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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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mit seiner Braut der Kirche.
men wird, das schon so mancher Filadelfischer Knecht GOttes ab-
gelegt hat, nehmlich daß diejenigen, so geistliche Cananiter sind, nach
dem Fleisch wandeln und nicht nach dem Heil. Geist, keine Braut
des HERREN JESU seyen, sondern nur die, so dem Abraham
verwandt sind, so sich mit Abraham verlaugnen, alles das Liebste
aufopfern und sich also durch den Glauben an GOTT halten a. Wei-
len nun dieses Verlaugnungs-Leben im Glauben denen Christen nicht
in Kopf will; so zeigt uns die Heil. Schrifft an was GOTT zuletzt
thun werde.

§. 4. 3. GOTT hat seinen Engel gesandt, und zu Eliesers ReiseGOtt gibt
zum Dienst
seiner
Knechten
Glück.

Glück gegeben v. 7. Der HERR der GOTT des Himmels der mich aus
meines Varters Hauß genommen bat, und aus dem Land meiner Bluts
Freundschafft und der mir geredt, und der mir geschworen hat und gesagt:
Diß Land will ich deinem Saame geben: Derselbe wird einen Engel vor
dir her senden, daß du meinem Sohn von dannen ein Weib nehmest.

So wird der himmlische Vatter seinen Engel voran schicken, und
das Vornehmen seiner Dienern in Filadelfia beglücken, daß sie ohn-
fehlbahr dem Jsaac JESU Christo, eine Braut, solche Seelen, die
sich JESU ergeben, finden werden, wie der selige Spener und an-
dere erfahren haben. Es ist kein Zweiffel, daß nicht Michael und
seine Engel einen gewaltigen Jnnhalt thun dem Drach und seinen En-
geln und den Eingang der Völckern in Jerusalem mächtig beför-
dern werden; Der Engel des HErren that in der Nacht die Thür
des Kerckers auf, und sprach: Gehet hin und trettet auf,
und redet im Tempel zum Volck alle Wort dieses Le-
bens
b. Allein durch diesen voraus gesandten Engel mag auch ver-
standen werden 1. Der Zug des himmlischen Vatters Joh. 6, 44. da
eine geheime, vorbereitende Krafft des H. Geistes von GOtt aus-
gehet, und einen fast allgemeinen Hunger nach dem Heyl Christi in den
Völckern erweckt, dadurch alles rege wird und geneigt denen Ver-
kündigern der Hochzeit und Anwerbern zu loosen, also daß der irr-
dische Sinn, Eckel, Zerstreuung, Leichtsinnigkeit, Verachtung,
Creutz-Scheu, Menschen-Forcht nicht mehr so im Weg ist.

2. Die Engel mit den Zorn-Schaalen und die drey Reuter c so
dem König Christo nachfolgen; man hat in diesen Gegenden gese-
hen, wie nur der Erdbidem die Leute so mürb und geschmeidig ge-

macht
a Hos. II. 22.
b Act. V. 20.
c Apoc. VI.
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mit ſeiner Braut der Kirche.
men wird, das ſchon ſo mancher Filadelfiſcher Knecht GOttes ab-
gelegt hat, nehmlich daß diejenigen, ſo geiſtliche Cananiter ſind, nach
dem Fleiſch wandeln und nicht nach dem Heil. Geiſt, keine Braut
des HERREN JESU ſeyen, ſondern nur die, ſo dem Abraham
verwandt ſind, ſo ſich mit Abraham verlaugnen, alles das Liebſte
aufopfern und ſich alſo durch den Glauben an GOTT halten a. Wei-
len nun dieſes Verlaugnungs-Leben im Glauben denen Chriſten nicht
in Kopf will; ſo zeigt uns die Heil. Schrifft an was GOTT zuletzt
thun werde.

§. 4. 3. GOTT hat ſeinen Engel geſandt, und zu Elieſers ReiſeGOtt gibt
zum Dienſt
ſeiner
Knechten
Gluͤck.

Gluͤck gegeben v. 7. Der HERR der GOTT des Himmels der mich aus
meines Vaꝛters Hauß genommen bat, und aus dem Land meiner Bluts
Freundſchafft und der mir geredt, und der mir geſchworen hat und geſagt:
Diß Land will ich deinem Saame geben: Derſelbe wird einen Engel vor
dir her ſenden, daß du meinem Sohn von dannen ein Weib nehmeſt.

So wird der himmliſche Vatter ſeinen Engel voran ſchicken, und
das Vornehmen ſeiner Dienern in Filadelfia begluͤcken, daß ſie ohn-
fehlbahr dem Jſaac JESU Chriſto, eine Braut, ſolche Seelen, die
ſich JESU ergeben, finden werden, wie der ſelige Spener und an-
dere erfahren haben. Es iſt kein Zweiffel, daß nicht Michael und
ſeine Engel einen gewaltigen Jnnhalt thun dem Drach und ſeinen En-
geln und den Eingang der Voͤlckern in Jeruſalem maͤchtig befoͤr-
dern werden; Der Engel des HErren that in der Nacht die Thuͤr
des Kerckers auf, und ſprach: Gehet hin und trettet auf,
und redet im Tempel zum Volck alle Wort dieſes Le-
bens
b. Allein durch dieſen voraus geſandten Engel mag auch ver-
ſtanden werden 1. Der Zug des himmliſchen Vatters Joh. 6, 44. da
eine geheime, vorbereitende Krafft des H. Geiſtes von GOtt aus-
gehet, und einen faſt allgemeinen Hunger nach dem Heyl Chriſti in den
Voͤlckern erweckt, dadurch alles rege wird und geneigt denen Ver-
kuͤndigern der Hochzeit und Anwerbern zu looſen, alſo daß der irr-
diſche Sinn, Eckel, Zerſtreuung, Leichtſinnigkeit, Verachtung,
Creutz-Scheu, Menſchen-Forcht nicht mehr ſo im Weg iſt.

2. Die Engel mit den Zorn-Schaalen und die drey Reuter c ſo
dem Koͤnig Chriſto nachfolgen; man hat in dieſen Gegenden geſe-
hen, wie nur der Erdbidem die Leute ſo muͤrb und geſchmeidig ge-

macht
a Hoſ. II. 22.
b Act. V. 20.
c Apoc. VI.
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[1193/1289] mit ſeiner Braut der Kirche. men wird, das ſchon ſo mancher Filadelfiſcher Knecht GOttes ab- gelegt hat, nehmlich daß diejenigen, ſo geiſtliche Cananiter ſind, nach dem Fleiſch wandeln und nicht nach dem Heil. Geiſt, keine Braut des HERREN JESU ſeyen, ſondern nur die, ſo dem Abraham verwandt ſind, ſo ſich mit Abraham verlaugnen, alles das Liebſte aufopfern und ſich alſo durch den Glauben an GOTT halten a. Wei- len nun dieſes Verlaugnungs-Leben im Glauben denen Chriſten nicht in Kopf will; ſo zeigt uns die Heil. Schrifft an was GOTT zuletzt thun werde. §. 4. 3. GOTT hat ſeinen Engel geſandt, und zu Elieſers Reiſe Gluͤck gegeben v. 7. Der HERR der GOTT des Himmels der mich aus meines Vaꝛters Hauß genommen bat, und aus dem Land meiner Bluts Freundſchafft und der mir geredt, und der mir geſchworen hat und geſagt: Diß Land will ich deinem Saame geben: Derſelbe wird einen Engel vor dir her ſenden, daß du meinem Sohn von dannen ein Weib nehmeſt. So wird der himmliſche Vatter ſeinen Engel voran ſchicken, und das Vornehmen ſeiner Dienern in Filadelfia begluͤcken, daß ſie ohn- fehlbahr dem Jſaac JESU Chriſto, eine Braut, ſolche Seelen, die ſich JESU ergeben, finden werden, wie der ſelige Spener und an- dere erfahren haben. Es iſt kein Zweiffel, daß nicht Michael und ſeine Engel einen gewaltigen Jnnhalt thun dem Drach und ſeinen En- geln und den Eingang der Voͤlckern in Jeruſalem maͤchtig befoͤr- dern werden; Der Engel des HErren that in der Nacht die Thuͤr des Kerckers auf, und ſprach: Gehet hin und trettet auf, und redet im Tempel zum Volck alle Wort dieſes Le- bens b. Allein durch dieſen voraus geſandten Engel mag auch ver- ſtanden werden 1. Der Zug des himmliſchen Vatters Joh. 6, 44. da eine geheime, vorbereitende Krafft des H. Geiſtes von GOtt aus- gehet, und einen faſt allgemeinen Hunger nach dem Heyl Chriſti in den Voͤlckern erweckt, dadurch alles rege wird und geneigt denen Ver- kuͤndigern der Hochzeit und Anwerbern zu looſen, alſo daß der irr- diſche Sinn, Eckel, Zerſtreuung, Leichtſinnigkeit, Verachtung, Creutz-Scheu, Menſchen-Forcht nicht mehr ſo im Weg iſt. GOtt gibt zum Dienſt ſeiner Knechten Gluͤck. 2. Die Engel mit den Zorn-Schaalen und die drey Reuter c ſo dem Koͤnig Chriſto nachfolgen; man hat in dieſen Gegenden geſe- hen, wie nur der Erdbidem die Leute ſo muͤrb und geſchmeidig ge- macht a Hoſ. II. 22. b Act. V. 20. c Apoc. VI. M m m m m m m

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1289>, abgerufen am 27.07.2024.