Antw. Glaub an GOtt, Zion glaub an deinen GOtt, der ein lieblich, freundlich Wesen.
§. 2. Sagst du, was soll ich aber glauben, JESUS hat mirUnd ob- schon GOTT nicht mündlich mehr wie mit Abra- ham redet; so hat er doch seine Verheis- sungen an welche man sich halten solle schrifftlich verfassen lassen. nichts versprochen, wann er auch mit mir redete, wie mit Abra- ham, so wollte ich auch glauben wie er, aber er sagt nichts zu mir? Ach möchte ich so glückselig seyn, nur ein Wort, ach nur ein Wort, aus JESU Mund zu vernehmen, damit ich eigentlich wüsse, daß es mich ins besonder angehe, Abraham hatte gut zu glauben, wei- len GOtt persöhnlich mit ihm redte.
Antw. Höre was JESUS sagt zu Thoma: Seelig sind, die nicht gesehen, noch von Mund zu Mund gehöret haben, und doch glauben a. Oder meinst du eine schrifftliche Zusag und Verspre- chung seye nicht eben so gut, als eine mündliche? GOTT hat dir seine Verheissung schrifftlich gegeben, und sie durch Verordnung der Fürsten und Oberkeiten in allen Landen des Erdbodens trucken lassen, (wie dann abermahl eine frische Auflag der Heiligen Schrifft aus unserer gnädigen Herren Befelch veranstaltet wird nach ihrer gantz vätterlichen Vorsorg vor ihrer lieben Unterthanen zeitliches und ewiges Wohlseyn, GOTT segne sie in dieser und in der zu- künfftigen Welt!) damit wann etwan hie und da ein armer Sün- der darüber komme, er in seinem Hertzen froh werde, und GOTT durch Gebett und Anhalten Anlaß gebe, ihme Gutes zu thun, und ein Verheissung nach der andern an ihm zu erfüllen. O es wissen wohl wenige zu gebrauchen den theuren Schatz, so sie in ihrem Hau- se haben an der Bibel, es ist wohl immer und ewig Schad, daß sie nicht besser wissen mit umzugehen: es ist eine Obligation von der Heiligen Dreyeinigkeit, geschrieben durch die Hand und Feder des Heiligen Geistes, darinn sich die ewige Majestät verbindet und ver- pflichtet, dir unermessene Güter zu geben, und o! wie gern hats GOTT, wann ihn eine Seele auf diese und dergleichen Weise an- redt: O GOTT voller Gnad und Treu! was theure, herrliche und erwünschte Sachen verheissest du in diesem Buch allen denen die es lesen, wie köstlich sind mir diese Wort, wie Milch und Honig, wie edler Canaan-Wein und tausend Stuck Gold und Silber, nun komme ich armer Wurm zu dir, daß du mir solches gebest, und dich
einen
aJoh. XX. 29.
G g g g g g 3
ewige Sternen-Himmel.
Antw. Glaub an GOtt, Zion glaub an deinen GOtt, der ein lieblich, freundlich Weſen.
§. 2. Sagſt du, was ſoll ich aber glauben, JESUS hat mirUnd ob- ſchon GOTT nicht muͤndlich mehr wie mit Abra- ham redet; ſo hat er doch ſeine Verheiſ- ſungen an welche man ſich halten ſolle ſchrifftlich verfaſſen laſſen. nichts verſprochen, wann er auch mit mir redete, wie mit Abra- ham, ſo wollte ich auch glauben wie er, aber er ſagt nichts zu mir? Ach moͤchte ich ſo gluͤckſelig ſeyn, nur ein Wort, ach nur ein Wort, aus JESU Mund zu vernehmen, damit ich eigentlich wuͤſſe, daß es mich ins beſonder angehe, Abraham hatte gut zu glauben, wei- len GOtt perſoͤhnlich mit ihm redte.
Antw. Hoͤre was JESUS ſagt zu Thoma: Seelig ſind, die nicht geſehen, noch von Mund zu Mund gehoͤret haben, und doch glauben a. Oder meinſt du eine ſchrifftliche Zuſag und Verſpre- chung ſeye nicht eben ſo gut, als eine muͤndliche? GOTT hat dir ſeine Verheiſſung ſchrifftlich gegeben, und ſie durch Verordnung der Fuͤrſten und Oberkeiten in allen Landen des Erdbodens trucken laſſen, (wie dann abermahl eine friſche Auflag der Heiligen Schrifft aus unſerer gnaͤdigen Herren Befelch veranſtaltet wird nach ihrer gantz vaͤtterlichen Vorſorg vor ihrer lieben Unterthanen zeitliches und ewiges Wohlſeyn, GOTT ſegne ſie in dieſer und in der zu- kuͤnfftigen Welt!) damit wann etwan hie und da ein armer Suͤn- der daruͤber komme, er in ſeinem Hertzen froh werde, und GOTT durch Gebett und Anhalten Anlaß gebe, ihme Gutes zu thun, und ein Verheiſſung nach der andern an ihm zu erfuͤllen. O es wiſſen wohl wenige zu gebrauchen den theuren Schatz, ſo ſie in ihrem Hau- ſe haben an der Bibel, es iſt wohl immer und ewig Schad, daß ſie nicht beſſer wiſſen mit umzugehen: es iſt eine Obligation von der Heiligen Dreyeinigkeit, geſchrieben durch die Hand und Feder des Heiligen Geiſtes, darinn ſich die ewige Majeſtaͤt verbindet und ver- pflichtet, dir unermeſſene Guͤter zu geben, und o! wie gern hats GOTT, wann ihn eine Seele auf dieſe und dergleichen Weiſe an- redt: O GOTT voller Gnad und Treu! was theure, herrliche und erwuͤnſchte Sachen verheiſſeſt du in dieſem Buch allen denen die es leſen, wie koͤſtlich ſind mir dieſe Wort, wie Milch und Honig, wie edler Canaan-Wein und tauſend Stuck Gold und Silber, nun komme ich armer Wurm zu dir, daß du mir ſolches gebeſt, und dich
einen
aJoh. XX. 29.
G g g g g g 3
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ewige Sternen-Himmel.
Antw. Glaub an GOtt, Zion glaub an deinen GOtt, der ein
lieblich, freundlich Weſen.
§. 2. Sagſt du, was ſoll ich aber glauben, JESUS hat mir
nichts verſprochen, wann er auch mit mir redete, wie mit Abra-
ham, ſo wollte ich auch glauben wie er, aber er ſagt nichts zu mir?
Ach moͤchte ich ſo gluͤckſelig ſeyn, nur ein Wort, ach nur ein Wort,
aus JESU Mund zu vernehmen, damit ich eigentlich wuͤſſe, daß
es mich ins beſonder angehe, Abraham hatte gut zu glauben, wei-
len GOtt perſoͤhnlich mit ihm redte.
Und ob-
ſchon
GOTT
nicht
muͤndlich
mehr wie
mit Abra-
ham redet;
ſo hat er
doch ſeine
Verheiſ-
ſungen
an welche
man ſich
halten
ſolle
ſchrifftlich
verfaſſen
laſſen.
Antw. Hoͤre was JESUS ſagt zu Thoma: Seelig ſind, die
nicht geſehen, noch von Mund zu Mund gehoͤret haben, und doch
glauben a. Oder meinſt du eine ſchrifftliche Zuſag und Verſpre-
chung ſeye nicht eben ſo gut, als eine muͤndliche? GOTT hat dir
ſeine Verheiſſung ſchrifftlich gegeben, und ſie durch Verordnung
der Fuͤrſten und Oberkeiten in allen Landen des Erdbodens trucken
laſſen, (wie dann abermahl eine friſche Auflag der Heiligen Schrifft
aus unſerer gnaͤdigen Herren Befelch veranſtaltet wird nach ihrer
gantz vaͤtterlichen Vorſorg vor ihrer lieben Unterthanen zeitliches
und ewiges Wohlſeyn, GOTT ſegne ſie in dieſer und in der zu-
kuͤnfftigen Welt!) damit wann etwan hie und da ein armer Suͤn-
der daruͤber komme, er in ſeinem Hertzen froh werde, und GOTT
durch Gebett und Anhalten Anlaß gebe, ihme Gutes zu thun, und
ein Verheiſſung nach der andern an ihm zu erfuͤllen. O es wiſſen
wohl wenige zu gebrauchen den theuren Schatz, ſo ſie in ihrem Hau-
ſe haben an der Bibel, es iſt wohl immer und ewig Schad, daß
ſie nicht beſſer wiſſen mit umzugehen: es iſt eine Obligation von der
Heiligen Dreyeinigkeit, geſchrieben durch die Hand und Feder des
Heiligen Geiſtes, darinn ſich die ewige Majeſtaͤt verbindet und ver-
pflichtet, dir unermeſſene Guͤter zu geben, und o! wie gern hats
GOTT, wann ihn eine Seele auf dieſe und dergleichen Weiſe an-
redt: O GOTT voller Gnad und Treu! was theure, herrliche und
erwuͤnſchte Sachen verheiſſeſt du in dieſem Buch allen denen die es
leſen, wie koͤſtlich ſind mir dieſe Wort, wie Milch und Honig, wie
edler Canaan-Wein und tauſend Stuck Gold und Silber, nun
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a Joh. XX. 29.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 973. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1069>, abgerufen am 22.11.2024.
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