Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Verführung der Jugend. lenden Herrlichkeit entsetzlich schämen, und scham-roth sagen: Wir waren wohl unverständige Kin- der und bedachtens leider nicht besser. Da wird dann der höchste Richter es ihnen anzeigen und vorhalten: Jch ware es, der dieses Kind mit den Heil. Ga-" ben der Gottseligkeit schmückte und dir zum Bey-" spiel vorstellete; meine Gnade redete aus ihm," da es deine Abweichung vom Evangelio bestraff-" te, dich vor dem Weg des Verderbens warne-" te, und zum Gehorsam des Glaubens bereden" wolte; aber du triebest deinen Spott damit:" So wisse nun, daß du nicht diesen Knaben," dieses Töchterlein, sondern mich, den Schöpf-" fer, Erlöser und Richter gehöhnet hast." Ach wie wenig sinnet man an dieses; darum JESU, mache mich getreu, Meinen Tauf-Bund stets verneu, Laß die Liebe nicht erkalten; Laß mich dich im Glauben halten: Vater! steh mir kräfftig bey, Daß ich JEsu Braut stets sey! Das
der Verfuͤhrung der Jugend. lenden Herrlichkeit entſetzlich ſchaͤmen, und ſcham-roth ſagen: Wir waren wohl unverſtaͤndige Kin- der und bedachtens leider nicht beſſer. Da wird dann der hoͤchſte Richter es ihnen anzeigen und vorhalten: Jch ware es, der dieſes Kind mit den Heil. Ga-“ ben der Gottſeligkeit ſchmuͤckte und dir zum Bey-“ ſpiel vorſtellete; meine Gnade redete aus ihm,“ da es deine Abweichung vom Evangelio beſtraff-“ te, dich vor dem Weg des Verderbens warne-“ te, und zum Gehorſam des Glaubens bereden“ wolte; aber du triebeſt deinen Spott damit:“ So wiſſe nun, daß du nicht dieſen Knaben,“ dieſes Toͤchterlein, ſondern mich, den Schoͤpf-“ fer, Erloͤſer und Richter gehoͤhnet haſt.“ Ach wie wenig ſinnet man an dieſes; darum JESU, mache mich getreu, Meinen Tauf-Bund ſtets verneu, Laß die Liebe nicht erkalten; Laß mich dich im Glauben halten: Vater! ſteh mir kraͤfftig bey, Daß ich JEſu Braut ſtets ſey! Das
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0303" n="285"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Verfuͤhrung der Jugend.</hi></fw><lb/> lenden Herrlichkeit entſetzlich ſchaͤmen, und ſcham-<lb/> roth ſagen: Wir waren wohl unverſtaͤndige Kin-<lb/> der und bedachtens leider nicht beſſer. Da wird dann<lb/> der hoͤchſte Richter es ihnen anzeigen und vorhalten:<lb/> Jch ware es, der dieſes Kind mit den Heil. Ga-“<lb/> ben der Gottſeligkeit ſchmuͤckte und dir zum Bey-“<lb/> ſpiel vorſtellete; meine Gnade redete aus ihm,“<lb/> da es deine Abweichung vom Evangelio beſtraff-“<lb/> te, dich vor dem Weg des Verderbens warne-“<lb/> te, und zum Gehorſam des Glaubens bereden“<lb/> wolte; aber du triebeſt deinen Spott damit:“<lb/> So wiſſe nun, daß du nicht dieſen Knaben,“<lb/> dieſes Toͤchterlein, ſondern mich, den Schoͤpf-“<lb/> fer, Erloͤſer und Richter gehoͤhnet haſt.“</p><lb/> <p>Ach wie wenig ſinnet man an dieſes; darum<lb/> ſchreye du deiner Seits gen Himmel:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>JESU, mache mich getreu,</l><lb/> <l>Meinen Tauf-Bund ſtets verneu,</l><lb/> <l>Laß die Liebe nicht erkalten;</l><lb/> <l>Laß mich dich im Glauben halten:</l><lb/> <l>Vater! ſteh mir kraͤfftig bey,</l><lb/> <l>Daß ich JEſu Braut ſtets ſey!</l> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [285/0303]
der Verfuͤhrung der Jugend.
lenden Herrlichkeit entſetzlich ſchaͤmen, und ſcham-
roth ſagen: Wir waren wohl unverſtaͤndige Kin-
der und bedachtens leider nicht beſſer. Da wird dann
der hoͤchſte Richter es ihnen anzeigen und vorhalten:
Jch ware es, der dieſes Kind mit den Heil. Ga-“
ben der Gottſeligkeit ſchmuͤckte und dir zum Bey-“
ſpiel vorſtellete; meine Gnade redete aus ihm,“
da es deine Abweichung vom Evangelio beſtraff-“
te, dich vor dem Weg des Verderbens warne-“
te, und zum Gehorſam des Glaubens bereden“
wolte; aber du triebeſt deinen Spott damit:“
So wiſſe nun, daß du nicht dieſen Knaben,“
dieſes Toͤchterlein, ſondern mich, den Schoͤpf-“
fer, Erloͤſer und Richter gehoͤhnet haſt.“
Ach wie wenig ſinnet man an dieſes; darum
ſchreye du deiner Seits gen Himmel:
JESU, mache mich getreu,
Meinen Tauf-Bund ſtets verneu,
Laß die Liebe nicht erkalten;
Laß mich dich im Glauben halten:
Vater! ſteh mir kraͤfftig bey,
Daß ich JEſu Braut ſtets ſey!
Das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |