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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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ewige Sternen-Himmel.
Lugen-Gifft in sich einließ, da verlohre sie samt dem göttlichen Bild
alle daran hangende Glückseeligkeit, des irrdischen und himmlischen
Paradises, brachte anbey Tod und alles Unglück über alle ihr Nach-
kommen.

§. 2. Weit anders ergienge es der Sara, dann da sie im Jammer-der Nutzen
aber des
Glaubens
an Sara,

thal in der Fremde herumwallete, darbey vielem Hertzen-Leyd und
Bekümmernüssen als ein arme Sünderin unterworffen ware; Aber
der Stimm GOttes in ihrem Hertzen Platz gabe, da ward ihr nicht
nur fröliches Lachen und innige Hertzens-Freud zugerichtet, indem
sie durch den Glauben Krafft empfienge, daß sie schwanger ward und
gebahr über die Zeit ihres Alters: Dieweil sie den getreu geachtet
hatte, der es verheissen hatte, und wiewohlen es 3. Monat lang
gienge, ehe der Glaub recht zu Kräfften kame, so wurden doch her-
nach in ihrem Saamen geseegnet alle Geschlechter der Erden.

§. 3. Diese alleredelste Kunst hatte sie gelernet von ihrem frommenund an
Abraham,

Ehe-Gemahl und Hauß-Herren dem Abraham, dann da ihme GOtt
sein Lebens-Wort einsprach in seine Begierd einen Erben aus seinen
Lenden zu haben, dem er nicht nur den leiblichen vom Himmel zuge-
theilten Seegen hinterlassen könnte, sondern auch die theure Ver-
heissungen und Bundes-Güter biß weit hinaus fortzupflantzen, auf
daß, so lange die Welt stunde, allezeit von seinen Kindern seyen, die
seinen unendlichen Gutthäter liebeten und lobeten; Sein Hertz bran-
te recht von Erkantlichkeit und Gegen-Liebe zu seinem GOtt, dannen-
her ware dieses seine volle Begierde, daß die ihme bewiesene Treue
und Vorsorg GOttes samt allen denen unzehligen Seegen und Wohl-
thaten auch nach seinem Abscheid bey den Seinen in unvergeßlichem
Angedencken bleiben, und er im Himmel der ewigen Herrlichkeit sich
noch dessen erfreuen könne, zumal alle heilige Seelen unersättlich sind
GOtt zu lieben und zu loben.

§. 4. Diese so rechtmäßige vom Heil. Geist erweckte Begierd könn-welchen er
zum Vat-
ter vieler
Völckern
setzte.

te GOtt seinem Kind nicht versagen, sein ewiger Liebes-Rath gebahre
eine süsse Verheissung nach der andern aus, mit welchen ihne GOtt
sonderlich vertröstete, daß er [fremdsprachliches Material - fehlt] selbst, seinen Namen in seinen
Nachkommenen biß ins unendliche verklären wollte, welches Abra-
ham mit Ablegung aller vernünfftlichen Bedencklichkeiten in einfäl-
tigem kindlichem Glauben annahme, Ort, Zeit und Weise der Erfül-
lung, das wo, wie und wann GOtt gäntzlich anheim stellend, zumal

er
A a a a a a

ewige Sternen-Himmel.
Lugen-Gifft in ſich einließ, da verlohre ſie ſamt dem goͤttlichen Bild
alle daran hangende Gluͤckſeeligkeit, des irrdiſchen und himmliſchen
Paradiſes, brachte anbey Tod und alles Ungluͤck uͤber alle ihr Nach-
kommen.

§. 2. Weit anders ergienge es der Sara, dann da ſie im Jammer-der Nutzen
aber des
Glaubens
an Sara,

thal in der Fremde herumwallete, darbey vielem Hertzen-Leyd und
Bekuͤmmernuͤſſen als ein arme Suͤnderin unterworffen ware; Aber
der Stimm GOttes in ihrem Hertzen Platz gabe, da ward ihr nicht
nur froͤliches Lachen und innige Hertzens-Freud zugerichtet, indem
ſie durch den Glauben Krafft empfienge, daß ſie ſchwanger ward und
gebahr uͤber die Zeit ihres Alters: Dieweil ſie den getreu geachtet
hatte, der es verheiſſen hatte, und wiewohlen es 3. Monat lang
gienge, ehe der Glaub recht zu Kraͤfften kame, ſo wurden doch her-
nach in ihrem Saamen geſeegnet alle Geſchlechter der Erden.

§. 3. Dieſe alleredelſte Kunſt hatte ſie gelernet von ihrem frommenund an
Abraham,

Ehe-Gemahl und Hauß-Herren dem Abraham, dann da ihme GOtt
ſein Lebens-Wort einſprach in ſeine Begierd einen Erben aus ſeinen
Lenden zu haben, dem er nicht nur den leiblichen vom Himmel zuge-
theilten Seegen hinterlaſſen koͤnnte, ſondern auch die theure Ver-
heiſſungen und Bundes-Guͤter biß weit hinaus fortzupflantzen, auf
daß, ſo lange die Welt ſtunde, allezeit von ſeinen Kindern ſeyen, die
ſeinen unendlichen Gutthaͤter liebeten und lobeten; Sein Hertz bran-
te recht von Erkantlichkeit und Gegen-Liebe zu ſeinem GOtt, dannen-
her ware dieſes ſeine volle Begierde, daß die ihme bewieſene Treue
und Vorſorg GOttes ſamt allen denen unzehligen Seegen und Wohl-
thaten auch nach ſeinem Abſcheid bey den Seinen in unvergeßlichem
Angedencken bleiben, und er im Himmel der ewigen Herrlichkeit ſich
noch deſſen erfreuen koͤnne, zumal alle heilige Seelen unerſaͤttlich ſind
GOtt zu lieben und zu loben.

§. 4. Dieſe ſo rechtmaͤßige vom Heil. Geiſt erweckte Begierd koͤnn-welchen er
zum Vat-
ter vieler
Voͤlckern
ſetzte.

te GOtt ſeinem Kind nicht verſagen, ſein ewiger Liebes-Rath gebahre
eine ſuͤſſe Verheiſſung nach der andern aus, mit welchen ihne GOtt
ſonderlich vertroͤſtete, daß er [fremdsprachliches Material – fehlt] ſelbſt, ſeinen Namen in ſeinen
Nachkommenen biß ins unendliche verklaͤren wollte, welches Abra-
ham mit Ablegung aller vernuͤnfftlichen Bedencklichkeiten in einfaͤl-
tigem kindlichem Glauben annahme, Ort, Zeit und Weiſe der Erfuͤl-
lung, das wo, wie und wann GOtt gaͤntzlich anheim ſtellend, zumal

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 921. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1017>, abgerufen am 22.11.2024.