Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wallfisch dessen Kopf 22 Tonnen Sperma Cetigegeben. Der Thran aus ihrem Spe- cke sey klärer und süßer, als von an- dern Wallfischen. Sie seyn viel ge- schlanker, als jene, und wenn sie angeschossen worden, werfen sie sich auf den Rücken und wehren sich mit dem Maule. Diese Fische ge- ben aber nicht allein das Sperma Ceti; sondern auch den Ambra, sie- he Ambra. Kämpfer hat auch zweyer Wallfische, die Ambra in ihren Eingeweiden haben, und auf den japanischen Küsten gefangen werden sollen, davon der eine Fi- anfiro, und der andere Mokos heis- se, Erwähnung gethan. Er be- schreibt dieselben aber nicht, und was er sonst davon anführet, scheint sehr verdächtig zu seyn. Die zweyte, doch viel seltener, als die erste vorkommende Gattung der Cachelotte, ist die, welche b) schmä- lere, gerade und oben spitzige Zäh- ne hat. Eine solche Cachelotte ist einst von den Bremern ungefähr auf der Höhe von 771/2 Grad gefan- gen, und vom Hasäus also beschrie- ben worden: dieser Fisch war 70 Fuß lang, wiewol man auch der- selben von 80, ja 100 Fuß hat, die folglich größer, als die eigentlichen Wallfische sind. Seine Farbe war dunkelgrau, und unter dem Bauche mählich weißlicht. Der Kopf war groß und fürchterlich; einer Kolbe von einer Flinte, oder dem Vor- dertheile eines Schusterleistens ziem- lich ähnlich; und machte an diesem Fische beynahe die Hälfte des gan- zen Körpers aus. Vorne auf dem äußersten Theile| seines Vorkopfes, hatte er nur eine Oeffnung, daraus er Wasser bläst. Er hatte kein so breites, auch nicht so weites Maul, als der Wallfisch; aber einen viel weitern Schlund, maßen dieser Fisch einen ganzen Hayfisch von 12 Fuß lang wieder ausgespiehen. Das Untermaul, so zwar, gegen dem [Spaltenumbruch] Wallfisch Obertheile zu rechnen, nicht groß,war gleichwol auch an sich nicht klein. Denn der bloße Knochen des Unterkiefers hielt 161/2 Fuß, der hinten weiter ist, aber allmählig spitzig zuläuft. Er hatte 52 große, oben spitzig zulaufende, und den menschlichen Zähnen nicht ganz un- ähnliche Zähne, die wie die Zähne in einer Säge stunden, und ein je- der fast zwey Pfunde wogen. Jn dem Ohermaule waren eben so viel Löcher, worein dieselben ein jeder, als in seine eigene Büchse, oder Scheide trafen, auch das ganze Untermaul in das obere sowol passe- te, daß es von selbigem ganz bede- cket und eingefasset ward. Die Au- gen waren glimmend und gelblicht, doch nur klein, wie bey andern Wallfischen. Die Zunge war spi- tzig, roth und feurig, doch nach des Fisches Größe nur klein, zunächst am Kopfe saßen zwey Finnen, de- ren jede nur 11/2 Fuß lang, doch in jedem Fingerknochen 7 Gleichen, oder Glieder waren, da in des Wallfisches seinen sich nur 5 befin- den. Oben auf dem Rücken stand nicht nur ein hoher Puckel, sondern auch unweit des Schwanzes ein klei- nerer, wie eine Finne. Die Haut war kaum einen halben Fingers dick; doch, weil sie über ein festes sehnigtes Fleisch gespannet ist, undurchdring- lich, mithin der Fisch nur an we- nig Stellen mit den Harpunen zu verwunden. Man hat aus seinem Kopfe zehn Quarteelen Gehirns ge- holet, welches gewiß nicht wenig ist, und daraus Sperma Ceti ge- macht. Die dritte und allerselten- ste Art der Cachelotten ist die, so c)| schmale, krumme und fast si- chelförmige Zähne im Unterkiefer hat. Von dieser Gattung strande- ten 1723 den 2ten December durch einen gewaltigen Sturm und unge- meine Wasserfluth wohl siebenzehn im Munde der Elbe auf den See- bänken U 5
[Spaltenumbruch] Wallfiſch deſſen Kopf 22 Tonnen Sperma Cetigegeben. Der Thran aus ihrem Spe- cke ſey klaͤrer und ſuͤßer, als von an- dern Wallfiſchen. Sie ſeyn viel ge- ſchlanker, als jene, und wenn ſie angeſchoſſen worden, werfen ſie ſich auf den Ruͤcken und wehren ſich mit dem Maule. Dieſe Fiſche ge- ben aber nicht allein das Sperma Ceti; ſondern auch den Ambra, ſie- he Ambra. Kaͤmpfer hat auch zweyer Wallfiſche, die Ambra in ihren Eingeweiden haben, und auf den japaniſchen Kuͤſten gefangen werden ſollen, davon der eine Fi- anfiro, und der andere Mokos heiſ- ſe, Erwaͤhnung gethan. Er be- ſchreibt dieſelben aber nicht, und was er ſonſt davon anfuͤhret, ſcheint ſehr verdaͤchtig zu ſeyn. Die zweyte, doch viel ſeltener, als die erſte vorkommende Gattung der Cachelotte, iſt die, welche b) ſchmaͤ- lere, gerade und oben ſpitzige Zaͤh- ne hat. Eine ſolche Cachelotte iſt einſt von den Bremern ungefaͤhr auf der Hoͤhe von 77½ Grad gefan- gen, und vom Haſaͤus alſo beſchrie- ben worden: dieſer Fiſch war 70 Fuß lang, wiewol man auch der- ſelben von 80, ja 100 Fuß hat, die folglich groͤßer, als die eigentlichen Wallfiſche ſind. Seine Farbe war dunkelgrau, und unter dem Bauche maͤhlich weißlicht. Der Kopf war groß und fuͤrchterlich; einer Kolbe von einer Flinte, oder dem Vor- dertheile eines Schuſterleiſtens ziem- lich aͤhnlich; und machte an dieſem Fiſche beynahe die Haͤlfte des gan- zen Koͤrpers aus. Vorne auf dem aͤußerſten Theile| ſeines Vorkopfes, hatte er nur eine Oeffnung, daraus er Waſſer blaͤſt. Er hatte kein ſo breites, auch nicht ſo weites Maul, als der Wallfiſch; aber einen viel weitern Schlund, maßen dieſer Fiſch einen ganzen Hayfiſch von 12 Fuß lang wieder ausgeſpiehen. Das Untermaul, ſo zwar, gegen dem [Spaltenumbruch] Wallfiſch Obertheile zu rechnen, nicht groß,war gleichwol auch an ſich nicht klein. Denn der bloße Knochen des Unterkiefers hielt 16½ Fuß, der hinten weiter iſt, aber allmaͤhlig ſpitzig zulaͤuft. Er hatte 52 große, oben ſpitzig zulaufende, und den menſchlichen Zaͤhnen nicht ganz un- aͤhnliche Zaͤhne, die wie die Zaͤhne in einer Saͤge ſtunden, und ein je- der faſt zwey Pfunde wogen. Jn dem Ohermaule waren eben ſo viel Loͤcher, worein dieſelben ein jeder, als in ſeine eigene Buͤchſe, oder Scheide trafen, auch das ganze Untermaul in das obere ſowol paſſe- te, daß es von ſelbigem ganz bede- cket und eingefaſſet ward. Die Au- gen waren glimmend und gelblicht, doch nur klein, wie bey andern Wallfiſchen. Die Zunge war ſpi- tzig, roth und feurig, doch nach des Fiſches Groͤße nur klein, zunaͤchſt am Kopfe ſaßen zwey Finnen, de- ren jede nur 1½ Fuß lang, doch in jedem Fingerknochen 7 Gleichen, oder Glieder waren, da in des Wallfiſches ſeinen ſich nur 5 befin- den. Oben auf dem Ruͤcken ſtand nicht nur ein hoher Puckel, ſondern auch unweit des Schwanzes ein klei- nerer, wie eine Finne. Die Haut war kaum einen halben Fingers dick; doch, weil ſie uͤber ein feſtes ſehnigtes Fleiſch geſpannet iſt, undurchdring- lich, mithin der Fiſch nur an we- nig Stellen mit den Harpunen zu verwunden. Man hat aus ſeinem Kopfe zehn Quarteelen Gehirns ge- holet, welches gewiß nicht wenig iſt, und daraus Sperma Ceti ge- macht. Die dritte und allerſelten- ſte Art der Cachelotten iſt die, ſo c)| ſchmale, krumme und faſt ſi- chelfoͤrmige Zaͤhne im Unterkiefer hat. Von dieſer Gattung ſtrande- ten 1723 den 2ten December durch einen gewaltigen Sturm und unge- meine Waſſerfluth wohl ſiebenzehn im Munde der Elbe auf den See- baͤnken U 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0319" n="[313]"/><cb n="625"/><fw place="top" type="header">Wallfiſch</fw><lb/> deſſen Kopf 22 Tonnen <hi rendition="#aq">Sperma Ceti</hi><lb/> gegeben. Der Thran aus ihrem Spe-<lb/> cke ſey klaͤrer und ſuͤßer, als von an-<lb/> dern Wallfiſchen. Sie ſeyn viel ge-<lb/> ſchlanker, als jene, und wenn ſie<lb/> angeſchoſſen worden, werfen ſie<lb/> ſich auf den Ruͤcken und wehren ſich<lb/> mit dem Maule. Dieſe Fiſche ge-<lb/> ben aber nicht allein das <hi rendition="#aq">Sperma<lb/> Ceti;</hi> ſondern auch den Ambra, ſie-<lb/> he <hi rendition="#fr">Ambra.</hi> Kaͤmpfer hat auch<lb/> zweyer Wallfiſche, die Ambra in<lb/> ihren Eingeweiden haben, und auf<lb/> den japaniſchen Kuͤſten gefangen<lb/> werden ſollen, davon der eine Fi-<lb/> anfiro, und der andere Mokos heiſ-<lb/> ſe, Erwaͤhnung gethan. Er be-<lb/> ſchreibt dieſelben aber nicht, und<lb/> was er ſonſt davon anfuͤhret,<lb/> ſcheint ſehr verdaͤchtig zu ſeyn.<lb/> Die zweyte, doch viel ſeltener, als<lb/> die erſte vorkommende Gattung der<lb/> Cachelotte, iſt die, welche <hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">ſchmaͤ-<lb/> lere, gerade</hi> und <hi rendition="#fr">oben ſpitzige Zaͤh-<lb/> ne</hi> hat. Eine ſolche Cachelotte iſt<lb/> einſt von den Bremern ungefaͤhr auf<lb/> der Hoͤhe von 77½ Grad gefan-<lb/> gen, und vom Haſaͤus alſo beſchrie-<lb/> ben worden: dieſer Fiſch war 70<lb/> Fuß lang, wiewol man auch der-<lb/> ſelben von 80, ja 100 Fuß hat, die<lb/> folglich groͤßer, als die eigentlichen<lb/> Wallfiſche ſind. Seine Farbe war<lb/> dunkelgrau, und unter dem Bauche<lb/> maͤhlich weißlicht. Der Kopf war<lb/> groß und fuͤrchterlich; einer Kolbe<lb/> von einer Flinte, oder dem Vor-<lb/> dertheile eines Schuſterleiſtens ziem-<lb/> lich aͤhnlich; und machte an dieſem<lb/> Fiſche beynahe die Haͤlfte des gan-<lb/> zen Koͤrpers aus. Vorne auf dem<lb/> aͤußerſten Theile| ſeines Vorkopfes,<lb/> hatte er nur eine Oeffnung, daraus<lb/> er Waſſer blaͤſt. Er hatte kein ſo<lb/> breites, auch nicht ſo weites Maul,<lb/> als der Wallfiſch; aber einen viel<lb/> weitern Schlund, maßen dieſer<lb/> Fiſch einen ganzen Hayfiſch von<lb/> 12 Fuß lang wieder ausgeſpiehen.<lb/> Das Untermaul, ſo zwar, gegen dem<lb/><cb n="626"/> <fw place="top" type="header">Wallfiſch</fw><lb/> Obertheile zu rechnen, nicht groß,<lb/> war gleichwol auch an ſich nicht<lb/> klein. Denn der bloße Knochen des<lb/> Unterkiefers hielt 16½ Fuß, der<lb/> hinten weiter iſt, aber allmaͤhlig<lb/> ſpitzig zulaͤuft. Er hatte 52 große,<lb/> oben ſpitzig zulaufende, und den<lb/> menſchlichen Zaͤhnen nicht ganz un-<lb/> aͤhnliche Zaͤhne, die wie die Zaͤhne<lb/> in einer Saͤge ſtunden, und ein je-<lb/> der faſt zwey Pfunde wogen. Jn<lb/> dem Ohermaule waren eben ſo viel<lb/> Loͤcher, worein dieſelben ein jeder,<lb/> als in ſeine eigene Buͤchſe, oder<lb/> Scheide trafen, auch das ganze<lb/> Untermaul in das obere ſowol paſſe-<lb/> te, daß es von ſelbigem ganz bede-<lb/> cket und eingefaſſet ward. Die Au-<lb/> gen waren glimmend und gelblicht,<lb/> doch nur klein, wie bey andern<lb/> Wallfiſchen. Die Zunge war ſpi-<lb/> tzig, roth und feurig, doch nach des<lb/> Fiſches Groͤße nur klein, zunaͤchſt<lb/> am Kopfe ſaßen zwey Finnen, de-<lb/> ren jede nur 1½ Fuß lang, doch in<lb/> jedem Fingerknochen 7 Gleichen,<lb/> oder Glieder waren, da in des<lb/> Wallfiſches ſeinen ſich nur 5 befin-<lb/> den. Oben auf dem Ruͤcken ſtand<lb/> nicht nur ein hoher Puckel, ſondern<lb/> auch unweit des Schwanzes ein klei-<lb/> nerer, wie eine Finne. Die Haut war<lb/> kaum einen halben Fingers dick; doch,<lb/> weil ſie uͤber ein feſtes ſehnigtes<lb/> Fleiſch geſpannet iſt, undurchdring-<lb/> lich, mithin der Fiſch nur an we-<lb/> nig Stellen mit den Harpunen zu<lb/> verwunden. Man hat aus ſeinem<lb/> Kopfe zehn Quarteelen Gehirns ge-<lb/> holet, welches gewiß nicht wenig<lb/> iſt, und daraus <hi rendition="#aq">Sperma Ceti</hi> ge-<lb/> macht. Die dritte und allerſelten-<lb/> ſte Art der Cachelotten iſt die, ſo<lb/><hi rendition="#aq">c</hi>)| <hi rendition="#fr">ſchmale, krumme</hi> und <hi rendition="#fr">faſt ſi-<lb/> chelfoͤrmige Zaͤhne</hi> im Unterkiefer<lb/> hat. Von dieſer Gattung ſtrande-<lb/> ten 1723 den 2ten December durch<lb/> einen gewaltigen Sturm und unge-<lb/> meine Waſſerfluth wohl ſiebenzehn<lb/> im Munde der Elbe auf den See-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">U 5</fw><fw place="bottom" type="catch">baͤnken</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[313]/0319]
Wallfiſch
Wallfiſch
deſſen Kopf 22 Tonnen Sperma Ceti
gegeben. Der Thran aus ihrem Spe-
cke ſey klaͤrer und ſuͤßer, als von an-
dern Wallfiſchen. Sie ſeyn viel ge-
ſchlanker, als jene, und wenn ſie
angeſchoſſen worden, werfen ſie
ſich auf den Ruͤcken und wehren ſich
mit dem Maule. Dieſe Fiſche ge-
ben aber nicht allein das Sperma
Ceti; ſondern auch den Ambra, ſie-
he Ambra. Kaͤmpfer hat auch
zweyer Wallfiſche, die Ambra in
ihren Eingeweiden haben, und auf
den japaniſchen Kuͤſten gefangen
werden ſollen, davon der eine Fi-
anfiro, und der andere Mokos heiſ-
ſe, Erwaͤhnung gethan. Er be-
ſchreibt dieſelben aber nicht, und
was er ſonſt davon anfuͤhret,
ſcheint ſehr verdaͤchtig zu ſeyn.
Die zweyte, doch viel ſeltener, als
die erſte vorkommende Gattung der
Cachelotte, iſt die, welche b) ſchmaͤ-
lere, gerade und oben ſpitzige Zaͤh-
ne hat. Eine ſolche Cachelotte iſt
einſt von den Bremern ungefaͤhr auf
der Hoͤhe von 77½ Grad gefan-
gen, und vom Haſaͤus alſo beſchrie-
ben worden: dieſer Fiſch war 70
Fuß lang, wiewol man auch der-
ſelben von 80, ja 100 Fuß hat, die
folglich groͤßer, als die eigentlichen
Wallfiſche ſind. Seine Farbe war
dunkelgrau, und unter dem Bauche
maͤhlich weißlicht. Der Kopf war
groß und fuͤrchterlich; einer Kolbe
von einer Flinte, oder dem Vor-
dertheile eines Schuſterleiſtens ziem-
lich aͤhnlich; und machte an dieſem
Fiſche beynahe die Haͤlfte des gan-
zen Koͤrpers aus. Vorne auf dem
aͤußerſten Theile| ſeines Vorkopfes,
hatte er nur eine Oeffnung, daraus
er Waſſer blaͤſt. Er hatte kein ſo
breites, auch nicht ſo weites Maul,
als der Wallfiſch; aber einen viel
weitern Schlund, maßen dieſer
Fiſch einen ganzen Hayfiſch von
12 Fuß lang wieder ausgeſpiehen.
Das Untermaul, ſo zwar, gegen dem
Obertheile zu rechnen, nicht groß,
war gleichwol auch an ſich nicht
klein. Denn der bloße Knochen des
Unterkiefers hielt 16½ Fuß, der
hinten weiter iſt, aber allmaͤhlig
ſpitzig zulaͤuft. Er hatte 52 große,
oben ſpitzig zulaufende, und den
menſchlichen Zaͤhnen nicht ganz un-
aͤhnliche Zaͤhne, die wie die Zaͤhne
in einer Saͤge ſtunden, und ein je-
der faſt zwey Pfunde wogen. Jn
dem Ohermaule waren eben ſo viel
Loͤcher, worein dieſelben ein jeder,
als in ſeine eigene Buͤchſe, oder
Scheide trafen, auch das ganze
Untermaul in das obere ſowol paſſe-
te, daß es von ſelbigem ganz bede-
cket und eingefaſſet ward. Die Au-
gen waren glimmend und gelblicht,
doch nur klein, wie bey andern
Wallfiſchen. Die Zunge war ſpi-
tzig, roth und feurig, doch nach des
Fiſches Groͤße nur klein, zunaͤchſt
am Kopfe ſaßen zwey Finnen, de-
ren jede nur 1½ Fuß lang, doch in
jedem Fingerknochen 7 Gleichen,
oder Glieder waren, da in des
Wallfiſches ſeinen ſich nur 5 befin-
den. Oben auf dem Ruͤcken ſtand
nicht nur ein hoher Puckel, ſondern
auch unweit des Schwanzes ein klei-
nerer, wie eine Finne. Die Haut war
kaum einen halben Fingers dick; doch,
weil ſie uͤber ein feſtes ſehnigtes
Fleiſch geſpannet iſt, undurchdring-
lich, mithin der Fiſch nur an we-
nig Stellen mit den Harpunen zu
verwunden. Man hat aus ſeinem
Kopfe zehn Quarteelen Gehirns ge-
holet, welches gewiß nicht wenig
iſt, und daraus Sperma Ceti ge-
macht. Die dritte und allerſelten-
ſte Art der Cachelotten iſt die, ſo
c)| ſchmale, krumme und faſt ſi-
chelfoͤrmige Zaͤhne im Unterkiefer
hat. Von dieſer Gattung ſtrande-
ten 1723 den 2ten December durch
einen gewaltigen Sturm und unge-
meine Waſſerfluth wohl ſiebenzehn
im Munde der Elbe auf den See-
baͤnken
U 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |