mer gestorben: Jsaac hatte von seinem Vatter erlernet, daß man den Trostwein des ewigen GOTTES nicht mit Freuden Wasser aus durchlöcherten Cisternen, da nur hie und dort ein Löffel voll si- tzen bleibt, vermengen solle: Daher ware ihm Rebecca nur als ein crystallines Fenster, dadurch der Heil. Geist seine Freuden-reichen Straalen in sein Hertz schosse, welches ohne diesen Göttlichen Son- nen-Glantz weder Trost, noch Liecht, noch Wärme wurde gehabt haben.
§. 8. Jndessen bleibts dennoch dabey, daß es eine unschätzbareGlückse- ligkeit der Ehe wann zwey Fromme zusammen kommen. GOttes Gnad und Wohlthat ist, wann er zwey zusammen fügt, die nicht nur gleiches Humors, Sinn und Gemüths sind, sondern auch in gleicher Begierd nach der Vereinigung mit GOTT stehen; und mag solcher Trost wohl heissen, der Schooß Abrahams auf Erden; allda Lazarus getröstet ward im Himmel. Es wird auch Zweiffelsohn Sara dieser höchst-erfreulichen Hochzeit von denen Heiligen Engeln, die darmit zuthun gehabt, im Himmel berichtet seyn worden, daß es ihrem hinterlassenen Hertzens Jsaac so wohl nach Wunsch ergangen; Worüber sie in ein Lobgeschrey zu GOTT ausgebrochen, und denen neuen Eheleuten noch aus der Ewigkeit viele tausend Seegen zugewünscht, daß GOttes Reich und Kirch durch sie gebauet, die Geburt Messias durch sie näher herzu gebracht und unzehliche Sternen seines neuen Himmels durch sie hervorkom- men: Dann Sara flammete vor Begierd der Verklärung Christi und alle Zubereitungen darzu, deren sie an dem Ort der Herrlich- keit verständiget worden, erweckte in ihr unsägliche Freude mit ei- nem so starcken Jubel-Gethön, daß sie den Gesang der Engeln und seligen Menschen vast überschrye; Man hörete damahls durch den gantzen Himmel vast von nichts, als von Jsaacs Hochzeit und es ist wohl etwa ein Bächlein aus diesem aufwallenden Freuden-Meer hinunter geronnen in Jsaacs und Rebecca Hertzen; daß sie beyder- seits davon wohlgemuth worden. Also ward Jsaac nach sei- ner Mutter getröstet.
Das
mit ſeiner Braut der Kirche.
mer geſtorben: Jſaac hatte von ſeinem Vatter erlernet, daß man den Troſtwein des ewigen GOTTES nicht mit Freuden Waſſer aus durchloͤcherten Ciſternen, da nur hie und dort ein Loͤffel voll ſi- tzen bleibt, vermengen ſolle: Daher ware ihm Rebecca nur als ein cryſtallines Fenſter, dadurch der Heil. Geiſt ſeine Freuden-reichen Straalen in ſein Hertz ſchoſſe, welches ohne dieſen Goͤttlichen Son- nen-Glantz weder Troſt, noch Liecht, noch Waͤrme wurde gehabt haben.
§. 8. Jndeſſen bleibts dennoch dabey, daß es eine unſchaͤtzbareGluͤckſe- ligkeit der Ehe wann zwey Fromme zuſammen kommen. GOttes Gnad und Wohlthat iſt, wann er zwey zuſammen fuͤgt, die nicht nur gleiches Humors, Sinn und Gemuͤths ſind, ſondern auch in gleicher Begierd nach der Vereinigung mit GOTT ſtehen; und mag ſolcher Troſt wohl heiſſen, der Schooß Abrahams auf Erden; allda Lazarus getroͤſtet ward im Himmel. Es wird auch Zweiffelsohn Sara dieſer hoͤchſt-erfreulichen Hochzeit von denen Heiligen Engeln, die darmit zuthun gehabt, im Himmel berichtet ſeyn worden, daß es ihrem hinterlaſſenen Hertzens Jſaac ſo wohl nach Wunſch ergangen; Woruͤber ſie in ein Lobgeſchrey zu GOTT ausgebrochen, und denen neuen Eheleuten noch aus der Ewigkeit viele tauſend Seegen zugewuͤnſcht, daß GOttes Reich und Kirch durch ſie gebauet, die Geburt Meſſias durch ſie naͤher herzu gebracht und unzehliche Sternen ſeines neuen Himmels durch ſie hervorkom- men: Dann Sara flammete vor Begierd der Verklaͤrung Chriſti und alle Zubereitungen darzu, deren ſie an dem Ort der Herrlich- keit verſtaͤndiget worden, erweckte in ihr unſaͤgliche Freude mit ei- nem ſo ſtarcken Jubel-Gethoͤn, daß ſie den Geſang der Engeln und ſeligen Menſchen vaſt uͤberſchrye; Man hoͤrete damahls durch den gantzen Himmel vaſt von nichts, als von Jſaacs Hochzeit und es iſt wohl etwa ein Baͤchlein aus dieſem aufwallenden Freuden-Meer hinunter geronnen in Jſaacs und Rebecca Hertzen; daß ſie beyder- ſeits davon wohlgemuth worden. Alſo ward Jſaac nach ſei- ner Mutter getroͤſtet.
Das
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[1183/1279]
mit ſeiner Braut der Kirche.
mer geſtorben: Jſaac hatte von ſeinem Vatter erlernet, daß man
den Troſtwein des ewigen GOTTES nicht mit Freuden Waſſer
aus durchloͤcherten Ciſternen, da nur hie und dort ein Loͤffel voll ſi-
tzen bleibt, vermengen ſolle: Daher ware ihm Rebecca nur als ein
cryſtallines Fenſter, dadurch der Heil. Geiſt ſeine Freuden-reichen
Straalen in ſein Hertz ſchoſſe, welches ohne dieſen Goͤttlichen Son-
nen-Glantz weder Troſt, noch Liecht, noch Waͤrme wurde gehabt
haben.
§. 8. Jndeſſen bleibts dennoch dabey, daß es eine unſchaͤtzbare
GOttes Gnad und Wohlthat iſt, wann er zwey zuſammen fuͤgt,
die nicht nur gleiches Humors, Sinn und Gemuͤths ſind, ſondern
auch in gleicher Begierd nach der Vereinigung mit GOTT ſtehen;
und mag ſolcher Troſt wohl heiſſen, der Schooß Abrahams auf
Erden; allda Lazarus getroͤſtet ward im Himmel. Es wird auch
Zweiffelsohn Sara dieſer hoͤchſt-erfreulichen Hochzeit von denen
Heiligen Engeln, die darmit zuthun gehabt, im Himmel berichtet
ſeyn worden, daß es ihrem hinterlaſſenen Hertzens Jſaac ſo wohl
nach Wunſch ergangen; Woruͤber ſie in ein Lobgeſchrey zu GOTT
ausgebrochen, und denen neuen Eheleuten noch aus der Ewigkeit
viele tauſend Seegen zugewuͤnſcht, daß GOttes Reich und Kirch
durch ſie gebauet, die Geburt Meſſias durch ſie naͤher herzu gebracht
und unzehliche Sternen ſeines neuen Himmels durch ſie hervorkom-
men: Dann Sara flammete vor Begierd der Verklaͤrung Chriſti
und alle Zubereitungen darzu, deren ſie an dem Ort der Herrlich-
keit verſtaͤndiget worden, erweckte in ihr unſaͤgliche Freude mit ei-
nem ſo ſtarcken Jubel-Gethoͤn, daß ſie den Geſang der Engeln und
ſeligen Menſchen vaſt uͤberſchrye; Man hoͤrete damahls durch den
gantzen Himmel vaſt von nichts, als von Jſaacs Hochzeit und es
iſt wohl etwa ein Baͤchlein aus dieſem aufwallenden Freuden-Meer
hinunter geronnen in Jſaacs und Rebecca Hertzen; daß ſie beyder-
ſeits davon wohlgemuth worden. Alſo ward Jſaac nach ſei-
ner Mutter getroͤſtet.
Gluͤckſe-
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Ehe wann
zwey
Fromme
zuſammen
kommen.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1279>, abgerufen am 22.11.2024.
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