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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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der Eltern in Ansehung ihrer Kinder.
mißlicher, weilen sie sich noch mit GOttes Gebot
zu schmücken pfleget: da dann das Kind in aller
Sicherheit und gantz getrost der Höllen zulauffet:
Wird aber am Kind etwas Gutes erfunden vor
dem HERRN, dem GOtt Jsrael; 1 König.
14/ 13. so stirbt entweder das Kind, oder es ge-
räth in solche Ertz-Bosheiten, daß sie den Eltern
eine blutige Geissel auf dem Rücken mithin ein An-
laß sind zu wünschen, daß dasselbige doch wieder
im vorigen Zustand der Furcht und Liebe GOttes
stünde: Aber nun ist es zu spat, nachdem man den
Heyland so scheußlich beschimpffet, sein Blut mit
Füssen getretten und das Kind ihme kurtzum nicht
gönnen wollen, das Evangelium auch höhnisch aus-
gepfiffen und dessen allerheilsamsten Geheimnissen
mit unverschämter Stirnen Trotz geboten: Und
ach, wie wird der arme Zorn-Geist des verstorbe-
nen Vaters, der in der finstern Zorn-Welt lodert,
wünschen, daß doch der Sohn nicht auch dahin
komme, eben wie der reiche Mann seine fünff Brü-
der auch nicht gerne bey sich wissen wollte, damit
sie ihm nicht für seinen bösen Rath und Anführung
einen bösen Lohn geben; da er ihr Führer in das
Himmelreich hätte seyn sollen, aber selbige mit
sich in den Ort der Quaal hingezogen habe.
Wann indessen Eltern ihre Kinder Göttlich zie-
hen wollen, so legen sie bey denselben freylich öff-
termahls Ungunst ein, und erregen bey ihrer bö-
sen Natur einen Krieg, so daß die Murr-Gei-
ster ein wenig tumultuiren: Aber treue Eltern
müssen diese im Nahmen JESU tapffer über-
winden.

§. 28.
M 3

der Eltern in Anſehung ihrer Kinder.
mißlicher, weilen ſie ſich noch mit GOttes Gebot
zu ſchmuͤcken pfleget: da dann das Kind in aller
Sicherheit und gantz getroſt der Hoͤllen zulauffet:
Wird aber am Kind etwas Gutes erfunden vor
dem HERRN, dem GOtt Jſrael; 1 Koͤnig.
14/ 13. ſo ſtirbt entweder das Kind, oder es ge-
raͤth in ſolche Ertz-Bosheiten, daß ſie den Eltern
eine blutige Geiſſel auf dem Ruͤcken mithin ein An-
laß ſind zu wuͤnſchen, daß daſſelbige doch wieder
im vorigen Zuſtand der Furcht und Liebe GOttes
ſtuͤnde: Aber nun iſt es zu ſpat, nachdem man den
Heyland ſo ſcheußlich beſchimpffet, ſein Blut mit
Fuͤſſen getretten und das Kind ihme kurtzum nicht
goͤnnen wollen, das Evangelium auch hoͤhniſch aus-
gepfiffen und deſſen allerheilſamſten Geheimniſſen
mit unverſchaͤmter Stirnen Trotz geboten: Und
ach, wie wird der arme Zorn-Geiſt des verſtorbe-
nen Vaters, der in der finſtern Zorn-Welt lodert,
wuͤnſchen, daß doch der Sohn nicht auch dahin
komme, eben wie der reiche Mann ſeine fuͤnff Bruͤ-
der auch nicht gerne bey ſich wiſſen wollte, damit
ſie ihm nicht fuͤr ſeinen boͤſen Rath und Anfuͤhrung
einen boͤſen Lohn geben; da er ihr Fuͤhrer in das
Himmelreich haͤtte ſeyn ſollen, aber ſelbige mit
ſich in den Ort der Quaal hingezogen habe.
Wann indeſſen Eltern ihre Kinder Goͤttlich zie-
hen wollen, ſo legen ſie bey denſelben freylich oͤff-
termahls Ungunſt ein, und erregen bey ihrer boͤ-
ſen Natur einen Krieg, ſo daß die Murr-Gei-
ſter ein wenig tumultuiren: Aber treue Eltern
muͤſſen dieſe im Nahmen JESU tapffer uͤber-
winden.

§. 28.
M 3
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[181/0199] der Eltern in Anſehung ihrer Kinder. mißlicher, weilen ſie ſich noch mit GOttes Gebot zu ſchmuͤcken pfleget: da dann das Kind in aller Sicherheit und gantz getroſt der Hoͤllen zulauffet: Wird aber am Kind etwas Gutes erfunden vor dem HERRN, dem GOtt Jſrael; 1 Koͤnig. 14/ 13. ſo ſtirbt entweder das Kind, oder es ge- raͤth in ſolche Ertz-Bosheiten, daß ſie den Eltern eine blutige Geiſſel auf dem Ruͤcken mithin ein An- laß ſind zu wuͤnſchen, daß daſſelbige doch wieder im vorigen Zuſtand der Furcht und Liebe GOttes ſtuͤnde: Aber nun iſt es zu ſpat, nachdem man den Heyland ſo ſcheußlich beſchimpffet, ſein Blut mit Fuͤſſen getretten und das Kind ihme kurtzum nicht goͤnnen wollen, das Evangelium auch hoͤhniſch aus- gepfiffen und deſſen allerheilſamſten Geheimniſſen mit unverſchaͤmter Stirnen Trotz geboten: Und ach, wie wird der arme Zorn-Geiſt des verſtorbe- nen Vaters, der in der finſtern Zorn-Welt lodert, wuͤnſchen, daß doch der Sohn nicht auch dahin komme, eben wie der reiche Mann ſeine fuͤnff Bruͤ- der auch nicht gerne bey ſich wiſſen wollte, damit ſie ihm nicht fuͤr ſeinen boͤſen Rath und Anfuͤhrung einen boͤſen Lohn geben; da er ihr Fuͤhrer in das Himmelreich haͤtte ſeyn ſollen, aber ſelbige mit ſich in den Ort der Quaal hingezogen habe. Wann indeſſen Eltern ihre Kinder Goͤttlich zie- hen wollen, ſo legen ſie bey denſelben freylich oͤff- termahls Ungunſt ein, und erregen bey ihrer boͤ- ſen Natur einen Krieg, ſo daß die Murr-Gei- ſter ein wenig tumultuiren: Aber treue Eltern muͤſſen dieſe im Nahmen JESU tapffer uͤber- winden. §. 28. M 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/199>, abgerufen am 21.11.2024.