und Spendirung des Namens und Credits bekömmt, heißt die Provi- sion, siehe dieses Wort.
Wechsel-Compagnons, oder Consorten, Gesellschafter, Jnter- essenten, Participanten, und Theilhaber an einem |ausgestellten oder verhandelten Wechselbriefe, heißen alle diejenigen, welche ent- weder einen ausgestellten Wechsel- brief in Gesellschaft unterschrieben haben, oder sonst dabey intereßirt sind, und nach Gelegenheit davon entweder einigen Vortheil zu hoffen, oder dagegen Schaden zu besorgen haben. Man merke von ihnen fol- gendes: 1) Wenn Miterben unter ihres Vorfahren Namen eine Hand- lung fortsetzen; so sind dieselben, dafern ihrer einer, dessen Firma sie versichert haben, fallit wird, seine allein unterschriebene Wechsel- briefe zu bezahlen schuldig. 2) Wenn zwey Compagnons erhandel- te Wechselbriefe an sich selbst zu be- zahlen stellen, und solche mit ihrem Jndossement in Blanco an andere re- mittiret haben: so sind jene diesen, nach richtigem Protest, die zurück- gebliebene Zahlung samt Jnteresse und Unkosten gut zu thun schuldig. 3) Wenn zwey Compagnons einen Wechselbrief zugleich unterschrieben haben: so muß jeder von ihnen, nach geschehener Separation, ihres Vorwendens ohngeachtet, als wenn der eine nur ein besalarirter Diener gewesen, vor den andern in soli- dum, oder vor die ganze und völlige Summe, haften; und wenn der Wechselbrief nicht giriret worden, hat es bey der Verfallzeit auch kei- nes Protests bedurft. 4) Wenn ein Compagnon, bey Aufnahme ei- nes Capitals in die Handlung, des andern Compagnons Namen mit unterschreibt, ist dieser die Schuld zu bezahlen schuldig. 5) Wenn ei- nem Compagnon die Citation rich- tig insinuiret worden, ist der an- [Spaltenumbruch]
Wechsel-Conto
dere Compagnon sich auch vor Ge- richte zu stellen schuldig, oder wird vor ungehorsam geachtet. Siehe Hrn. D. SiegelsCorp. Iur. Camb. Th. 2. p. 32, 41, 81, 209 und 210; ingleichen die Artikel: Compagnie- handlung und Wechsel.
Wechsel-Conto, oder Wechsel- rechnung, ital. Cambio Conto, von einigen auch Ristorno-Conto genannt, ist eine von den buchhal- terischen Auxiliarrechnungen, be- sonders in ausländischer Propre- handlung. Sie wird (1) gebraucht, a) wenn man einen Wechsel, so außerhalb Landes bezahlt werden soll, empfängt, und noch im Be- denken steht, ob man solchen all- hier verhandeln oder aber versenden will; b) wenn man einen Wech- sel empfängt, oder erhandelt, und solchen an einen andern Ort ver- sendet, um ihn daselbst im besten Cours vernegotiiren zu lassen. Jn dem ersten Falle wird das Wechsel- conto deswegen gebraucht, weil ich keinen andern oder keine andere Rechnung mit Fug debitiren kann; und in dem letzten Falle bedienet man sich desselben deswegen, weil der Correspondent für nichts or- dentlich kann debitiret werden, ehe und bevor uns derselbe das netto re- dimento des Wechsels anzeiget. Es wird aber dieses Conto (2) Debet durch folgende Umstände an fol- gende Rechnungen: a) Wenn man einen Wechsel erhandelt, welchen man entweder bey sich behält, oder zur Vernegotiirung versendet; an die Cassa, wenn solche baar bezah- let wird; oder an Banco, wenn man die Valuta in Banco abschrei- ben läßt: b) Für Provision, Courta- gie und Porto; an des Factoren mio Conto correnti: c) Bey Sal- dirung für den Gewinn; an Ge- winn- und Verlustconto. (3) Cre- dit hingegen wird Wechselconto durch folgende Umstände und durch
folgen-
[Spaltenumbruch]
Wechſel-Compagnons
und Spendirung des Namens und Credits bekoͤmmt, heißt die Provi- ſion, ſiehe dieſes Wort.
Wechſel-Compagnons, oder Conſorten, Geſellſchafter, Jnter- eſſenten, Participanten, und Theilhaber an einem |ausgeſtellten oder verhandelten Wechſelbriefe, heißen alle diejenigen, welche ent- weder einen ausgeſtellten Wechſel- brief in Geſellſchaft unterſchrieben haben, oder ſonſt dabey intereßirt ſind, und nach Gelegenheit davon entweder einigen Vortheil zu hoffen, oder dagegen Schaden zu beſorgen haben. Man merke von ihnen fol- gendes: 1) Wenn Miterben unter ihres Vorfahren Namen eine Hand- lung fortſetzen; ſo ſind dieſelben, dafern ihrer einer, deſſen Firma ſie verſichert haben, fallit wird, ſeine allein unterſchriebene Wechſel- briefe zu bezahlen ſchuldig. 2) Wenn zwey Compagnons erhandel- te Wechſelbriefe an ſich ſelbſt zu be- zahlen ſtellen, und ſolche mit ihrem Jndoſſement in Blanco an andere re- mittiret haben: ſo ſind jene dieſen, nach richtigem Proteſt, die zuruͤck- gebliebene Zahlung ſamt Jntereſſe und Unkoſten gut zu thun ſchuldig. 3) Wenn zwey Compagnons einen Wechſelbrief zugleich unterſchrieben haben: ſo muß jeder von ihnen, nach geſchehener Separation, ihres Vorwendens ohngeachtet, als wenn der eine nur ein beſalarirter Diener geweſen, vor den andern in ſoli- dum, oder vor die ganze und voͤllige Summe, haften; und wenn der Wechſelbrief nicht giriret worden, hat es bey der Verfallzeit auch kei- nes Proteſts bedurft. 4) Wenn ein Compagnon, bey Aufnahme ei- nes Capitals in die Handlung, des andern Compagnons Namen mit unterſchreibt, iſt dieſer die Schuld zu bezahlen ſchuldig. 5) Wenn ei- nem Compagnon die Citation rich- tig inſinuiret worden, iſt der an- [Spaltenumbruch]
Wechſel-Conto
dere Compagnon ſich auch vor Ge- richte zu ſtellen ſchuldig, oder wird vor ungehorſam geachtet. Siehe Hrn. D. SiegelsCorp. Iur. Camb. Th. 2. p. 32, 41, 81, 209 und 210; ingleichen die Artikel: Compagnie- handlung und Wechſel.
Wechſel-Conto, oder Wechſel- rechnung, ital. Cambio Conto, von einigen auch Riſtorno-Conto genannt, iſt eine von den buchhal- teriſchen Auxiliarrechnungen, be- ſonders in auslaͤndiſcher Propre- handlung. Sie wird (1) gebraucht, a) wenn man einen Wechſel, ſo außerhalb Landes bezahlt werden ſoll, empfaͤngt, und noch im Be- denken ſteht, ob man ſolchen all- hier verhandeln oder aber verſenden will; b) wenn man einen Wech- ſel empfaͤngt, oder erhandelt, und ſolchen an einen andern Ort ver- ſendet, um ihn daſelbſt im beſten Cours vernegotiiren zu laſſen. Jn dem erſten Falle wird das Wechſel- conto deswegen gebraucht, weil ich keinen andern oder keine andere Rechnung mit Fug debitiren kann; und in dem letzten Falle bedienet man ſich deſſelben deswegen, weil der Correſpondent fuͤr nichts or- dentlich kann debitiret werden, ehe und bevor uns derſelbe das netto re- dimento des Wechſels anzeiget. Es wird aber dieſes Conto (2) Debet durch folgende Umſtaͤnde an fol- gende Rechnungen: a) Wenn man einen Wechſel erhandelt, welchen man entweder bey ſich behaͤlt, oder zur Vernegotiirung verſendet; an die Caſſa, wenn ſolche baar bezah- let wird; oder an Banco, wenn man die Valuta in Banco abſchrei- ben laͤßt: b) Fuͤr Proviſion, Courta- gie und Porto; an des Factoren mio Conto correnti: c) Bey Sal- dirung fuͤr den Gewinn; an Ge- winn- und Verluſtconto. (3) Cre- dit hingegen wird Wechſelconto durch folgende Umſtaͤnde und durch
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[[349]/0355]
Wechſel-Compagnons
Wechſel-Conto
und Spendirung des Namens und
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ſion, ſiehe dieſes Wort.
Wechſel-Compagnons, oder
Conſorten, Geſellſchafter, Jnter-
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Theilhaber an einem |ausgeſtellten
oder verhandelten Wechſelbriefe,
heißen alle diejenigen, welche ent-
weder einen ausgeſtellten Wechſel-
brief in Geſellſchaft unterſchrieben
haben, oder ſonſt dabey intereßirt
ſind, und nach Gelegenheit davon
entweder einigen Vortheil zu hoffen,
oder dagegen Schaden zu beſorgen
haben. Man merke von ihnen fol-
gendes: 1) Wenn Miterben unter
ihres Vorfahren Namen eine Hand-
lung fortſetzen; ſo ſind dieſelben,
dafern ihrer einer, deſſen Firma
ſie verſichert haben, fallit wird,
ſeine allein unterſchriebene Wechſel-
briefe zu bezahlen ſchuldig. 2)
Wenn zwey Compagnons erhandel-
te Wechſelbriefe an ſich ſelbſt zu be-
zahlen ſtellen, und ſolche mit ihrem
Jndoſſement in Blanco an andere re-
mittiret haben: ſo ſind jene dieſen,
nach richtigem Proteſt, die zuruͤck-
gebliebene Zahlung ſamt Jntereſſe
und Unkoſten gut zu thun ſchuldig.
3) Wenn zwey Compagnons einen
Wechſelbrief zugleich unterſchrieben
haben: ſo muß jeder von ihnen,
nach geſchehener Separation, ihres
Vorwendens ohngeachtet, als wenn
der eine nur ein beſalarirter Diener
geweſen, vor den andern in ſoli-
dum, oder vor die ganze und voͤllige
Summe, haften; und wenn der
Wechſelbrief nicht giriret worden,
hat es bey der Verfallzeit auch kei-
nes Proteſts bedurft. 4) Wenn
ein Compagnon, bey Aufnahme ei-
nes Capitals in die Handlung, des
andern Compagnons Namen mit
unterſchreibt, iſt dieſer die Schuld
zu bezahlen ſchuldig. 5) Wenn ei-
nem Compagnon die Citation rich-
tig inſinuiret worden, iſt der an-
dere Compagnon ſich auch vor Ge-
richte zu ſtellen ſchuldig, oder wird
vor ungehorſam geachtet. Siehe
Hrn. D. Siegels Corp. Iur. Camb.
Th. 2. p. 32, 41, 81, 209 und 210;
ingleichen die Artikel: Compagnie-
handlung und Wechſel.
Wechſel-Conto, oder Wechſel-
rechnung, ital. Cambio Conto,
von einigen auch Riſtorno-Conto
genannt, iſt eine von den buchhal-
teriſchen Auxiliarrechnungen, be-
ſonders in auslaͤndiſcher Propre-
handlung. Sie wird (1) gebraucht,
a) wenn man einen Wechſel, ſo
außerhalb Landes bezahlt werden
ſoll, empfaͤngt, und noch im Be-
denken ſteht, ob man ſolchen all-
hier verhandeln oder aber verſenden
will; b) wenn man einen Wech-
ſel empfaͤngt, oder erhandelt, und
ſolchen an einen andern Ort ver-
ſendet, um ihn daſelbſt im beſten
Cours vernegotiiren zu laſſen. Jn
dem erſten Falle wird das Wechſel-
conto deswegen gebraucht, weil ich
keinen andern oder keine andere
Rechnung mit Fug debitiren kann;
und in dem letzten Falle bedienet
man ſich deſſelben deswegen, weil
der Correſpondent fuͤr nichts or-
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und bevor uns derſelbe das netto re-
dimento des Wechſels anzeiget. Es
wird aber dieſes Conto (2) Debet
durch folgende Umſtaͤnde an fol-
gende Rechnungen: a) Wenn man
einen Wechſel erhandelt, welchen
man entweder bey ſich behaͤlt, oder
zur Vernegotiirung verſendet; an
die Caſſa, wenn ſolche baar bezah-
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man die Valuta in Banco abſchrei-
ben laͤßt: b) Fuͤr Proviſion, Courta-
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mio Conto correnti: c) Bey Sal-
dirung fuͤr den Gewinn; an Ge-
winn- und Verluſtconto. (3) Cre-
dit hingegen wird Wechſelconto
durch folgende Umſtaͤnde und durch
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [349]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/355>, abgerufen am 22.12.2024.
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