seine getreuen Freunde, gnädiglich und mildselig er- hören, wann ihr ihme auch euere Hertzens-Kinder anbefehlet.
§. 14.
b) Wann nun ein vorsichtiger Haus-Vater die Wichtigkeit der Sache, ein Verbündeter GOttes zu seyn/ überdacht, so wird er eini- ge Stunden und Tage zu diesem Geschäfft, das seines gleichen nicht hat, aussetzen und so lang im Nahen zu GOTT in Christo dem holdesten Jm- manuel fortfahren, bis er ihn innigst nahe und ge- genwärtig fühlet; da er dann mit ihme über der Sache seines Heyls sich vertraut verabreden, Hand in Hand schlagen und den Bund schliessen kan, daß sie fürohin wider die allgemeine Feinde, den Drachen, das Thier, Sünde, Fleisch und Welt für einen Mann stehen wollen. Worauf die Handschrifften zu beyden Theilen ausgelie- fert werden; vermög deren der Mensch sich sei- nem GOtt und Erlöser, dem Heiligen in Jsrael, mit Leib und Seel, mit Gut und Blut, mit Verstand und Willen, mit Sinnen und Gedan- cken, mit Weib und Kindern, Haus und Hof, Stand und Amt, zu seiner eigenthümlichen Besi- tzung und Domaine mit ihme nach seinem aller- heiligsten und allerseligsten Wohlgefallen zu schal- ten und zu walten, vorschreibet; da hingegen GOtt auch seine Handschrifft heraus gibt, und zwar in mancherley Sprachen gedruckt, mit des Lammes Blut besiegelt, mit seinem Tod am Creutz
bestäti-
Cap. 2. Die zweyte Quelle
ſeine getreuen Freunde, gnaͤdiglich und mildſelig er- hoͤren, wann ihr ihme auch euere Hertzens-Kinder anbefehlet.
§. 14.
b) Wann nun ein vorſichtiger Haus-Vater die Wichtigkeit der Sache, ein Verbuͤndeter GOttes zu ſeyn/ uͤberdacht, ſo wird er eini- ge Stunden und Tage zu dieſem Geſchaͤfft, das ſeines gleichen nicht hat, ausſetzen und ſo lang im Nahen zu GOTT in Chriſto dem holdeſten Jm- manuel fortfahren, bis er ihn innigſt nahe und ge- genwaͤrtig fuͤhlet; da er dann mit ihme uͤber der Sache ſeines Heyls ſich vertraut verabreden, Hand in Hand ſchlagen und den Bund ſchlieſſen kan, daß ſie fuͤrohin wider die allgemeine Feinde, den Drachen, das Thier, Suͤnde, Fleiſch und Welt fuͤr einen Mann ſtehen wollen. Worauf die Handſchrifften zu beyden Theilen ausgelie- fert werden; vermoͤg deren der Menſch ſich ſei- nem GOtt und Erloͤſer, dem Heiligen in Jſrael, mit Leib und Seel, mit Gut und Blut, mit Verſtand und Willen, mit Sinnen und Gedan- cken, mit Weib und Kindern, Haus und Hof, Stand und Amt, zu ſeiner eigenthuͤmlichen Beſi- tzung und Domaine mit ihme nach ſeinem aller- heiligſten und allerſeligſten Wohlgefallen zu ſchal- ten und zu walten, vorſchreibet; da hingegen GOtt auch ſeine Handſchrifft heraus gibt, und zwar in mancherley Sprachen gedruckt, mit des Lammes Blut beſiegelt, mit ſeinem Tod am Creutz
beſtaͤti-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0124"n="106"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Cap. 2. Die zweyte Quelle</hi></fw><lb/>ſeine getreuen Freunde, gnaͤdiglich und mildſelig er-<lb/>
hoͤren, wann ihr ihme auch euere Hertzens-Kinder<lb/>
anbefehlet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 14.</head><lb/><p><hirendition="#aq">b</hi>) Wann nun ein vorſichtiger Haus-Vater<lb/>
die Wichtigkeit der Sache, <hirendition="#fr">ein Verbuͤndeter<lb/>
GOttes zu ſeyn/</hi> uͤberdacht, ſo wird er eini-<lb/>
ge Stunden und Tage zu dieſem Geſchaͤfft, das<lb/>ſeines gleichen nicht hat, ausſetzen und ſo lang im<lb/>
Nahen zu GOTT in Chriſto dem holdeſten Jm-<lb/>
manuel fortfahren, bis er ihn innigſt nahe und ge-<lb/>
genwaͤrtig fuͤhlet; da er dann mit ihme uͤber der<lb/>
Sache ſeines Heyls ſich vertraut verabreden, Hand<lb/>
in Hand ſchlagen und <hirendition="#fr">den Bund ſchlieſſen</hi><lb/>
kan, daß ſie fuͤrohin wider die allgemeine Feinde,<lb/>
den Drachen, das Thier, Suͤnde, Fleiſch und<lb/>
Welt fuͤr einen Mann ſtehen wollen. Worauf<lb/>
die <hirendition="#fr">Handſchrifften</hi> zu beyden Theilen ausgelie-<lb/>
fert werden; vermoͤg deren <hirendition="#fr">der Menſch</hi>ſich ſei-<lb/>
nem GOtt und Erloͤſer, dem Heiligen in Jſrael,<lb/>
mit Leib und Seel, mit Gut und Blut, mit<lb/>
Verſtand und Willen, mit Sinnen und Gedan-<lb/>
cken, mit Weib und Kindern, Haus und Hof,<lb/>
Stand und Amt, zu ſeiner eigenthuͤmlichen Beſi-<lb/>
tzung und <hirendition="#aq">Domaine</hi> mit ihme nach ſeinem aller-<lb/>
heiligſten und allerſeligſten Wohlgefallen zu ſchal-<lb/>
ten und zu walten, vorſchreibet; da hingegen<lb/><hirendition="#fr">GOtt</hi> auch ſeine Handſchrifft heraus gibt, und<lb/>
zwar in mancherley Sprachen gedruckt, mit des<lb/>
Lammes Blut beſiegelt, mit ſeinem Tod am Creutz<lb/><fwplace="bottom"type="catch">beſtaͤti-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[106/0124]
Cap. 2. Die zweyte Quelle
ſeine getreuen Freunde, gnaͤdiglich und mildſelig er-
hoͤren, wann ihr ihme auch euere Hertzens-Kinder
anbefehlet.
§. 14.
b) Wann nun ein vorſichtiger Haus-Vater
die Wichtigkeit der Sache, ein Verbuͤndeter
GOttes zu ſeyn/ uͤberdacht, ſo wird er eini-
ge Stunden und Tage zu dieſem Geſchaͤfft, das
ſeines gleichen nicht hat, ausſetzen und ſo lang im
Nahen zu GOTT in Chriſto dem holdeſten Jm-
manuel fortfahren, bis er ihn innigſt nahe und ge-
genwaͤrtig fuͤhlet; da er dann mit ihme uͤber der
Sache ſeines Heyls ſich vertraut verabreden, Hand
in Hand ſchlagen und den Bund ſchlieſſen
kan, daß ſie fuͤrohin wider die allgemeine Feinde,
den Drachen, das Thier, Suͤnde, Fleiſch und
Welt fuͤr einen Mann ſtehen wollen. Worauf
die Handſchrifften zu beyden Theilen ausgelie-
fert werden; vermoͤg deren der Menſch ſich ſei-
nem GOtt und Erloͤſer, dem Heiligen in Jſrael,
mit Leib und Seel, mit Gut und Blut, mit
Verſtand und Willen, mit Sinnen und Gedan-
cken, mit Weib und Kindern, Haus und Hof,
Stand und Amt, zu ſeiner eigenthuͤmlichen Beſi-
tzung und Domaine mit ihme nach ſeinem aller-
heiligſten und allerſeligſten Wohlgefallen zu ſchal-
ten und zu walten, vorſchreibet; da hingegen
GOtt auch ſeine Handſchrifft heraus gibt, und
zwar in mancherley Sprachen gedruckt, mit des
Lammes Blut beſiegelt, mit ſeinem Tod am Creutz
beſtaͤti-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/124>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.