und Pflantzung vieles guten mit GOttes Bey- stand.
Es hat mich auch mein Hochgeehrter Herr Schultheiß Knecht gewesener Schultheiß zu Burg- dorff und damals regierender Castlan zu Zweysim- men ins Schloß Blanckenburg zum Mittag-Mahl eingeladen, wovor ich billigen Danck und unter- thänige Bezeugung alles Respects schuldig bin.
Nachmittag erhub ich mich von dannen auf Boltigen und predigte den 13. daselbst über A- poc. 22 : 16. und hat mich Herr von Bergen, ein mit schönen Talenten begabter, munterer Pfarr-Herr mit sonderbarer Höflichkeit, Liebe und hertzlicher Aufwart recht beschämt; GOtt vergelte es ihm durch unsers heiligen JEsus Liebe und segne ihn und alle, die mir auf dieser kurtzen Reise gutes gethan haben. Wie mir denn durch GOttes Güte viel Erquickung an Leib und Seel reichlich widerfahren in denen wenigen Tagen. GOtt sey ewig Lob und Danck darfür! Seine himmlische Gnaden-Krafft eröffne auch diesem trefflich begabten Mann das liebreiche Hertz JE- su seines Sohnes, daß er Schätze der Sanfft- muth, der stillen Einkehr und Andacht und der lauteren Liebe GOttes und aller Menschen auch der widerwärtigsten daraus zu seiner tiefen Be- friedigung nehmen könne. Hierzu segne ihm auch GOtt, der so vielmal sich auf denen Bergen ge- offenbahret, sein Auffenthalt im Berg-Land, daß er mit GOTT wie Moses, und mit JEsu wie die drey Jünger hinauf steige und in geheiligtem Angedencken der Lehre und des Lebens Christi sonderlich auch diese Wort practicire dem allerhöchsten Exempel nach:
Nach
Vorrede.
und Pflantzung vieles guten mit GOttes Bey- ſtand.
Es hat mich auch mein Hochgeehrter Herr Schultheiß Knecht geweſener Schultheiß zu Burg- dorff und damals regierender Caſtlan zu Zweyſim- men ins Schloß Blanckenburg zum Mittag-Mahl eingeladen, wovor ich billigen Danck und unter- thaͤnige Bezeugung alles Reſpects ſchuldig bin.
Nachmittag erhub ich mich von dannen auf Boltigen und predigte den 13. daſelbſt uͤber A- poc. 22 : 16. und hat mich Herr von Bergen, ein mit ſchoͤnen Talenten begabter, munterer Pfarr-Herr mit ſonderbarer Hoͤflichkeit, Liebe und hertzlicher Aufwart recht beſchaͤmt; GOtt vergelte es ihm durch unſers heiligen JEſus Liebe und ſegne ihn und alle, die mir auf dieſer kurtzen Reiſe gutes gethan haben. Wie mir denn durch GOttes Guͤte viel Erquickung an Leib und Seel reichlich widerfahren in denen wenigen Tagen. GOtt ſey ewig Lob und Danck darfuͤr! Seine himmliſche Gnaden-Krafft eroͤffne auch dieſem trefflich begabten Mann das liebreiche Hertz JE- ſu ſeines Sohnes, daß er Schaͤtze der Sanfft- muth, der ſtillen Einkehr und Andacht und der lauteren Liebe GOttes und aller Menſchen auch der widerwaͤrtigſten daraus zu ſeiner tiefen Be- friedigung nehmen koͤnne. Hierzu ſegne ihm auch GOtt, der ſo vielmal ſich auf denen Bergen ge- offenbahret, ſein Auffenthalt im Berg-Land, daß er mit GOTT wie Moſes, und mit JEſu wie die drey Juͤnger hinauf ſteige und in geheiligtem Angedencken der Lehre und des Lebens Chriſti ſonderlich auch dieſe Wort practicire dem allerhoͤchſten Exempel nach:
Nach
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0047"n="43"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
und Pflantzung vieles guten mit GOttes Bey-<lb/>ſtand.</p><lb/><p>Es hat mich auch mein Hochgeehrter Herr<lb/>
Schultheiß Knecht geweſener Schultheiß zu Burg-<lb/>
dorff und damals regierender Caſtlan zu Zweyſim-<lb/>
men ins Schloß Blanckenburg zum Mittag-Mahl<lb/>
eingeladen, wovor ich billigen Danck und unter-<lb/>
thaͤnige Bezeugung alles Reſpects ſchuldig bin.</p><lb/><p>Nachmittag erhub ich mich von dannen auf<lb/>
Boltigen und predigte den 13. daſelbſt uͤber A-<lb/>
poc. 22 : 16. und hat mich Herr von Bergen,<lb/>
ein mit ſchoͤnen Talenten begabter, munterer<lb/>
Pfarr-Herr mit ſonderbarer Hoͤflichkeit, Liebe<lb/>
und hertzlicher Aufwart recht beſchaͤmt; GOtt<lb/>
vergelte es ihm durch unſers heiligen JEſus Liebe<lb/>
und ſegne ihn und alle, die mir auf dieſer kurtzen<lb/>
Reiſe gutes gethan haben. Wie mir denn durch<lb/>
GOttes Guͤte viel Erquickung an Leib und Seel<lb/>
reichlich widerfahren in denen wenigen Tagen.<lb/>
GOtt ſey ewig Lob und Danck darfuͤr! Seine<lb/>
himmliſche Gnaden-Krafft eroͤffne auch dieſem<lb/>
trefflich begabten Mann das liebreiche Hertz JE-<lb/>ſu ſeines Sohnes, daß er Schaͤtze der Sanfft-<lb/>
muth, der ſtillen Einkehr und Andacht und der<lb/>
lauteren Liebe GOttes und aller Menſchen auch<lb/>
der widerwaͤrtigſten daraus zu ſeiner tiefen Be-<lb/>
friedigung nehmen koͤnne. Hierzu ſegne ihm auch<lb/>
GOtt, der ſo vielmal ſich auf denen Bergen ge-<lb/>
offenbahret, ſein Auffenthalt im Berg-Land,<lb/>
daß er mit <hirendition="#g">GOTT</hi> wie Moſes, und mit<lb/>
JEſu wie die drey Juͤnger hinauf ſteige und in<lb/>
geheiligtem Angedencken der Lehre und des Lebens<lb/>
Chriſti ſonderlich auch dieſe Wort <hirendition="#aq">practici</hi>re dem<lb/>
allerhoͤchſten Exempel nach:</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Nach</fw><lb/></div></front></text></TEI>
[43/0047]
Vorrede.
und Pflantzung vieles guten mit GOttes Bey-
ſtand.
Es hat mich auch mein Hochgeehrter Herr
Schultheiß Knecht geweſener Schultheiß zu Burg-
dorff und damals regierender Caſtlan zu Zweyſim-
men ins Schloß Blanckenburg zum Mittag-Mahl
eingeladen, wovor ich billigen Danck und unter-
thaͤnige Bezeugung alles Reſpects ſchuldig bin.
Nachmittag erhub ich mich von dannen auf
Boltigen und predigte den 13. daſelbſt uͤber A-
poc. 22 : 16. und hat mich Herr von Bergen,
ein mit ſchoͤnen Talenten begabter, munterer
Pfarr-Herr mit ſonderbarer Hoͤflichkeit, Liebe
und hertzlicher Aufwart recht beſchaͤmt; GOtt
vergelte es ihm durch unſers heiligen JEſus Liebe
und ſegne ihn und alle, die mir auf dieſer kurtzen
Reiſe gutes gethan haben. Wie mir denn durch
GOttes Guͤte viel Erquickung an Leib und Seel
reichlich widerfahren in denen wenigen Tagen.
GOtt ſey ewig Lob und Danck darfuͤr! Seine
himmliſche Gnaden-Krafft eroͤffne auch dieſem
trefflich begabten Mann das liebreiche Hertz JE-
ſu ſeines Sohnes, daß er Schaͤtze der Sanfft-
muth, der ſtillen Einkehr und Andacht und der
lauteren Liebe GOttes und aller Menſchen auch
der widerwaͤrtigſten daraus zu ſeiner tiefen Be-
friedigung nehmen koͤnne. Hierzu ſegne ihm auch
GOtt, der ſo vielmal ſich auf denen Bergen ge-
offenbahret, ſein Auffenthalt im Berg-Land,
daß er mit GOTT wie Moſes, und mit
JEſu wie die drey Juͤnger hinauf ſteige und in
geheiligtem Angedencken der Lehre und des Lebens
Chriſti ſonderlich auch dieſe Wort practicire dem
allerhoͤchſten Exempel nach:
Nach
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/47>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.