Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Tranquebar

Tranquebar, eine kleine Stadt
auf der Küste von Coromandel in
Asien, nebst einem guten Hafen, dem
Könige von Dännemark gehörig.
Dieses ist der einzige Platz, den die
Dänen in Ostindien besitzen. Sie
haben daselbst ein gutes Fort, Da-
neburg genannt, welches eine Ci-
tadelle von 4 Bastionen ist, in wel-
chem sie eine Besatzung von 150
Mann halten, siehe Ostindische
Compagnie in Dännemark.

Transfer, heißt in England die-
jenige Handlung, da jemand sein in
einer oder der andern dortigen gros-
sen Compagnie als der Banco, ost-
indischen, oder Südseecompagnie,
habendes Capital ganz oder zum
Theil von seinem Conto ab: und
einem andern zuschreiben läßt.

Transgresso, heißt bey den Kauf
leuten, wenn ein Committirter die
Ordre seines Committentens über-
schreitet, und die ihm aufgetragene
Er- und Verhandlung der Waaren
oder Wechselbriefe nicht nach dem
ihm vorgeschriebenen Preiße accurat
verrichtet.

Transillas, eine Gattung ge-
klöppelter Spitzen, welche die Hol-
länder nach Cadix bringen, von da
sie nach America geschickt werden.
Man sendet sie in Sortimenten von
20 Stücken, von denen 10 von ei-
nerley Muster und 2 bis 4 Finger
breit, und 10 von einem andern Mu-
ster 2 bis 5 Finger breit sind. Man
thut auch feinere 1 bis 2 Finger
breite Transillas hinzu, von denen
man ebenfalls 10 Stücke zu einem
Sortimente leget.

Transitogüter, siehe Speditions-
güter.

Transport, franz. Transport,
heißt (1) diejenige Handlung, da
man eine Sache von einem Orte
zum andern, oder aus einem Lande
in das andere, bringt. Der Trans-
port der Waaren ist zu Wasser leich-
ter als zu Lande. Transport, franz.
[Spaltenumbruch]

Transportirung
Transport, heißt (2) so viel als
Cession, siehe Cession. Transport,
franz. Transport, heißt (3) bey
Rechnungsführern, Buchhaltern etc.
(a) die Uebertragung der Summe,
die durch die Addition einer Seite
der Rechnung heraus kömmt, auf
die andere Seite; ingleichen (b) die
Uebertragung einer oder mehrerer
Posten aus einem Handelsbuche in
das andere z. E. aus dem Memo-
rial in das Journal, und aus die-
sem in das Hauptbuch. Transport,
franz. Transport, heißt endlich
(4) die Ueberführung der Kriegsvöl-
ker und anderer Geräthschaft über
das Meer auf Schiffen, die daher
Transportschiffe genennet werden.

Transportiren, franz. Remuer
un Compte,
heißt bey den Buchhal-
tern so viel, als ein Conto von ei-
nem Blatte auf ein anderes in eben
demselben Buche, oder, wenn in
demselben nicht mehr Platz vorhan-
den ist, um solches zu continuiren;
auf ein neues Folio in einem neuen
Buche übertragen. Wenn dieses ge-
schehen soll; so muß vorher das
Conto, das man transportixen will,
unten auf der Seite bilanzirt, das
ist, eine Summe davon gezogen
werden. Bey Transportirung der
Personrechnungen ist zu merken,
daß, wenn nur allein ein unverfal-
lener Post entweder in Debet oder
Credit offen stünde: so wird eine
solche Rechnung transportiret, wie
bey der Cassarechnung geschieht.
Sollte aber ein oder mehrere Posten
auf ungleiche Termine in Debet;
hingegen auch ein und mehrere Po-
sten ebenfalls auf ungleiche Termine
in Credit sich befinden, alsdenn wird
eine solche Personrechnung transpor-
tiret, wie bey der Waarenrechnung.

Transportirung der Wechsel,
ist nichts anders, als dieselben an
einen andern abtreten oder indossi-
ren; geschieht es aber mehr als

ein-
[Spaltenumbruch]
Tranquebar

Tranquebar, eine kleine Stadt
auf der Kuͤſte von Coromandel in
Aſien, nebſt einem guten Hafen, dem
Koͤnige von Daͤnnemark gehoͤrig.
Dieſes iſt der einzige Platz, den die
Daͤnen in Oſtindien beſitzen. Sie
haben daſelbſt ein gutes Fort, Da-
neburg genannt, welches eine Ci-
tadelle von 4 Baſtionen iſt, in wel-
chem ſie eine Beſatzung von 150
Mann halten, ſiehe Oſtindiſche
Compagnie in Daͤnnemark.

Transfer, heißt in England die-
jenige Handlung, da jemand ſein in
einer oder der andern dortigen groſ-
ſen Compagnie als der Banco, oſt-
indiſchen, oder Suͤdſeecompagnie,
habendes Capital ganz oder zum
Theil von ſeinem Conto ab: und
einem andern zuſchreiben laͤßt.

Tranſgreſſo, heißt bey den Kauf
leuten, wenn ein Committirter die
Ordre ſeines Committentens uͤber-
ſchreitet, und die ihm aufgetragene
Er- und Verhandlung der Waaren
oder Wechſelbriefe nicht nach dem
ihm vorgeſchriebenen Preiße accurat
verrichtet.

Tranſillas, eine Gattung ge-
kloͤppelter Spitzen, welche die Hol-
laͤnder nach Cadix bringen, von da
ſie nach America geſchickt werden.
Man ſendet ſie in Sortimenten von
20 Stuͤcken, von denen 10 von ei-
nerley Muſter und 2 bis 4 Finger
breit, und 10 von einem andern Mu-
ſter 2 bis 5 Finger breit ſind. Man
thut auch feinere 1 bis 2 Finger
breite Tranſillas hinzu, von denen
man ebenfalls 10 Stuͤcke zu einem
Sortimente leget.

Tranſitoguͤter, ſiehe Speditions-
guͤter.

Tranſport, franz. Tranſport,
heißt (1) diejenige Handlung, da
man eine Sache von einem Orte
zum andern, oder aus einem Lande
in das andere, bringt. Der Tranſ-
port der Waaren iſt zu Waſſer leich-
ter als zu Lande. Tranſport, franz.
[Spaltenumbruch]

Tranſportirung
Tranſport, heißt (2) ſo viel als
Ceſſion, ſiehe Ceſſion. Tranſport,
franz. Tranſport, heißt (3) bey
Rechnungsfuͤhrern, Buchhaltern ꝛc.
(a) die Uebertragung der Summe,
die durch die Addition einer Seite
der Rechnung heraus koͤmmt, auf
die andere Seite; ingleichen (b) die
Uebertragung einer oder mehrerer
Poſten aus einem Handelsbuche in
das andere z. E. aus dem Memo-
rial in das Journal, und aus die-
ſem in das Hauptbuch. Tranſport,
franz. Tranſport, heißt endlich
(4) die Ueberfuͤhrung der Kriegsvoͤl-
ker und anderer Geraͤthſchaft uͤber
das Meer auf Schiffen, die daher
Tranſportſchiffe genennet werden.

Tranſportiren, franz. Remuer
un Compte,
heißt bey den Buchhal-
tern ſo viel, als ein Conto von ei-
nem Blatte auf ein anderes in eben
demſelben Buche, oder, wenn in
demſelben nicht mehr Platz vorhan-
den iſt, um ſolches zu continuiren;
auf ein neues Folio in einem neuen
Buche uͤbertragen. Wenn dieſes ge-
ſchehen ſoll; ſo muß vorher das
Conto, das man tranſportixen will,
unten auf der Seite bilanzirt, das
iſt, eine Summe davon gezogen
werden. Bey Tranſportirung der
Perſonrechnungen iſt zu merken,
daß, wenn nur allein ein unverfal-
lener Poſt entweder in Debet oder
Credit offen ſtuͤnde: ſo wird eine
ſolche Rechnung tranſportiret, wie
bey der Caſſarechnung geſchieht.
Sollte aber ein oder mehrere Poſten
auf ungleiche Termine in Debet;
hingegen auch ein und mehrere Po-
ſten ebenfalls auf ungleiche Termine
in Credit ſich befinden, alsdenn wird
eine ſolche Perſonrechnung tranſpor-
tiret, wie bey der Waarenrechnung.

Tranſportirung der Wechſel,
iſt nichts anders, als dieſelben an
einen andern abtreten oder indoſſi-
ren; geſchieht es aber mehr als

ein-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0118" n="[112]"/>
        <cb n="223"/>
        <fw place="top" type="header">Tranquebar</fw><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Tranquebar,</hi> eine kleine Stadt<lb/>
auf der Ku&#x0364;&#x017F;te von Coromandel in<lb/>
A&#x017F;ien, neb&#x017F;t einem guten <hi rendition="#fr">Hafen,</hi> dem<lb/>
Ko&#x0364;nige von Da&#x0364;nnemark geho&#x0364;rig.<lb/>
Die&#x017F;es i&#x017F;t der einzige Platz, den die<lb/>
Da&#x0364;nen in O&#x017F;tindien be&#x017F;itzen. Sie<lb/>
haben da&#x017F;elb&#x017F;t ein gutes Fort, Da-<lb/>
neburg genannt, welches eine Ci-<lb/>
tadelle von 4 Ba&#x017F;tionen i&#x017F;t, in wel-<lb/>
chem &#x017F;ie eine Be&#x017F;atzung von 150<lb/>
Mann halten, &#x017F;iehe <hi rendition="#fr">O&#x017F;tindi&#x017F;che<lb/>
Compagnie in Da&#x0364;nnemark.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Transfer,</hi> heißt in England die-<lb/>
jenige Handlung, da jemand &#x017F;ein in<lb/>
einer oder der andern dortigen gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Compagnie als der Banco, o&#x017F;t-<lb/>
indi&#x017F;chen, oder Su&#x0364;d&#x017F;eecompagnie,<lb/>
habendes Capital ganz oder zum<lb/>
Theil von &#x017F;einem Conto ab: und<lb/>
einem andern zu&#x017F;chreiben la&#x0364;ßt.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tran&#x017F;gre&#x017F;&#x017F;o,</hi></hi> heißt bey den Kauf<lb/>
leuten, wenn ein Committirter die<lb/>
Ordre &#x017F;eines Committentens u&#x0364;ber-<lb/>
&#x017F;chreitet, und die ihm aufgetragene<lb/>
Er- und Verhandlung der Waaren<lb/>
oder Wech&#x017F;elbriefe nicht nach dem<lb/>
ihm vorge&#x017F;chriebenen Preiße accurat<lb/>
verrichtet.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Tran&#x017F;illas,</hi> eine Gattung ge-<lb/>
klo&#x0364;ppelter Spitzen, welche die Hol-<lb/>
la&#x0364;nder nach Cadix bringen, von da<lb/>
&#x017F;ie nach America ge&#x017F;chickt werden.<lb/>
Man &#x017F;endet &#x017F;ie in Sortimenten von<lb/>
20 Stu&#x0364;cken, von denen 10 von ei-<lb/>
nerley Mu&#x017F;ter und 2 bis 4 Finger<lb/>
breit, und 10 von einem andern Mu-<lb/>
&#x017F;ter 2 bis 5 Finger breit &#x017F;ind. Man<lb/>
thut auch feinere 1 bis 2 Finger<lb/>
breite Tran&#x017F;illas hinzu, von denen<lb/>
man ebenfalls 10 Stu&#x0364;cke zu einem<lb/>
Sortimente leget.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Tran&#x017F;itogu&#x0364;ter,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#fr">Speditions-<lb/>
gu&#x0364;ter.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Tran&#x017F;port,</hi> franz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tran&#x017F;port,</hi></hi><lb/>
heißt (1) diejenige Handlung, da<lb/>
man eine Sache von einem Orte<lb/>
zum andern, oder aus einem Lande<lb/>
in das andere, bringt. Der Tran&#x017F;-<lb/>
port der Waaren i&#x017F;t zu Wa&#x017F;&#x017F;er leich-<lb/>
ter als zu Lande. <hi rendition="#fr">Tran&#x017F;port,</hi> franz.<lb/><cb n="224"/>
<fw place="top" type="header">Tran&#x017F;portirung</fw><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tran&#x017F;port,</hi></hi> heißt (2) &#x017F;o viel als<lb/>
Ce&#x017F;&#x017F;ion, &#x017F;iehe <hi rendition="#fr">Ce&#x017F;&#x017F;ion. Tran&#x017F;port,</hi><lb/>
franz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tran&#x017F;port,</hi></hi> heißt (3) bey<lb/>
Rechnungsfu&#x0364;hrern, Buchhaltern &#xA75B;c.<lb/>
(<hi rendition="#aq">a</hi>) die Uebertragung der Summe,<lb/>
die durch die Addition einer Seite<lb/>
der Rechnung heraus ko&#x0364;mmt, auf<lb/>
die andere Seite; ingleichen (<hi rendition="#aq">b</hi>) die<lb/>
Uebertragung einer oder mehrerer<lb/>
Po&#x017F;ten aus einem Handelsbuche in<lb/>
das andere z. E. aus dem Memo-<lb/>
rial in das Journal, und aus die-<lb/>
&#x017F;em in das Hauptbuch. <hi rendition="#fr">Tran&#x017F;port,</hi><lb/>
franz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tran&#x017F;port,</hi></hi> heißt endlich<lb/>
(4) die Ueberfu&#x0364;hrung der Kriegsvo&#x0364;l-<lb/>
ker und anderer Gera&#x0364;th&#x017F;chaft u&#x0364;ber<lb/>
das Meer auf Schiffen, die daher<lb/><hi rendition="#fr">Tran&#x017F;port&#x017F;chiffe</hi> genennet werden.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Tran&#x017F;portiren,</hi> franz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Remuer<lb/>
un Compte,</hi></hi> heißt bey den Buchhal-<lb/>
tern &#x017F;o viel, als ein Conto von ei-<lb/>
nem Blatte auf ein anderes in eben<lb/>
dem&#x017F;elben Buche, oder, wenn in<lb/>
dem&#x017F;elben nicht mehr Platz vorhan-<lb/>
den i&#x017F;t, um &#x017F;olches zu continuiren;<lb/>
auf ein neues Folio in einem neuen<lb/>
Buche u&#x0364;bertragen. Wenn die&#x017F;es ge-<lb/>
&#x017F;chehen &#x017F;oll; &#x017F;o muß vorher das<lb/>
Conto, das man tran&#x017F;portixen will,<lb/>
unten auf der Seite bilanzirt, das<lb/>
i&#x017F;t, eine Summe davon gezogen<lb/>
werden. Bey Tran&#x017F;portirung der<lb/>
Per&#x017F;onrechnungen i&#x017F;t zu merken,<lb/>
daß, wenn nur allein ein unverfal-<lb/>
lener Po&#x017F;t entweder in Debet oder<lb/>
Credit offen &#x017F;tu&#x0364;nde: &#x017F;o wird eine<lb/>
&#x017F;olche Rechnung tran&#x017F;portiret, wie<lb/>
bey der Ca&#x017F;&#x017F;arechnung ge&#x017F;chieht.<lb/>
Sollte aber ein oder mehrere Po&#x017F;ten<lb/>
auf ungleiche Termine in Debet;<lb/>
hingegen auch ein und mehrere Po-<lb/>
&#x017F;ten ebenfalls auf ungleiche Termine<lb/>
in Credit &#x017F;ich befinden, alsdenn wird<lb/>
eine &#x017F;olche Per&#x017F;onrechnung tran&#x017F;por-<lb/>
tiret, wie bey der Waarenrechnung.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Tran&#x017F;portirung</hi> der <hi rendition="#fr">Wech&#x017F;el,</hi><lb/>
i&#x017F;t nichts anders, als die&#x017F;elben an<lb/>
einen andern abtreten oder indo&#x017F;&#x017F;i-<lb/>
ren; ge&#x017F;chieht es aber mehr als<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ein-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[112]/0118] Tranquebar Tranſportirung Tranquebar, eine kleine Stadt auf der Kuͤſte von Coromandel in Aſien, nebſt einem guten Hafen, dem Koͤnige von Daͤnnemark gehoͤrig. Dieſes iſt der einzige Platz, den die Daͤnen in Oſtindien beſitzen. Sie haben daſelbſt ein gutes Fort, Da- neburg genannt, welches eine Ci- tadelle von 4 Baſtionen iſt, in wel- chem ſie eine Beſatzung von 150 Mann halten, ſiehe Oſtindiſche Compagnie in Daͤnnemark. Transfer, heißt in England die- jenige Handlung, da jemand ſein in einer oder der andern dortigen groſ- ſen Compagnie als der Banco, oſt- indiſchen, oder Suͤdſeecompagnie, habendes Capital ganz oder zum Theil von ſeinem Conto ab: und einem andern zuſchreiben laͤßt. Tranſgreſſo, heißt bey den Kauf leuten, wenn ein Committirter die Ordre ſeines Committentens uͤber- ſchreitet, und die ihm aufgetragene Er- und Verhandlung der Waaren oder Wechſelbriefe nicht nach dem ihm vorgeſchriebenen Preiße accurat verrichtet. Tranſillas, eine Gattung ge- kloͤppelter Spitzen, welche die Hol- laͤnder nach Cadix bringen, von da ſie nach America geſchickt werden. Man ſendet ſie in Sortimenten von 20 Stuͤcken, von denen 10 von ei- nerley Muſter und 2 bis 4 Finger breit, und 10 von einem andern Mu- ſter 2 bis 5 Finger breit ſind. Man thut auch feinere 1 bis 2 Finger breite Tranſillas hinzu, von denen man ebenfalls 10 Stuͤcke zu einem Sortimente leget. Tranſitoguͤter, ſiehe Speditions- guͤter. Tranſport, franz. Tranſport, heißt (1) diejenige Handlung, da man eine Sache von einem Orte zum andern, oder aus einem Lande in das andere, bringt. Der Tranſ- port der Waaren iſt zu Waſſer leich- ter als zu Lande. Tranſport, franz. Tranſport, heißt (2) ſo viel als Ceſſion, ſiehe Ceſſion. Tranſport, franz. Tranſport, heißt (3) bey Rechnungsfuͤhrern, Buchhaltern ꝛc. (a) die Uebertragung der Summe, die durch die Addition einer Seite der Rechnung heraus koͤmmt, auf die andere Seite; ingleichen (b) die Uebertragung einer oder mehrerer Poſten aus einem Handelsbuche in das andere z. E. aus dem Memo- rial in das Journal, und aus die- ſem in das Hauptbuch. Tranſport, franz. Tranſport, heißt endlich (4) die Ueberfuͤhrung der Kriegsvoͤl- ker und anderer Geraͤthſchaft uͤber das Meer auf Schiffen, die daher Tranſportſchiffe genennet werden. Tranſportiren, franz. Remuer un Compte, heißt bey den Buchhal- tern ſo viel, als ein Conto von ei- nem Blatte auf ein anderes in eben demſelben Buche, oder, wenn in demſelben nicht mehr Platz vorhan- den iſt, um ſolches zu continuiren; auf ein neues Folio in einem neuen Buche uͤbertragen. Wenn dieſes ge- ſchehen ſoll; ſo muß vorher das Conto, das man tranſportixen will, unten auf der Seite bilanzirt, das iſt, eine Summe davon gezogen werden. Bey Tranſportirung der Perſonrechnungen iſt zu merken, daß, wenn nur allein ein unverfal- lener Poſt entweder in Debet oder Credit offen ſtuͤnde: ſo wird eine ſolche Rechnung tranſportiret, wie bey der Caſſarechnung geſchieht. Sollte aber ein oder mehrere Poſten auf ungleiche Termine in Debet; hingegen auch ein und mehrere Po- ſten ebenfalls auf ungleiche Termine in Credit ſich befinden, alsdenn wird eine ſolche Perſonrechnung tranſpor- tiret, wie bey der Waarenrechnung. Tranſportirung der Wechſel, iſt nichts anders, als dieſelben an einen andern abtreten oder indoſſi- ren; geſchieht es aber mehr als ein-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/118
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [112]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/118>, abgerufen am 22.12.2024.