und schauen dir beständig zu, was du machest, wie du betest, lesest, was für Gespräche du mit andern habest.
Lebe, rede und handle du nur in genauer Ab- hänglichkeit von JEsu, wie die heiligen Engel, de- ren geheimste Regungen und Gedancken allein nach GOttes Winck und Willen eingerichtet sind, und die kein Wörtlein mehr oder weniger reden, als die göttliche Majestät es ihnen befiehlet: So kom- mest du ihnen auch am nächsten, und kanst ihnen auch keinen grössern Gefallen thun, als wann du keinen Gedancken hegest, kein Wort redest, und kein Werck wirckest, so nicht aus JEsu fliesse, und von ihme gewircket werde: Du bist folglich diesen gläntzenden Himmels-Fürsten eben so lieb als Ja- cob/ und wird dich ein Heer nach dem ewigen Heimath begleiten, und ein ander Heer dir entgegen kommen, 1 B. Mos. 32, 1. 2. eben so lieb als Loth/ dich, ehe das Zorn-Wetter einbricht, in Si- cherheit zu bringen. Schüttest du in deinem Win- ckelgen heisse Reu-und Liebes-Thränen vor dem ge- creutzigten Lämmlein GOttes aus; so werden sie aus Liebe zu dir sich angelegen seyn lassen, deine Eltern und Geschwisterte, dein Haus und Hof zu umzäunen, daß der Teuffel kein Loch finde, wo- durch er zu schaden einbrechen möge: Sie wer- den dir auch manchen guten Bissen vom Engel- Brod ab dem Himmels-Tisch, und manchen Lab- Trunck aus den Paradies-Strömen bringen, wie dem Elia/ wann du, gleich ihme, dem Huren- Geist Jesabel dich gantz abgeneigt erzeigest, und denselben in dir und andern auszurotten suchest;
1 Kön.
Der Beſchluß.
und ſchauen dir beſtaͤndig zu, was du macheſt, wie du beteſt, leſeſt, was fuͤr Geſpraͤche du mit andern habeſt.
Lebe, rede und handle du nur in genauer Ab- haͤnglichkeit von JEſu, wie die heiligen Engel, de- ren geheimſte Regungen und Gedancken allein nach GOttes Winck und Willen eingerichtet ſind, und die kein Woͤrtlein mehr oder weniger reden, als die goͤttliche Majeſtaͤt es ihnen befiehlet: So kom- meſt du ihnen auch am naͤchſten, und kanſt ihnen auch keinen groͤſſern Gefallen thun, als wann du keinen Gedancken hegeſt, kein Wort redeſt, und kein Werck wirckeſt, ſo nicht aus JEſu flieſſe, und von ihme gewircket werde: Du biſt folglich dieſen glaͤntzenden Himmels-Fuͤrſten eben ſo lieb als Ja- cob/ und wird dich ein Heer nach dem ewigen Heimath begleiten, und ein ander Heer dir entgegen kommen, 1 B. Moſ. 32, 1. 2. eben ſo lieb als Loth/ dich, ehe das Zorn-Wetter einbricht, in Si- cherheit zu bringen. Schuͤtteſt du in deinem Win- ckelgen heiſſe Reu-und Liebes-Thraͤnen vor dem ge- creutzigten Laͤmmlein GOttes aus; ſo werden ſie aus Liebe zu dir ſich angelegen ſeyn laſſen, deine Eltern und Geſchwiſterte, dein Haus und Hof zu umzaͤunen, daß der Teuffel kein Loch finde, wo- durch er zu ſchaden einbrechen moͤge: Sie wer- den dir auch manchen guten Biſſen vom Engel- Brod ab dem Himmels-Tiſch, und manchen Lab- Trunck aus den Paradies-Stroͤmen bringen, wie dem Elia/ wann du, gleich ihme, dem Huren- Geiſt Jeſabel dich gantz abgeneigt erzeigeſt, und denſelben in dir und andern auszurotten ſucheſt;
1 Koͤn.
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Der Beſchluß.
und ſchauen dir beſtaͤndig zu, was du macheſt, wie
du beteſt, leſeſt, was fuͤr Geſpraͤche du mit andern
habeſt.
Lebe, rede und handle du nur in genauer Ab-
haͤnglichkeit von JEſu, wie die heiligen Engel, de-
ren geheimſte Regungen und Gedancken allein nach
GOttes Winck und Willen eingerichtet ſind, und
die kein Woͤrtlein mehr oder weniger reden, als die
goͤttliche Majeſtaͤt es ihnen befiehlet: So kom-
meſt du ihnen auch am naͤchſten, und kanſt ihnen
auch keinen groͤſſern Gefallen thun, als wann du
keinen Gedancken hegeſt, kein Wort redeſt, und kein
Werck wirckeſt, ſo nicht aus JEſu flieſſe, und von
ihme gewircket werde: Du biſt folglich dieſen
glaͤntzenden Himmels-Fuͤrſten eben ſo lieb als Ja-
cob/ und wird dich ein Heer nach dem ewigen
Heimath begleiten, und ein ander Heer dir entgegen
kommen, 1 B. Moſ. 32, 1. 2. eben ſo lieb als
Loth/ dich, ehe das Zorn-Wetter einbricht, in Si-
cherheit zu bringen. Schuͤtteſt du in deinem Win-
ckelgen heiſſe Reu-und Liebes-Thraͤnen vor dem ge-
creutzigten Laͤmmlein GOttes aus; ſo werden ſie
aus Liebe zu dir ſich angelegen ſeyn laſſen, deine
Eltern und Geſchwiſterte, dein Haus und Hof
zu umzaͤunen, daß der Teuffel kein Loch finde, wo-
durch er zu ſchaden einbrechen moͤge: Sie wer-
den dir auch manchen guten Biſſen vom Engel-
Brod ab dem Himmels-Tiſch, und manchen Lab-
Trunck aus den Paradies-Stroͤmen bringen, wie
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1 Koͤn.
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/433>, abgerufen am 22.11.2024.
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