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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Die geistliche Vermählung JEsu mit seiner etc.
vor GOTT gelegen, sondern seinen getreusten Diener den Elieser
solennisch beeydiget, und mehr als 20. starcke Tagreisen weit in Me-
sopotamiam abgefertiget in voller Versicherung eines unsichtbaren Be-
gleits der Heiligen Engeln, daß diese nach dem höchsten Befehl
und Willen seines Bundes-GOttes sich sehr dienstbar, sorgsam,
lieb- und hülffreich dabey erzeigen werden, auch denen bösen Gei-
stern wehren, ihre strenge Boßheit untertretten, womit sie aller
Orten den Menschen nachstellen mit Lotterfallen; Zumahlen der
Teufel recht-mäßige Ehen, Eintracht, Zucht, Demuth und unschul-
diges Kinderzeugen mörderlich hasset und stets nach Schaden und
Unglück trachtet; auch in die Liebe-Flamm, so vom Heiligen Geist
mit allerhand wohl-riechendem Gewürtz und Rauchwerck angemacht
ist, seine garstige Unflätterey und Gestanck wirfft; wider diese ver-
zweiffelte Schalckheit des Satans wachen und streiten die Heilige
Engeln; waren auch wohl unvergleichliche getreuere, günstigere,
beständigere Begleitere der Rebecca als der fromme Hauß-Vogt
Elieser selbst;

§. 3. So viel vermochte der Glaube Abrahams: Solcher Glau-Wozu ihn
sein Glau-
be ge-
bracht
hat.

be bringt Frieden, Sicherheit und Freud: Der Glaube sagt: GOtt
ist mein und die Menge deß himmlischen Heers, wer GOtt trauet,
den lieben die heilige Engeln unaussprechlich, wer das glauben
kan, ist selig und im Himmel, der Glaub ist die rechte Widerbrin-
gung aller Dingen a, die Himmels-Fürsten haben fast nichts anders
zu thun, als den Glaubigen abzuwarten, an ihrer Hochzeit Braut-
Führer zu seyn, das Haußwesen hüten, die Kinderlein gaumen etc.
das halten sie nicht zugering für ihre Englische Majestät; denn sie
sind gar demüthig und gütig, sie brennen recht vom Liecht und
Weißheit der Göttlichen Gütigkeit. Und warum ist eine seelige Ehe
wohl die selteneste Gabe? Daher, dieweil die wenigste mit GOTT
angefangen von GOttes Gnad und Gegenwart samt dem Schutz der
Heiligen Engel, mit getrost-gelassener Zuversicht, ernsthafftem
Wandel und anhaltendem Gebet darum ersucht wird. Abraham,
Jsaac und Elieser beteten, davon hatten sie seine Frucht, daß es
die stilleste, friedsamste, gesegneteste und vergnügteste Ehe abgabe,
wovon man in Heiliger Schrifft lieset und daß also dem Jsaac eine
so tugendreiche, anständige, heilige Gemahlin zu Hause kame; wel-

che er
a Hebr. XII. 22.
G g g g g g g 3

Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu mit ſeiner ꝛc.
vor GOTT gelegen, ſondern ſeinen getreuſten Diener den Elieſer
ſolenniſch beeydiget, und mehr als 20. ſtarcke Tagreiſen weit in Me-
ſopotamiam abgefertiget in voller Verſicherung eines unſichtbaren Be-
gleits der Heiligen Engeln, daß dieſe nach dem hoͤchſten Befehl
und Willen ſeines Bundes-GOttes ſich ſehr dienſtbar, ſorgſam,
lieb- und huͤlffreich dabey erzeigen werden, auch denen boͤſen Gei-
ſtern wehren, ihre ſtrenge Boßheit untertretten, womit ſie aller
Orten den Menſchen nachſtellen mit Lotterfallen; Zumahlen der
Teufel recht-maͤßige Ehen, Eintracht, Zucht, Demuth und unſchul-
diges Kinderzeugen moͤrderlich haſſet und ſtets nach Schaden und
Ungluͤck trachtet; auch in die Liebe-Flamm, ſo vom Heiligen Geiſt
mit allerhand wohl-riechendem Gewuͤrtz und Rauchwerck angemacht
iſt, ſeine garſtige Unflaͤtterey und Geſtanck wirfft; wider dieſe ver-
zweiffelte Schalckheit des Satans wachen und ſtreiten die Heilige
Engeln; waren auch wohl unvergleichliche getreuere, guͤnſtigere,
beſtaͤndigere Begleitere der Rebecca als der fromme Hauß-Vogt
Elieſer ſelbſt;

§. 3. So viel vermochte der Glaube Abrahams: Solcher Glau-Wozu ihn
ſein Glau-
be ge-
bracht
hat.

be bringt Frieden, Sicherheit und Freud: Der Glaube ſagt: GOtt
iſt mein und die Menge deß himmliſchen Heers, wer GOtt trauet,
den lieben die heilige Engeln unausſprechlich, wer das glauben
kan, iſt ſelig und im Himmel, der Glaub iſt die rechte Widerbrin-
gung aller Dingen a, die Himmels-Fuͤrſten haben faſt nichts anders
zu thun, als den Glaubigen abzuwarten, an ihrer Hochzeit Braut-
Fuͤhrer zu ſeyn, das Haußweſen huͤten, die Kinderlein gaumen ꝛc.
das halten ſie nicht zugering fuͤr ihre Engliſche Majeſtaͤt; denn ſie
ſind gar demuͤthig und guͤtig, ſie brennen recht vom Liecht und
Weißheit der Goͤttlichen Guͤtigkeit. Und warum iſt eine ſeelige Ehe
wohl die ſelteneſte Gabe? Daher, dieweil die wenigſte mit GOTT
angefangen von GOttes Gnad und Gegenwart ſamt dem Schutz der
Heiligen Engel, mit getroſt-gelaſſener Zuverſicht, ernſthafftem
Wandel und anhaltendem Gebet darum erſucht wird. Abraham,
Jſaac und Elieſer beteten, davon hatten ſie ſeine Frucht, daß es
die ſtilleſte, friedſamſte, geſegneteſte und vergnuͤgteſte Ehe abgabe,
wovon man in Heiliger Schrifft lieſet und daß alſo dem Jſaac eine
ſo tugendreiche, anſtaͤndige, heilige Gemahlin zu Hauſe kame; wel-

che er
a Hebr. XII. 22.
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[1157/1253] Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu mit ſeiner ꝛc. vor GOTT gelegen, ſondern ſeinen getreuſten Diener den Elieſer ſolenniſch beeydiget, und mehr als 20. ſtarcke Tagreiſen weit in Me- ſopotamiam abgefertiget in voller Verſicherung eines unſichtbaren Be- gleits der Heiligen Engeln, daß dieſe nach dem hoͤchſten Befehl und Willen ſeines Bundes-GOttes ſich ſehr dienſtbar, ſorgſam, lieb- und huͤlffreich dabey erzeigen werden, auch denen boͤſen Gei- ſtern wehren, ihre ſtrenge Boßheit untertretten, womit ſie aller Orten den Menſchen nachſtellen mit Lotterfallen; Zumahlen der Teufel recht-maͤßige Ehen, Eintracht, Zucht, Demuth und unſchul- diges Kinderzeugen moͤrderlich haſſet und ſtets nach Schaden und Ungluͤck trachtet; auch in die Liebe-Flamm, ſo vom Heiligen Geiſt mit allerhand wohl-riechendem Gewuͤrtz und Rauchwerck angemacht iſt, ſeine garſtige Unflaͤtterey und Geſtanck wirfft; wider dieſe ver- zweiffelte Schalckheit des Satans wachen und ſtreiten die Heilige Engeln; waren auch wohl unvergleichliche getreuere, guͤnſtigere, beſtaͤndigere Begleitere der Rebecca als der fromme Hauß-Vogt Elieſer ſelbſt; §. 3. So viel vermochte der Glaube Abrahams: Solcher Glau- be bringt Frieden, Sicherheit und Freud: Der Glaube ſagt: GOtt iſt mein und die Menge deß himmliſchen Heers, wer GOtt trauet, den lieben die heilige Engeln unausſprechlich, wer das glauben kan, iſt ſelig und im Himmel, der Glaub iſt die rechte Widerbrin- gung aller Dingen a, die Himmels-Fuͤrſten haben faſt nichts anders zu thun, als den Glaubigen abzuwarten, an ihrer Hochzeit Braut- Fuͤhrer zu ſeyn, das Haußweſen huͤten, die Kinderlein gaumen ꝛc. das halten ſie nicht zugering fuͤr ihre Engliſche Majeſtaͤt; denn ſie ſind gar demuͤthig und guͤtig, ſie brennen recht vom Liecht und Weißheit der Goͤttlichen Guͤtigkeit. Und warum iſt eine ſeelige Ehe wohl die ſelteneſte Gabe? Daher, dieweil die wenigſte mit GOTT angefangen von GOttes Gnad und Gegenwart ſamt dem Schutz der Heiligen Engel, mit getroſt-gelaſſener Zuverſicht, ernſthafftem Wandel und anhaltendem Gebet darum erſucht wird. Abraham, Jſaac und Elieſer beteten, davon hatten ſie ſeine Frucht, daß es die ſtilleſte, friedſamſte, geſegneteſte und vergnuͤgteſte Ehe abgabe, wovon man in Heiliger Schrifft lieſet und daß alſo dem Jſaac eine ſo tugendreiche, anſtaͤndige, heilige Gemahlin zu Hauſe kame; wel- che er Wozu ihn ſein Glau- be ge- bracht hat. a Hebr. XII. 22. G g g g g g g 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1253>, abgerufen am 22.11.2024.