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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Zahler
chen sind sieben, und zwar nachste-
hende: MDCLXVI, davon der
erste 1000, der zweyte 500, der
dritte 100, der vierte 50, der fünf-
te 10, der sechste 5, und der sieben-
te 1 bedeutet. Die mittleren Zah-
len werden aus diesen zusammenge-
setzet, also, daß, wenn die kleinere
Zahl auf die größere folget, sie dersel-
ben zugezählet wird, als LXVI be-
deutet 66; wenn aber die kleinere
vor der größern steht, muß sie von
derselben abgezogen werden, als IV
bedeutet fünf weniger eins, das ist,
vier. Die Wiederholung desselben
Buchstabens bedeutet so vielmal
dieselbe Zahl, als er wiederholet
worden, als CCXXXIII heißt 233.
Die Griechen und Hebräer zählen
auch durch Buchstaben: so aber
hieher nicht gehöret. Von den Zahl-
buchstaben bey Kaufleuten,
siehe
Nummer.

Zahler oder Bezahler, lat. Sol-
vens,
heißt entweder ein Schuld-
ner, oder nach Gelegenheit auch
ein Bürge, welcher dem Gläubi-
ger eine verfallene Schuldpost be-
zahlet, oder doch zu bezahlen schul-
dig ist, siehe Schuldner. Jn
Wechselsachen aber hat man ge-
meiniglich, zumal bey traßirten
Wechseln, zwey unterschiedene Zah-
ler zu merken, nämlich den (1) Zah-
ler
oder Auszahler des Wechsel-
geldes,
oder der Valuta, das ist,
welcher dem Traßirer gegen den
traßirten Wechselbrief die darinne
enthaltene Summe, oder Valuta,
auszahlet, und sonst auch der Re-
mittent
heißt, siehe dieses Wort;
und sodann auch den (2) Zahler
oder Bezahler der Wechselbriefe,
das ist, auf welchen ein ausgestell-
ter Wechselbrief gezogen wird, oder
von dem solcher zur Verfallzeit zu
bezahlen ist, und heißt sonst auch
der Bezogene, oder der Acceptant,
siehe Bezogene.

Zahlfällig, siehe Zahlbar.

[Spaltenumbruch]
Zahlung

Zahlflüchtig, siehe Zahlbar.

Zahlherren, Pagements- oder
Payementsherren, lat. Observato-
res pecuniae
oder monetoe, heißen
besonders in der kaiserlichen freyen
Reichsstadt Cöln am Rheine gewisse
verpflichtete Personen, welche zu al-
len 14 oder 8 Tagen, von Markte
zu Markte, oder anderswo, da es
von nöthen ist, herum gehen, und
fleißig nachsehen sollen, ob jemand
einiges Geld, oder Payement, anders
nimmt, oder ausgiebt, als das der
Rath gesetzt und gemorgenspracht
hat, und binnen Cöln gänge und
gäbe ist. Nicht weniger sollen die
Payementsherren ein Aufsehen durch
die Stadt haben, daß niemand wech-
sele, dem mit Consens des Raths, u. s. w.

Zahlperlen, siehe Perle.

Zahlpfennige, siehe Rechenpfen-
nige.

Zahltag, lat. Solutionis Dies,
heißt 1) überhaupt die Verfall- oder
Zahlungszeit einer Wechsel- oder
auch andern Schuldpost; und her-
nach 2) insbesondere in den Messen
derjenige Tag, der so genannten Zahl-
woche, der zur endlichen Bezah-
lung der auf die Messen gerichteten
Wechselbriefe bestimmet ist, siehe
Verfallzeit.

Zahlung, Bezahlung, Aus-
zahlung, Solution, Pagament,
Pagement,
lat. Solutio, franz. Pa-
yement,
ital. Pagamento, ist ei-
gentlich nichts anders, als eine völ-
lige Wiedererstattung dessen, was
man einem andern schuldig ist.
Die hierzu erforderlichen (1) Perso-
nen
sind der Gläubiger und der
Schuldner, von welchen beyden
besondere Artikel handeln. Die
bey Kauf- und Handelsleuten übli-
chen (2) Zahlungsarten geschehen
mit baarem Gelde, in Banco,
durch Abrechnung oder Compensi-
rung,
durch Aßignation oder An-
weisung,
durch Scontriren, und
durch Wechsel. (a) Die Zahlung

in
H h 5

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Zahler
chen ſind ſieben, und zwar nachſte-
hende: MDCLXVI, davon der
erſte 1000, der zweyte 500, der
dritte 100, der vierte 50, der fuͤnf-
te 10, der ſechſte 5, und der ſieben-
te 1 bedeutet. Die mittleren Zah-
len werden aus dieſen zuſammenge-
ſetzet, alſo, daß, wenn die kleinere
Zahl auf die groͤßere folget, ſie derſel-
ben zugezaͤhlet wird, als LXVI be-
deutet 66; wenn aber die kleinere
vor der groͤßern ſteht, muß ſie von
derſelben abgezogen werden, als IV
bedeutet fuͤnf weniger eins, das iſt,
vier. Die Wiederholung deſſelben
Buchſtabens bedeutet ſo vielmal
dieſelbe Zahl, als er wiederholet
worden, als CCXXXIII heißt 233.
Die Griechen und Hebraͤer zaͤhlen
auch durch Buchſtaben: ſo aber
hieher nicht gehoͤret. Von den Zahl-
buchſtaben bey Kaufleuten,
ſiehe
Nummer.

Zahler oder Bezahler, lat. Sol-
vens,
heißt entweder ein Schuld-
ner, oder nach Gelegenheit auch
ein Buͤrge, welcher dem Glaͤubi-
ger eine verfallene Schuldpoſt be-
zahlet, oder doch zu bezahlen ſchul-
dig iſt, ſiehe Schuldner. Jn
Wechſelſachen aber hat man ge-
meiniglich, zumal bey traßirten
Wechſeln, zwey unterſchiedene Zah-
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ler
oder Auszahler des Wechſel-
geldes,
oder der Valuta, das iſt,
welcher dem Traßirer gegen den
traßirten Wechſelbrief die darinne
enthaltene Summe, oder Valuta,
auszahlet, und ſonſt auch der Re-
mittent
heißt, ſiehe dieſes Wort;
und ſodann auch den (2) Zahler
oder Bezahler der Wechſelbriefe,
das iſt, auf welchen ein ausgeſtell-
ter Wechſelbrief gezogen wird, oder
von dem ſolcher zur Verfallzeit zu
bezahlen iſt, und heißt ſonſt auch
der Bezogene, oder der Acceptant,
ſiehe Bezogene.

Zahlfaͤllig, ſiehe Zahlbar.

[Spaltenumbruch]
Zahlung

Zahlfluͤchtig, ſiehe Zahlbar.

Zahlherren, Pagements- oder
Payementsherren, lat. Obſervato-
res pecuniae
oder monetœ, heißen
beſonders in der kaiſerlichen freyen
Reichsſtadt Coͤln am Rheine gewiſſe
verpflichtete Perſonen, welche zu al-
len 14 oder 8 Tagen, von Markte
zu Markte, oder anderswo, da es
von noͤthen iſt, herum gehen, und
fleißig nachſehen ſollen, ob jemand
einiges Geld, oder Payement, anders
nimmt, oder ausgiebt, als das der
Rath geſetzt und gemorgenſpracht
hat, und binnen Coͤln gaͤnge und
gaͤbe iſt. Nicht weniger ſollen die
Payementsherren ein Aufſehen durch
die Stadt haben, daß niemand wech-
ſele, dem mit Conſens des Raths, u. ſ. w.

Zahlperlen, ſiehe Perle.

Zahlpfennige, ſiehe Rechenpfen-
nige.

Zahltag, lat. Solutionis Dies,
heißt 1) uͤberhaupt die Verfall- oder
Zahlungszeit einer Wechſel- oder
auch andern Schuldpoſt; und her-
nach 2) insbeſondere in den Meſſen
derjenige Tag, der ſo genannten Zahl-
woche, der zur endlichen Bezah-
lung der auf die Meſſen gerichteten
Wechſelbriefe beſtimmet iſt, ſiehe
Verfallzeit.

Zahlung, Bezahlung, Aus-
zahlung, Solution, Pagament,
Pagement,
lat. Solutio, franz. Pa-
yement,
ital. Pagamento, iſt ei-
gentlich nichts anders, als eine voͤl-
lige Wiedererſtattung deſſen, was
man einem andern ſchuldig iſt.
Die hierzu erforderlichen (1) Perſo-
nen
ſind der Glaͤubiger und der
Schuldner, von welchen beyden
beſondere Artikel handeln. Die
bey Kauf- und Handelsleuten uͤbli-
chen (2) Zahlungsarten geſchehen
mit baarem Gelde, in Banco,
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durch Wechſel. (a) Die Zahlung

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[[489]/0495] Zahler Zahlung chen ſind ſieben, und zwar nachſte- hende: MDCLXVI, davon der erſte 1000, der zweyte 500, der dritte 100, der vierte 50, der fuͤnf- te 10, der ſechſte 5, und der ſieben- te 1 bedeutet. Die mittleren Zah- len werden aus dieſen zuſammenge- ſetzet, alſo, daß, wenn die kleinere Zahl auf die groͤßere folget, ſie derſel- ben zugezaͤhlet wird, als LXVI be- deutet 66; wenn aber die kleinere vor der groͤßern ſteht, muß ſie von derſelben abgezogen werden, als IV bedeutet fuͤnf weniger eins, das iſt, vier. Die Wiederholung deſſelben Buchſtabens bedeutet ſo vielmal dieſelbe Zahl, als er wiederholet worden, als CCXXXIII heißt 233. Die Griechen und Hebraͤer zaͤhlen auch durch Buchſtaben: ſo aber hieher nicht gehoͤret. Von den Zahl- buchſtaben bey Kaufleuten, ſiehe Nummer. Zahler oder Bezahler, lat. Sol- vens, heißt entweder ein Schuld- ner, oder nach Gelegenheit auch ein Buͤrge, welcher dem Glaͤubi- ger eine verfallene Schuldpoſt be- zahlet, oder doch zu bezahlen ſchul- dig iſt, ſiehe Schuldner. Jn Wechſelſachen aber hat man ge- meiniglich, zumal bey traßirten Wechſeln, zwey unterſchiedene Zah- ler zu merken, naͤmlich den (1) Zah- ler oder Auszahler des Wechſel- geldes, oder der Valuta, das iſt, welcher dem Traßirer gegen den traßirten Wechſelbrief die darinne enthaltene Summe, oder Valuta, auszahlet, und ſonſt auch der Re- mittent heißt, ſiehe dieſes Wort; und ſodann auch den (2) Zahler oder Bezahler der Wechſelbriefe, das iſt, auf welchen ein ausgeſtell- ter Wechſelbrief gezogen wird, oder von dem ſolcher zur Verfallzeit zu bezahlen iſt, und heißt ſonſt auch der Bezogene, oder der Acceptant, ſiehe Bezogene. Zahlfaͤllig, ſiehe Zahlbar. Zahlfluͤchtig, ſiehe Zahlbar. Zahlherren, Pagements- oder Payementsherren, lat. Obſervato- res pecuniae oder monetœ, heißen beſonders in der kaiſerlichen freyen Reichsſtadt Coͤln am Rheine gewiſſe verpflichtete Perſonen, welche zu al- len 14 oder 8 Tagen, von Markte zu Markte, oder anderswo, da es von noͤthen iſt, herum gehen, und fleißig nachſehen ſollen, ob jemand einiges Geld, oder Payement, anders nimmt, oder ausgiebt, als das der Rath geſetzt und gemorgenſpracht hat, und binnen Coͤln gaͤnge und gaͤbe iſt. Nicht weniger ſollen die Payementsherren ein Aufſehen durch die Stadt haben, daß niemand wech- ſele, dem mit Conſens des Raths, u. ſ. w. Zahlperlen, ſiehe Perle. Zahlpfennige, ſiehe Rechenpfen- nige. Zahltag, lat. Solutionis Dies, heißt 1) uͤberhaupt die Verfall- oder Zahlungszeit einer Wechſel- oder auch andern Schuldpoſt; und her- nach 2) insbeſondere in den Meſſen derjenige Tag, der ſo genannten Zahl- woche, der zur endlichen Bezah- lung der auf die Meſſen gerichteten Wechſelbriefe beſtimmet iſt, ſiehe Verfallzeit. Zahlung, Bezahlung, Aus- zahlung, Solution, Pagament, Pagement, lat. Solutio, franz. Pa- yement, ital. Pagamento, iſt ei- gentlich nichts anders, als eine voͤl- lige Wiedererſtattung deſſen, was man einem andern ſchuldig iſt. Die hierzu erforderlichen (1) Perſo- nen ſind der Glaͤubiger und der Schuldner, von welchen beyden beſondere Artikel handeln. Die bey Kauf- und Handelsleuten uͤbli- chen (2) Zahlungsarten geſchehen mit baarem Gelde, in Banco, durch Abrechnung oder Compenſi- rung, durch Aßignation oder An- weiſung, durch Scontriren, und durch Wechſel. (a) Die Zahlung in H h 5

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [489]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/495>, abgerufen am 22.12.2024.