Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Verführung der Jugend. und lasse dieses dein Geschäffte seyn, wie du JEsumloben mögest, nachdeme du nun weist, woher und von wem alle deine gute Triebe kommen. Und wann auch dieselben abnehmen solten, so weist du wieder, bey wem du dich anzumelden, und daß JEsus allein dein sterbendes Füncklein wieder aufblasen, und in Glut und Flamme setzen kan durch den Odem seines Gei- stes und seines Worts, wann nur deine Liebe klaget, weinet und etwaschreyet: Ach JEsu! mein Hertz hat keine Lust mehr an dir und deinem Evangelio; es liegt nur so oben auf, und will nicht mehr recht eindringen: JEsu, Krafft der blöden Hertzen! ach du lebst und ich bin todt! wirst du mich nicht zu dir ziehen; ach so muß ich von dir fliehen etc. Achte dann, mein Kind, die kleinen Anfänge des §. 41. O
der Verfuͤhrung der Jugend. und laſſe dieſes dein Geſchaͤffte ſeyn, wie du JEſumloben moͤgeſt, nachdeme du nun weiſt, woher und von wem alle deine gute Triebe kommen. Und wann auch dieſelben abnehmen ſolten, ſo weiſt du wieder, bey wem du dich anzumelden, und daß JEſus allein dein ſterbendes Fuͤncklein wieder aufblaſen, und in Glut und Flamme ſetzen kan durch den Odem ſeines Gei- ſtes und ſeines Worts, wann nur deine Liebe klaget, weinet und etwaſchreyet: Ach JEſu! mein Hertz hat keine Luſt mehr an dir und deinem Evangelio; es liegt nur ſo oben auf, und will nicht mehr recht eindringen: JEſu, Krafft der bloͤden Hertzen! ach du lebſt und ich bin todt! wirſt du mich nicht zu dir ziehen; ach ſo muß ich von dir fliehen ꝛc. Achte dann, mein Kind, die kleinen Anfaͤnge des §. 41. O
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der Verfuͤhrung der Jugend.
und laſſe dieſes dein Geſchaͤffte ſeyn, wie du JEſum
loben moͤgeſt, nachdeme du nun weiſt, woher und von
wem alle deine gute Triebe kommen. Und wann auch
dieſelben abnehmen ſolten, ſo weiſt du wieder, bey
wem du dich anzumelden, und daß JEſus allein dein
ſterbendes Fuͤncklein wieder aufblaſen, und in Glut
und Flamme ſetzen kan durch den Odem ſeines Gei-
ſtes und ſeines Worts, wann nur deine Liebe klaget,
weinet und etwaſchreyet: Ach JEſu! mein Hertz hat
keine Luſt mehr an dir und deinem Evangelio; es liegt
nur ſo oben auf, und will nicht mehr recht eindringen:
JEſu, Krafft der bloͤden Hertzen! ach du lebſt und ich
bin todt! wirſt du mich nicht zu dir ziehen; ach ſo muß
ich von dir fliehen ꝛc.
Achte dann, mein Kind, die kleinen Anfaͤnge des
Himmelreichs in dir nicht gering! einmal ich meines
Orts kan nicht anderſt als dich ſelig preiſen. Selig
ſind deine Augen, daß ſie mit inniglicher Luſt ſehen und
leſen koͤnnen, was du lieſeſt; und ſelig ſind deine Oh-
ren, denen es die ſuͤffeſte Kurtzweil iſt, vom Heyland
zu hoͤren: Es iſt gewißlich nicht ein leeres Sehen und
Hoͤren; ſintemal deine Augen und Ohren Thore ſind
der Gerechtigkeit, durch welche der Koͤnig der Ehren
einziehet. Wo hinein? in dein Hertz hinein, mit dem
gantzen Geleit ſeiner Gnade. Es ſind die Triumph-
Porten der Ewigkeit, die der H. Geiſt durch ſeine
allmaͤchtige Krafft dem Sieges-Fuͤrſten und HErrn
der Herrlichkeit aus allergnaͤdigſter Liebe zu dir auf-
ſchlieſſet, damit er es, als einen Preiß ſeines Bluts,
als einen Lidlohn ſeiner ſauren Arbeit, und als eine
Beute ſeines Siegs uͤber die ſonſt unuͤberwindliche
Tyrannen, in Beſitz nehme, und als ein weites Land
zu ſeinem ewigen Koͤnigreich mache.
§. 41. O
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