an dir zerren so fast sie können, wann du nur der Verheissung dei- nes GOttes glaubest, und darbey überzeuget bist, daß du dieser Schlangen Wuth durch dein eigen schlimmes Verhalten über dich gezogen, und JEsum den Gecreutzigten unverruckt anschauest, so müssen sie zuletzt von dir abfallen, und wirst endlich an statt ih- res wütigen Stechens, den sanfft einfliessenden Gnaden-vollen Bal- sam JEsu in dir empfinden.
§. 9. Aber da must du ein bißgen Gedult haben, und seinem WerckSondern dieselbe in Gedult er- warten. in deiner Heilung ein klein wenig abwarten, und dich nicht grad wieder von ihm wegschleichen, sonsten bringest du deinen Seeligma- cher in Schand vor den Leuten, wie die Läßige, unstäte Flatter- Geister, die Jahr und Tag nichts thun als klagen, und wollen doch davor angesehen seyn, sie schauen auf JEsum, und machen darmit, daß die Welt zweifflet, obs wahr seye, daß wer sich zu Christo keh- re, seelig seye; sich selbst aber bringen sie in ewigen Schaden.
§. 10. Jch muß aber hier ein Wörtlein zur Rettung der EhreUnd zwar mit aufrichti- gem Her- tzen. Christi sagen; daß wann man diese Leut fein an der Sonnen an- schauet, so sinds doppelhertzige, die GOtt nicht unterthan sind, und dem Teuffel nicht widerstehen, sondern werden wie Meers-Wellen a und Wetter-Hahnen, oder Fähnlein auf den Thürnen, vom Wind hin und her geweht; die Ewigkeit ziehet sie, und machet sie unruhig, sonderlich wann sie etwan blöden Leibs sind, und besorgen sie müssen bald von hinnen, da schielen sie gegen JEsu mit einem Aug, aber JEsus siehet den Schalck wohl, und vertraut sich ihnen nicht b, dergleichen Leuten raunet der Apostel Jacobus eine Lection ins Ohr, die lautet also: Nahe dich zu GOtt/ so wird er sich zu dir nahen/ reinige deine Händ/ o Sünder/ und mache dein Hertz keusch/ un- zertheilt/ redlich gegen GOtt/ du Wanckelmüthigerc.
§. 11. Darum o liebe Seel wende dich nur zu JEsu, und lasseZu JESU zu gehen solle uns nöthigen die Be- trachtung daß er der fruchtbar- ste Baum seye. ihne allein in deiner Seelen würcken.
Hierzu nöthiget dich alles.
Dann hast du einen Baum vor oder in deinem Hauß, der voll schöner Früchten hangt? so gedencke: Das ist mein JEsus, w[i]e ein Apfel-Baum unter den Bäumen/ so ist mein Freund/ ich sitze unter dem Schatten/ des ich begehre/ und sein Frucht ist meiner Kählen süssed; Es wird dir wohl seyn, wann du seiner edlen Früch-
ten
aJac. I. 6.
bJoh. II. 24.
cJac. IV. 8.
dCant. II. 3.
T 2
einer glaubigen Seele nach JESU.
an dir zerren ſo faſt ſie koͤnnen, wann du nur der Verheiſſung dei- nes GOttes glaubeſt, und darbey uͤberzeuget biſt, daß du dieſer Schlangen Wuth durch dein eigen ſchlimmes Verhalten uͤber dich gezogen, und JEſum den Gecreutzigten unverruckt anſchaueſt, ſo muͤſſen ſie zuletzt von dir abfallen, und wirſt endlich an ſtatt ih- res wuͤtigen Stechens, den ſanfft einflieſſenden Gnaden-vollen Bal- ſam JEſu in dir empfinden.
§. 9. Aber da muſt du ein bißgen Gedult haben, und ſeinem WerckSondern dieſelbe in Gedult er- warten. in deiner Heilung ein klein wenig abwarten, und dich nicht grad wieder von ihm wegſchleichen, ſonſten bringeſt du deinen Seeligma- cher in Schand vor den Leuten, wie die Laͤßige, unſtaͤte Flatter- Geiſter, die Jahr und Tag nichts thun als klagen, und wollen doch davor angeſehen ſeyn, ſie ſchauen auf JEſum, und machen darmit, daß die Welt zweifflet, obs wahr ſeye, daß wer ſich zu Chriſto keh- re, ſeelig ſeye; ſich ſelbſt aber bringen ſie in ewigen Schaden.
§. 10. Jch muß aber hier ein Woͤrtlein zur Rettung der EhreUnd zwar mit aufrichti- gem Her- tzen. Chriſti ſagen; daß wann man dieſe Leut fein an der Sonnen an- ſchauet, ſo ſinds doppelhertzige, die GOtt nicht unterthan ſind, und dem Teuffel nicht widerſtehen, ſondern werden wie Meers-Wellen a und Wetter-Hahnen, oder Faͤhnlein auf den Thuͤrnen, vom Wind hin und her geweht; die Ewigkeit ziehet ſie, und machet ſie unruhig, ſonderlich wann ſie etwan bloͤden Leibs ſind, und beſorgen ſie muͤſſen bald von hinnen, da ſchielen ſie gegen JEſu mit einem Aug, aber JEſus ſiehet den Schalck wohl, und vertraut ſich ihnen nicht b, dergleichen Leuten raunet der Apoſtel Jacobus eine Lection ins Ohr, die lautet alſo: Nahe dich zu GOtt/ ſo wird er ſich zu dir nahen/ reinige deine Haͤnd/ o Suͤnder/ und mache dein Hertz keuſch/ un- zertheilt/ redlich gegen GOtt/ du Wanckelmuͤthigerc.
§. 11. Darum o liebe Seel wende dich nur zu JEſu, und laſſeZu JESU zu gehen ſolle uns noͤthigen die Be- trachtung daß er der fruchtbar- ſte Baum ſeye. ihne allein in deiner Seelen wuͤrcken.
Hierzu noͤthiget dich alles.
Dann haſt du einen Baum vor oder in deinem Hauß, der voll ſchoͤner Fruͤchten hangt? ſo gedencke: Das iſt mein JEſus, w[i]e ein Apfel-Baum unter den Baͤumen/ ſo iſt mein Freund/ ich ſitze unter dem Schatten/ des ich begehre/ und ſein Frucht iſt meiner Kaͤhlen ſuͤſſed; Es wird dir wohl ſeyn, wann du ſeiner edlen Fruͤch-
ten
aJac. I. 6.
bJoh. II. 24.
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[147/0243]
einer glaubigen Seele nach JESU.
an dir zerren ſo faſt ſie koͤnnen, wann du nur der Verheiſſung dei-
nes GOttes glaubeſt, und darbey uͤberzeuget biſt, daß du dieſer
Schlangen Wuth durch dein eigen ſchlimmes Verhalten uͤber dich
gezogen, und JEſum den Gecreutzigten unverruckt anſchaueſt, ſo
muͤſſen ſie zuletzt von dir abfallen, und wirſt endlich an ſtatt ih-
res wuͤtigen Stechens, den ſanfft einflieſſenden Gnaden-vollen Bal-
ſam JEſu in dir empfinden.
§. 9. Aber da muſt du ein bißgen Gedult haben, und ſeinem Werck
in deiner Heilung ein klein wenig abwarten, und dich nicht grad
wieder von ihm wegſchleichen, ſonſten bringeſt du deinen Seeligma-
cher in Schand vor den Leuten, wie die Laͤßige, unſtaͤte Flatter-
Geiſter, die Jahr und Tag nichts thun als klagen, und wollen doch
davor angeſehen ſeyn, ſie ſchauen auf JEſum, und machen darmit,
daß die Welt zweifflet, obs wahr ſeye, daß wer ſich zu Chriſto keh-
re, ſeelig ſeye; ſich ſelbſt aber bringen ſie in ewigen Schaden.
Sondern
dieſelbe in
Gedult er-
warten.
§. 10. Jch muß aber hier ein Woͤrtlein zur Rettung der Ehre
Chriſti ſagen; daß wann man dieſe Leut fein an der Sonnen an-
ſchauet, ſo ſinds doppelhertzige, die GOtt nicht unterthan ſind, und
dem Teuffel nicht widerſtehen, ſondern werden wie Meers-Wellen a
und Wetter-Hahnen, oder Faͤhnlein auf den Thuͤrnen, vom Wind
hin und her geweht; die Ewigkeit ziehet ſie, und machet ſie unruhig,
ſonderlich wann ſie etwan bloͤden Leibs ſind, und beſorgen ſie muͤſſen
bald von hinnen, da ſchielen ſie gegen JEſu mit einem Aug, aber
JEſus ſiehet den Schalck wohl, und vertraut ſich ihnen nicht b,
dergleichen Leuten raunet der Apoſtel Jacobus eine Lection ins Ohr,
die lautet alſo: Nahe dich zu GOtt/ ſo wird er ſich zu dir nahen/
reinige deine Haͤnd/ o Suͤnder/ und mache dein Hertz keuſch/ un-
zertheilt/ redlich gegen GOtt/ du Wanckelmuͤthiger c.
Und zwar
mit
aufrichti-
gem Her-
tzen.
§. 11. Darum o liebe Seel wende dich nur zu JEſu, und laſſe
ihne allein in deiner Seelen wuͤrcken.
Zu JESU
zu gehen
ſolle uns
noͤthigen
die Be-
trachtung
daß er der
fruchtbar-
ſte Baum
ſeye.
Hierzu noͤthiget dich alles.
Dann haſt du einen Baum vor oder in deinem Hauß, der voll
ſchoͤner Fruͤchten hangt? ſo gedencke: Das iſt mein JEſus, wie
ein Apfel-Baum unter den Baͤumen/ ſo iſt mein Freund/ ich ſitze
unter dem Schatten/ des ich begehre/ und ſein Frucht iſt meiner
Kaͤhlen ſuͤſſe d; Es wird dir wohl ſeyn, wann du ſeiner edlen Fruͤch-
ten
a Jac. I. 6.
b Joh. II. 24.
c Jac. IV. 8.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/243>, abgerufen am 21.11.2024.
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