Körnern kömmt, die zum Theil eine dunkle, und bisweilen fast schwarze Farbe haben, wobey es von ange- nehmen Geschmacke, erfrischend, und sehr nahrhaftig ist.
Tull, Stadt, siehe Drey Bis- thümer.
Tult, eine türkische Silbermünze, welche nach unserm Gelde ohngefähr 8 gute Groschen beträgt, siehe Türkey.
Tumain, Münze, siehe Toman.
Tundern, oder Tondern, Amt und Stadt im Herzogthume Schles- wig. Die Stadt ist eine der älte- sten im Lande. Sie ist eben nicht groß, aber wohl gebauet, und hat gute Nahrung von dem Korn- und Viehhandel, wie auch von den fei- nen Spitzen, so daselbst häufig ge- macht werden: wie denn, nach Marpergers Beschreibung des Hanfs und Flachses, die Kaufleute desselben Orts versichern sollen, daß jährlich allein an Zwirn aus Holland und Westphalen vor 80000 Reichsthaler dazu angeschaffet werde. Sie sind an Güte fast den annabergischen gleich. Die Einwohner lassen ihre Waaren aus den Hafen zu Rutebül und Hoyer abschiffen.
Tunin, Gattung Wallfische, siehe Meerschwein und Wallfisch.
Tunis, eine Republik und Stadt in Africa, in der Barbarey gelegen. Die Republik Tunis, lat. Regnum Tunetanum, liegt zwischen dem mit- telländischen Meere und der Land- schaft Biledulgerid, also, daß sie gegen Abend das Königreich Algier, und gegen Morgen das von Tripoli hat. Vor Zeiten war sie ein König- reich; itzt aber wird sie durch ein Rathscollegium und einen Dey oder Fürsten regieret, welchen die ge- sammten Einwohner erwählen, und der die öffentlichen Geschäffte mit Genehmhaltung des Rathscollegii verwaltet, welches jedoch unter dem Schutze des türkischen Kaisers steht, [Spaltenumbruch]
Tunis
der einen Bassa in der Stadt Tunis hat, welcher aber weiter nichts zu befehlen hat, als daß er das Schutz- geld einhebt. Das ganze Land hat eine ziemlich gesunde Luft, doch ist der Erdboden sehr unterschiedlich: Gegen Morgen ist es mehrentheils unfruchtbar; gegen Abend aber ist es der beste und fruchtbarste Theil; gegen Mittag auf den Gebirgen fin- det man Pommeranzen, Citronen, Limonien, Datteln, und viele ande- re Bäume; und gegen Mitternacht giebt es viele Wüsteneyen, und wo ja eine fruchtbare Gegend ist, da sind die Einwohner vor dem Strei- fen der Araber nicht gesichert. Auf den Gebirgen findet man viele Fa- sanen, Straußen, Rebhüner, Ochsen, Löwen, Affen, Schlangen, und in den Thälern Eydexen, Hasen, Rehe, nebst andern Thieren. Die Ein- wohner, die zum Theil der Seeräu- berey auf der mittelländischen See ergeben sind, treiben eine starke Handlung mit den europäischen Na- tionen, vornehmlich aber einen be- trächtlichen Getreidehandel aus Africa nach Jtalien, und Frankreich. Die übrigen Waaren, womit die Einwohner von Tunis handeln, sind Baumöl, Oliven, Seise, Strauße, Pferde etc. Die Stadt Tunis, lat. Tunetum, liegt am südlichen Ufer des Meerbusens von Goletta, 4 Mei- len von den mittelländischen Meere, ist groß, reich, und eine der wich- tigsten Städte in Africa. Sie hat einen vortrefflichen Hafen, und auf die 10000 Familien, die wegen des großen Handels, so allhier mit den Venetianern, Genuesern, und an- dern Nationen getrieben wird, sehr reich sind. Es sind daselbst über 3000 Leinweber- und Tuchmacherge- wölbe. Die Gewölbe der Kaufleute, welche mit wohlriechenden Dingen handeln, stehen die ganze Nacht offen, weil um selbige Zeit die Weibs- personen in die Bäder gehen. Uebri-
gens
L 2
[Spaltenumbruch]
Tull
Koͤrnern koͤmmt, die zum Theil eine dunkle, und bisweilen faſt ſchwarze Farbe haben, wobey es von ange- nehmen Geſchmacke, erfriſchend, und ſehr nahrhaftig iſt.
Tull, Stadt, ſiehe Drey Bis- thuͤmer.
Tult, eine tuͤrkiſche Silbermuͤnze, welche nach unſerm Gelde ohngefaͤhr 8 gute Groſchen betraͤgt, ſiehe Tuͤrkey.
Tumain, Muͤnze, ſiehe Toman.
Tundern, oder Tondern, Amt und Stadt im Herzogthume Schles- wig. Die Stadt iſt eine der aͤlte- ſten im Lande. Sie iſt eben nicht groß, aber wohl gebauet, und hat gute Nahrung von dem Korn- und Viehhandel, wie auch von den fei- nen Spitzen, ſo daſelbſt haͤufig ge- macht werden: wie denn, nach Marpergers Beſchreibung des Hanfs und Flachſes, die Kaufleute deſſelben Orts verſichern ſollen, daß jaͤhrlich allein an Zwirn aus Holland und Weſtphalen vor 80000 Reichsthaler dazu angeſchaffet werde. Sie ſind an Guͤte faſt den annabergiſchen gleich. Die Einwohner laſſen ihre Waaren aus den Hafen zu Rutebuͤl und Hoyer abſchiffen.
Tunin, Gattung Wallfiſche, ſiehe Meerſchwein und Wallfiſch.
Tunis, eine Republik und Stadt in Africa, in der Barbarey gelegen. Die Republik Tunis, lat. Regnum Tunetanum, liegt zwiſchen dem mit- tellaͤndiſchen Meere und der Land- ſchaft Biledulgerid, alſo, daß ſie gegen Abend das Koͤnigreich Algier, und gegen Morgen das von Tripoli hat. Vor Zeiten war ſie ein Koͤnig- reich; itzt aber wird ſie durch ein Rathscollegium und einen Dey oder Fuͤrſten regieret, welchen die ge- ſammten Einwohner erwaͤhlen, und der die oͤffentlichen Geſchaͤffte mit Genehmhaltung des Rathscollegii verwaltet, welches jedoch unter dem Schutze des tuͤrkiſchen Kaiſers ſteht, [Spaltenumbruch]
Tunis
der einen Baſſa in der Stadt Tunis hat, welcher aber weiter nichts zu befehlen hat, als daß er das Schutz- geld einhebt. Das ganze Land hat eine ziemlich geſunde Luft, doch iſt der Erdboden ſehr unterſchiedlich: Gegen Morgen iſt es mehrentheils unfruchtbar; gegen Abend aber iſt es der beſte und fruchtbarſte Theil; gegen Mittag auf den Gebirgen fin- det man Pommeranzen, Citronen, Limonien, Datteln, und viele ande- re Baͤume; und gegen Mitternacht giebt es viele Wuͤſteneyen, und wo ja eine fruchtbare Gegend iſt, da ſind die Einwohner vor dem Strei- fen der Araber nicht geſichert. Auf den Gebirgen findet man viele Fa- ſanen, Straußen, Rebhuͤner, Ochſen, Loͤwen, Affen, Schlangen, und in den Thaͤlern Eydexen, Haſen, Rehe, nebſt andern Thieren. Die Ein- wohner, die zum Theil der Seeraͤu- berey auf der mittellaͤndiſchen See ergeben ſind, treiben eine ſtarke Handlung mit den europaͤiſchen Na- tionen, vornehmlich aber einen be- traͤchtlichen Getreidehandel aus Africa nach Jtalien, und Frankreich. Die uͤbrigen Waaren, womit die Einwohner von Tunis handeln, ſind Baumoͤl, Oliven, Seiſe, Strauße, Pferde ꝛc. Die Stadt Tunis, lat. Tunetum, liegt am ſuͤdlichen Ufer des Meerbuſens von Goletta, 4 Mei- len von den mittellaͤndiſchen Meere, iſt groß, reich, und eine der wich- tigſten Staͤdte in Africa. Sie hat einen vortrefflichen Hafen, und auf die 10000 Familien, die wegen des großen Handels, ſo allhier mit den Venetianern, Genueſern, und an- dern Nationen getrieben wird, ſehr reich ſind. Es ſind daſelbſt uͤber 3000 Leinweber- und Tuchmacherge- woͤlbe. Die Gewoͤlbe der Kaufleute, welche mit wohlriechenden Dingen handeln, ſtehen die ganze Nacht offen, weil um ſelbige Zeit die Weibs- perſonen in die Baͤder gehen. Uebri-
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L 2
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[[163]/0169]
Tull
Tunis
Koͤrnern koͤmmt, die zum Theil eine
dunkle, und bisweilen faſt ſchwarze
Farbe haben, wobey es von ange-
nehmen Geſchmacke, erfriſchend,
und ſehr nahrhaftig iſt.
Tull, Stadt, ſiehe Drey Bis-
thuͤmer.
Tult, eine tuͤrkiſche Silbermuͤnze,
welche nach unſerm Gelde ohngefaͤhr
8 gute Groſchen betraͤgt, ſiehe
Tuͤrkey.
Tumain, Muͤnze, ſiehe Toman.
Tundern, oder Tondern, Amt
und Stadt im Herzogthume Schles-
wig. Die Stadt iſt eine der aͤlte-
ſten im Lande. Sie iſt eben nicht
groß, aber wohl gebauet, und hat
gute Nahrung von dem Korn- und
Viehhandel, wie auch von den fei-
nen Spitzen, ſo daſelbſt haͤufig ge-
macht werden: wie denn, nach
Marpergers Beſchreibung des Hanfs
und Flachſes, die Kaufleute deſſelben
Orts verſichern ſollen, daß jaͤhrlich
allein an Zwirn aus Holland und
Weſtphalen vor 80000 Reichsthaler
dazu angeſchaffet werde. Sie ſind
an Guͤte faſt den annabergiſchen
gleich. Die Einwohner laſſen ihre
Waaren aus den Hafen zu Rutebuͤl
und Hoyer abſchiffen.
Tunin, Gattung Wallfiſche, ſiehe
Meerſchwein und Wallfiſch.
Tunis, eine Republik und Stadt
in Africa, in der Barbarey gelegen.
Die Republik Tunis, lat. Regnum
Tunetanum, liegt zwiſchen dem mit-
tellaͤndiſchen Meere und der Land-
ſchaft Biledulgerid, alſo, daß ſie
gegen Abend das Koͤnigreich Algier,
und gegen Morgen das von Tripoli
hat. Vor Zeiten war ſie ein Koͤnig-
reich; itzt aber wird ſie durch ein
Rathscollegium und einen Dey oder
Fuͤrſten regieret, welchen die ge-
ſammten Einwohner erwaͤhlen, und
der die oͤffentlichen Geſchaͤffte mit
Genehmhaltung des Rathscollegii
verwaltet, welches jedoch unter dem
Schutze des tuͤrkiſchen Kaiſers ſteht,
der einen Baſſa in der Stadt Tunis
hat, welcher aber weiter nichts zu
befehlen hat, als daß er das Schutz-
geld einhebt. Das ganze Land hat
eine ziemlich geſunde Luft, doch iſt
der Erdboden ſehr unterſchiedlich:
Gegen Morgen iſt es mehrentheils
unfruchtbar; gegen Abend aber iſt
es der beſte und fruchtbarſte Theil;
gegen Mittag auf den Gebirgen fin-
det man Pommeranzen, Citronen,
Limonien, Datteln, und viele ande-
re Baͤume; und gegen Mitternacht
giebt es viele Wuͤſteneyen, und wo
ja eine fruchtbare Gegend iſt, da
ſind die Einwohner vor dem Strei-
fen der Araber nicht geſichert. Auf
den Gebirgen findet man viele Fa-
ſanen, Straußen, Rebhuͤner, Ochſen,
Loͤwen, Affen, Schlangen, und in
den Thaͤlern Eydexen, Haſen, Rehe,
nebſt andern Thieren. Die Ein-
wohner, die zum Theil der Seeraͤu-
berey auf der mittellaͤndiſchen See
ergeben ſind, treiben eine ſtarke
Handlung mit den europaͤiſchen Na-
tionen, vornehmlich aber einen be-
traͤchtlichen Getreidehandel aus
Africa nach Jtalien, und Frankreich.
Die uͤbrigen Waaren, womit die
Einwohner von Tunis handeln, ſind
Baumoͤl, Oliven, Seiſe, Strauße,
Pferde ꝛc. Die Stadt Tunis, lat.
Tunetum, liegt am ſuͤdlichen Ufer
des Meerbuſens von Goletta, 4 Mei-
len von den mittellaͤndiſchen Meere,
iſt groß, reich, und eine der wich-
tigſten Staͤdte in Africa. Sie hat
einen vortrefflichen Hafen, und auf
die 10000 Familien, die wegen des
großen Handels, ſo allhier mit den
Venetianern, Genueſern, und an-
dern Nationen getrieben wird, ſehr
reich ſind. Es ſind daſelbſt uͤber
3000 Leinweber- und Tuchmacherge-
woͤlbe. Die Gewoͤlbe der Kaufleute,
welche mit wohlriechenden Dingen
handeln, ſtehen die ganze Nacht
offen, weil um ſelbige Zeit die Weibs-
perſonen in die Baͤder gehen. Uebri-
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [163]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/169>, abgerufen am 22.12.2024.
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