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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 3. Die dritte Quelle
dem feurigem Pfuhl zu warnen, und zu wehren,
daß die armen Lämmerlein dem höllischen Löwen ja
nicht in Rachen lauffen. Diß wäre gar zu grob
genärret, und ein teuflischer Hochmuth in die See-
len der Kindern hinein gesteckt; wodurch sie zum
ewigen Greuel vor GOtt gemachet und unter die
schwereste Zorn-Gerichte des Allerhöchsten hinun-
ter gestossen werden: Sintemahlen GOTT seine
Heerschaaren im Himmel, in der Lufft, auf Erden,
in der Höllen, ja alle Geschöpffe und Elemente in
Schlacht-Ordnung wider die Hochmüthigen stel-
let, und allen seinen Eigenschafften wider sie, und
wider alles, was hoch ist vor den Menschen auf bie-
tet. 1 Petr. 5, 5. Jac. 4, 6. Luc. 16, 15. Ach
solche Eltern wissen wohl nicht, was sie machen,
und verbinden sich und ihren Kindern die lätzen Fin-
ger: Dann weil Hochmuth des Teuffels Liberey
ist, so suchen solche Leute ihre Ehre bey dem Teu-
fel; da hingegen sanffte Demuth und Beugung
unter GOttes Warheit Christi Bild, und die höch-
ste Ehren-Stuffe ist.

§. 18.

Jst aber solch frommes Gesinde in dieser Grund-
Suppe der verderbten Welt so leicht nicht zu ha-
ben; so müssen Eltern selber desto mehr ihnen den
Weg und die Lehre Christi mit aller Freundlichkeit
vorhalten, zum Gebet und stillem Wesen desto ei-
friger anmahnen, und alles, was den theuren, jun-
gen Hertzen im geringsten schaden kan, desto ernst-
licher verbieten; zuvorderst aber GOtt desto hertz-

licher

Cap. 3. Die dritte Quelle
dem feurigem Pfuhl zu warnen, und zu wehren,
daß die armen Laͤmmerlein dem hoͤlliſchen Loͤwen ja
nicht in Rachen lauffen. Diß waͤre gar zu grob
genaͤrret, und ein teufliſcher Hochmuth in die See-
len der Kindern hinein geſteckt; wodurch ſie zum
ewigen Greuel vor GOtt gemachet und unter die
ſchwereſte Zorn-Gerichte des Allerhoͤchſten hinun-
ter geſtoſſen werden: Sintemahlen GOTT ſeine
Heerſchaaren im Himmel, in der Lufft, auf Erden,
in der Hoͤllen, ja alle Geſchoͤpffe und Elemente in
Schlacht-Ordnung wider die Hochmuͤthigen ſtel-
let, und allen ſeinen Eigenſchafften wider ſie, und
wider alles, was hoch iſt vor den Menſchen auf bie-
tet. 1 Petr. 5, 5. Jac. 4, 6. Luc. 16, 15. Ach
ſolche Eltern wiſſen wohl nicht, was ſie machen,
und verbinden ſich und ihren Kindern die laͤtzen Fin-
ger: Dann weil Hochmuth des Teuffels Liberey
iſt, ſo ſuchen ſolche Leute ihre Ehre bey dem Teu-
fel; da hingegen ſanffte Demuth und Beugung
unter GOttes Warheit Chriſti Bild, und die hoͤch-
ſte Ehren-Stuffe iſt.

§. 18.

Jſt aber ſolch frommes Geſinde in dieſer Grund-
Suppe der verderbten Welt ſo leicht nicht zu ha-
ben; ſo muͤſſen Eltern ſelber deſto mehr ihnen den
Weg und die Lehre Chriſti mit aller Freundlichkeit
vorhalten, zum Gebet und ſtillem Weſen deſto ei-
friger anmahnen, und alles, was den theuren, jun-
gen Hertzen im geringſten ſchaden kan, deſto ernſt-
licher verbieten; zuvorderſt aber GOtt deſto hertz-

licher
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[262/0280] Cap. 3. Die dritte Quelle dem feurigem Pfuhl zu warnen, und zu wehren, daß die armen Laͤmmerlein dem hoͤlliſchen Loͤwen ja nicht in Rachen lauffen. Diß waͤre gar zu grob genaͤrret, und ein teufliſcher Hochmuth in die See- len der Kindern hinein geſteckt; wodurch ſie zum ewigen Greuel vor GOtt gemachet und unter die ſchwereſte Zorn-Gerichte des Allerhoͤchſten hinun- ter geſtoſſen werden: Sintemahlen GOTT ſeine Heerſchaaren im Himmel, in der Lufft, auf Erden, in der Hoͤllen, ja alle Geſchoͤpffe und Elemente in Schlacht-Ordnung wider die Hochmuͤthigen ſtel- let, und allen ſeinen Eigenſchafften wider ſie, und wider alles, was hoch iſt vor den Menſchen auf bie- tet. 1 Petr. 5, 5. Jac. 4, 6. Luc. 16, 15. Ach ſolche Eltern wiſſen wohl nicht, was ſie machen, und verbinden ſich und ihren Kindern die laͤtzen Fin- ger: Dann weil Hochmuth des Teuffels Liberey iſt, ſo ſuchen ſolche Leute ihre Ehre bey dem Teu- fel; da hingegen ſanffte Demuth und Beugung unter GOttes Warheit Chriſti Bild, und die hoͤch- ſte Ehren-Stuffe iſt. §. 18. Jſt aber ſolch frommes Geſinde in dieſer Grund- Suppe der verderbten Welt ſo leicht nicht zu ha- ben; ſo muͤſſen Eltern ſelber deſto mehr ihnen den Weg und die Lehre Chriſti mit aller Freundlichkeit vorhalten, zum Gebet und ſtillem Weſen deſto ei- friger anmahnen, und alles, was den theuren, jun- gen Hertzen im geringſten ſchaden kan, deſto ernſt- licher verbieten; zuvorderſt aber GOtt deſto hertz- licher

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/280>, abgerufen am 22.11.2024.