Zu deiner Labung aufgespart. Du aber bleibest für und für Gantz unempfindlich gegen mir.
5. Jst meine zarte, treue Liebe Dir nicht genug geoffenbart? Wo bleiben deine Gegen-Triebe? Dein Hertz ist immer Felsen-hart. Willst du mir nicht entgegen gehn? Ach! Muß ich dich dann sterben sehn!
6. Dein Elend kan mich recht betrüben. Jch sehe dir mit Seufftzen zu. Die sich in meiner Liebe üben, Die laden dich zu gleicher Ruh, Zur Weyde in dem Himmelreich. Ach! werde meinen Schaafen gleich!
7. Nichts hemmet meine Macht und Gnade. Der Welt-Kreiß ist mein Eigenthum. Jn jedem Ort, auf jedem Pfade, Geh ich verliebt um dich herum, Daß ich mich dir mittheilen kan. Warum doch siehst du mich nicht an?
8. Mich, einen GOTT voll Lieb und Wonne, Der mehr als reich an Majestät; Ja mich, die Heyl- und Lebens-Sonne, Die Quell, woraus all Seegen geht. O Seele findt ein solcher Schatz Jn deinem Hertzen keinen Platz?
9. Jch bin dein Freund, dir Hertz-ergeben, Ein Liecht der Welt, die Warheit gar, Das Leben, ja das ew'ge Leben;
Und
K k 2
Ein geiſtliches Lied vom Anfang des ꝛc.
Zu deiner Labung aufgeſpart. Du aber bleibeſt fuͤr und fuͤr Gantz unempfindlich gegen mir.
5. Jſt meine zarte, treue Liebe Dir nicht genug geoffenbart? Wo bleiben deine Gegen-Triebe? Dein Hertz iſt immer Felſen-hart. Willſt du mir nicht entgegen gehn? Ach! Muß ich dich dann ſterben ſehn!
6. Dein Elend kan mich recht betruͤben. Jch ſehe dir mit Seufftzen zu. Die ſich in meiner Liebe uͤben, Die laden dich zu gleicher Ruh, Zur Weyde in dem Himmelreich. Ach! werde meinen Schaafen gleich!
7. Nichts hemmet meine Macht und Gnade. Der Welt-Kreiß iſt mein Eigenthum. Jn jedem Ort, auf jedem Pfade, Geh ich verliebt um dich herum, Daß ich mich dir mittheilen kan. Warum doch ſiehſt du mich nicht an?
8. Mich, einen GOTT voll Lieb und Wonne, Der mehr als reich an Majeſtaͤt; Ja mich, die Heyl- und Lebens-Sonne, Die Quell, woraus all Seegen geht. O Seele findt ein ſolcher Schatz Jn deinem Hertzen keinen Platz?
9. Jch bin dein Freund, dir Hertz-ergeben, Ein Liecht der Welt, die Warheit gar, Das Leben, ja das ew’ge Leben;
Und
K k 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="1"><lgtype="poem"><lg><pbfacs="#f0355"n="259"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Ein geiſtliches Lied vom Anfang des ꝛc.</hi></fw><lb/><l>Zu deiner Labung aufgeſpart.</l><lb/><l>Du aber bleibeſt fuͤr und fuͤr</l><lb/><l>Gantz unempfindlich gegen mir.</l></lg><lb/><lg><l><hirendition="#c">5.</hi></l><lb/><l>Jſt meine zarte, treue Liebe</l><lb/><l>Dir nicht genug geoffenbart?</l><lb/><l>Wo bleiben deine Gegen-Triebe?</l><lb/><l>Dein Hertz iſt immer Felſen-hart.</l><lb/><l>Willſt du mir nicht entgegen gehn?</l><lb/><l>Ach! Muß ich dich dann ſterben ſehn!</l></lg><lb/><lg><l><hirendition="#c">6.</hi></l><lb/><l>Dein Elend kan mich recht betruͤben.</l><lb/><l>Jch ſehe dir mit Seufftzen zu.</l><lb/><l>Die ſich in meiner Liebe uͤben,</l><lb/><l>Die laden dich zu gleicher Ruh,</l><lb/><l>Zur Weyde in dem Himmelreich.</l><lb/><l>Ach! werde meinen Schaafen gleich!</l></lg><lb/><lg><l><hirendition="#c">7.</hi></l><lb/><l>Nichts hemmet meine Macht und Gnade.</l><lb/><l>Der Welt-Kreiß iſt mein Eigenthum.</l><lb/><l>Jn jedem Ort, auf jedem Pfade,</l><lb/><l>Geh ich verliebt um dich herum,</l><lb/><l>Daß ich mich dir mittheilen kan.</l><lb/><l>Warum doch ſiehſt du mich nicht an?</l></lg><lb/><lg><l><hirendition="#c">8.</hi></l><lb/><l>Mich, einen GOTT voll Lieb und Wonne,</l><lb/><l>Der mehr als reich an Majeſtaͤt;</l><lb/><l>Ja mich, die Heyl- und Lebens-Sonne,</l><lb/><l>Die Quell, woraus all Seegen geht.</l><lb/><l>O Seele findt ein ſolcher Schatz</l><lb/><l>Jn deinem Hertzen keinen Platz?</l></lg><lb/><lg><l><hirendition="#c">9.</hi></l><lb/><l>Jch bin dein Freund, dir Hertz-ergeben,</l><lb/><l>Ein Liecht der Welt, die Warheit gar,</l><lb/><l>Das Leben, ja das ew’ge Leben;</l><lb/><fwplace="bottom"type="sig">K k 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Und</fw><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[259/0355]
Ein geiſtliches Lied vom Anfang des ꝛc.
Zu deiner Labung aufgeſpart.
Du aber bleibeſt fuͤr und fuͤr
Gantz unempfindlich gegen mir.
5.
Jſt meine zarte, treue Liebe
Dir nicht genug geoffenbart?
Wo bleiben deine Gegen-Triebe?
Dein Hertz iſt immer Felſen-hart.
Willſt du mir nicht entgegen gehn?
Ach! Muß ich dich dann ſterben ſehn!
6.
Dein Elend kan mich recht betruͤben.
Jch ſehe dir mit Seufftzen zu.
Die ſich in meiner Liebe uͤben,
Die laden dich zu gleicher Ruh,
Zur Weyde in dem Himmelreich.
Ach! werde meinen Schaafen gleich!
7.
Nichts hemmet meine Macht und Gnade.
Der Welt-Kreiß iſt mein Eigenthum.
Jn jedem Ort, auf jedem Pfade,
Geh ich verliebt um dich herum,
Daß ich mich dir mittheilen kan.
Warum doch ſiehſt du mich nicht an?
8.
Mich, einen GOTT voll Lieb und Wonne,
Der mehr als reich an Majeſtaͤt;
Ja mich, die Heyl- und Lebens-Sonne,
Die Quell, woraus all Seegen geht.
O Seele findt ein ſolcher Schatz
Jn deinem Hertzen keinen Platz?
9.
Jch bin dein Freund, dir Hertz-ergeben,
Ein Liecht der Welt, die Warheit gar,
Das Leben, ja das ew’ge Leben;
Und
K k 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/355>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.