DJese Predigt ist aus Befelch Einer GnädigenAnlaß zu dieser Pre- digt. Hohen Obrigkeit den 28. Hornung Anno 1721. abgelegt worden. Deren Text mir nach Ge- wohnheit durchs Loos zugefallen, welcher aber wegen seines unerschöpfflich-reichen Verstands, nur ein wenig hat können berühret werden, daher auch in dem Vortrag selbs vieles, sonderlich in der Erklärung, theils ausgelassen, theils kurtz zusammen gezogen worden.
§. 2. Der Leser mag sich wohl mit einem Stuck davonAnerbie- ten mit hertzlichem Wunschan die Lesere. auf einmal vernügen lassen. Kan etwas darinn von je- mand nicht wohl gefaßt und verstanden werden, so ist man allezeit bereit eine fernere Erläuterung, und sanfftmüthige Verantwortung, in der Gnade GOttes jedermänniglich mitzutheilen; nichts mehrers wünschende, als daß in un- zehlichen Menschen ein rechter Hertzens-Ernst und Trieb des Geistes auffgehen möchte, zu erfahren, was JEsus, der liebe JEsus, sey und vermöge, auch, was unendlich Gutes uns in Jhm von GOTT bescheeret seye! Ach ja, daß doch ein mehrers und brünstigeres Verlangen überall entstühnde, den Gnaden-Brunnen JESU CHristi und die Heyls-Quell der ewigen Liebe des Vatters fleissig zu besuchen, so solten wir bald bessere Zeiten erleben, die strengen Gerichte GOttes ausbleiben, ja in lauter Wohl- thun verwandelt, und Jerusalem gefertiget werden zum Lob auf Erden. Wird es dein Heil. Geist gefallen, diese Predigt zum alleinigen Preiß GOttes zu segnen, und ein und andern zu grösserm Eyfer in seinem Christenthum
anzu-
A 2
Vorrede An den Chriſtlichen Leſer.
§. 1.
DJeſe Predigt iſt aus Befelch Einer GnaͤdigenAnlaß zu dieſer Pre- digt. Hohen Obrigkeit den 28. Hornung Anno 1721. abgelegt worden. Deren Text mir nach Ge- wohnheit durchs Loos zugefallen, welcher aber wegen ſeines unerſchoͤpfflich-reichen Verſtands, nur ein wenig hat koͤnnen beruͤhret werden, daher auch in dem Vortrag ſelbs vieles, ſonderlich in der Erklaͤrung, theils ausgelaſſen, theils kurtz zuſammen gezogen worden.
§. 2. Der Leſer mag ſich wohl mit einem Stuck davonAnerbie- ten mit hertzlichem Wunſchan die Leſere. auf einmal vernuͤgen laſſen. Kan etwas darinn von je- mand nicht wohl gefaßt und verſtanden werden, ſo iſt man allezeit bereit eine fernere Erlaͤuterung, und ſanfftmuͤthige Verantwortung, in der Gnade GOttes jedermaͤnniglich mitzutheilen; nichts mehrers wuͤnſchende, als daß in un- zehlichen Menſchen ein rechter Hertzens-Ernſt und Trieb des Geiſtes auffgehen moͤchte, zu erfahren, was JEſus, der liebe JEſus, ſey und vermoͤge, auch, was unendlich Gutes uns in Jhm von GOTT beſcheeret ſeye! Ach ja, daß doch ein mehrers und bruͤnſtigeres Verlangen uͤberall entſtuͤhnde, den Gnaden-Brunnen JESU CHriſti und die Heyls-Quell der ewigen Liebe des Vatters fleiſſig zu beſuchen, ſo ſolten wir bald beſſere Zeiten erleben, die ſtrengen Gerichte GOttes ausbleiben, ja in lauter Wohl- thun verwandelt, und Jeruſalem gefertiget werden zum Lob auf Erden. Wird es dein Heil. Geiſt gefallen, dieſe Predigt zum alleinigen Preiß GOttes zu ſegnen, und ein und andern zu groͤſſerm Eyfer in ſeinem Chriſtenthum
anzu-
A 2
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0099"n="3"/><divn="2"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Vorrede</hi><lb/>
An den<lb/>
Chriſtlichen Leſer.</hi></head><lb/><p><hirendition="#c">§. 1.</hi></p><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>Jeſe Predigt iſt aus Befelch <hirendition="#fr">Einer Gnaͤdigen</hi><noteplace="right">Anlaß zu<lb/>
dieſer Pre-<lb/>
digt.</note><lb/><hirendition="#fr">Hohen Obrigkeit</hi> den 28. Hornung Anno 1721.<lb/>
abgelegt worden. Deren Text mir nach Ge-<lb/>
wohnheit durchs Loos zugefallen, welcher aber<lb/>
wegen ſeines unerſchoͤpfflich-reichen Verſtands,<lb/>
nur ein wenig hat koͤnnen beruͤhret werden, daher auch in<lb/>
dem Vortrag ſelbs vieles, ſonderlich in der Erklaͤrung,<lb/>
theils ausgelaſſen, theils kurtz zuſammen gezogen worden.</p><lb/><p>§. 2. Der Leſer mag ſich wohl mit einem Stuck davon<noteplace="right">Anerbie-<lb/>
ten mit<lb/>
hertzlichem<lb/>
Wunſchan<lb/>
die Leſere.</note><lb/>
auf einmal vernuͤgen laſſen. Kan etwas darinn von je-<lb/>
mand nicht wohl gefaßt und verſtanden werden, ſo iſt man<lb/>
allezeit bereit eine fernere Erlaͤuterung, und ſanfftmuͤthige<lb/>
Verantwortung, in der Gnade GOttes jedermaͤnniglich<lb/>
mitzutheilen; nichts mehrers wuͤnſchende, als daß in un-<lb/>
zehlichen Menſchen ein rechter Hertzens-Ernſt und Trieb<lb/>
des Geiſtes auffgehen moͤchte, zu erfahren, was JEſus,<lb/>
der liebe JEſus, ſey und vermoͤge, auch, was unendlich<lb/>
Gutes uns in Jhm von GOTT beſcheeret ſeye! Ach ja,<lb/>
daß doch ein mehrers und bruͤnſtigeres Verlangen uͤberall<lb/>
entſtuͤhnde, den Gnaden-Brunnen <hirendition="#g">JESU</hi> CHriſti und<lb/>
die Heyls-Quell der ewigen Liebe des Vatters fleiſſig zu<lb/>
beſuchen, ſo ſolten wir bald beſſere Zeiten erleben, die<lb/>ſtrengen Gerichte GOttes ausbleiben, ja in lauter Wohl-<lb/>
thun verwandelt, und Jeruſalem gefertiget werden zum<lb/>
Lob auf Erden. Wird es dein Heil. Geiſt gefallen, dieſe<lb/>
Predigt zum alleinigen Preiß GOttes zu ſegnen, und<lb/>
ein und andern zu groͤſſerm Eyfer in ſeinem Chriſtenthum<lb/><fwplace="bottom"type="sig">A 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">anzu-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[3/0099]
Vorrede
An den
Chriſtlichen Leſer.
§. 1.
DJeſe Predigt iſt aus Befelch Einer Gnaͤdigen
Hohen Obrigkeit den 28. Hornung Anno 1721.
abgelegt worden. Deren Text mir nach Ge-
wohnheit durchs Loos zugefallen, welcher aber
wegen ſeines unerſchoͤpfflich-reichen Verſtands,
nur ein wenig hat koͤnnen beruͤhret werden, daher auch in
dem Vortrag ſelbs vieles, ſonderlich in der Erklaͤrung,
theils ausgelaſſen, theils kurtz zuſammen gezogen worden.
Anlaß zu
dieſer Pre-
digt.
§. 2. Der Leſer mag ſich wohl mit einem Stuck davon
auf einmal vernuͤgen laſſen. Kan etwas darinn von je-
mand nicht wohl gefaßt und verſtanden werden, ſo iſt man
allezeit bereit eine fernere Erlaͤuterung, und ſanfftmuͤthige
Verantwortung, in der Gnade GOttes jedermaͤnniglich
mitzutheilen; nichts mehrers wuͤnſchende, als daß in un-
zehlichen Menſchen ein rechter Hertzens-Ernſt und Trieb
des Geiſtes auffgehen moͤchte, zu erfahren, was JEſus,
der liebe JEſus, ſey und vermoͤge, auch, was unendlich
Gutes uns in Jhm von GOTT beſcheeret ſeye! Ach ja,
daß doch ein mehrers und bruͤnſtigeres Verlangen uͤberall
entſtuͤhnde, den Gnaden-Brunnen JESU CHriſti und
die Heyls-Quell der ewigen Liebe des Vatters fleiſſig zu
beſuchen, ſo ſolten wir bald beſſere Zeiten erleben, die
ſtrengen Gerichte GOttes ausbleiben, ja in lauter Wohl-
thun verwandelt, und Jeruſalem gefertiget werden zum
Lob auf Erden. Wird es dein Heil. Geiſt gefallen, dieſe
Predigt zum alleinigen Preiß GOttes zu ſegnen, und
ein und andern zu groͤſſerm Eyfer in ſeinem Chriſtenthum
anzu-
Anerbie-
ten mit
hertzlichem
Wunſchan
die Leſere.
A 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/99>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.