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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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mit seiner Braut der Kirche.
chen Begierden wünschen kan. Wie freundlich gehet er mit einer
liebhabenden Seelen um, er lockt sie in sein Hertz-einschmeltzende Lie-
bes-Umarmungen, meine Schöne! meine Schwester! meine einige
Taube! förchte dich nicht deine Sünden sind nirgends mehr zu fin-
den; ich bin dein Heyl. O welch eine Freude!

§. 3. Begehrst du Reichthum: Alles, was die Welt hat ist die arm-Reich,
seeligste, elendeste Betteley gegen dem, was JESUS hat; nicht
nur alles auf und in der Erden, alles in allen Meeren und Abgrün-
den, sondern alle Königreiche in allen denen unzehlichen, unendlich-
weiten Regionen der Himmelen sind sein; alles was da lebet und we-
bet, hat der Vatter unter seine Füsse gethan, Ps. 8. alle hohe Him-
mels-Fürsten beten ihn tieffest an, und erkennen JESUM vor ihren
HERREN.

§. 4. Lüstert dich nach Ehre: JESUS ist der Brunne alles See-hochange-
sehen,

gens, sitzt zur Rechten der Majestät, vor ihm müssen sich bücken alle
Könige Eph. 1, 20-23. Phil. 2, 9-11. Er will dich auch zu einem
himmlischen König und Königen machen, und zu sich auf seinen Thron
setzen, Ps. 45. Apoc. 3, 21. vor seiner Gewalt erzittern Höll, Drach,
Tod und Sünd.

§. 5. Wünschest du dir einen Tugendsamen, Liebreichen, Verträg-Tugend-
voll.

lichen, bey dem du deine Tage in seligem, süssem Frieden hinbringen
könnest? JESUS ist der Spiegel der Heiligkeit GOttes, ein Mu-
ster und Ursprung aller Vollkommenheiten, das unschuldige Lämm-
lein a, seine Lippen trieffen vom Mirrhen-Oel des Heiligen Geistes
in seinem bittern Leyden ausgepresset, dich zu wärmen, stärcken, un-
verweßlich und unsträfflich zu machen, wie alles an JEsu von Hei-
ligkeit gläntzet. Sein Hertz ist ein brausendes Meer der Erbarmun-
gen. JEsus ist die ewig versiegelte Liebe des Vatters, das Wun-
der des Himmels, die Zierde der Engelen, die Anmuth, Süssigkeit,
Heiligkeit und Menschen-Liebe, selbst alles was mit Recht an den
Creaturen hochgeschätzt wird, das muß vor diesem von ewiger Gott-
heit hell-gläntzenden Himmels-König verschwinden.

Kennetest du nur einmahl JEsum recht; gewiß du wurdest alle in-
nere und äussere Drangsaalen seinetwegen in stiller Demuth und gründ-
licher Liebe hinüber gehen lassen, deiner selbst wenig achten, auf deß

himmli-
a 1 Petr. II. 22.
B b b b b b b b 2

mit ſeiner Braut der Kirche.
chen Begierden wuͤnſchen kan. Wie freundlich gehet er mit einer
liebhabenden Seelen um, er lockt ſie in ſein Hertz-einſchmeltzende Lie-
bes-Umarmungen, meine Schoͤne! meine Schweſter! meine einige
Taube! foͤrchte dich nicht deine Suͤnden ſind nirgends mehr zu fin-
den; ich bin dein Heyl. O welch eine Freude!

§. 3. Begehrſt du Reichthum: Alles, was die Welt hat iſt die arm-Reich,
ſeeligſte, elendeſte Betteley gegen dem, was JESUS hat; nicht
nur alles auf und in der Erden, alles in allen Meeren und Abgruͤn-
den, ſondern alle Koͤnigreiche in allen denen unzehlichen, unendlich-
weiten Regionen der Himmelen ſind ſein; alles was da lebet und we-
bet, hat der Vatter unter ſeine Fuͤſſe gethan, Pſ. 8. alle hohe Him-
mels-Fuͤrſten beten ihn tieffeſt an, und erkennen JESUM vor ihren
HERREN.

§. 4. Luͤſtert dich nach Ehre: JESUS iſt der Brunne alles See-hochange-
ſehen,

gens, ſitzt zur Rechten der Majeſtaͤt, vor ihm muͤſſen ſich buͤcken alle
Koͤnige Eph. 1, 20-23. Phil. 2, 9-11. Er will dich auch zu einem
himmliſchen Koͤnig und Koͤnigen machen, und zu ſich auf ſeinen Thron
ſetzen, Pſ. 45. Apoc. 3, 21. vor ſeiner Gewalt erzittern Hoͤll, Drach,
Tod und Suͤnd.

§. 5. Wuͤnſcheſt du dir einen Tugendſamen, Liebreichen, Vertraͤg-Tugend-
voll.

lichen, bey dem du deine Tage in ſeligem, ſuͤſſem Frieden hinbringen
koͤnneſt? JESUS iſt der Spiegel der Heiligkeit GOttes, ein Mu-
ſter und Urſprung aller Vollkommenheiten, das unſchuldige Laͤmm-
lein a, ſeine Lippen trieffen vom Mirrhen-Oel des Heiligen Geiſtes
in ſeinem bittern Leyden ausgepreſſet, dich zu waͤrmen, ſtaͤrcken, un-
verweßlich und unſtraͤfflich zu machen, wie alles an JEſu von Hei-
ligkeit glaͤntzet. Sein Hertz iſt ein brauſendes Meer der Erbarmun-
gen. JEſus iſt die ewig verſiegelte Liebe des Vatters, das Wun-
der des Himmels, die Zierde der Engelen, die Anmuth, Suͤſſigkeit,
Heiligkeit und Menſchen-Liebe, ſelbſt alles was mit Recht an den
Creaturen hochgeſchaͤtzt wird, das muß vor dieſem von ewiger Gott-
heit hell-glaͤntzenden Himmels-Koͤnig verſchwinden.

Kenneteſt du nur einmahl JEſum recht; gewiß du wurdeſt alle in-
nere und aͤuſſere Drangſaalen ſeinetwegen in ſtiller Demuth und gruͤnd-
licher Liebe hinuͤber gehen laſſen, deiner ſelbſt wenig achten, auf deß

himmli-
a 1 Petr. II. 22.
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[1299/1395] mit ſeiner Braut der Kirche. chen Begierden wuͤnſchen kan. Wie freundlich gehet er mit einer liebhabenden Seelen um, er lockt ſie in ſein Hertz-einſchmeltzende Lie- bes-Umarmungen, meine Schoͤne! meine Schweſter! meine einige Taube! foͤrchte dich nicht deine Suͤnden ſind nirgends mehr zu fin- den; ich bin dein Heyl. O welch eine Freude! §. 3. Begehrſt du Reichthum: Alles, was die Welt hat iſt die arm- ſeeligſte, elendeſte Betteley gegen dem, was JESUS hat; nicht nur alles auf und in der Erden, alles in allen Meeren und Abgruͤn- den, ſondern alle Koͤnigreiche in allen denen unzehlichen, unendlich- weiten Regionen der Himmelen ſind ſein; alles was da lebet und we- bet, hat der Vatter unter ſeine Fuͤſſe gethan, Pſ. 8. alle hohe Him- mels-Fuͤrſten beten ihn tieffeſt an, und erkennen JESUM vor ihren HERREN. Reich, §. 4. Luͤſtert dich nach Ehre: JESUS iſt der Brunne alles See- gens, ſitzt zur Rechten der Majeſtaͤt, vor ihm muͤſſen ſich buͤcken alle Koͤnige Eph. 1, 20-23. Phil. 2, 9-11. Er will dich auch zu einem himmliſchen Koͤnig und Koͤnigen machen, und zu ſich auf ſeinen Thron ſetzen, Pſ. 45. Apoc. 3, 21. vor ſeiner Gewalt erzittern Hoͤll, Drach, Tod und Suͤnd. hochange- ſehen, §. 5. Wuͤnſcheſt du dir einen Tugendſamen, Liebreichen, Vertraͤg- lichen, bey dem du deine Tage in ſeligem, ſuͤſſem Frieden hinbringen koͤnneſt? JESUS iſt der Spiegel der Heiligkeit GOttes, ein Mu- ſter und Urſprung aller Vollkommenheiten, das unſchuldige Laͤmm- lein a, ſeine Lippen trieffen vom Mirrhen-Oel des Heiligen Geiſtes in ſeinem bittern Leyden ausgepreſſet, dich zu waͤrmen, ſtaͤrcken, un- verweßlich und unſtraͤfflich zu machen, wie alles an JEſu von Hei- ligkeit glaͤntzet. Sein Hertz iſt ein brauſendes Meer der Erbarmun- gen. JEſus iſt die ewig verſiegelte Liebe des Vatters, das Wun- der des Himmels, die Zierde der Engelen, die Anmuth, Suͤſſigkeit, Heiligkeit und Menſchen-Liebe, ſelbſt alles was mit Recht an den Creaturen hochgeſchaͤtzt wird, das muß vor dieſem von ewiger Gott- heit hell-glaͤntzenden Himmels-Koͤnig verſchwinden. Tugend- voll. Kenneteſt du nur einmahl JEſum recht; gewiß du wurdeſt alle in- nere und aͤuſſere Drangſaalen ſeinetwegen in ſtiller Demuth und gruͤnd- licher Liebe hinuͤber gehen laſſen, deiner ſelbſt wenig achten, auf deß himmli- a 1 Petr. II. 22. B b b b b b b b 2

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1395>, abgerufen am 22.11.2024.