Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Verführung der Jugend. gend gethan: Läßt man dich aber gar hinein, underlaubet dir, dich zu GOttes Kindern zu gesellen; so dancke JEsu fußfällig dafür, wann du heim- kommst, in deinem Winckelgen, lobe und liebe den so guten GOTT, der allerley Mittel anwendet, dich auf die gerade Bahn zur höchst-ewigen Freu- de anzuweisen: Auch wirst du aus der Bibel-Le- sung einen unverhofften und ungemeinen Segen schöpffen, furnemlich dannzumahl, wann dieselbige mit der Anruffung um den Heil. Geist, um Oeff- nung des Verstands, und mit unverzüglichem Ge- horsam begleitet ist. Ziehe sodann deine sorglosen Eltern von der Höllen-Strasse ab, und Christo zu mit Gebet und Flehen zu deinem GOTT: Bitte sie in grosser Freundlichkeit, mit dir zu JEsu zu kommen: Theile ihnen von dem Honig/ so du in dem getödteten Löwen aus dem Stamm Ju- da gefunden, etwas mit; und sage ihnen ein Wört- gen davon, wie überaus gut man es beym Hey- land habe: Heische von deinem JEsu den liebrei- chen Sinn und ehrerbietige Art jenes begnadigten Kinds, das um seiner Eltern Seligkeit innigst be- kümmert ware. Es ware nemlich ein Kind von 5. Jahren, (*) welches sehr ernstlich und mit vielem Bitten anhielte bey seinem Vater, daß er doch der Zeit wahrnehmen und die Göttlichen Dinge mit Ernst und Eiffer treiben solle. Wel- che Bekümmerniß für des Vaters Seele bey ei- nem (*) Anna Lane hieß diß Kind, von welchem ein meh- rers, siehe C. D. Kleinachts gute Exempel für die zar- te Jugend. Augsp. 1743. pag. 19. D. Rambachs Christl. und Bibl. Exempel-Büchlein für Kinder. pag. 14. seqq. J
der Verfuͤhrung der Jugend. gend gethan: Laͤßt man dich aber gar hinein, underlaubet dir, dich zu GOttes Kindern zu geſellen; ſo dancke JEſu fußfaͤllig dafuͤr, wann du heim- kommſt, in deinem Winckelgen, lobe und liebe den ſo guten GOTT, der allerley Mittel anwendet, dich auf die gerade Bahn zur hoͤchſt-ewigen Freu- de anzuweiſen: Auch wirſt du aus der Bibel-Le- ſung einen unverhofften und ungemeinen Segen ſchoͤpffen, furnemlich dannzumahl, wann dieſelbige mit der Anruffung um den Heil. Geiſt, um Oeff- nung des Verſtands, und mit unverzuͤglichem Ge- horſam begleitet iſt. Ziehe ſodann deine ſorgloſen Eltern von der Hoͤllen-Straſſe ab, und Chriſto zu mit Gebet und Flehen zu deinem GOTT: Bitte ſie in groſſer Freundlichkeit, mit dir zu JEſu zu kommen: Theile ihnen von dem Honig/ ſo du in dem getoͤdteten Loͤwen aus dem Stamm Ju- da gefunden, etwas mit; und ſage ihnen ein Woͤrt- gen davon, wie uͤberaus gut man es beym Hey- land habe: Heiſche von deinem JEſu den liebrei- chen Sinn und ehrerbietige Art jenes begnadigten Kinds, das um ſeiner Eltern Seligkeit innigſt be- kuͤmmert ware. Es ware nemlich ein Kind von 5. Jahren, (*) welches ſehr ernſtlich und mit vielem Bitten anhielte bey ſeinem Vater, daß er doch der Zeit wahrnehmen und die Goͤttlichen Dinge mit Ernſt und Eiffer treiben ſolle. Wel- che Bekuͤmmerniß fuͤr des Vaters Seele bey ei- nem (*) Anna Lane hieß diß Kind, von welchem ein meh- rers, ſiehe C. D. Kleinachts gute Exempel fuͤr die zar- te Jugend. Augſp. 1743. pag. 19. D. Rambachs Chriſtl. und Bibl. Exempel-Buͤchlein fuͤr Kinder. pag. 14. ſeqq. J
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erlaubet dir, dich zu GOttes Kindern zu geſellen;
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kommſt, in deinem Winckelgen, lobe und liebe den
ſo guten GOTT, der allerley Mittel anwendet,
dich auf die gerade Bahn zur hoͤchſt-ewigen Freu-
de anzuweiſen: Auch wirſt du aus der Bibel-Le-
ſung einen unverhofften und ungemeinen Segen
ſchoͤpffen, furnemlich dannzumahl, wann dieſelbige
mit der Anruffung um den Heil. Geiſt, um Oeff-
nung des Verſtands, und mit unverzuͤglichem Ge-
horſam begleitet iſt. Ziehe ſodann deine ſorgloſen
Eltern von der Hoͤllen-Straſſe ab, und Chriſto zu
mit Gebet und Flehen zu deinem GOTT: Bitte
ſie in groſſer Freundlichkeit, mit dir zu JEſu zu
kommen: Theile ihnen von dem Honig/ ſo du in
dem getoͤdteten Loͤwen aus dem Stamm Ju-
da gefunden, etwas mit; und ſage ihnen ein Woͤrt-
gen davon, wie uͤberaus gut man es beym Hey-
land habe: Heiſche von deinem JEſu den liebrei-
chen Sinn und ehrerbietige Art jenes begnadigten
Kinds, das um ſeiner Eltern Seligkeit innigſt be-
kuͤmmert ware. Es ware nemlich ein Kind
von 5. Jahren, (*) welches ſehr ernſtlich und
mit vielem Bitten anhielte bey ſeinem Vater, daß
er doch der Zeit wahrnehmen und die Goͤttlichen
Dinge mit Ernſt und Eiffer treiben ſolle. Wel-
che Bekuͤmmerniß fuͤr des Vaters Seele bey ei-
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(*) Anna Lane hieß diß Kind, von welchem ein meh-
rers, ſiehe C. D. Kleinachts gute Exempel fuͤr die zar-
te Jugend. Augſp. 1743. pag. 19. D. Rambachs
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