merket hat. Unter die Wallfisch- gattungen welche (c) unten und oben im Maule Zähne haben, sind zu rechnen: 1) der Butzkopf, engl. Grampus, oder Flounders - head, schottisch North - caper, so eine schwarze, oder dunkelbraune glatte Haut hat, und weiß unter dem Bauche ist. Seine Länge erstrecket sich bis zu 20 Fuß, und er giebt 15, auch wol mehr Quarteele Speck. Der Kopf ist vorne butt, das ist stumpf, als wenn man ein umge- stürztes rundes Boot von vorne an- sieht, daher auch der Name Butz- kopf rühret. Die Schnauze, oder das Maul ist vorne und hinten gleich dick, und steht etwas heraus- wärts. Der Leib ist kurz. Auf je- der Seite hat er vier Zähne, und einige Backenzähne; oben aber sind die Zähne klein. Jm Nacken hat er ein Blaseloch; auf dem Rücken eine große Finne, wie das Meer- schwein; und zwey vördere Finnen, wie der Wallfisch, wolchem er auch mit dem Schwanze gleichet. 2) Das Meerschwein, Tunin, isländisch Suinhual, dänisch Bruuskop, Springwhal, engl. Porpus, Por- pesse, schottl. Seapork, franz. Mar- souin, so schwarz von Haut und weiß am Bauche ist. Seine Länge ist 5 bis acht Schuhe. Auf dem Kopfe hat es das Blaseloch, mit welchem und dem hervorragenden Maule es dem Butzkopfe am näch- sten kömmt, nur daß die Schnauze einem Saurüssel ähnlicher ist. Das Maul ist unten und oben voll schar- fer kleiner Zähne. Die Rückenfin- ne, welche mitten auf dem Rücken steht, ist gegen den Schwanz zu, wie ein halber Mond ausgehöhlet. Die Bauchfinnen sind wie des ei- gentlichen Wallfisches Finnen; wie auch der Schwanz, nur daß er am Meerschweine sichelförmig ist. Die Jungen, von 6 bis 7 Pfund schwer, sind gut zu essen; die aber zu völli- [Spaltenumbruch]
Wallfisch
ger Größe gediehen sind, und 8 bis 10 Pfunde wiegen, sind grob, zähe, und von übelem Geschmack, sie- he Meerschwein. 3) Der Delphin, oder Tümmeler, holl. Tuymelaar, norw. Nyssa, so dem Meerschwei- ne sehr gleich ist, ohne daß des Delphins Schnauze mehr hervor- steht und schnabelhaftiger ist. Die- ser Fisch ist vorne dick und hinten schmal, hat zwey Blaselöcher, doch oben nur eine einfache mondförmige Oeffnung über der Stirne, in wel- cher die beyden Strahlen zusammen gehen, und nur ein hoher starker Strahl mit einem Pfeifen heraus gestoßen wird. Nach seiner Größe steht eine hohe Finne auf dem Rü- cken. Der Schwanz ist wie bey dem rechten Wallfische, und liegt auch horizontal. Den Namen Tümmeler hat er von dem Tummeln, Hüpfen, und Springen, welches er absonderlich bey bevorstehendem un- gestümen Wetter zu thun pfleget. Der Delphin in der Westsee soll überall schmäler, und dem Störe der äußerlichen Gestalt nach ähnlich, und nur darinnen verschieden seyn, daß des Störs Schnauze spitziger ist, siehe Meerschwein. 4) Der Schwerdtfisch der Grönlandsfah- rer, so einen stumpfen Kopf, wie ein Butzkopf, und kleine sehr scharfe Zähne hat. Er bläst Wasser, und hat einen horizontal liegenden Schwanz, wie der Wallfisch. Am Ende des Rückens sitzet das Schwerdt, das 1/2 bis 2 Ellen hoch, 1/2 bis 3/4 Ellen unten am Rücken breit, oben aber viel schmäler, gegen den Schwanz ziemlich zurück gebogen, dick und stumpf ist, so, daß es einem ge- krümmten etwas zugespitzten Pfahle gleicht, über dem mit der Haut, oder Schwarte noch überzogen ist, folglich ganz und gar ungeschickt ist, einen Stich oder Schnitt damit zu verrichten; vermuthlich aber bey dem Schwimmen zum Stemmen,
oder
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Wallfiſch
merket hat. Unter die Wallfiſch- gattungen welche (c) unten und oben im Maule Zaͤhne haben, ſind zu rechnen: 1) der Butzkopf, engl. Grampus, oder Flounders - head, ſchottiſch North - caper, ſo eine ſchwarze, oder dunkelbraune glatte Haut hat, und weiß unter dem Bauche iſt. Seine Laͤnge erſtrecket ſich bis zu 20 Fuß, und er giebt 15, auch wol mehr Quarteele Speck. Der Kopf iſt vorne butt, das iſt ſtumpf, als wenn man ein umge- ſtuͤrztes rundes Boot von vorne an- ſieht, daher auch der Name Butz- kopf ruͤhret. Die Schnauze, oder das Maul iſt vorne und hinten gleich dick, und ſteht etwas heraus- waͤrts. Der Leib iſt kurz. Auf je- der Seite hat er vier Zaͤhne, und einige Backenzaͤhne; oben aber ſind die Zaͤhne klein. Jm Nacken hat er ein Blaſeloch; auf dem Ruͤcken eine große Finne, wie das Meer- ſchwein; und zwey voͤrdere Finnen, wie der Wallfiſch, wolchem er auch mit dem Schwanze gleichet. 2) Das Meerſchwein, Tunin, islaͤndiſch Suinhual, daͤniſch Bruuskop, Springwhal, engl. Porpus, Por- peſſe, ſchottl. Seapork, franz. Mar- ſouin, ſo ſchwarz von Haut und weiß am Bauche iſt. Seine Laͤnge iſt 5 bis acht Schuhe. Auf dem Kopfe hat es das Blaſeloch, mit welchem und dem hervorragenden Maule es dem Butzkopfe am naͤch- ſten koͤmmt, nur daß die Schnauze einem Sauruͤſſel aͤhnlicher iſt. Das Maul iſt unten und oben voll ſchar- fer kleiner Zaͤhne. Die Ruͤckenfin- ne, welche mitten auf dem Ruͤcken ſteht, iſt gegen den Schwanz zu, wie ein halber Mond ausgehoͤhlet. Die Bauchfinnen ſind wie des ei- gentlichen Wallfiſches Finnen; wie auch der Schwanz, nur daß er am Meerſchweine ſichelfoͤrmig iſt. Die Jungen, von 6 bis 7 Pfund ſchwer, ſind gut zu eſſen; die aber zu voͤlli- [Spaltenumbruch]
Wallfiſch
ger Groͤße gediehen ſind, und 8 bis 10 Pfunde wiegen, ſind grob, zaͤhe, und von uͤbelem Geſchmack, ſie- he Meerſchwein. 3) Der Delphin, oder Tuͤmmeler, holl. Tuymelaar, norw. Nyſſa, ſo dem Meerſchwei- ne ſehr gleich iſt, ohne daß des Delphins Schnauze mehr hervor- ſteht und ſchnabelhaftiger iſt. Die- ſer Fiſch iſt vorne dick und hinten ſchmal, hat zwey Blaſeloͤcher, doch oben nur eine einfache mondfoͤrmige Oeffnung uͤber der Stirne, in wel- cher die beyden Strahlen zuſammen gehen, und nur ein hoher ſtarker Strahl mit einem Pfeifen heraus geſtoßen wird. Nach ſeiner Groͤße ſteht eine hohe Finne auf dem Ruͤ- cken. Der Schwanz iſt wie bey dem rechten Wallfiſche, und liegt auch horizontal. Den Namen Tuͤmmeler hat er von dem Tummeln, Huͤpfen, und Springen, welches er abſonderlich bey bevorſtehendem un- geſtuͤmen Wetter zu thun pfleget. Der Delphin in der Weſtſee ſoll uͤberall ſchmaͤler, und dem Stoͤre der aͤußerlichen Geſtalt nach aͤhnlich, und nur darinnen verſchieden ſeyn, daß des Stoͤrs Schnauze ſpitziger iſt, ſiehe Meerſchwein. 4) Der Schwerdtfiſch der Groͤnlandsfah- rer, ſo einen ſtumpfen Kopf, wie ein Butzkopf, und kleine ſehr ſcharfe Zaͤhne hat. Er blaͤſt Waſſer, und hat einen horizontal liegenden Schwanz, wie der Wallfiſch. Am Ende des Ruͤckens ſitzet das Schwerdt, das ½ bis 2 Ellen hoch, ½ bis ¾ Ellen unten am Ruͤcken breit, oben aber viel ſchmaͤler, gegen den Schwanz ziemlich zuruͤck gebogen, dick und ſtumpf iſt, ſo, daß es einem ge- kruͤmmten etwas zugeſpitzten Pfahle gleicht, uͤber dem mit der Haut, oder Schwarte noch uͤberzogen iſt, folglich ganz und gar ungeſchickt iſt, einen Stich oder Schnitt damit zu verrichten; vermuthlich aber bey dem Schwimmen zum Stemmen,
oder
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[[315]/0321]
Wallfiſch
Wallfiſch
merket hat. Unter die Wallfiſch-
gattungen welche (c) unten und
oben im Maule Zaͤhne haben, ſind
zu rechnen: 1) der Butzkopf, engl.
Grampus, oder Flounders - head,
ſchottiſch North - caper, ſo eine
ſchwarze, oder dunkelbraune glatte
Haut hat, und weiß unter dem
Bauche iſt. Seine Laͤnge erſtrecket
ſich bis zu 20 Fuß, und er giebt 15,
auch wol mehr Quarteele Speck.
Der Kopf iſt vorne butt, das iſt
ſtumpf, als wenn man ein umge-
ſtuͤrztes rundes Boot von vorne an-
ſieht, daher auch der Name Butz-
kopf ruͤhret. Die Schnauze, oder
das Maul iſt vorne und hinten
gleich dick, und ſteht etwas heraus-
waͤrts. Der Leib iſt kurz. Auf je-
der Seite hat er vier Zaͤhne, und
einige Backenzaͤhne; oben aber ſind
die Zaͤhne klein. Jm Nacken hat
er ein Blaſeloch; auf dem Ruͤcken
eine große Finne, wie das Meer-
ſchwein; und zwey voͤrdere Finnen,
wie der Wallfiſch, wolchem er auch
mit dem Schwanze gleichet. 2) Das
Meerſchwein, Tunin, islaͤndiſch
Suinhual, daͤniſch Bruuskop,
Springwhal, engl. Porpus, Por-
peſſe, ſchottl. Seapork, franz. Mar-
ſouin, ſo ſchwarz von Haut und
weiß am Bauche iſt. Seine Laͤnge
iſt 5 bis acht Schuhe. Auf dem
Kopfe hat es das Blaſeloch, mit
welchem und dem hervorragenden
Maule es dem Butzkopfe am naͤch-
ſten koͤmmt, nur daß die Schnauze
einem Sauruͤſſel aͤhnlicher iſt. Das
Maul iſt unten und oben voll ſchar-
fer kleiner Zaͤhne. Die Ruͤckenfin-
ne, welche mitten auf dem Ruͤcken
ſteht, iſt gegen den Schwanz zu,
wie ein halber Mond ausgehoͤhlet.
Die Bauchfinnen ſind wie des ei-
gentlichen Wallfiſches Finnen; wie
auch der Schwanz, nur daß er am
Meerſchweine ſichelfoͤrmig iſt. Die
Jungen, von 6 bis 7 Pfund ſchwer,
ſind gut zu eſſen; die aber zu voͤlli-
ger Groͤße gediehen ſind, und 8
bis 10 Pfunde wiegen, ſind grob,
zaͤhe, und von uͤbelem Geſchmack, ſie-
he Meerſchwein. 3) Der Delphin,
oder Tuͤmmeler, holl. Tuymelaar,
norw. Nyſſa, ſo dem Meerſchwei-
ne ſehr gleich iſt, ohne daß des
Delphins Schnauze mehr hervor-
ſteht und ſchnabelhaftiger iſt. Die-
ſer Fiſch iſt vorne dick und hinten
ſchmal, hat zwey Blaſeloͤcher, doch
oben nur eine einfache mondfoͤrmige
Oeffnung uͤber der Stirne, in wel-
cher die beyden Strahlen zuſammen
gehen, und nur ein hoher ſtarker
Strahl mit einem Pfeifen heraus
geſtoßen wird. Nach ſeiner Groͤße
ſteht eine hohe Finne auf dem Ruͤ-
cken. Der Schwanz iſt wie bey
dem rechten Wallfiſche, und liegt
auch horizontal. Den Namen
Tuͤmmeler hat er von dem Tummeln,
Huͤpfen, und Springen, welches er
abſonderlich bey bevorſtehendem un-
geſtuͤmen Wetter zu thun pfleget.
Der Delphin in der Weſtſee ſoll
uͤberall ſchmaͤler, und dem Stoͤre
der aͤußerlichen Geſtalt nach aͤhnlich,
und nur darinnen verſchieden ſeyn,
daß des Stoͤrs Schnauze ſpitziger
iſt, ſiehe Meerſchwein. 4) Der
Schwerdtfiſch der Groͤnlandsfah-
rer, ſo einen ſtumpfen Kopf, wie
ein Butzkopf, und kleine ſehr ſcharfe
Zaͤhne hat. Er blaͤſt Waſſer, und hat
einen horizontal liegenden Schwanz,
wie der Wallfiſch. Am Ende des
Ruͤckens ſitzet das Schwerdt, das
½ bis 2 Ellen hoch, ½ bis ¾ Ellen
unten am Ruͤcken breit, oben aber
viel ſchmaͤler, gegen den Schwanz
ziemlich zuruͤck gebogen, dick und
ſtumpf iſt, ſo, daß es einem ge-
kruͤmmten etwas zugeſpitzten Pfahle
gleicht, uͤber dem mit der Haut,
oder Schwarte noch uͤberzogen iſt,
folglich ganz und gar ungeſchickt iſt,
einen Stich oder Schnitt damit zu
verrichten; vermuthlich aber bey
dem Schwimmen zum Stemmen,
oder
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [315]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/321>, abgerufen am 10.01.2025.
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