Vorbericht, An den Aufrichtig-gesinnten/ und Wahrheit-lie- benden Leser.
Ursachen, warum der Urhe- ber der Stadt N. seine Dien- ste im ge- ringsten Dienst oh- ne Besol- dung an- getragen habe.
DJe Verhandlung gegenwärtiger höchst-wichtiger Ma- teri, welche das Verlangen einiger Personen zu vergnügen, den 6. Mertzen A. 1721. zu N. gehalten worden, so vieler Aussag nach, sonderlich die Ur- sach gewesen seyn, warum nicht dorthin beruffen worden; we- gen einer damahligen ungewohnten Erklärung, deß in vorge- schriebenem Text vorkommenden Spruchs: Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach; welche aber aus erheblichen Ursachen hier in Verhandlung derselben ausgelas- sen, und in den Anhang verstellet worden, in welchem der Leser so wohl die Ursachen der neu-scheinenden Erklärung, als der in Ansehung derselben vorkommenden Veränderung fin- den wird.
Nun kan ich nicht in Abred seyn, daß, so abgeneigt ich biß dahin gewesen in dieser vollreichen Stadt zu arbeiten, so groß ware dazumahl das Sehnen, den Talent, welchen GOtt ge- schencket, alldorten anzulegen; Und weilen es lauter um Chri- sti Reich zu thun ware, wollte ich mit Lust und Freuden ei- nem anderen die erste Stell, sammt allem von derselben her- rührendem Einkommen, und Ehre gelassen haben, wo ich nur die geringste und niedrigste hätte bekleiden können; wie dann nur für diese letzte meinen Dienst angetragen; aber es ward mir auch dieses abgeschlagen.
Ja eben daraus nahmen einige Gelegenheit, ein ungegrün-
detes
Vorbericht, An den Aufrichtig-geſinnten/ und Wahrheit-lie- benden Leſer.
Urſachen, warum der Urhe- ber der Stadt N. ſeine Dien- ſte im ge- ringſten Dienſt oh- ne Beſol- dung an- getragen habe.
DJe Verhandlung gegenwaͤrtiger hoͤchſt-wichtiger Ma- teri, welche das Verlangen einiger Perſonen zu vergnuͤgen, den 6. Mertzen A. 1721. zu N. gehalten worden, ſo vieler Ausſag nach, ſonderlich die Ur- ſach geweſen ſeyn, warum nicht dorthin beruffen worden; we- gen einer damahligen ungewohnten Erklaͤrung, deß in vorge- ſchriebenem Text vorkommenden Spruchs: Der Geiſt iſt willig, aber das Fleiſch iſt ſchwach; welche aber aus erheblichen Urſachen hier in Verhandlung derſelben ausgelaſ- ſen, und in den Anhang verſtellet worden, in welchem der Leſer ſo wohl die Urſachen der neu-ſcheinenden Erklaͤrung, als der in Anſehung derſelben vorkommenden Veraͤnderung fin- den wird.
Nun kan ich nicht in Abred ſeyn, daß, ſo abgeneigt ich biß dahin geweſen in dieſer vollreichen Stadt zu arbeiten, ſo groß ware dazumahl das Sehnen, den Talent, welchen GOtt ge- ſchencket, alldorten anzulegen; Und weilen es lauter um Chri- ſti Reich zu thun ware, wollte ich mit Luſt und Freuden ei- nem anderen die erſte Stell, ſammt allem von derſelben her- ruͤhrendem Einkommen, und Ehre gelaſſen haben, wo ich nur die geringſte und niedrigſte haͤtte bekleiden koͤnnen; wie dann nur fuͤr dieſe letzte meinen Dienſt angetragen; aber es ward mir auch dieſes abgeſchlagen.
Ja eben daraus nahmen einige Gelegenheit, ein ungegruͤn-
detes
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Vorbericht,
An den
Aufrichtig-geſinnten/ und Wahrheit-lie-
benden Leſer.
DJe Verhandlung gegenwaͤrtiger hoͤchſt-wichtiger Ma-
teri, welche das Verlangen einiger Perſonen zu
vergnuͤgen, den 6. Mertzen A. 1721. zu N. gehalten
worden, ſo vieler Ausſag nach, ſonderlich die Ur-
ſach geweſen ſeyn, warum nicht dorthin beruffen worden; we-
gen einer damahligen ungewohnten Erklaͤrung, deß in vorge-
ſchriebenem Text vorkommenden Spruchs: Der Geiſt iſt
willig, aber das Fleiſch iſt ſchwach; welche aber aus
erheblichen Urſachen hier in Verhandlung derſelben ausgelaſ-
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Leſer ſo wohl die Urſachen der neu-ſcheinenden Erklaͤrung, als
der in Anſehung derſelben vorkommenden Veraͤnderung fin-
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Nun kan ich nicht in Abred ſeyn, daß, ſo abgeneigt ich biß
dahin geweſen in dieſer vollreichen Stadt zu arbeiten, ſo groß
ware dazumahl das Sehnen, den Talent, welchen GOtt ge-
ſchencket, alldorten anzulegen; Und weilen es lauter um Chri-
ſti Reich zu thun ware, wollte ich mit Luſt und Freuden ei-
nem anderen die erſte Stell, ſammt allem von derſelben her-
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nur die geringſte und niedrigſte haͤtte bekleiden koͤnnen; wie
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/488>, abgerufen am 25.11.2024.
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