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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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ewige Sternen-Himmel.
kommt; oder wie einige meynen von Geistern, Engeln und Kräfften;
so sind allezeit die Sternen in ihren Läufften, ein schönes Sinnen-
bild der Gesalbeten des allerhöchsten GOttes, welche die Liebe Chri-
sti tringet und treibet, daß sie sind wie Facklen unter dem Stroh, daß
sie von einem Meer biß ans ander möchten lauffen, gantze Länder mit
dem Evangelio JEsu erfüllen, und grosse Nationen ihme zuführen:
Daneben haben sie unmässige Begierden nach der Verklärung Chri-
sti in ihnen, sie brennen von unersättlicher Liebe, allezeit hoffende
dermahleins voll zu werden deß Lebens GOttes und Christi, ihr
Wunsch ist ein Brand-Opfer zu werden vor GOttes ihres Heylands
Herrlichkeit: Nichts mag sie aufhalten, nicht Freuden, nicht Liech-
ter, nicht paradiesische Erquickungen, nicht der Engeln Holdselig-
keit, nicht der Patriarchen Gesellschafft, nicht der Aposteln Freund-
schafft, sie eilen rasch fort, und sehen sich um nach dem HErren
selbst, vor hefftiger Liebes-Brunst und Glut gegen dem, der vor sie
gecreutziget ist, ist etwas vor JEsum auszurichten, so geben sie GOtt
allemahl ein Fürstenthum, wann sie es hätten, vor die unmässige
Freud, so sie davon empfinden, ihrem HErrn ein Gefallen zu erwei-
sen, die Thränen schiessen ihnen vast jedesmahl in die Augen, so offt
sie an das allein zarte JEsus-Hertz gedencken, der sie mit so göttli-
cher Langmuth traget, sie gnädiglich behütet, ja Tag und Nacht seg-
net; Sie erkennen es vor die allerhöchste Gnade vor GOTT, wann
er sie gebraucht vor die Ehre JEsu etwas zu thun und zu leyden, ja
sie opfferten gern ein Glied von ihrem Leib GOTT zur Danckbarkeit
auf, so offt er ihnen das Vergnügen schaffet, JEsum hoch zu preisen,
ja wann sie nur 100000. Glieder hätten, massen sie gedencken 100000.
Dienste ihrem nie genug zu liebenden Seeligmacher zu thun vor ihrem
Abschied aus der Zeit in die Ewigkeit. Gewiß ist, daß, wer also hoch-
beseliget ist, daß er ein eilfertiger, gehorsamer Stern am Kirchen-Him-
mel sey, sein Antheil am Paradieß (so fern es ein süsser Genuß der Herr-
lichkeit, nicht aber so fern es die innigste Liebe ist) lieber fahren liesse,
als daß er seinem theuren werthen HErrn und GOTT etwas ver-
saumen, und deß unvergleichlichen Vergnügens, JESU Ehre vor
Engeln, Menschen und Teufflen zu beförderen, beraubet seyn sollte;
ein solcher Stern beuget, und neiget sich nach GOttes H. Geist, geb
wie sehr er eine Sach wünschte, so ist und bleibet ihm doch allzeit seines
HErren Willen das allerliebste, er freuet sich darüber gründlich, daß
seines einig-geliebten JEsu Hertzens-Lust und Wohlgefallen fortgehe,

daß
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ewige Sternen-Himmel.
kommt; oder wie einige meynen von Geiſtern, Engeln und Kraͤfften;
ſo ſind allezeit die Sternen in ihren Laͤufften, ein ſchoͤnes Sinnen-
bild der Geſalbeten des allerhoͤchſten GOttes, welche die Liebe Chri-
ſti tringet und treibet, daß ſie ſind wie Facklen unter dem Stroh, daß
ſie von einem Meer biß ans ander moͤchten lauffen, gantze Laͤnder mit
dem Evangelio JEſu erfuͤllen, und groſſe Nationen ihme zufuͤhren:
Daneben haben ſie unmaͤſſige Begierden nach der Verklaͤrung Chri-
ſti in ihnen, ſie brennen von unerſaͤttlicher Liebe, allezeit hoffende
dermahleins voll zu werden deß Lebens GOttes und Chriſti, ihr
Wunſch iſt ein Brand-Opfer zu werden vor GOttes ihres Heylands
Herrlichkeit: Nichts mag ſie aufhalten, nicht Freuden, nicht Liech-
ter, nicht paradieſiſche Erquickungen, nicht der Engeln Holdſelig-
keit, nicht der Patriarchen Geſellſchafft, nicht der Apoſteln Freund-
ſchafft, ſie eilen raſch fort, und ſehen ſich um nach dem HErren
ſelbſt, vor hefftiger Liebes-Brunſt und Glut gegen dem, der vor ſie
gecreutziget iſt, iſt etwas vor JEſum auszurichten, ſo geben ſie GOtt
allemahl ein Fuͤrſtenthum, wann ſie es haͤtten, vor die unmaͤſſige
Freud, ſo ſie davon empfinden, ihrem HErrn ein Gefallen zu erwei-
ſen, die Thraͤnen ſchieſſen ihnen vaſt jedesmahl in die Augen, ſo offt
ſie an das allein zarte JEſus-Hertz gedencken, der ſie mit ſo goͤttli-
cher Langmuth traget, ſie gnaͤdiglich behuͤtet, ja Tag und Nacht ſeg-
net; Sie erkennen es vor die allerhoͤchſte Gnade vor GOTT, wann
er ſie gebraucht vor die Ehre JEſu etwas zu thun und zu leyden, ja
ſie opfferten gern ein Glied von ihrem Leib GOTT zur Danckbarkeit
auf, ſo offt er ihnen das Vergnuͤgen ſchaffet, JEſum hoch zu preiſen,
ja wann ſie nur 100000. Glieder haͤtten, maſſen ſie gedencken 100000.
Dienſte ihrem nie genug zu liebenden Seeligmacher zu thun vor ihrem
Abſchied aus der Zeit in die Ewigkeit. Gewiß iſt, daß, wer alſo hoch-
beſeliget iſt, daß er ein eilfertiger, gehorſamer Stern am Kirchen-Him-
mel ſey, ſein Antheil am Paradieß (ſo fern es ein ſuͤſſer Genuß der Herr-
lichkeit, nicht aber ſo fern es die innigſte Liebe iſt) lieber fahren lieſſe,
als daß er ſeinem theuren werthen HErrn und GOTT etwas ver-
ſaumen, und deß unvergleichlichen Vergnuͤgens, JESU Ehre vor
Engeln, Menſchen und Teufflen zu befoͤrderen, beraubet ſeyn ſollte;
ein ſolcher Stern beuget, und neiget ſich nach GOttes H. Geiſt, geb
wie ſehr er eine Sach wuͤnſchte, ſo iſt und bleibet ihm doch allzeit ſeines
HErren Willen das allerliebſte, er freuet ſich daruͤber gruͤndlich, daß
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daß
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[939/1035] ewige Sternen-Himmel. kommt; oder wie einige meynen von Geiſtern, Engeln und Kraͤfften; ſo ſind allezeit die Sternen in ihren Laͤufften, ein ſchoͤnes Sinnen- bild der Geſalbeten des allerhoͤchſten GOttes, welche die Liebe Chri- ſti tringet und treibet, daß ſie ſind wie Facklen unter dem Stroh, daß ſie von einem Meer biß ans ander moͤchten lauffen, gantze Laͤnder mit dem Evangelio JEſu erfuͤllen, und groſſe Nationen ihme zufuͤhren: Daneben haben ſie unmaͤſſige Begierden nach der Verklaͤrung Chri- ſti in ihnen, ſie brennen von unerſaͤttlicher Liebe, allezeit hoffende dermahleins voll zu werden deß Lebens GOttes und Chriſti, ihr Wunſch iſt ein Brand-Opfer zu werden vor GOttes ihres Heylands Herrlichkeit: Nichts mag ſie aufhalten, nicht Freuden, nicht Liech- ter, nicht paradieſiſche Erquickungen, nicht der Engeln Holdſelig- keit, nicht der Patriarchen Geſellſchafft, nicht der Apoſteln Freund- ſchafft, ſie eilen raſch fort, und ſehen ſich um nach dem HErren ſelbſt, vor hefftiger Liebes-Brunſt und Glut gegen dem, der vor ſie gecreutziget iſt, iſt etwas vor JEſum auszurichten, ſo geben ſie GOtt allemahl ein Fuͤrſtenthum, wann ſie es haͤtten, vor die unmaͤſſige Freud, ſo ſie davon empfinden, ihrem HErrn ein Gefallen zu erwei- ſen, die Thraͤnen ſchieſſen ihnen vaſt jedesmahl in die Augen, ſo offt ſie an das allein zarte JEſus-Hertz gedencken, der ſie mit ſo goͤttli- cher Langmuth traget, ſie gnaͤdiglich behuͤtet, ja Tag und Nacht ſeg- net; Sie erkennen es vor die allerhoͤchſte Gnade vor GOTT, wann er ſie gebraucht vor die Ehre JEſu etwas zu thun und zu leyden, ja ſie opfferten gern ein Glied von ihrem Leib GOTT zur Danckbarkeit auf, ſo offt er ihnen das Vergnuͤgen ſchaffet, JEſum hoch zu preiſen, ja wann ſie nur 100000. Glieder haͤtten, maſſen ſie gedencken 100000. Dienſte ihrem nie genug zu liebenden Seeligmacher zu thun vor ihrem Abſchied aus der Zeit in die Ewigkeit. Gewiß iſt, daß, wer alſo hoch- beſeliget iſt, daß er ein eilfertiger, gehorſamer Stern am Kirchen-Him- mel ſey, ſein Antheil am Paradieß (ſo fern es ein ſuͤſſer Genuß der Herr- lichkeit, nicht aber ſo fern es die innigſte Liebe iſt) lieber fahren lieſſe, als daß er ſeinem theuren werthen HErrn und GOTT etwas ver- ſaumen, und deß unvergleichlichen Vergnuͤgens, JESU Ehre vor Engeln, Menſchen und Teufflen zu befoͤrderen, beraubet ſeyn ſollte; ein ſolcher Stern beuget, und neiget ſich nach GOttes H. Geiſt, geb wie ſehr er eine Sach wuͤnſchte, ſo iſt und bleibet ihm doch allzeit ſeines HErren Willen das allerliebſte, er freuet ſich daruͤber gruͤndlich, daß ſeines einig-geliebten JEſu Hertzens-Luſt und Wohlgefallen fortgehe, daß C c c c c c 2

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 939. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1035>, abgerufen am 22.11.2024.