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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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einer glaubigen Seele nach JESU.
sen, in Tödtung der Sünd und Vergestaltung ins Bild Christi; WerGOttes
beschlos-
sen.

hier auf Erden nicht errettet werde von der Oberkeit der Fin-
sternuß, und versetzt ins Reich des wunderbaren Liechts, JESUM
darinn inniglich zu lieben und zu dienen, und dem Seligmacher in
der inneren, göttlichen, ewigen Welt das zu werden, was die Ge-
schöpffe sind in der äusseren, sichtbaren Welt, nehmlich Baum,
Blume, Frucht, Haus, Gefäß, Lust-Hof, Königreich, und du ih-
ne hinwieder in dieser neuen, unsichtbaren Gnaden-Welt geniessest,
als deines Geistes Sonne, Baum, Brunn, Brodt, Wein, Fleisch,
Wasser, Gold, Balsam, Freund, Kleid, Erbtheil, Tempel;
Sintemahl der eintzele JEsus dem Geist eben das ist, was die un-
zehliche Geschöpffe dem Leib sind: Nun ists beschlossen, daß wer nicht
auf Erden durch die neue Geburt in diß Gnaden-Reich eingehet, und
durch stäte Hinzuwendung zu seinem Ursprung, der Seeligkeit hier
schon in der Heiligung geniesset, der solle vor seinem End in greuli-
che Angst und Noth gerathen, wo nicht gar verlohren gehen, und
sollte er so stille dahin fahren wie ein Schaafe a, so solle er dennoch
der Hölle und ihren Plagen anheim fallen, und dorten gepeiniget
werden.

§. 14. Soll dieser Rathschluß um eigensinniger und boshafftigerWelcher
unverän-
derlich
bleiben
wird.

Menschen willen, welche mehr dem Satan, der Welt, und den
Sünden nachgehen, soll, sag ich, dieser in dem himmlischen Cabi-
net, so vest gestellte Rathschluß, um solcher alberer Menschen willen
geänderet werden? Und das nur darum, weilen er ihnen nicht an-
steht; Soll darum die Heil. Schrifft abgeschafft oder die Trohung
des feurigen Zorns GOttes ausgekratzt werden? Soll JESUS
anfangen ein Meineydiger werden? Ey was bilden sich doch die Sün-
der ein? Nein, was GOTT redt das bleibt geredt; Er ist nicht
ein Mensch daß er liege/ noch eines Menschen Kind daß ihne et-
was gereue, sollte er was sagen und nicht thun? sollte er was
reden und nicht halten
b? Nein, GOTT, JESUS, bleibt die
Wahrheit, und sein Wort ist Wahrheit, und der Teufel ist von
Anfang ein Lugner gewesen, und bleibt ein solcher in Ewigkeit, wer
ihm glaubet, der wird ewig zu Schanden; Wer nicht von neuem
gebohren/ wer nicht eine neue Creatur wird
c, wer nicht anderst

lebt,
a Psalm. XLIX. 15.
b 4 B. Mos. XXIII. 19.
c Joh. III. 4. Gal. VI. 15.

einer glaubigen Seele nach JESU.
ſen, in Toͤdtung der Suͤnd und Vergeſtaltung ins Bild Chriſti; WerGOttes
beſchloſ-
ſen.

hier auf Erden nicht errettet werde von der Oberkeit der Fin-
ſternuß, und verſetzt ins Reich des wunderbaren Liechts, JESUM
darinn inniglich zu lieben und zu dienen, und dem Seligmacher in
der inneren, goͤttlichen, ewigen Welt das zu werden, was die Ge-
ſchoͤpffe ſind in der aͤuſſeren, ſichtbaren Welt, nehmlich Baum,
Blume, Frucht, Haus, Gefaͤß, Luſt-Hof, Koͤnigreich, und du ih-
ne hinwieder in dieſer neuen, unſichtbaren Gnaden-Welt genieſſeſt,
als deines Geiſtes Sonne, Baum, Brunn, Brodt, Wein, Fleiſch,
Waſſer, Gold, Balſam, Freund, Kleid, Erbtheil, Tempel;
Sintemahl der eintzele JEſus dem Geiſt eben das iſt, was die un-
zehliche Geſchoͤpffe dem Leib ſind: Nun iſts beſchloſſen, daß wer nicht
auf Erden durch die neue Geburt in diß Gnaden-Reich eingehet, und
durch ſtaͤte Hinzuwendung zu ſeinem Urſprung, der Seeligkeit hier
ſchon in der Heiligung genieſſet, der ſolle vor ſeinem End in greuli-
che Angſt und Noth gerathen, wo nicht gar verlohren gehen, und
ſollte er ſo ſtille dahin fahren wie ein Schaafe a, ſo ſolle er dennoch
der Hoͤlle und ihren Plagen anheim fallen, und dorten gepeiniget
werden.

§. 14. Soll dieſer Rathſchluß um eigenſinniger und boshafftigerWelcher
unveraͤn-
derlich
bleiben
wird.

Menſchen willen, welche mehr dem Satan, der Welt, und den
Suͤnden nachgehen, ſoll, ſag ich, dieſer in dem himmliſchen Cabi-
net, ſo veſt geſtellte Rathſchluß, um ſolcher alberer Menſchen willen
geaͤnderet werden? Und das nur darum, weilen er ihnen nicht an-
ſteht; Soll darum die Heil. Schrifft abgeſchafft oder die Trohung
des feurigen Zorns GOttes ausgekratzt werden? Soll JESUS
anfangen ein Meineydiger werden? Ey was bilden ſich doch die Suͤn-
der ein? Nein, was GOTT redt das bleibt geredt; Er iſt nicht
ein Menſch daß er liege/ noch eines Menſchen Kind daß ihne et-
was gereue, ſollte er was ſagen und nicht thun? ſollte er was
reden und nicht halten
b? Nein, GOTT, JESUS, bleibt die
Wahrheit, und ſein Wort iſt Wahrheit, und der Teufel iſt von
Anfang ein Lugner geweſen, und bleibt ein ſolcher in Ewigkeit, wer
ihm glaubet, der wird ewig zu Schanden; Wer nicht von neuem
gebohren/ wer nicht eine neue Creatur wird
c, wer nicht anderſt

lebt,
a Pſalm. XLIX. 15.
b 4 B. Moſ. XXIII. 19.
c Joh. III. 4. Gal. VI. 15.
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[167/0263] einer glaubigen Seele nach JESU. ſen, in Toͤdtung der Suͤnd und Vergeſtaltung ins Bild Chriſti; Wer hier auf Erden nicht errettet werde von der Oberkeit der Fin- ſternuß, und verſetzt ins Reich des wunderbaren Liechts, JESUM darinn inniglich zu lieben und zu dienen, und dem Seligmacher in der inneren, goͤttlichen, ewigen Welt das zu werden, was die Ge- ſchoͤpffe ſind in der aͤuſſeren, ſichtbaren Welt, nehmlich Baum, Blume, Frucht, Haus, Gefaͤß, Luſt-Hof, Koͤnigreich, und du ih- ne hinwieder in dieſer neuen, unſichtbaren Gnaden-Welt genieſſeſt, als deines Geiſtes Sonne, Baum, Brunn, Brodt, Wein, Fleiſch, Waſſer, Gold, Balſam, Freund, Kleid, Erbtheil, Tempel; Sintemahl der eintzele JEſus dem Geiſt eben das iſt, was die un- zehliche Geſchoͤpffe dem Leib ſind: Nun iſts beſchloſſen, daß wer nicht auf Erden durch die neue Geburt in diß Gnaden-Reich eingehet, und durch ſtaͤte Hinzuwendung zu ſeinem Urſprung, der Seeligkeit hier ſchon in der Heiligung genieſſet, der ſolle vor ſeinem End in greuli- che Angſt und Noth gerathen, wo nicht gar verlohren gehen, und ſollte er ſo ſtille dahin fahren wie ein Schaafe a, ſo ſolle er dennoch der Hoͤlle und ihren Plagen anheim fallen, und dorten gepeiniget werden. GOttes beſchloſ- ſen. §. 14. Soll dieſer Rathſchluß um eigenſinniger und boshafftiger Menſchen willen, welche mehr dem Satan, der Welt, und den Suͤnden nachgehen, ſoll, ſag ich, dieſer in dem himmliſchen Cabi- net, ſo veſt geſtellte Rathſchluß, um ſolcher alberer Menſchen willen geaͤnderet werden? Und das nur darum, weilen er ihnen nicht an- ſteht; Soll darum die Heil. Schrifft abgeſchafft oder die Trohung des feurigen Zorns GOttes ausgekratzt werden? Soll JESUS anfangen ein Meineydiger werden? Ey was bilden ſich doch die Suͤn- der ein? Nein, was GOTT redt das bleibt geredt; Er iſt nicht ein Menſch daß er liege/ noch eines Menſchen Kind daß ihne et- was gereue, ſollte er was ſagen und nicht thun? ſollte er was reden und nicht halten b? Nein, GOTT, JESUS, bleibt die Wahrheit, und ſein Wort iſt Wahrheit, und der Teufel iſt von Anfang ein Lugner geweſen, und bleibt ein ſolcher in Ewigkeit, wer ihm glaubet, der wird ewig zu Schanden; Wer nicht von neuem gebohren/ wer nicht eine neue Creatur wird c, wer nicht anderſt lebt, Welcher unveraͤn- derlich bleiben wird. a Pſalm. XLIX. 15. b 4 B. Moſ. XXIII. 19. c Joh. III. 4. Gal. VI. 15.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/263>, abgerufen am 22.11.2024.