Also werden die Predigten der Botten Christi in Filadelfia nicht so general, ins weite Feld ausschweiffend und niemand treffende Lufft- Schüsse seyn, sondern Hertz-treffend, auf den Mann gerichtet; nicht kaltsinnig, sondern feurig und hertzlich, also daß die sie hören spüren müssen; daß der Prediger etwas angelegentlich suche, daß just dieser Zweck, in dieser Stund erreicht werde, sie dörffen frey- müthig und unbeschämt sagen, sie haben zu Christo gedinget, und seyen seine Knechte, also daß, was sie in diesem Handel vornehmen, seye nicht ihre sondern deß Heil. Geistes Arbeit v. 34. sie werden als GOttes Bediente, die in seinem Pallast aus- und eingehen, und der Sachen kundig sind, aufs beste vorstellen, was mit dem Bräutigam seye, in was Ansehen er stehe bey seinem Vatter und seinem gantzen Hof, wie weit sich sein Gewalt und Reichthum erstrecke, was sei- netwegen beschlossen seye, daß es bald geschehen solle, und was vor Güter und vergnügliche Seeligkeiten eine Braut künfftig bey ihm zu hoffen habe v. 35. ein Jungfrauen Sohn der wunderbahr ist, den der vor lieb hat, und ihm alles in seine Hand gegeben v. 36. wie nicht eine jedwede Seele für ihn seye; sie müssen aus einem an- dern Land seyn, und von einer höhern Geburt, und das könne nicht geändert werden, zumahlen die Sach mit einem hohen Eyd versigelt seye a, wer Christi Braut seyn wolle, müsse eine Mitbürgerin seyn der Heiligen, GOttes Hauß-Genossen, Ephes. 2. in seiner Fami- lien auferzogen v. 37. 38. Die Knechte Christi in Filadelfia werden dem grossen herrlichen Werck nicht gewachsen seyn, deßwegen aller- hand Schwierigkeiten finden und Einwürffe machen; über alles, ehe sie das Werck angreiffen, eine geheime Abrede mit GOTT neh- men; von ihme ermuntert und getröstet werden, auch aller Verant- wortung frey erklärt, falls die Anwerbung hie und da ausgeschlagen werden sollte, so solle es ihnen nicht zu verweisen stehen v. 39. 40. 41. sie werden sich auch nicht scheuen fein offentlich zu sagen was der H. Geist ihnen eingegeben und in ihnen gewürckt habe vor Seufftzen und Gebeter, was, wie, und warum sie aus Göttlichem Triebe haben müssen beten, wie ihnen die Erhörung so wunderbarlich und ohne Aufschub seye gewähret, und versiegelt worden v. 42-46. wie eben- falls Paulus alleweil die himmlische Erscheinung JESU Christi die Menschen zum Beyfall zu bewegen, anzoge.
Auch
aJoh. III. 5.
O o o o o o o 2
mit ſeiner Braut der Kirche.
Alſo werden die Predigten der Botten Chriſti in Filadelfia nicht ſo general, ins weite Feld ausſchweiffend und niemand treffende Lufft- Schuͤſſe ſeyn, ſondern Hertz-treffend, auf den Mann gerichtet; nicht kaltſinnig, ſondern feurig und hertzlich, alſo daß die ſie hoͤren ſpuͤren muͤſſen; daß der Prediger etwas angelegentlich ſuche, daß juſt dieſer Zweck, in dieſer Stund erreicht werde, ſie doͤrffen frey- muͤthig und unbeſchaͤmt ſagen, ſie haben zu Chriſto gedinget, und ſeyen ſeine Knechte, alſo daß, was ſie in dieſem Handel vornehmen, ſeye nicht ihre ſondern deß Heil. Geiſtes Arbeit v. 34. ſie werden als GOttes Bediente, die in ſeinem Pallaſt aus- und eingehen, und der Sachen kundig ſind, aufs beſte vorſtellen, was mit dem Braͤutigam ſeye, in was Anſehen er ſtehe bey ſeinem Vatter und ſeinem gantzen Hof, wie weit ſich ſein Gewalt und Reichthum erſtrecke, was ſei- netwegen beſchloſſen ſeye, daß es bald geſchehen ſolle, und was vor Guͤter und vergnuͤgliche Seeligkeiten eine Braut kuͤnfftig bey ihm zu hoffen habe v. 35. ein Jungfrauen Sohn der wunderbahr iſt, den der vor lieb hat, und ihm alles in ſeine Hand gegeben v. 36. wie nicht eine jedwede Seele fuͤr ihn ſeye; ſie muͤſſen aus einem an- dern Land ſeyn, und von einer hoͤhern Geburt, und das koͤnne nicht geaͤndert werden, zumahlen die Sach mit einem hohen Eyd verſigelt ſeye a, wer Chriſti Braut ſeyn wolle, muͤſſe eine Mitbuͤrgerin ſeyn der Heiligen, GOttes Hauß-Genoſſen, Epheſ. 2. in ſeiner Fami- lien auferzogen v. 37. 38. Die Knechte Chriſti in Filadelfia werden dem groſſen herrlichen Werck nicht gewachſen ſeyn, deßwegen aller- hand Schwierigkeiten finden und Einwuͤrffe machen; uͤber alles, ehe ſie das Werck angreiffen, eine geheime Abrede mit GOTT neh- men; von ihme ermuntert und getroͤſtet werden, auch aller Verant- wortung frey erklaͤrt, falls die Anwerbung hie und da ausgeſchlagen werden ſollte, ſo ſolle es ihnen nicht zu verweiſen ſtehen v. 39. 40. 41. ſie werden ſich auch nicht ſcheuen fein offentlich zu ſagen was der H. Geiſt ihnen eingegeben und in ihnen gewuͤrckt habe vor Seufftzen und Gebeter, was, wie, und warum ſie aus Goͤttlichem Triebe haben muͤſſen beten, wie ihnen die Erhoͤrung ſo wunderbarlich und ohne Aufſchub ſeye gewaͤhret, und verſiegelt worden v. 42-46. wie eben- falls Paulus alleweil die himmliſche Erſcheinung JESU Chriſti die Menſchen zum Beyfall zu bewegen, anzoge.
Auch
aJoh. III. 5.
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[1211/1307]
mit ſeiner Braut der Kirche.
Alſo werden die Predigten der Botten Chriſti in Filadelfia nicht ſo
general, ins weite Feld ausſchweiffend und niemand treffende Lufft-
Schuͤſſe ſeyn, ſondern Hertz-treffend, auf den Mann gerichtet;
nicht kaltſinnig, ſondern feurig und hertzlich, alſo daß die ſie hoͤren
ſpuͤren muͤſſen; daß der Prediger etwas angelegentlich ſuche, daß
juſt dieſer Zweck, in dieſer Stund erreicht werde, ſie doͤrffen frey-
muͤthig und unbeſchaͤmt ſagen, ſie haben zu Chriſto gedinget, und
ſeyen ſeine Knechte, alſo daß, was ſie in dieſem Handel vornehmen,
ſeye nicht ihre ſondern deß Heil. Geiſtes Arbeit v. 34. ſie werden als
GOttes Bediente, die in ſeinem Pallaſt aus- und eingehen, und der
Sachen kundig ſind, aufs beſte vorſtellen, was mit dem Braͤutigam
ſeye, in was Anſehen er ſtehe bey ſeinem Vatter und ſeinem gantzen
Hof, wie weit ſich ſein Gewalt und Reichthum erſtrecke, was ſei-
netwegen beſchloſſen ſeye, daß es bald geſchehen ſolle, und was vor
Guͤter und vergnuͤgliche Seeligkeiten eine Braut kuͤnfftig bey ihm
zu hoffen habe v. 35. ein Jungfrauen Sohn der wunderbahr iſt,
den der vor lieb hat, und ihm alles in ſeine Hand gegeben v. 36.
wie nicht eine jedwede Seele fuͤr ihn ſeye; ſie muͤſſen aus einem an-
dern Land ſeyn, und von einer hoͤhern Geburt, und das koͤnne nicht
geaͤndert werden, zumahlen die Sach mit einem hohen Eyd verſigelt
ſeye a, wer Chriſti Braut ſeyn wolle, muͤſſe eine Mitbuͤrgerin ſeyn
der Heiligen, GOttes Hauß-Genoſſen, Epheſ. 2. in ſeiner Fami-
lien auferzogen v. 37. 38. Die Knechte Chriſti in Filadelfia werden
dem groſſen herrlichen Werck nicht gewachſen ſeyn, deßwegen aller-
hand Schwierigkeiten finden und Einwuͤrffe machen; uͤber alles, ehe
ſie das Werck angreiffen, eine geheime Abrede mit GOTT neh-
men; von ihme ermuntert und getroͤſtet werden, auch aller Verant-
wortung frey erklaͤrt, falls die Anwerbung hie und da ausgeſchlagen
werden ſollte, ſo ſolle es ihnen nicht zu verweiſen ſtehen v. 39. 40. 41.
ſie werden ſich auch nicht ſcheuen fein offentlich zu ſagen was der H.
Geiſt ihnen eingegeben und in ihnen gewuͤrckt habe vor Seufftzen und
Gebeter, was, wie, und warum ſie aus Goͤttlichem Triebe haben
muͤſſen beten, wie ihnen die Erhoͤrung ſo wunderbarlich und ohne
Aufſchub ſeye gewaͤhret, und verſiegelt worden v. 42-46. wie eben-
falls Paulus alleweil die himmliſche Erſcheinung JESU Chriſti die
Menſchen zum Beyfall zu bewegen, anzoge.
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a Joh. III. 5.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1307>, abgerufen am 25.11.2024.
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