Stunde will und muß ich den Bescheid von euch haben, was soll ich antworten dem, der mich gesandt hat? Jch kan und mag nicht lange mit euch märckten und hadern, wollet ihr nicht, so sagets nur: Nein! Wir wollen JEsum nicht vor unser Heyl und Theil in Zeit und Ewigkeit; haltet mich nicht lange auf, ihr Nahm-Christen! so will ich mich anderwärtig hinwenden; andere zum Abendmahl einla- den, andern Leuten die Ehe-Artickel zwischen Christo und der See- len vorlegen und ihnen die allersüsseste Ehe mit JEsu dem König der Ehren anbieten, sammt allen Vortheilen der Erstgeburt; Jch weiß, ich weiß sie werden sich nicht lange wehren und zum Freuden- Reiche nöthigen lassen, sondern froh seyn mit den Allerreichsten, Schön- sten, Seligsten in friedsamen, genausten Ehebund zu tretten, besin- net euch, was ihr machet, noch heute habt ihr Bedenck-Zeit darzu: Hertzliebste Seelen! Heute noch muß die Wahl gemacht seyn, mor- gen ists zu spat. O was gewaltiger, Hertz-bezwingender Donner- Prediger wird GOTT erwecken. Ach! es geschehe bald, bald: Ja Amen.
§. 10. 21. Bethuel und Laban, der sonst so gar gottsförchtigMan wird der Krafft ihrer Re- den nicht widerste- hen kön- nen. nicht ware, warens zu frieden v. 50. 51. Da antwortete Laban und Bethnel, und sprachen: Die Sach ist vom HErrn herkommen, wir ver- mögen nichts wider dich zu reden, weder Böses noch Gutes. Siehe da ist Rebecca vor deinem Angesicht; nimm sie und zeuch hin und sie müsse deines Herrn Sohns Weib seyn wie der HERR geredet hat. Also wird eine starcke, gefangen nehmende Krafft in denen Reden der Filadelfischen Zeugen seyn, also daß man Scheu und Bedencken tragen wird ih- nen zu widersprechen; es werden rechte Ketten seyn womit die Kö- nige und eiserne Fessel, womit ihre Edlen sollen gebunden werden a, grosse und nahe Geschlechts-Anverwandte werden ihren Willen da- rein ergeben, daß die Jhrige in Christi Nachfolg tretten und zu ih- me hinaus gehen vor das Läger; sie werden sichs weder schimpfflich noch nachtheilig zu seyn erachten, wie biß dahin leider insgemein ge- schehen, sondern frey rund erkennen, die Sache komme vom HEr- ren, der habe ein sonderliches Aug auf ihren Sohn oder Tochter, Vetter oder Baasen, und sie können und dörffen wohl nimmermehr diejenige seyn, die wider GOTT streiten; sie haltens vor das höhe- ste Glück, daß die ihrige die Ehre sollen haben, dem allmächtigen,
unüber
aPs. CXLIX. 8.
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mit ſeiner Braut der Kirche.
Stunde will und muß ich den Beſcheid von euch haben, was ſoll ich antworten dem, der mich geſandt hat? Jch kan und mag nicht lange mit euch maͤrckten und hadern, wollet ihr nicht, ſo ſagets nur: Nein! Wir wollen JEſum nicht vor unſer Heyl und Theil in Zeit und Ewigkeit; haltet mich nicht lange auf, ihr Nahm-Chriſten! ſo will ich mich anderwaͤrtig hinwenden; andere zum Abendmahl einla- den, andern Leuten die Ehe-Artickel zwiſchen Chriſto und der See- len vorlegen und ihnen die allerſuͤſſeſte Ehe mit JEſu dem Koͤnig der Ehren anbieten, ſammt allen Vortheilen der Erſtgeburt; Jch weiß, ich weiß ſie werden ſich nicht lange wehren und zum Freuden- Reiche noͤthigen laſſen, ſondern froh ſeyn mit den Allerreichſten, Schoͤn- ſten, Seligſten in friedſamen, genauſten Ehebund zu tretten, beſin- net euch, was ihr machet, noch heute habt ihr Bedenck-Zeit darzu: Hertzliebſte Seelen! Heute noch muß die Wahl gemacht ſeyn, mor- gen iſts zu ſpat. O was gewaltiger, Hertz-bezwingender Donner- Prediger wird GOTT erwecken. Ach! es geſchehe bald, bald: Ja Amen.
§. 10. 21. Bethuel und Laban, der ſonſt ſo gar gottsfoͤrchtigMan wird der Krafft ihrer Re- den nicht widerſte- hen koͤn- nen. nicht ware, warens zu frieden v. 50. 51. Da antwortete Laban und Bethnel, und ſprachen: Die Sach iſt vom HErrn herkommen, wir ver- moͤgen nichts wider dich zu reden, weder Boͤſes noch Gutes. Siehe da iſt Rebecca vor deinem Angeſicht; nimm ſie und zeuch hin und ſie muͤſſe deines Herrn Sohns Weib ſeyn wie der HERR geredet hat. Alſo wird eine ſtarcke, gefangen nehmende Krafft in denen Reden der Filadelfiſchen Zeugen ſeyn, alſo daß man Scheu und Bedencken tragen wird ih- nen zu widerſprechen; es werden rechte Ketten ſeyn womit die Koͤ- nige und eiſerne Feſſel, womit ihre Edlen ſollen gebunden werden a, groſſe und nahe Geſchlechts-Anverwandte werden ihren Willen da- rein ergeben, daß die Jhrige in Chriſti Nachfolg tretten und zu ih- me hinaus gehen vor das Laͤger; ſie werden ſichs weder ſchimpfflich noch nachtheilig zu ſeyn erachten, wie biß dahin leider insgemein ge- ſchehen, ſondern frey rund erkennen, die Sache komme vom HEr- ren, der habe ein ſonderliches Aug auf ihren Sohn oder Tochter, Vetter oder Baaſen, und ſie koͤnnen und doͤrffen wohl nimmermehr diejenige ſeyn, die wider GOTT ſtreiten; ſie haltens vor das hoͤhe- ſte Gluͤck, daß die ihrige die Ehre ſollen haben, dem allmaͤchtigen,
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mit ſeiner Braut der Kirche.
Stunde will und muß ich den Beſcheid von euch haben, was ſoll
ich antworten dem, der mich geſandt hat? Jch kan und mag nicht
lange mit euch maͤrckten und hadern, wollet ihr nicht, ſo ſagets nur:
Nein! Wir wollen JEſum nicht vor unſer Heyl und Theil in Zeit
und Ewigkeit; haltet mich nicht lange auf, ihr Nahm-Chriſten! ſo
will ich mich anderwaͤrtig hinwenden; andere zum Abendmahl einla-
den, andern Leuten die Ehe-Artickel zwiſchen Chriſto und der See-
len vorlegen und ihnen die allerſuͤſſeſte Ehe mit JEſu dem Koͤnig
der Ehren anbieten, ſammt allen Vortheilen der Erſtgeburt; Jch
weiß, ich weiß ſie werden ſich nicht lange wehren und zum Freuden-
Reiche noͤthigen laſſen, ſondern froh ſeyn mit den Allerreichſten, Schoͤn-
ſten, Seligſten in friedſamen, genauſten Ehebund zu tretten, beſin-
net euch, was ihr machet, noch heute habt ihr Bedenck-Zeit darzu:
Hertzliebſte Seelen! Heute noch muß die Wahl gemacht ſeyn, mor-
gen iſts zu ſpat. O was gewaltiger, Hertz-bezwingender Donner-
Prediger wird GOTT erwecken. Ach! es geſchehe bald, bald: Ja
Amen.
§. 10. 21. Bethuel und Laban, der ſonſt ſo gar gottsfoͤrchtig
nicht ware, warens zu frieden v. 50. 51. Da antwortete Laban und
Bethnel, und ſprachen: Die Sach iſt vom HErrn herkommen, wir ver-
moͤgen nichts wider dich zu reden, weder Boͤſes noch Gutes. Siehe da iſt
Rebecca vor deinem Angeſicht; nimm ſie und zeuch hin und ſie muͤſſe deines
Herrn Sohns Weib ſeyn wie der HERR geredet hat. Alſo wird eine
ſtarcke, gefangen nehmende Krafft in denen Reden der Filadelfiſchen
Zeugen ſeyn, alſo daß man Scheu und Bedencken tragen wird ih-
nen zu widerſprechen; es werden rechte Ketten ſeyn womit die Koͤ-
nige und eiſerne Feſſel, womit ihre Edlen ſollen gebunden werden a,
groſſe und nahe Geſchlechts-Anverwandte werden ihren Willen da-
rein ergeben, daß die Jhrige in Chriſti Nachfolg tretten und zu ih-
me hinaus gehen vor das Laͤger; ſie werden ſichs weder ſchimpfflich
noch nachtheilig zu ſeyn erachten, wie biß dahin leider insgemein ge-
ſchehen, ſondern frey rund erkennen, die Sache komme vom HEr-
ren, der habe ein ſonderliches Aug auf ihren Sohn oder Tochter,
Vetter oder Baaſen, und ſie koͤnnen und doͤrffen wohl nimmermehr
diejenige ſeyn, die wider GOTT ſtreiten; ſie haltens vor das hoͤhe-
ſte Gluͤck, daß die ihrige die Ehre ſollen haben, dem allmaͤchtigen,
unuͤber
Man wird
der Krafft
ihrer Re-
den nicht
widerſte-
hen koͤn-
nen.
a Pſ. CXLIX. 8.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1309>, abgerufen am 22.11.2024.
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