Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite
vom Anfang des Gnaden-Wercks.
24.
O hätt ich doch kein ander Leben,
Als nur den Lebens-Trieb aus dir!
O möchte doch den Geist aufgeben,
Was sündlich, eigen, boß in mir!
O starcker Uberwinder! komm,
Beherrsche mich, und mach mich fromm!
25.
Besuch und heile du mich Krancken!
Treib aus mir alles Schlangen-Gifft!
Daß ich dir für dein Heyl kan dancken,
Ein Heyl, das alles übertrifft.
O Artzet! stehe du mir bey,
Daß ich nicht stäts ein Sterbling sey!
26.
Ach! mach mich brünstig in der Liebe
Jn dir, mein holder Bräutigam!
Erlösch in mir all eitle Triebe
Nach flücht'gem Fleisch und Erden-Krahm!
HERR, deine Liebe sey mir theur,
Mein Element und Lebens-Feur!
27.
Erfüll mein lähres Hertze wieder,
Und machs zu deinem Tempel-Haus!
Brauch meine Kräfften, Sinnen, Glieder,
Und führe mich nun ein und aus!
Durch deine Gnade, HERR! geschichts.
Sey du mein Alles! Jch bin nichts.
28.
Jch muß es, HERR! von dir begehren,
Weil sich kein andrer Helffer findt,
Der mich kan meiner Bitt gewähren,
Der Sünd und Teufel überwindt,
Der starck macht, weiß und wohlgemuth.
Du bist und bleibst mein höchstes Gut.
29. Wann
vom Anfang des Gnaden-Wercks.
24.
O haͤtt ich doch kein ander Leben,
Als nur den Lebens-Trieb aus dir!
O moͤchte doch den Geiſt aufgeben,
Was ſuͤndlich, eigen, boß in mir!
O ſtarcker Uberwinder! komm,
Beherrſche mich, und mach mich fromm!
25.
Beſuch und heile du mich Krancken!
Treib aus mir alles Schlangen-Gifft!
Daß ich dir fuͤr dein Heyl kan dancken,
Ein Heyl, das alles uͤbertrifft.
O Artzet! ſtehe du mir bey,
Daß ich nicht ſtaͤts ein Sterbling ſey!
26.
Ach! mach mich bruͤnſtig in der Liebe
Jn dir, mein holder Braͤutigam!
Erloͤſch in mir all eitle Triebe
Nach fluͤcht’gem Fleiſch und Erden-Krahm!
HERR, deine Liebe ſey mir theur,
Mein Element und Lebens-Feur!
27.
Erfuͤll mein laͤhres Hertze wieder,
Und machs zu deinem Tempel-Haus!
Brauch meine Kraͤfften, Sinnen, Glieder,
Und fuͤhre mich nun ein und aus!
Durch deine Gnade, HERR! geſchichts.
Sey du mein Alles! Jch bin nichts.
28.
Jch muß es, HERR! von dir begehren,
Weil ſich kein andrer Helffer findt,
Der mich kan meiner Bitt gewaͤhren,
Der Suͤnd und Teufel uͤberwindt,
Der ſtarck macht, weiß und wohlgemuth.
Du biſt und bleibſt mein hoͤchſtes Gut.
29. Wann
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0359" n="263"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">vom Anfang des Gnaden-Wercks.</hi> </fw><lb/>
            <lg>
              <l> <hi rendition="#c">24.</hi> </l><lb/>
              <l>O ha&#x0364;tt ich doch kein ander Leben,</l><lb/>
              <l>Als nur den Lebens-Trieb aus dir!</l><lb/>
              <l>O mo&#x0364;chte doch den Gei&#x017F;t aufgeben,</l><lb/>
              <l>Was &#x017F;u&#x0364;ndlich, eigen, boß in mir!</l><lb/>
              <l>O &#x017F;tarcker Uberwinder! komm,</l><lb/>
              <l>Beherr&#x017F;che mich, und mach mich fromm!</l>
            </lg><lb/>
            <lg>
              <l> <hi rendition="#c">25.</hi> </l><lb/>
              <l>Be&#x017F;uch und heile du mich Krancken!</l><lb/>
              <l>Treib aus mir alles Schlangen-Gifft!</l><lb/>
              <l>Daß ich dir fu&#x0364;r dein Heyl kan dancken,</l><lb/>
              <l>Ein Heyl, das alles u&#x0364;bertrifft.</l><lb/>
              <l>O Artzet! &#x017F;tehe du mir bey,</l><lb/>
              <l>Daß ich nicht &#x017F;ta&#x0364;ts ein Sterbling &#x017F;ey!</l>
            </lg><lb/>
            <lg>
              <l> <hi rendition="#c">26.</hi> </l><lb/>
              <l>Ach! mach mich bru&#x0364;n&#x017F;tig in der Liebe</l><lb/>
              <l>Jn dir, mein holder Bra&#x0364;utigam!</l><lb/>
              <l>Erlo&#x0364;&#x017F;ch in mir all eitle Triebe</l><lb/>
              <l>Nach flu&#x0364;cht&#x2019;gem Flei&#x017F;ch und Erden-Krahm!</l><lb/>
              <l>HERR, deine Liebe &#x017F;ey mir theur,</l><lb/>
              <l>Mein Element und Lebens-Feur!</l>
            </lg><lb/>
            <lg>
              <l> <hi rendition="#c">27.</hi> </l><lb/>
              <l>Erfu&#x0364;ll mein la&#x0364;hres Hertze wieder,</l><lb/>
              <l>Und machs zu deinem Tempel-Haus!</l><lb/>
              <l>Brauch meine Kra&#x0364;fften, Sinnen, Glieder,</l><lb/>
              <l>Und fu&#x0364;hre mich nun ein und aus!</l><lb/>
              <l>Durch deine Gnade, HERR! ge&#x017F;chichts.</l><lb/>
              <l>Sey du mein Alles! Jch bin nichts.</l>
            </lg><lb/>
            <lg>
              <l> <hi rendition="#c">28.</hi> </l><lb/>
              <l>Jch muß es, HERR! von dir begehren,</l><lb/>
              <l>Weil &#x017F;ich kein andrer Helffer findt,</l><lb/>
              <l>Der mich kan meiner Bitt gewa&#x0364;hren,</l><lb/>
              <l>Der Su&#x0364;nd und Teufel u&#x0364;berwindt,</l><lb/>
              <l>Der &#x017F;tarck macht, weiß und wohlgemuth.</l><lb/>
              <l>Du bi&#x017F;t und bleib&#x017F;t mein ho&#x0364;ch&#x017F;tes Gut.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">29. Wann</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[263/0359] vom Anfang des Gnaden-Wercks. 24. O haͤtt ich doch kein ander Leben, Als nur den Lebens-Trieb aus dir! O moͤchte doch den Geiſt aufgeben, Was ſuͤndlich, eigen, boß in mir! O ſtarcker Uberwinder! komm, Beherrſche mich, und mach mich fromm! 25. Beſuch und heile du mich Krancken! Treib aus mir alles Schlangen-Gifft! Daß ich dir fuͤr dein Heyl kan dancken, Ein Heyl, das alles uͤbertrifft. O Artzet! ſtehe du mir bey, Daß ich nicht ſtaͤts ein Sterbling ſey! 26. Ach! mach mich bruͤnſtig in der Liebe Jn dir, mein holder Braͤutigam! Erloͤſch in mir all eitle Triebe Nach fluͤcht’gem Fleiſch und Erden-Krahm! HERR, deine Liebe ſey mir theur, Mein Element und Lebens-Feur! 27. Erfuͤll mein laͤhres Hertze wieder, Und machs zu deinem Tempel-Haus! Brauch meine Kraͤfften, Sinnen, Glieder, Und fuͤhre mich nun ein und aus! Durch deine Gnade, HERR! geſchichts. Sey du mein Alles! Jch bin nichts. 28. Jch muß es, HERR! von dir begehren, Weil ſich kein andrer Helffer findt, Der mich kan meiner Bitt gewaͤhren, Der Suͤnd und Teufel uͤberwindt, Der ſtarck macht, weiß und wohlgemuth. Du biſt und bleibſt mein hoͤchſtes Gut. 29. Wann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/359
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/359>, abgerufen am 22.11.2024.