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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Das Haus GOTTES,
Wahrheit, da scheinet die Sonn der Gerechtigkeit, und sie wand-
len in ihrem Licht, da wayden sie auf den Bergen Jsraels, und
GOTT ist ihr Hirt; allda blühen die Rosen und Lilien in die un-
vergängliche Klarheit, und sie riechen ihre Krafft, allda sind Schä-
tze von geläutertem Gold, und sie sammlen sie, und werden reich im
Glauben, und reich in GOTT; Hier ist die Ruh der Heiligen!
Hier ist das Land Jmmanuels! Hier sind die Thor der Ewigkeit!
Hier ist der Vorhof des himmlischen Pallasts, und die Vorstädte
des neuen Jerusalems, deren Thore Lob, und deren Mauer Heyl
heisset, da wird aufgetischet das geistliche heiligmachende Brod, so
vom Himmel kommt, und der Welt das Leben gibt; hier laßt die
Turtel-Tauben ihre Stimm hören, und die Taube Noah schwebt
mit ihrem Oelzweig über alle Einwohner dieser Gegend, da siehet man
in die Himmels-Leiter Jacobs, und steiget auf derselben hinan in die
Klarheit GOttes, unter dem Geleit der Heil. Engeln; Jn diesem
Reich gehen die Menschen gekleidet in weisser Seiden, und schauen
die Schönheit des Königs mit aufgedecktem Angesicht, und empfahen
Strahlen seiner Lieblichkeit, wie offt und viel es des Königs Weiß-
heit nöthig findet.

Jns be-
sondere.

§. 3. Da empfahen die Kämpffer wunderbahrliche, Göttliche
Waffen, das Schwerd des Geistes, den Schild des Glaubens,
und ziehen an mit vielem Gebett und Flehen den Pantzer der Gerech-
tigkeit, und den Helm der Hoffnung, welches alles in der gantzen
weiten Welt nirgend zu finden, als unter Christi Regiment. Bey
dem Eingang in dieses seelige Reich, triffet man an einen Brunnen
mit vier Röhren, aus dem ersten fliesset Milch der göttlichen Weiß-
heit, wornach die neugebohrnen Kindlein über die massen begierig
sind; Dorten springet eine Röhre vom Blut der Versöhnung, wor-
durch alle Ubelthaten, im Reich der höllischen Finsternuß des Sa-
tans begangen, getilget werden, und dem Gewissen Friede geschen-
cket wird mit GOtt, in welchem Frieden sich ein weites Meer der
Gütigkeit eröffnet, und der Seelen viel Gutes mitgetheilt wird;
Wiederum fliesset Wasser der Reinigung und Heiligung, darinn die
Seel sich immer wäschen, baden, und zum Reich der Ewigkeit be-
reiten kan; Abermahl lauffet eine Röhre vom Wein der Erlösung,
dardurch der neue Mensch starck, frölich und muthig wird, alles
Creutz zu tragen, und in allen Trübsalen lustig und guter Dingen mit

Freu-

Das Haus GOTTES,
Wahrheit, da ſcheinet die Sonn der Gerechtigkeit, und ſie wand-
len in ihrem Licht, da wayden ſie auf den Bergen Jſraels, und
GOTT iſt ihr Hirt; allda bluͤhen die Roſen und Lilien in die un-
vergaͤngliche Klarheit, und ſie riechen ihre Krafft, allda ſind Schaͤ-
tze von gelaͤutertem Gold, und ſie ſammlen ſie, und werden reich im
Glauben, und reich in GOTT; Hier iſt die Ruh der Heiligen!
Hier iſt das Land Jmmanuels! Hier ſind die Thor der Ewigkeit!
Hier iſt der Vorhof des himmliſchen Pallaſts, und die Vorſtaͤdte
des neuen Jeruſalems, deren Thore Lob, und deren Mauer Heyl
heiſſet, da wird aufgetiſchet das geiſtliche heiligmachende Brod, ſo
vom Himmel kommt, und der Welt das Leben gibt; hier laßt die
Turtel-Tauben ihre Stimm hoͤren, und die Taube Noah ſchwebt
mit ihrem Oelzweig uͤber alle Einwohner dieſer Gegend, da ſiehet man
in die Himmels-Leiter Jacobs, und ſteiget auf derſelben hinan in die
Klarheit GOttes, unter dem Geleit der Heil. Engeln; Jn dieſem
Reich gehen die Menſchen gekleidet in weiſſer Seiden, und ſchauen
die Schoͤnheit des Koͤnigs mit aufgedecktem Angeſicht, und empfahen
Strahlen ſeiner Lieblichkeit, wie offt und viel es des Koͤnigs Weiß-
heit noͤthig findet.

Jns be-
ſondere.

§. 3. Da empfahen die Kaͤmpffer wunderbahrliche, Goͤttliche
Waffen, das Schwerd des Geiſtes, den Schild des Glaubens,
und ziehen an mit vielem Gebett und Flehen den Pantzer der Gerech-
tigkeit, und den Helm der Hoffnung, welches alles in der gantzen
weiten Welt nirgend zu finden, als unter Chriſti Regiment. Bey
dem Eingang in dieſes ſeelige Reich, triffet man an einen Brunnen
mit vier Roͤhren, aus dem erſten flieſſet Milch der goͤttlichen Weiß-
heit, wornach die neugebohrnen Kindlein uͤber die maſſen begierig
ſind; Dorten ſpringet eine Roͤhre vom Blut der Verſoͤhnung, wor-
durch alle Ubelthaten, im Reich der hoͤlliſchen Finſternuß des Sa-
tans begangen, getilget werden, und dem Gewiſſen Friede geſchen-
cket wird mit GOtt, in welchem Frieden ſich ein weites Meer der
Guͤtigkeit eroͤffnet, und der Seelen viel Gutes mitgetheilt wird;
Wiederum flieſſet Waſſer der Reinigung und Heiligung, darinn die
Seel ſich immer waͤſchen, baden, und zum Reich der Ewigkeit be-
reiten kan; Abermahl lauffet eine Roͤhre vom Wein der Erloͤſung,
dardurch der neue Menſch ſtarck, froͤlich und muthig wird, alles
Creutz zu tragen, und in allen Truͤbſalen luſtig und guter Dingen mit

Freu-
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[186/0282] Das Haus GOTTES, Wahrheit, da ſcheinet die Sonn der Gerechtigkeit, und ſie wand- len in ihrem Licht, da wayden ſie auf den Bergen Jſraels, und GOTT iſt ihr Hirt; allda bluͤhen die Roſen und Lilien in die un- vergaͤngliche Klarheit, und ſie riechen ihre Krafft, allda ſind Schaͤ- tze von gelaͤutertem Gold, und ſie ſammlen ſie, und werden reich im Glauben, und reich in GOTT; Hier iſt die Ruh der Heiligen! Hier iſt das Land Jmmanuels! Hier ſind die Thor der Ewigkeit! Hier iſt der Vorhof des himmliſchen Pallaſts, und die Vorſtaͤdte des neuen Jeruſalems, deren Thore Lob, und deren Mauer Heyl heiſſet, da wird aufgetiſchet das geiſtliche heiligmachende Brod, ſo vom Himmel kommt, und der Welt das Leben gibt; hier laßt die Turtel-Tauben ihre Stimm hoͤren, und die Taube Noah ſchwebt mit ihrem Oelzweig uͤber alle Einwohner dieſer Gegend, da ſiehet man in die Himmels-Leiter Jacobs, und ſteiget auf derſelben hinan in die Klarheit GOttes, unter dem Geleit der Heil. Engeln; Jn dieſem Reich gehen die Menſchen gekleidet in weiſſer Seiden, und ſchauen die Schoͤnheit des Koͤnigs mit aufgedecktem Angeſicht, und empfahen Strahlen ſeiner Lieblichkeit, wie offt und viel es des Koͤnigs Weiß- heit noͤthig findet. §. 3. Da empfahen die Kaͤmpffer wunderbahrliche, Goͤttliche Waffen, das Schwerd des Geiſtes, den Schild des Glaubens, und ziehen an mit vielem Gebett und Flehen den Pantzer der Gerech- tigkeit, und den Helm der Hoffnung, welches alles in der gantzen weiten Welt nirgend zu finden, als unter Chriſti Regiment. Bey dem Eingang in dieſes ſeelige Reich, triffet man an einen Brunnen mit vier Roͤhren, aus dem erſten flieſſet Milch der goͤttlichen Weiß- heit, wornach die neugebohrnen Kindlein uͤber die maſſen begierig ſind; Dorten ſpringet eine Roͤhre vom Blut der Verſoͤhnung, wor- durch alle Ubelthaten, im Reich der hoͤlliſchen Finſternuß des Sa- tans begangen, getilget werden, und dem Gewiſſen Friede geſchen- cket wird mit GOtt, in welchem Frieden ſich ein weites Meer der Guͤtigkeit eroͤffnet, und der Seelen viel Gutes mitgetheilt wird; Wiederum flieſſet Waſſer der Reinigung und Heiligung, darinn die Seel ſich immer waͤſchen, baden, und zum Reich der Ewigkeit be- reiten kan; Abermahl lauffet eine Roͤhre vom Wein der Erloͤſung, dardurch der neue Menſch ſtarck, froͤlich und muthig wird, alles Creutz zu tragen, und in allen Truͤbſalen luſtig und guter Dingen mit Freu-

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/282>, abgerufen am 22.11.2024.