Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Vorrede. mit sonderlichem Pracht einhohlet, zeigtdemnach diß Wort an, daß so viel ein Mensch Christi habe, so viel neuen Wesens aus Christo, so viel und so weit seye er im Stand und befugt seiner Gaben zu geniessen. Die alte Natur des ersten Adams, wird vom Schwert des Cherubs abgehalten und ist schlechterdings untüchtig von diesem Baum zu essen, der im Paradyse GOttes grünt. Es muß darzu eine Auswesenheit oder neue Natur aus dem andern Adam Christo seyn, der Fähigkeit, Geschicklichkeit, Muth und Stärcke habe sich mit den Cherubin in ein Gefächt einzulassen und durchzutringen ins Paradys: Es müssen neue Füsse seyn, dich dahin zu tragen, Jes. 35. Act. 3. neue un- schuldige Hände die Frucht abzubrechen, neue Augen sie zu sehen, ein neuer Mund und Gaumen sie zu kosten und dieses ge- schiehet so offt die Seel ein Gebot Christi heiliglich erfüllet und etwa in einem Kampff obsieget, welchen Segen und Seligkeit aus und an dem Baum des Lebens nicht nur die Apostel und Märtirer in Flammen, Ver- folgung, Töden und Kerckern gefunden, erfahren und genossen haben, 1. Joh. 1 : 1, 3. 2. Cor. 13 : 3. Gal. 2 : 20. Phil. 1 : 21. Sondern es erkennens und gebrauchens bis auf diese Stund alle die ihr eigen Leben hassen, Joh. 12 : 25. und das Gebot des Glau- c 4
Vorrede. mit ſonderlichem Pracht einhohlet, zeigtdemnach diß Wort an, daß ſo viel ein Menſch Chriſti habe, ſo viel neuen Weſens aus Chriſto, ſo viel und ſo weit ſeye er im Stand und befugt ſeiner Gaben zu genieſſen. Die alte Natur des erſten Adams, wird vom Schwert des Cherubs abgehalten und iſt ſchlechterdings untuͤchtig von dieſem Baum zu eſſen, der im Paradyſe GOttes gruͤnt. Es muß darzu eine Ausweſenheit oder neue Natur aus dem andern Adam Chriſto ſeyn, der Faͤhigkeit, Geſchicklichkeit, Muth und Staͤrcke habe ſich mit den Cherubin in ein Gefaͤcht einzulaſſen und durchzutringen ins Paradys: Es muͤſſen neue Fuͤſſe ſeyn, dich dahin zu tragen, Jeſ. 35. Act. 3. neue un- ſchuldige Haͤnde die Frucht abzubrechen, neue Augen ſie zu ſehen, ein neuer Mund und Gaumen ſie zu koſten und dieſes ge- ſchiehet ſo offt die Seel ein Gebot Chriſti heiliglich erfuͤllet und etwa in einem Kampff obſieget, welchen Segen und Seligkeit aus und an dem Baum des Lebens nicht nur die Apoſtel und Maͤrtirer in Flammen, Ver- folgung, Toͤden und Kerckern gefunden, erfahren und genoſſen haben, 1. Joh. 1 : 1, 3. 2. Cor. 13 : 3. Gal. 2 : 20. Phil. 1 : 21. Sondern es erkennens und gebrauchens bis auf dieſe Stund alle die ihr eigen Leben haſſen, Joh. 12 : 25. und das Gebot des Glau- c 4
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Vorrede.
mit ſonderlichem Pracht einhohlet, zeigt
demnach diß Wort an, daß ſo viel ein Menſch
Chriſti habe, ſo viel neuen Weſens aus
Chriſto, ſo viel und ſo weit ſeye er im Stand
und befugt ſeiner Gaben zu genieſſen. Die
alte Natur des erſten Adams, wird vom
Schwert des Cherubs abgehalten und iſt
ſchlechterdings untuͤchtig von dieſem Baum
zu eſſen, der im Paradyſe GOttes gruͤnt.
Es muß darzu eine Ausweſenheit oder neue
Natur aus dem andern Adam Chriſto ſeyn,
der Faͤhigkeit, Geſchicklichkeit, Muth und
Staͤrcke habe ſich mit den Cherubin in ein
Gefaͤcht einzulaſſen und durchzutringen ins
Paradys: Es muͤſſen neue Fuͤſſe ſeyn, dich
dahin zu tragen, Jeſ. 35. Act. 3. neue un-
ſchuldige Haͤnde die Frucht abzubrechen,
neue Augen ſie zu ſehen, ein neuer Mund
und Gaumen ſie zu koſten und dieſes ge-
ſchiehet ſo offt die Seel ein Gebot Chriſti
heiliglich erfuͤllet und etwa in einem Kampff
obſieget, welchen Segen und Seligkeit aus
und an dem Baum des Lebens nicht nur
die Apoſtel und Maͤrtirer in Flammen, Ver-
folgung, Toͤden und Kerckern gefunden,
erfahren und genoſſen haben, 1. Joh. 1 : 1,
3. 2. Cor. 13 : 3. Gal. 2 : 20. Phil. 1 : 21.
Sondern es erkennens und gebrauchens
bis auf dieſe Stund alle die ihr eigen Leben
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