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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

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CAP. VI.
Nahrung mit der Gluck-Hennen ist. Für
solche streitet Christus immer, und wer sie
beschädigen will, so lang sie inn, mit, bey und
unter Christo still bleiben, der muß von erst
die Henne umbringen; so lang JESUS
lebt, hats keine Gefahr: Er hat sich in die-
sem Streit von denen Weihen, Tod, Sünd,
Teuffel und Höll tödten lassen, dadurch die
arme Hünlein erschreckt und zerstreut wor-
den; da sie sich aber mit Christi Tod nicht
vernügen, sondern auch die Hünlein wol-
ten angreiffen, ist Er wiederum aufgewachet,
und hat die feindselige, förchterliche Weihen
allzumal verstäupet. O ewige Vorsorg
des Vatters, der JEsum zu unserer Gluck-
Henne verordnet hat! O unbewegliche Lie-
be des Sohns, der Jmmanuel und Gluck-
Henn hat seyn wollen! O unermüdete
Treue des H. Geistes, der uns zur Gemein-
schafft des Vatters und des Sohns bereiten,
ausbruten und neugebähren will, zu Küch-
lein, Täublein und Adler, als die Taube
Matth. 3. Brüt-Henn, schnee-weisse, himm-
lische Adler.

Einw. Ach wäre ich nur ein Hünlein! aber
nein, ich bin ein faul, stinckend Ey, bin voll Jrr-
thum, Schalckheit und Heuchel-Schein, kenne
GOtt nicht, kan keine guten Gedancken bey mir
behalten, alles Gute fliehet von mir hinweg, mei-
ne geistliche Ubungen sind eine blosse Gewonheit,
thue meinem GOtt nicht das geringste recht treu-

lich
L 5

CAP. VI.
Nahrung mit der Gluck-Hennen iſt. Fuͤr
ſolche ſtreitet Chriſtus immer, und wer ſie
beſchaͤdigen will, ſo lang ſie iñ, mit, bey und
unter Chriſto ſtill bleiben, der muß von erſt
die Henne umbringen; ſo lang JESUS
lebt, hats keine Gefahr: Er hat ſich in die-
ſem Streit von denen Weihen, Tod, Suͤnd,
Teuffel und Hoͤll toͤdten laſſen, dadurch die
arme Huͤnlein erſchreckt und zerſtreut wor-
den; da ſie ſich aber mit Chriſti Tod nicht
vernuͤgen, ſondern auch die Huͤnlein wol-
ten angreiffen, iſt Er wiederum aufgewachet,
und hat die feindſelige, foͤrchterliche Weihen
allzumal verſtaͤupet. O ewige Vorſorg
des Vatters, der JEſum zu unſerer Gluck-
Henne verordnet hat! O unbewegliche Lie-
be des Sohns, der Jmmanuel und Gluck-
Henn hat ſeyn wollen! O unermuͤdete
Treue des H. Geiſtes, der uns zur Gemein-
ſchafft des Vatters und des Sohns bereiten,
ausbruten und neugebaͤhren will, zu Kuͤch-
lein, Taͤublein und Adler, als die Taube
Matth. 3. Bruͤt-Henn, ſchnee-weiſſe, himm-
liſche Adler.

Einw. Ach waͤre ich nur ein Huͤnlein! aber
nein, ich bin ein faul, ſtinckend Ey, bin voll Jrr-
thum, Schalckheit und Heuchel-Schein, kenne
GOtt nicht, kan keine guten Gedancken bey mir
behalten, alles Gute fliehet von mir hinweg, mei-
ne geiſtliche Ubungen ſind eine bloſſe Gewonheit,
thue meinem GOtt nicht das geringſte recht treu-

lich
L 5
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[169/0237] CAP. VI. Nahrung mit der Gluck-Hennen iſt. Fuͤr ſolche ſtreitet Chriſtus immer, und wer ſie beſchaͤdigen will, ſo lang ſie iñ, mit, bey und unter Chriſto ſtill bleiben, der muß von erſt die Henne umbringen; ſo lang JESUS lebt, hats keine Gefahr: Er hat ſich in die- ſem Streit von denen Weihen, Tod, Suͤnd, Teuffel und Hoͤll toͤdten laſſen, dadurch die arme Huͤnlein erſchreckt und zerſtreut wor- den; da ſie ſich aber mit Chriſti Tod nicht vernuͤgen, ſondern auch die Huͤnlein wol- ten angreiffen, iſt Er wiederum aufgewachet, und hat die feindſelige, foͤrchterliche Weihen allzumal verſtaͤupet. O ewige Vorſorg des Vatters, der JEſum zu unſerer Gluck- Henne verordnet hat! O unbewegliche Lie- be des Sohns, der Jmmanuel und Gluck- Henn hat ſeyn wollen! O unermuͤdete Treue des H. Geiſtes, der uns zur Gemein- ſchafft des Vatters und des Sohns bereiten, ausbruten und neugebaͤhren will, zu Kuͤch- lein, Taͤublein und Adler, als die Taube Matth. 3. Bruͤt-Henn, ſchnee-weiſſe, himm- liſche Adler. Einw. Ach waͤre ich nur ein Huͤnlein! aber nein, ich bin ein faul, ſtinckend Ey, bin voll Jrr- thum, Schalckheit und Heuchel-Schein, kenne GOtt nicht, kan keine guten Gedancken bey mir behalten, alles Gute fliehet von mir hinweg, mei- ne geiſtliche Ubungen ſind eine bloſſe Gewonheit, thue meinem GOtt nicht das geringſte recht treu- lich L 5

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Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/237>, abgerufen am 21.11.2024.