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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Die Sonne der Gerechtigkeit.
Kleid: Er hat den Himmel ausgedähnet wie einen Teppich a. JE-
sus ist eine Sonne, und das

§. 2. 1. Als GOtt der ein Liecht und hiemit bekannt, aber auchals GOtt,
unzugänglich b, und also unergründlich und unendlich ist im Wesen,
und gleich wie die Sonne unter allen unterhimmlischen Geschöpffen
das reineste Wesen hat.

§. 3. 2. Als GOttes Sohn. Er ist der ausgegossene Glantz sei-als GOt-
tes Sohn,

ner Herrlichkeit, und das ausgedruckte Ebenbild seiner Person c:
Er ist der Schein vom Vatter, Liecht vom Liecht nach seinen Wor-
ten: Jch bin so lange Zeit bey euch, und du hast mich noch nicht
erkannt. Philippe, wer mich gesehen hat, der hat auch den Vat-
ter gesehen: Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vatter? Der
Vatter ist die Urquelle des Liechts und der Gottheit. d.

§. 4. 3. Als Schöpfer und Erhalter, da er aus seiner Verborgen-als
Schöpfer
und Er-
halter.

heit hervorgegangen ist um sich mitzutheilen e. JEsus Christus ist
die Weißheit, nach welcher GOtt alles geordnet, einer jeden Crea-
tur, Natur, Krafft und Nutzen, daß man sich nie genug verwun-
deren kan über die so künstlich ausgearbeitete Materi an Thieren,
sonderlich über der Menschen Vernunfft, so ein Strahl von JEsu
ist, der ewigen Weißheit. Jn und durch JEsum haben alle Gei-
ster alle Fähigkeit, alle Warheit zu fassen ohne Ausnahm: Es kan
kein Mensch oder Engel nicht die geringste Warheit verstehen ohne
durch die Anscheinung und Erleuchtung dieses ewigen Liechts: Wann
diese Sonne dermahleneins recht aufgehen wird, so werden alle ge-
heiligte Seelen erst die rechten Wunder GOttes weit und breit ent-
decken, allermassen der Sonnen Glantz offenen hellen Augen, unzeh-
liche Geschöpfe weit herum auf einmahl zeiget, da man bey einem Ker-
tzen-Liecht schwerlich das allernächste recht unterscheiden kan; wormit
wir uns in der noch anhaltenden Dunckelheit behelffen müssen, biß
der Tag anbreche f. Wir reden die Weißheit GOttes, die im Ge-
heimnuß liegt und verborgen ist, welche GOtt vorhin verordnet hat
vor der Welt, zu unserer Herrlichkeit. Welche keiner von den Für-
sten dieser Welt erkannt hat: Dann so sie die erkannt hätten, hätten
sie den HErren der Herrlichkeit nicht gecreutziget. NB. Es haben
alle drey Personen ein und eben selbige ewige Weißheit, die alle Ding
veranstaltet und einrichtet g.

§. 5. 4.
a Ps. XXVII. 1. CIV 2.
b 1 Tim. VI. 16.
c Hebr. I. 3.
d Joh. XIV. 9.
e Joh. I. 3-10.
f 2 Petr. I. 19.
g 1 Cor. II. 7. 8.

Die Sonne der Gerechtigkeit.
Kleid: Er hat den Himmel ausgedaͤhnet wie einen Teppich a. JE-
ſus iſt eine Sonne, und das

§. 2. 1. Als GOtt der ein Liecht und hiemit bekannt, aber auchals GOtt,
unzugaͤnglich b, und alſo unergruͤndlich und unendlich iſt im Weſen,
und gleich wie die Sonne unter allen unterhimmliſchen Geſchoͤpffen
das reineſte Weſen hat.

§. 3. 2. Als GOttes Sohn. Er iſt der ausgegoſſene Glantz ſei-als GOt-
tes Sohn,

ner Herrlichkeit, und das ausgedruckte Ebenbild ſeiner Perſon c:
Er iſt der Schein vom Vatter, Liecht vom Liecht nach ſeinen Wor-
ten: Jch bin ſo lange Zeit bey euch, und du haſt mich noch nicht
erkannt. Philippe, wer mich geſehen hat, der hat auch den Vat-
ter geſehen: Wie ſprichſt du dann: Zeige uns den Vatter? Der
Vatter iſt die Urquelle des Liechts und der Gottheit. d.

§. 4. 3. Als Schoͤpfer und Erhalter, da er aus ſeiner Verborgen-als
Schoͤpfer
und Er-
halter.

heit hervorgegangen iſt um ſich mitzutheilen e. JEſus Chriſtus iſt
die Weißheit, nach welcher GOtt alles geordnet, einer jeden Crea-
tur, Natur, Krafft und Nutzen, daß man ſich nie genug verwun-
deren kan uͤber die ſo kuͤnſtlich ausgearbeitete Materi an Thieren,
ſonderlich uͤber der Menſchen Vernunfft, ſo ein Strahl von JEſu
iſt, der ewigen Weißheit. Jn und durch JEſum haben alle Gei-
ſter alle Faͤhigkeit, alle Warheit zu faſſen ohne Ausnahm: Es kan
kein Menſch oder Engel nicht die geringſte Warheit verſtehen ohne
durch die Anſcheinung und Erleuchtung dieſes ewigen Liechts: Wann
dieſe Sonne dermahleneins recht aufgehen wird, ſo werden alle ge-
heiligte Seelen erſt die rechten Wunder GOttes weit und breit ent-
decken, allermaſſen der Sonnen Glantz offenen hellen Augen, unzeh-
liche Geſchoͤpfe weit herum auf einmahl zeiget, da man bey einem Ker-
tzen-Liecht ſchwerlich das allernaͤchſte recht unterſcheiden kan; wormit
wir uns in der noch anhaltenden Dunckelheit behelffen muͤſſen, biß
der Tag anbreche f. Wir reden die Weißheit GOttes, die im Ge-
heimnuß liegt und verborgen iſt, welche GOtt vorhin verordnet hat
vor der Welt, zu unſerer Herrlichkeit. Welche keiner von den Fuͤr-
ſten dieſer Welt erkannt hat: Dann ſo ſie die erkannt haͤtten, haͤtten
ſie den HErren der Herrlichkeit nicht gecreutziget. NB. Es haben
alle drey Perſonen ein und eben ſelbige ewige Weißheit, die alle Ding
veranſtaltet und einrichtet g.

§. 5. 4.
a Pſ. XXVII. 1. CIV 2.
b 1 Tim. VI. 16.
c Hebr. I. 3.
d Joh. XIV. 9.
e Joh. I. 3-10.
f 2 Petr. I. 19.
g 1 Cor. II. 7. 8.
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[991/1087] Die Sonne der Gerechtigkeit. Kleid: Er hat den Himmel ausgedaͤhnet wie einen Teppich a. JE- ſus iſt eine Sonne, und das §. 2. 1. Als GOtt der ein Liecht und hiemit bekannt, aber auch unzugaͤnglich b, und alſo unergruͤndlich und unendlich iſt im Weſen, und gleich wie die Sonne unter allen unterhimmliſchen Geſchoͤpffen das reineſte Weſen hat. als GOtt, §. 3. 2. Als GOttes Sohn. Er iſt der ausgegoſſene Glantz ſei- ner Herrlichkeit, und das ausgedruckte Ebenbild ſeiner Perſon c: Er iſt der Schein vom Vatter, Liecht vom Liecht nach ſeinen Wor- ten: Jch bin ſo lange Zeit bey euch, und du haſt mich noch nicht erkannt. Philippe, wer mich geſehen hat, der hat auch den Vat- ter geſehen: Wie ſprichſt du dann: Zeige uns den Vatter? Der Vatter iſt die Urquelle des Liechts und der Gottheit. d. als GOt- tes Sohn, §. 4. 3. Als Schoͤpfer und Erhalter, da er aus ſeiner Verborgen- heit hervorgegangen iſt um ſich mitzutheilen e. JEſus Chriſtus iſt die Weißheit, nach welcher GOtt alles geordnet, einer jeden Crea- tur, Natur, Krafft und Nutzen, daß man ſich nie genug verwun- deren kan uͤber die ſo kuͤnſtlich ausgearbeitete Materi an Thieren, ſonderlich uͤber der Menſchen Vernunfft, ſo ein Strahl von JEſu iſt, der ewigen Weißheit. Jn und durch JEſum haben alle Gei- ſter alle Faͤhigkeit, alle Warheit zu faſſen ohne Ausnahm: Es kan kein Menſch oder Engel nicht die geringſte Warheit verſtehen ohne durch die Anſcheinung und Erleuchtung dieſes ewigen Liechts: Wann dieſe Sonne dermahleneins recht aufgehen wird, ſo werden alle ge- heiligte Seelen erſt die rechten Wunder GOttes weit und breit ent- decken, allermaſſen der Sonnen Glantz offenen hellen Augen, unzeh- liche Geſchoͤpfe weit herum auf einmahl zeiget, da man bey einem Ker- tzen-Liecht ſchwerlich das allernaͤchſte recht unterſcheiden kan; wormit wir uns in der noch anhaltenden Dunckelheit behelffen muͤſſen, biß der Tag anbreche f. Wir reden die Weißheit GOttes, die im Ge- heimnuß liegt und verborgen iſt, welche GOtt vorhin verordnet hat vor der Welt, zu unſerer Herrlichkeit. Welche keiner von den Fuͤr- ſten dieſer Welt erkannt hat: Dann ſo ſie die erkannt haͤtten, haͤtten ſie den HErren der Herrlichkeit nicht gecreutziget. NB. Es haben alle drey Perſonen ein und eben ſelbige ewige Weißheit, die alle Ding veranſtaltet und einrichtet g. als Schoͤpfer und Er- halter. §. 5. 4. a Pſ. XXVII. 1. CIV 2. b 1 Tim. VI. 16. c Hebr. I. 3. d Joh. XIV. 9. e Joh. I. 3-10. f 2 Petr. I. 19. g 1 Cor. II. 7. 8.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 991. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1087>, abgerufen am 22.11.2024.