Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.Cap. 4. Die vierte Quelle nicht viel Böses mit ansehen oder hörenmüssest. Aber um Christi willen mache dich fremder Sünden nicht theilhafftig/ welches geschiehet/ wann du über ihr gottlos Werck mitlachest/ oder hie und da mit dazu behülfflich bist/ sonst trei- best du den Heiligen Geist aus deinem Hertzen heraus/ welcher unmöglich in einem muthwillig-verunreinigten Her- tzen wohnen kan/ weil er heilig ist. Den- cke daran: Jhr solt heilig seyn/ wie auch euer Vater im Himmel heilig ist/ 3 Mos. 19, 2. und heissen wahre Christen ein hei- lig Volck/ 1 Petr. 2, 9. das sich absöndert von den Gottlosen, und kein unreines anrühret. 2 Cor. 6, 17. Dencke darum, mein Kind! an die unschätz- cher
Cap. 4. Die vierte Quelle nicht viel Boͤſes mit anſehen oder hoͤrenmuͤſſeſt. Aber um Chriſti willen mache dich fremder Suͤnden nicht theilhafftig/ welches geſchiehet/ wann du uͤber ihr gottlos Werck mitlacheſt/ oder hie und da mit dazu behuͤlfflich biſt/ ſonſt trei- beſt du den Heiligen Geiſt aus deinem Hertzen heraus/ welcher unmoͤglich in einem muthwillig-verunreinigten Her- tzen wohnen kan/ weil er heilig iſt. Den- cke daran: Jhr ſolt heilig ſeyn/ wie auch euer Vater im Himmel heilig iſt/ 3 Moſ. 19, 2. und heiſſen wahre Chriſten ein hei- lig Volck/ 1 Petr. 2, 9. das ſich abſoͤndert von den Gottloſen, und kein unreines anruͤhret. 2 Cor. 6, 17. Dencke darum, mein Kind! an die unſchaͤtz- cher
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Cap. 4. Die vierte Quelle
nicht viel Boͤſes mit anſehen oder hoͤren
muͤſſeſt. Aber um Chriſti willen mache
dich fremder Suͤnden nicht theilhafftig/
welches geſchiehet/ wann du uͤber ihr
gottlos Werck mitlacheſt/ oder hie und
da mit dazu behuͤlfflich biſt/ ſonſt trei-
beſt du den Heiligen Geiſt aus deinem
Hertzen heraus/ welcher unmoͤglich in
einem muthwillig-verunreinigten Her-
tzen wohnen kan/ weil er heilig iſt. Den-
cke daran: Jhr ſolt heilig ſeyn/ wie auch
euer Vater im Himmel heilig iſt/ 3 Moſ.
19, 2. und heiſſen wahre Chriſten ein hei-
lig Volck/ 1 Petr. 2, 9. das ſich abſoͤndert
von den Gottloſen, und kein unreines
anruͤhret. 2 Cor. 6, 17.
Dencke darum, mein Kind! an die unſchaͤtz-
barkeit eines heiligen Wandels/ wie ſol-
ches eine majeſtaͤtiſche Herrlichkeit iſt, wodurch du
dem ewigen GOTT und ſeinen Engeln nahe kom-
meſt, und endlich zu einem verklaͤrten Burger Je-
ruſalems gemachet wirſt. Und welch theure Gna-
den-Geſchencke kanſt du nicht vom Heiligen Geiſt
haben, wann du nach ſeiner Belebung und Be-
herrſchung von Hertzen duͤrſteſt? Der Heil. Geiſt
iſt und giebt die Weisheit, die vor GOttes Thron
iſt, und ſchaffet ſolche Gedancken, die der aller-
hoͤchſten Majeſtaͤt GOttes wuͤrdig ſind, und vor
ſein Angeſicht kommen. Wolteſt du nun unwiſ-
ſenden blinden Kindern zu lieb eine ſo unbegreiffli-
che Seligkeit und Gunſt der Heiligen Gottheit fah-
ren laſſen? Es waͤre eben, als wann ein koͤnigli-
cher
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