nach aber solchen aus dem Wasser in die Höhe heben, die Ohren schüt- teln, und zwey oder dreymal so laut schreyen, daß man es eine Stunde weit hören kann.
Wallschwein, siehe Meer- schwein.
Walon, Maaß, siehe Jale.
Wammen, heißen bey den Kürsch- nern und Rauchhändlern die Bäuche an den Fellen oder Bälgen der Thie- re, als da sind, die Feh- Fuchs- Hasen- Künwammen, etc.
Wangen, lat. Vanga, Vima- nia, und Wangena, eine freye Reichsstadt in Schwaben im Al- gow, an dem Flusse Argen gelegen. Sie ist nicht groß, aber wohl be- wohut, und treibt ein feines Ge- werbe mit gutem und feinem Post- papiere, Leinwand, Sensen, Si- cheln, und anderer Eisenarbeit, so sämtlich daselbst gemacht werden. Es wächst auch guter rother Wein daselbst.
Wague, ein Maaß, womit man in Hennegau die Steinkohlen mißt.
Wardein, siehe Münzofficin.
Wardirer, siehe Güterwracker.
Wardirung, siehe Schätzung.
Warnau, oder Warne, lat. Varna, ein Fluß in dem Herzog- thume Mecklenburg, entspringt, nach Lindenbergs Berichte, etwa 4000 Schritte von der Stadt Parchim, ohn weit von dem Dorfe Herzberg; den neuesten Landkarten zu Folge aber in dem Fürstenthume Schwe- rin, unweit Gernau, bey einer klei- nen Stadt, Warnau genannt. Sie fließt hierauf zwischen den Fürsten- thümern Schwerin und Wenden hin; wird bey Rostock, welche Stadt sie durchströmet, schiffbar: macht sodann einen Golfo oder Ha- fen, der bey 3 Meilen lang ist, und endiget sich endlich bey Warnemün- de in der Ostsee oder in dem balthi- schen Meere, siehe Rostock. Sie hält ihren Lauf meistentheils nach [Spaltenumbruch]
Wasser
Nordost, und mag sich ungefähr auf 8 Meilen erstrecken.
Warschau, lat. Varsovia, poln. Warsawia, franz. Varsovie, die Hauptstadt in dem Herzogthume Masovien, und anitzige königlich polnische Residenz, mithin die vor- nehmste Stadt in Polen, in einer Ebene an der Weichsel gelegen. Sie ist, ihrer Lage nach, unter die ge- sundesten und angenehmsten Oerter dieses großen Königreichs zu rech- nen; und treibt gute Handlung, wie sie denn auch drey Messen hat, als 1) auf Misericordias, 2) auf Jo- hannis des Täufers, und 3) auf Hedwig. Das Pfund zu War- schau wiegt nach dem cölnischen Ge- wichte 25 Loth 3 Quentgen 2 Pfen- niggewichte und 5 Gran. Ein meh- rers siehe im Artikel: Polen.
Warshes, Königreich, siehe A- dom.
Warta, lat. Vartha, ein großer fischreicher und schiffbarer Strom in Polen und der Mark Branden- burg. Er hat seinen Ursprung in Kleinpolen ohnweit dem Städtgen Schlaukow, in einem großen Ge- hölze, und an einem Gebirge, und fällt, nach einem überaus krummen Laufe von ungefähr 70 Meilen, oberhalb der Festung Küstrin in die Oder. Sie ist schiffbar bis nach Colo in Polen, und bis dahin so ziemlich tief, daß also die Kaufleute in der Churmark Brandenburg dar- auf weit in das Königreich Polen hinein handeln können.
Wasser, lat. Aqua, franz. Eau, holl. Waater, ein Wort von zwey- erley Bedeutung, indem es in en- gerer Bedeutung nur allein das na- türliche Wasser andeutet; in weit- schweifiger Bedeutung aber beydes das natürliche Wasser, als die fremden Wasser unter sich begreift. Das (I) natürliche Wasser kömmt zwar eigentlich nicht in die Hand- lung, doch ist die Kenntniß von
dessen
[Spaltenumbruch]
Wallſchwein
nach aber ſolchen aus dem Waſſer in die Hoͤhe heben, die Ohren ſchuͤt- teln, und zwey oder dreymal ſo laut ſchreyen, daß man es eine Stunde weit hoͤren kann.
Wallſchwein, ſiehe Meer- ſchwein.
Walon, Maaß, ſiehe Jale.
Wammen, heißen bey den Kuͤrſch- nern und Rauchhaͤndlern die Baͤuche an den Fellen oder Baͤlgen der Thie- re, als da ſind, die Feh- Fuchs- Haſen- Kuͤnwammen, ꝛc.
Wangen, lat. Vanga, Vima- nia, und Wangena, eine freye Reichsſtadt in Schwaben im Al- gow, an dem Fluſſe Argen gelegen. Sie iſt nicht groß, aber wohl be- wohut, und treibt ein feines Ge- werbe mit gutem und feinem Poſt- papiere, Leinwand, Senſen, Si- cheln, und anderer Eiſenarbeit, ſo ſaͤmtlich daſelbſt gemacht werden. Es waͤchſt auch guter rother Wein daſelbſt.
Wague, ein Maaß, womit man in Hennegau die Steinkohlen mißt.
Wardein, ſiehe Muͤnzofficin.
Wardirer, ſiehe Guͤterwracker.
Wardirung, ſiehe Schaͤtzung.
Warnau, oder Warne, lat. Varna, ein Fluß in dem Herzog- thume Mecklenburg, entſpringt, nach Lindenbergs Berichte, etwa 4000 Schritte von der Stadt Parchim, ohn weit von dem Dorfe Herzberg; den neueſten Landkarten zu Folge aber in dem Fuͤrſtenthume Schwe- rin, unweit Gernau, bey einer klei- nen Stadt, Warnau genannt. Sie fließt hierauf zwiſchen den Fuͤrſten- thuͤmern Schwerin und Wenden hin; wird bey Roſtock, welche Stadt ſie durchſtroͤmet, ſchiffbar: macht ſodann einen Golfo oder Ha- fen, der bey 3 Meilen lang iſt, und endiget ſich endlich bey Warnemuͤn- de in der Oſtſee oder in dem balthi- ſchen Meere, ſiehe Roſtock. Sie haͤlt ihren Lauf meiſtentheils nach [Spaltenumbruch]
Waſſer
Nordoſt, und mag ſich ungefaͤhr auf 8 Meilen erſtrecken.
Warſchau, lat. Varſovia, poln. Warſawia, franz. Varſovie, die Hauptſtadt in dem Herzogthume Maſovien, und anitzige koͤniglich polniſche Reſidenz, mithin die vor- nehmſte Stadt in Polen, in einer Ebene an der Weichſel gelegen. Sie iſt, ihrer Lage nach, unter die ge- ſundeſten und angenehmſten Oerter dieſes großen Koͤnigreichs zu rech- nen; und treibt gute Handlung, wie ſie denn auch drey Meſſen hat, als 1) auf Miſericordias, 2) auf Jo- hannis des Taͤufers, und 3) auf Hedwig. Das Pfund zu War- ſchau wiegt nach dem coͤlniſchen Ge- wichte 25 Loth 3 Quentgen 2 Pfen- niggewichte und 5 Gran. Ein meh- rers ſiehe im Artikel: Polen.
Warshes, Koͤnigreich, ſiehe A- dom.
Warta, lat. Vartha, ein großer fiſchreicher und ſchiffbarer Strom in Polen und der Mark Branden- burg. Er hat ſeinen Urſprung in Kleinpolen ohnweit dem Staͤdtgen Schlaukow, in einem großen Ge- hoͤlze, und an einem Gebirge, und faͤllt, nach einem uͤberaus krummen Laufe von ungefaͤhr 70 Meilen, oberhalb der Feſtung Kuͤſtrin in die Oder. Sie iſt ſchiffbar bis nach Colo in Polen, und bis dahin ſo ziemlich tief, daß alſo die Kaufleute in der Churmark Brandenburg dar- auf weit in das Koͤnigreich Polen hinein handeln koͤnnen.
Waſſer, lat. Aqua, franz. Eau, holl. Waater, ein Wort von zwey- erley Bedeutung, indem es in en- gerer Bedeutung nur allein das na- tuͤrliche Waſſer andeutet; in weit- ſchweifiger Bedeutung aber beydes das natuͤrliche Waſſer, als die fremden Waſſer unter ſich begreift. Das (I) natuͤrliche Waſſer koͤmmt zwar eigentlich nicht in die Hand- lung, doch iſt die Kenntniß von
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[[328]/0334]
Wallſchwein
Waſſer
nach aber ſolchen aus dem Waſſer
in die Hoͤhe heben, die Ohren ſchuͤt-
teln, und zwey oder dreymal ſo laut
ſchreyen, daß man es eine Stunde
weit hoͤren kann.
Wallſchwein, ſiehe Meer-
ſchwein.
Walon, Maaß, ſiehe Jale.
Wammen, heißen bey den Kuͤrſch-
nern und Rauchhaͤndlern die Baͤuche
an den Fellen oder Baͤlgen der Thie-
re, als da ſind, die Feh- Fuchs-
Haſen- Kuͤnwammen, ꝛc.
Wangen, lat. Vanga, Vima-
nia, und Wangena, eine freye
Reichsſtadt in Schwaben im Al-
gow, an dem Fluſſe Argen gelegen.
Sie iſt nicht groß, aber wohl be-
wohut, und treibt ein feines Ge-
werbe mit gutem und feinem Poſt-
papiere, Leinwand, Senſen, Si-
cheln, und anderer Eiſenarbeit, ſo
ſaͤmtlich daſelbſt gemacht werden.
Es waͤchſt auch guter rother Wein
daſelbſt.
Wague, ein Maaß, womit man
in Hennegau die Steinkohlen mißt.
Wardein, ſiehe Muͤnzofficin.
Wardirer, ſiehe Guͤterwracker.
Wardirung, ſiehe Schaͤtzung.
Warnau, oder Warne, lat.
Varna, ein Fluß in dem Herzog-
thume Mecklenburg, entſpringt, nach
Lindenbergs Berichte, etwa 4000
Schritte von der Stadt Parchim,
ohn weit von dem Dorfe Herzberg;
den neueſten Landkarten zu Folge
aber in dem Fuͤrſtenthume Schwe-
rin, unweit Gernau, bey einer klei-
nen Stadt, Warnau genannt. Sie
fließt hierauf zwiſchen den Fuͤrſten-
thuͤmern Schwerin und Wenden
hin; wird bey Roſtock, welche
Stadt ſie durchſtroͤmet, ſchiffbar:
macht ſodann einen Golfo oder Ha-
fen, der bey 3 Meilen lang iſt, und
endiget ſich endlich bey Warnemuͤn-
de in der Oſtſee oder in dem balthi-
ſchen Meere, ſiehe Roſtock. Sie
haͤlt ihren Lauf meiſtentheils nach
Nordoſt, und mag ſich ungefaͤhr
auf 8 Meilen erſtrecken.
Warſchau, lat. Varſovia, poln.
Warſawia, franz. Varſovie, die
Hauptſtadt in dem Herzogthume
Maſovien, und anitzige koͤniglich
polniſche Reſidenz, mithin die vor-
nehmſte Stadt in Polen, in einer
Ebene an der Weichſel gelegen. Sie
iſt, ihrer Lage nach, unter die ge-
ſundeſten und angenehmſten Oerter
dieſes großen Koͤnigreichs zu rech-
nen; und treibt gute Handlung,
wie ſie denn auch drey Meſſen hat,
als 1) auf Miſericordias, 2) auf Jo-
hannis des Taͤufers, und 3) auf
Hedwig. Das Pfund zu War-
ſchau wiegt nach dem coͤlniſchen Ge-
wichte 25 Loth 3 Quentgen 2 Pfen-
niggewichte und 5 Gran. Ein meh-
rers ſiehe im Artikel: Polen.
Warshes, Koͤnigreich, ſiehe A-
dom.
Warta, lat. Vartha, ein großer
fiſchreicher und ſchiffbarer Strom
in Polen und der Mark Branden-
burg. Er hat ſeinen Urſprung in
Kleinpolen ohnweit dem Staͤdtgen
Schlaukow, in einem großen Ge-
hoͤlze, und an einem Gebirge, und
faͤllt, nach einem uͤberaus krummen
Laufe von ungefaͤhr 70 Meilen,
oberhalb der Feſtung Kuͤſtrin in
die Oder. Sie iſt ſchiffbar bis nach
Colo in Polen, und bis dahin ſo
ziemlich tief, daß alſo die Kaufleute
in der Churmark Brandenburg dar-
auf weit in das Koͤnigreich Polen
hinein handeln koͤnnen.
Waſſer, lat. Aqua, franz. Eau,
holl. Waater, ein Wort von zwey-
erley Bedeutung, indem es in en-
gerer Bedeutung nur allein das na-
tuͤrliche Waſſer andeutet; in weit-
ſchweifiger Bedeutung aber beydes
das natuͤrliche Waſſer, als die
fremden Waſſer unter ſich begreift.
Das (I) natuͤrliche Waſſer koͤmmt
zwar eigentlich nicht in die Hand-
lung, doch iſt die Kenntniß von
deſſen
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [328]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/334>, abgerufen am 22.12.2024.
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