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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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mit seiner Braut der Kirche.
2. das höchste Recht, so JESUS nach erlegtem Rantzions-Blut
im Geticht über dich erhalten, welches ein unaussprechlich Gut und
Seeligkeit ist, Christo eigenthümlich zu erkannt worden von GOtt;
immassen hiedurch den tyrannischen Ehemännern, dem Gesetz, das
nur allezeit balget und nie zu frieden ist; dem Satan, Sünd und
Welt alle fernere Ansprach aberkennt wird a 3. Gnade, eine freye
unverdiente Liebe; da gar nichts an dir ist, das einigerley Weise
Gunst verdiene b. 4. Barmhertzigkeit, da du voll Eiterschwären c.
5. Glauben, so auch ein unschätzbar, hoch-theueres Geschenck ist d,
GOTT schweret e. Es ist Christo recht Ernst dich bey sich zu ha-
ben, ja sein lebendiger Gnaden-Brunn quillet Tag und Nacht im-
merfort f. Er will dich nicht als Magd tractieren, sondern als Kö-
nigin.

§. 8. Dieses nun sind die Vorschläge und Anbietungen ChristiWas JE-
sus von
seiner
Braut
dagegen
begehre:
Der erste
Articul.

hinwiederum begehrt er an dich, daß du

1. Dich aller hertzlichen Treue und Liebe zu ihm versehest, seiner
Zusage trauest, geb wie widrig und ungewiß alles aussiehet; Er will
von dir haben, daß du seine Worte in das Jnnerste deiner Seelen
hinein versteckest, und durchaus keinem Zweifels-Gedancken Platz
gebest, aus dem unwanckelbaren Grund: JESUS habe es gesagt:
Wie gerne siehet er, daß du alles im Hertzen mit Glauben versiglest,
die allergrösten und theuersten Verheissungen, die dir dein liebster
Jmmanuel gibt; damit er Krafft seiner Verheissungen sein Bild
den neuen Menschen in dir erwecke und vollführe, und er sich selbst
mit seiner Verklärung dir schencke, der gantze Fall mit allen seinen
argen Früchten nach und nach in dir verschwinde: JESUS will,
daß du ihn vor deinen treuesten Bruder und Bräutigam haltest, der
dir vom Vatter darzu verordnet und geschencket sey, dessen Amt und
Werck es sey den gantzen alten Menschen hinzunehmen, und eine
neue Schöpfung, eine neue Herrlichkeit in dir aufzurichten.

§. 9. 2. Wie süß sind die Gebote JESU! wie herrlich und Hertz-Der
zweyte
Articul.

erquicklich, sind die Bedinge seines neuen Bundes! Die Articul die-
ser himmlischen Ehe! Der zweyte lautet wie folget: Ergib dich dei-

nem
a Rom. VII. 4. Ruth. II. Es. XLIV. 21. 22. Eph. V. 25-27.
b Jer. III. 1.
Esai, LIV. 7. 8. Joh. I. 16. Hebr. IV.
16.
c Es. I. 6. Luc. X. 33. 34. Ps. CIII. 13.
Hebr II.
17.
d Eph. II. 8.
e Ezech. XXXIII. 11. Hebr. VI. 17. 18.
f Es.
LIV.
10.
Z z z z z z z 2

mit ſeiner Braut der Kirche.
2. das hoͤchſte Recht, ſo JESUS nach erlegtem Rantzions-Blut
im Geticht uͤber dich erhalten, welches ein unausſprechlich Gut und
Seeligkeit iſt, Chriſto eigenthuͤmlich zu erkannt worden von GOtt;
immaſſen hiedurch den tyranniſchen Ehemaͤnnern, dem Geſetz, das
nur allezeit balget und nie zu frieden iſt; dem Satan, Suͤnd und
Welt alle fernere Anſprach aberkennt wird a 3. Gnade, eine freye
unverdiente Liebe; da gar nichts an dir iſt, das einigerley Weiſe
Gunſt verdiene b. 4. Barmhertzigkeit, da du voll Eiterſchwaͤren c.
5. Glauben, ſo auch ein unſchaͤtzbar, hoch-theueres Geſchenck iſt d,
GOTT ſchweret e. Es iſt Chriſto recht Ernſt dich bey ſich zu ha-
ben, ja ſein lebendiger Gnaden-Brunn quillet Tag und Nacht im-
merfort f. Er will dich nicht als Magd tractieren, ſondern als Koͤ-
nigin.

§. 8. Dieſes nun ſind die Vorſchlaͤge und Anbietungen ChriſtiWas JE-
ſus von
ſeiner
Braut
dagegen
begehre:
Der erſte
Articul.

hinwiederum begehrt er an dich, daß du

1. Dich aller hertzlichen Treue und Liebe zu ihm verſeheſt, ſeiner
Zuſage traueſt, geb wie widrig und ungewiß alles ausſiehet; Er will
von dir haben, daß du ſeine Worte in das Jnnerſte deiner Seelen
hinein verſteckeſt, und durchaus keinem Zweifels-Gedancken Platz
gebeſt, aus dem unwanckelbaren Grund: JESUS habe es geſagt:
Wie gerne ſiehet er, daß du alles im Hertzen mit Glauben verſigleſt,
die allergroͤſten und theuerſten Verheiſſungen, die dir dein liebſter
Jmmanuel gibt; damit er Krafft ſeiner Verheiſſungen ſein Bild
den neuen Menſchen in dir erwecke und vollfuͤhre, und er ſich ſelbſt
mit ſeiner Verklaͤrung dir ſchencke, der gantze Fall mit allen ſeinen
argen Fruͤchten nach und nach in dir verſchwinde: JESUS will,
daß du ihn vor deinen treueſten Bruder und Braͤutigam halteſt, der
dir vom Vatter darzu verordnet und geſchencket ſey, deſſen Amt und
Werck es ſey den gantzen alten Menſchen hinzunehmen, und eine
neue Schoͤpfung, eine neue Herrlichkeit in dir aufzurichten.

§. 9. 2. Wie ſuͤß ſind die Gebote JESU! wie herrlich und Hertz-Der
zweyte
Articul.

erquicklich, ſind die Bedinge ſeines neuen Bundes! Die Articul die-
ſer himmliſchen Ehe! Der zweyte lautet wie folget: Ergib dich dei-

nem
a Rom. VII. 4. Ruth. II. Eſ. XLIV. 21. 22. Eph. V. 25-27.
b Jer. III. 1.
Eſai, LIV. 7. 8. Joh. I. 16. Hebr. IV.
16.
c Eſ. I. 6. Luc. X. 33. 34. Pſ. CIII. 13.
Hebr II.
17.
d Eph. II. 8.
e Ezech. XXXIII. 11. Hebr. VI. 17. 18.
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LIV.
10.
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[1283/1379] mit ſeiner Braut der Kirche. 2. das hoͤchſte Recht, ſo JESUS nach erlegtem Rantzions-Blut im Geticht uͤber dich erhalten, welches ein unausſprechlich Gut und Seeligkeit iſt, Chriſto eigenthuͤmlich zu erkannt worden von GOtt; immaſſen hiedurch den tyranniſchen Ehemaͤnnern, dem Geſetz, das nur allezeit balget und nie zu frieden iſt; dem Satan, Suͤnd und Welt alle fernere Anſprach aberkennt wird a 3. Gnade, eine freye unverdiente Liebe; da gar nichts an dir iſt, das einigerley Weiſe Gunſt verdiene b. 4. Barmhertzigkeit, da du voll Eiterſchwaͤren c. 5. Glauben, ſo auch ein unſchaͤtzbar, hoch-theueres Geſchenck iſt d, GOTT ſchweret e. Es iſt Chriſto recht Ernſt dich bey ſich zu ha- ben, ja ſein lebendiger Gnaden-Brunn quillet Tag und Nacht im- merfort f. Er will dich nicht als Magd tractieren, ſondern als Koͤ- nigin. §. 8. Dieſes nun ſind die Vorſchlaͤge und Anbietungen Chriſti hinwiederum begehrt er an dich, daß du Was JE- ſus von ſeiner Braut dagegen begehre: Der erſte Articul. 1. Dich aller hertzlichen Treue und Liebe zu ihm verſeheſt, ſeiner Zuſage traueſt, geb wie widrig und ungewiß alles ausſiehet; Er will von dir haben, daß du ſeine Worte in das Jnnerſte deiner Seelen hinein verſteckeſt, und durchaus keinem Zweifels-Gedancken Platz gebeſt, aus dem unwanckelbaren Grund: JESUS habe es geſagt: Wie gerne ſiehet er, daß du alles im Hertzen mit Glauben verſigleſt, die allergroͤſten und theuerſten Verheiſſungen, die dir dein liebſter Jmmanuel gibt; damit er Krafft ſeiner Verheiſſungen ſein Bild den neuen Menſchen in dir erwecke und vollfuͤhre, und er ſich ſelbſt mit ſeiner Verklaͤrung dir ſchencke, der gantze Fall mit allen ſeinen argen Fruͤchten nach und nach in dir verſchwinde: JESUS will, daß du ihn vor deinen treueſten Bruder und Braͤutigam halteſt, der dir vom Vatter darzu verordnet und geſchencket ſey, deſſen Amt und Werck es ſey den gantzen alten Menſchen hinzunehmen, und eine neue Schoͤpfung, eine neue Herrlichkeit in dir aufzurichten. §. 9. 2. Wie ſuͤß ſind die Gebote JESU! wie herrlich und Hertz- erquicklich, ſind die Bedinge ſeines neuen Bundes! Die Articul die- ſer himmliſchen Ehe! Der zweyte lautet wie folget: Ergib dich dei- nem Der zweyte Articul. a Rom. VII. 4. Ruth. II. Eſ. XLIV. 21. 22. Eph. V. 25-27. b Jer. III. 1. Eſai, LIV. 7. 8. Joh. I. 16. Hebr. IV. 16. c Eſ. I. 6. Luc. X. 33. 34. Pſ. CIII. 13. Hebr II. 17. d Eph. II. 8. e Ezech. XXXIII. 11. Hebr. VI. 17. 18. f Eſ. LIV. 10. Z z z z z z z 2

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1379>, abgerufen am 22.11.2024.