, faſt nichts iſſeſt, ſie unermuͤdet in

glei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0232" n="164"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Schweitzeri&#x017F;che Canaan.</hi></fw><lb/>
im Saamen verborgen i&#x017F;t: ja du bi&#x017F;t &#x017F;elbs<lb/>
das Ey, welches GOTT der Vatter der<lb/>
himmli&#x017F;chen Bru&#x0364;t-Henne dem H. Gei&#x017F;t<lb/>
hat untergelegt, daß Er dich ausbrute und<lb/>
Chri&#x017F;to zubereite, daß du Jhm als &#x017F;ein Hu&#x0364;n-<lb/>
lein nachlauffen und &#x017F;ein genie&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nne&#x017F;t<lb/>
in &#x017F;einem Reich, Joh. 6: 37, 39. 10: 28.<lb/>
17: 2, 6, 9, 24. Zach. 12: 10.</p><lb/>
          <p>Fr. Wobey mercke ich die&#x017F;e gute Ding, daß ei-<lb/>
ne &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;e Seligkeit bey mir anfahe?</p><lb/>
          <p>Antw. Dabey, daß du einen &#x017F;teten Trieb<lb/>
innerlich fu&#x0364;hle&#x017F;t nicht zu bleiben in der Ab-<lb/>
kehr von GOTT, und dich dazu eines all-<lb/>
ma&#x0364;chtigen Erretters beno&#x0364;thiget befinde&#x017F;t, in-<lb/>
zwi&#x017F;chen es nicht mehr, wie zuvor ge&#x017F;chehen,<lb/>
verlohren geben darff&#x017F;t an Be&#x017F;&#x017F;erung zu ge-<lb/>
dencken, auch dich nicht weiter auf dein<lb/>
eigen fromm werden verla&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ondern dich<lb/>
der Regierung des H. Gei&#x017F;tes &#x017F;ehnlich&#x017F;t an-<lb/>
vertraue&#x017F;t, und begierig&#x017F;t den Weg, den Er<lb/>
dich fu&#x0364;hret, zu gehen verlange&#x017F;t, wann nur<lb/>
JE&#x017F;us in dir verkla&#x0364;ret werde, welches der<lb/>
H. Gei&#x017F;t als &#x017F;ein Amt und Werck allein zu<lb/>
thun vermag.</p><lb/>
          <p>Hier a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ert &#x017F;ich &#x017F;eine unendliche Treue<lb/>
gegen allen, die &#x017F;ich Jhm unterziehen, Er ver-<lb/>
laßt &#x017F;ie nicht leicht, bewirckt &#x017F;ie ohne Auf-<lb/>
ho&#x0364;ren, eben wie eine Bru&#x0364;t-Henne einen Mo-<lb/>
nat lang aneinander nicht von den Eyern<lb/>
weggehet, fa&#x017F;t nichts i&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t, &#x017F;ie unermu&#x0364;det in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">glei-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[164/0232] Das Schweitzeriſche Canaan. im Saamen verborgen iſt: ja du biſt ſelbs das Ey, welches GOTT der Vatter der himmliſchen Bruͤt-Henne dem H. Geiſt hat untergelegt, daß Er dich ausbrute und Chriſto zubereite, daß du Jhm als ſein Huͤn- lein nachlauffen und ſein genieſſen koͤnneſt in ſeinem Reich, Joh. 6: 37, 39. 10: 28. 17: 2, 6, 9, 24. Zach. 12: 10. Fr. Wobey mercke ich dieſe gute Ding, daß ei- ne ſo groſſe Seligkeit bey mir anfahe? Antw. Dabey, daß du einen ſteten Trieb innerlich fuͤhleſt nicht zu bleiben in der Ab- kehr von GOTT, und dich dazu eines all- maͤchtigen Erretters benoͤthiget befindeſt, in- zwiſchen es nicht mehr, wie zuvor geſchehen, verlohren geben darffſt an Beſſerung zu ge- dencken, auch dich nicht weiter auf dein eigen fromm werden verlaſſen, ſondern dich der Regierung des H. Geiſtes ſehnlichſt an- vertraueſt, und begierigſt den Weg, den Er dich fuͤhret, zu gehen verlangeſt, wann nur JEſus in dir verklaͤret werde, welches der H. Geiſt als ſein Amt und Werck allein zu thun vermag. Hier aͤuſſert ſich ſeine unendliche Treue gegen allen, die ſich Jhm unterziehen, Er ver- laßt ſie nicht leicht, bewirckt ſie ohne Auf- hoͤren, eben wie eine Bruͤt-Henne einen Mo- nat lang aneinander nicht von den Eyern weggehet, faſt nichts iſſeſt, ſie unermuͤdet in glei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/232
Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/232>, abgerufen am 10.05.2024.