Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.
[Spaltenumbruch] Zoll aber große Jmposten vertilgen dieHandlung. Antwerpen, Lion, Ge- nua etc. haben durch Steigerung der Zölle den besten Handel verloren: hingegen Amsterdam, Marseille, Li- vorno etc. durch ihre leidliche Zölle erhalten. Die Ursache hiervon ist, weil die großen Unkosten die Waa- ren vertheuern, und den Kaufmann wieder zu kommen abschrecken. Da- her sonderlich bey Meßzeiten dar- auf zu sehen ist, daß die Kaufleute leidlich im Zolle tractiret werden. Es leiden auch einige Sachen nicht einen immerwährenden Zoll, son- dern bald eine Steigerung, bald einen Absatz, welche Schätzung der Ueberlegung des ganzen Commer- ciencollegii zu überlassen ist. Die (9) Art der Entrichtung des Zol- les ist nicht aller Orten einerley: an etlichen Orten werden die Zölle nach gewissen pro Centen; an an- dern aber stückweise angesetzet. Jn vielen Königreichen und Provinzen findet man eine besonders gedruckte (10) Zolltaxe, Zollreglement, Zoll- register, Zollrolle, sonst auch Zoll- tarif genannt, worunter man ein auf landesherrlichen oder obrigkeit- lichen Befehl gefertigtes Verzeich- niß versteht, darinnen insgemein nach alphabetischer Ordnung die verschiedenen Kaufmannsgüter und Waaren stückweise, sowol nach ih- rer Benennung, als auch nach dem Werthe, wovor sie gemeiniglich ver- kaufet werden, specificiret zu befin- den, nebst einer klaren und deutli- chen Verordnung und Vorschrift, was und wie viel von den Fuhr- und Kaufleuten, auch andern Rei- senden, sowol von den bey sich ha- benden Sachen und Pferden, als Wagen, insbesondere aber von den ein- und ausgehenden, oder auch nur durchgeführten Kaufmannsgü- tern und Waaren, unter dem Na- men eines Zolles, Maut, u. d. g. bezahlet werden soll. Und solche [Spaltenumbruch] Zoll gedruckte Zolltaxe pfleget man zudem Ende öffentlich bekannt zu ma- chen, damit die Zollbedienten nicht Unterschleif machen können. Das (11) Haus, welches an den Grän- zen eines Staats, oder in einigen seiner vornehmsten Städte, zum Empfange der Ein- und Ausfahrts- zölle, die auf die Waaren, nach dem Befehle des Fürsten geleget, und nach seinen Tariffen reguliret sind, aufgerichtet ist; wird gleich- falls der Zoll, ingleichen das Zoll- haus, die Zollstätte, das Zollamt, der Maut, die Mautstatt, etc. franz. Douane, ital. Dogana, genennet. Dergleichen Zollhäuser giebt es vie- le, nicht allein in Deutschland, sondern auch in andern Ländern, sowol in als außer Europa. Und mag ein Fürst, der des Zolles in seinem Lande berechtiget ist, das Zollhaus aufrichten, an welchem Orte seines Landes er will. Man pfle- get aber allemal gewisse (12) Zollzei- chen an den errichteten Zollhäusern aufzustellen oder aufzuhängen, wor- auf zur Nachricht eines jeden Vor- überreisenden, verzeichnet ist, daß hier der Zoll abgegeben werden müsse. Es bestehen dergleichen Zei- chen gemeiniglich in Zollsäulen, Zollstangen, Zollstöcken, Zollta- feln etc. nebst des Zollherrns beyge- fügtem Wappen. Diejenigen (13) Straßen und Wege, woran solche Zollhäuser oder Zolleinnahmen auf- gerichtet sind, und welche deswe- gen die Fuhrleute oder andere Rei- sende, die zumal zollbare Güter und Sachen bey sich führen, schlechter- dings nicht verfahren dürfen, bey Vermeidung der darauf gesetzten Strafen, heißen Zollstraßen. Die (14) Zollbedienten sind von zweyer- ley Art. Denn (a) einige sind be- stellet, daß sie die tägliche Einnah- me des Zolls verrichten, und die Rechnung führen müssen. Eine dergleichen Person wird der Zoll- ein-
[Spaltenumbruch] Zoll aber große Jmpoſten vertilgen dieHandlung. Antwerpen, Lion, Ge- nua ꝛc. haben durch Steigerung der Zoͤlle den beſten Handel verloren: hingegen Amſterdam, Marſeille, Li- vorno ꝛc. durch ihre leidliche Zoͤlle erhalten. Die Urſache hiervon iſt, weil die großen Unkoſten die Waa- ren vertheuern, und den Kaufmann wieder zu kommen abſchrecken. Da- her ſonderlich bey Meßzeiten dar- auf zu ſehen iſt, daß die Kaufleute leidlich im Zolle tractiret werden. Es leiden auch einige Sachen nicht einen immerwaͤhrenden Zoll, ſon- dern bald eine Steigerung, bald einen Abſatz, welche Schaͤtzung der Ueberlegung des ganzen Commer- ciencollegii zu uͤberlaſſen iſt. Die (9) Art der Entrichtung des Zol- les iſt nicht aller Orten einerley: an etlichen Orten werden die Zoͤlle nach gewiſſen pro Centen; an an- dern aber ſtuͤckweiſe angeſetzet. Jn vielen Koͤnigreichen und Provinzen findet man eine beſonders gedruckte (10) Zolltaxe, Zollreglement, Zoll- regiſter, Zollrolle, ſonſt auch Zoll- tarif genannt, worunter man ein auf landesherrlichen oder obrigkeit- lichen Befehl gefertigtes Verzeich- niß verſteht, darinnen insgemein nach alphabetiſcher Ordnung die verſchiedenen Kaufmannsguͤter und Waaren ſtuͤckweiſe, ſowol nach ih- rer Benennung, als auch nach dem Werthe, wovor ſie gemeiniglich ver- kaufet werden, ſpecificiret zu befin- den, nebſt einer klaren und deutli- chen Verordnung und Vorſchrift, was und wie viel von den Fuhr- und Kaufleuten, auch andern Rei- ſenden, ſowol von den bey ſich ha- benden Sachen und Pferden, als Wagen, insbeſondere aber von den ein- und ausgehenden, oder auch nur durchgefuͤhrten Kaufmannsguͤ- tern und Waaren, unter dem Na- men eines Zolles, Maut, u. d. g. bezahlet werden ſoll. Und ſolche [Spaltenumbruch] Zoll gedruckte Zolltaxe pfleget man zudem Ende oͤffentlich bekannt zu ma- chen, damit die Zollbedienten nicht Unterſchleif machen koͤnnen. Das (11) Haus, welches an den Graͤn- zen eines Staats, oder in einigen ſeiner vornehmſten Staͤdte, zum Empfange der Ein- und Ausfahrts- zoͤlle, die auf die Waaren, nach dem Befehle des Fuͤrſten geleget, und nach ſeinen Tariffen reguliret ſind, aufgerichtet iſt; wird gleich- falls der Zoll, ingleichen das Zoll- haus, die Zollſtaͤtte, das Zollamt, der Maut, die Mautſtatt, ꝛc. franz. Douane, ital. Dogana, genennet. Dergleichen Zollhaͤuſer giebt es vie- le, nicht allein in Deutſchland, ſondern auch in andern Laͤndern, ſowol in als außer Europa. Und mag ein Fuͤrſt, der des Zolles in ſeinem Lande berechtiget iſt, das Zollhaus aufrichten, an welchem Orte ſeines Landes er will. Man pfle- get aber allemal gewiſſe (12) Zollzei- chen an den errichteten Zollhaͤuſern aufzuſtellen oder aufzuhaͤngen, wor- auf zur Nachricht eines jeden Vor- uͤberreiſenden, verzeichnet iſt, daß hier der Zoll abgegeben werden muͤſſe. Es beſtehen dergleichen Zei- chen gemeiniglich in Zollſaͤulen, Zollſtangen, Zollſtoͤcken, Zollta- feln ꝛc. nebſt des Zollherrns beyge- fuͤgtem Wappen. Diejenigen (13) Straßen und Wege, woran ſolche Zollhaͤuſer oder Zolleinnahmen auf- gerichtet ſind, und welche deswe- gen die Fuhrleute oder andere Rei- ſende, die zumal zollbare Guͤter und Sachen bey ſich fuͤhren, ſchlechter- dings nicht verfahren duͤrfen, bey Vermeidung der darauf geſetzten Strafen, heißen Zollſtraßen. Die (14) Zollbedienten ſind von zweyer- ley Art. Denn (a) einige ſind be- ſtellet, daß ſie die taͤgliche Einnah- me des Zolls verrichten, und die Rechnung fuͤhren muͤſſen. Eine dergleichen Perſon wird der Zoll- ein-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0563" n="[557]"/><cb n="1113"/><fw place="top" type="header">Zoll</fw><lb/> aber große Jmpoſten vertilgen die<lb/> Handlung. Antwerpen, Lion, Ge-<lb/> nua ꝛc. haben durch Steigerung der<lb/> Zoͤlle den beſten Handel verloren:<lb/> hingegen Amſterdam, Marſeille, Li-<lb/> vorno ꝛc. durch ihre leidliche Zoͤlle<lb/> erhalten. Die Urſache hiervon iſt,<lb/> weil die großen Unkoſten die Waa-<lb/> ren vertheuern, und den Kaufmann<lb/> wieder zu kommen abſchrecken. Da-<lb/> her ſonderlich bey Meßzeiten dar-<lb/> auf zu ſehen iſt, daß die Kaufleute<lb/> leidlich im Zolle tractiret werden.<lb/> Es leiden auch einige Sachen <hi rendition="#fr">nicht<lb/> einen immerwaͤhrenden Zoll,</hi> ſon-<lb/> dern bald eine Steigerung, bald<lb/> einen Abſatz, welche Schaͤtzung der<lb/> Ueberlegung des ganzen Commer-<lb/> ciencollegii zu uͤberlaſſen iſt. Die<lb/> (9) <hi rendition="#fr">Art der Entrichtung des Zol-<lb/> les</hi> iſt nicht aller Orten einerley:<lb/> an etlichen Orten werden die Zoͤlle<lb/> nach gewiſſen pro Centen; an an-<lb/> dern aber ſtuͤckweiſe angeſetzet. Jn<lb/> vielen Koͤnigreichen und Provinzen<lb/> findet man eine beſonders gedruckte<lb/> (10) <hi rendition="#fr">Zolltaxe, Zollreglement, Zoll-<lb/> regiſter, Zollrolle,</hi> ſonſt auch <hi rendition="#fr">Zoll-<lb/> tarif</hi> genannt, worunter man ein<lb/> auf landesherrlichen oder obrigkeit-<lb/> lichen Befehl gefertigtes Verzeich-<lb/> niß verſteht, darinnen insgemein<lb/> nach alphabetiſcher Ordnung die<lb/> verſchiedenen Kaufmannsguͤter und<lb/> Waaren ſtuͤckweiſe, ſowol nach ih-<lb/> rer Benennung, als auch nach dem<lb/> Werthe, wovor ſie gemeiniglich ver-<lb/> kaufet werden, ſpecificiret zu befin-<lb/> den, nebſt einer klaren und deutli-<lb/> chen Verordnung und Vorſchrift,<lb/> was und wie viel von den Fuhr-<lb/> und Kaufleuten, auch andern Rei-<lb/> ſenden, ſowol von den bey ſich ha-<lb/> benden Sachen und Pferden, als<lb/> Wagen, insbeſondere aber von den<lb/> ein- und ausgehenden, oder auch<lb/> nur durchgefuͤhrten Kaufmannsguͤ-<lb/> tern und Waaren, unter dem Na-<lb/> men eines Zolles, Maut, u. d. g.<lb/> bezahlet werden ſoll. Und ſolche<lb/><cb n="1114"/> <fw place="top" type="header">Zoll</fw><lb/> gedruckte Zolltaxe pfleget man zu<lb/> dem Ende oͤffentlich bekannt zu ma-<lb/> chen, damit die Zollbedienten nicht<lb/> Unterſchleif machen koͤnnen. Das<lb/> (11) <hi rendition="#fr">Haus,</hi> welches an den Graͤn-<lb/> zen eines Staats, oder in einigen<lb/> ſeiner vornehmſten Staͤdte, zum<lb/> Empfange der Ein- und Ausfahrts-<lb/> zoͤlle, die auf die Waaren, nach<lb/> dem Befehle des Fuͤrſten geleget,<lb/> und nach ſeinen Tariffen reguliret<lb/> ſind, aufgerichtet iſt; wird gleich-<lb/> falls der <hi rendition="#fr">Zoll,</hi> ingleichen das <hi rendition="#fr">Zoll-<lb/> haus,</hi> die <hi rendition="#fr">Zollſtaͤtte,</hi> das <hi rendition="#fr">Zollamt,</hi><lb/> der <hi rendition="#fr">Maut,</hi> die <hi rendition="#fr">Mautſtatt</hi>, ꝛc. franz.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Douane,</hi></hi> ital. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Dogana,</hi></hi> genennet.<lb/> Dergleichen Zollhaͤuſer giebt es vie-<lb/> le, nicht allein in Deutſchland,<lb/> ſondern auch in andern Laͤndern,<lb/> ſowol in als außer Europa. Und<lb/> mag ein Fuͤrſt, der des Zolles in<lb/> ſeinem Lande berechtiget iſt, das<lb/> Zollhaus aufrichten, an welchem<lb/> Orte ſeines Landes er will. Man pfle-<lb/> get aber allemal gewiſſe (12) <hi rendition="#fr">Zollzei-<lb/> chen</hi> an den errichteten Zollhaͤuſern<lb/> aufzuſtellen oder aufzuhaͤngen, wor-<lb/> auf zur Nachricht eines jeden Vor-<lb/> uͤberreiſenden, verzeichnet iſt, daß<lb/> hier der Zoll abgegeben werden<lb/> muͤſſe. Es beſtehen dergleichen Zei-<lb/> chen gemeiniglich in <hi rendition="#fr">Zollſaͤulen,<lb/> Zollſtangen, Zollſtoͤcken, Zollta-<lb/> feln</hi> ꝛc. nebſt des Zollherrns beyge-<lb/> fuͤgtem Wappen. Diejenigen (13)<lb/><hi rendition="#fr">Straßen</hi> und <hi rendition="#fr">Wege,</hi> woran ſolche<lb/> Zollhaͤuſer oder Zolleinnahmen auf-<lb/> gerichtet ſind, und welche deswe-<lb/> gen die Fuhrleute oder andere Rei-<lb/> ſende, die zumal zollbare Guͤter und<lb/> Sachen bey ſich fuͤhren, ſchlechter-<lb/> dings nicht verfahren duͤrfen, bey<lb/> Vermeidung der darauf geſetzten<lb/> Strafen, heißen <hi rendition="#fr">Zollſtraßen.</hi> Die<lb/> (14) <hi rendition="#fr">Zollbedienten</hi> ſind von zweyer-<lb/> ley Art. Denn (<hi rendition="#aq">a</hi>) einige ſind be-<lb/> ſtellet, daß ſie die taͤgliche Einnah-<lb/> me des Zolls verrichten, und die<lb/> Rechnung fuͤhren muͤſſen. Eine<lb/> dergleichen Perſon wird der <hi rendition="#fr">Zoll-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ein-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[557]/0563]
Zoll
Zoll
aber große Jmpoſten vertilgen die
Handlung. Antwerpen, Lion, Ge-
nua ꝛc. haben durch Steigerung der
Zoͤlle den beſten Handel verloren:
hingegen Amſterdam, Marſeille, Li-
vorno ꝛc. durch ihre leidliche Zoͤlle
erhalten. Die Urſache hiervon iſt,
weil die großen Unkoſten die Waa-
ren vertheuern, und den Kaufmann
wieder zu kommen abſchrecken. Da-
her ſonderlich bey Meßzeiten dar-
auf zu ſehen iſt, daß die Kaufleute
leidlich im Zolle tractiret werden.
Es leiden auch einige Sachen nicht
einen immerwaͤhrenden Zoll, ſon-
dern bald eine Steigerung, bald
einen Abſatz, welche Schaͤtzung der
Ueberlegung des ganzen Commer-
ciencollegii zu uͤberlaſſen iſt. Die
(9) Art der Entrichtung des Zol-
les iſt nicht aller Orten einerley:
an etlichen Orten werden die Zoͤlle
nach gewiſſen pro Centen; an an-
dern aber ſtuͤckweiſe angeſetzet. Jn
vielen Koͤnigreichen und Provinzen
findet man eine beſonders gedruckte
(10) Zolltaxe, Zollreglement, Zoll-
regiſter, Zollrolle, ſonſt auch Zoll-
tarif genannt, worunter man ein
auf landesherrlichen oder obrigkeit-
lichen Befehl gefertigtes Verzeich-
niß verſteht, darinnen insgemein
nach alphabetiſcher Ordnung die
verſchiedenen Kaufmannsguͤter und
Waaren ſtuͤckweiſe, ſowol nach ih-
rer Benennung, als auch nach dem
Werthe, wovor ſie gemeiniglich ver-
kaufet werden, ſpecificiret zu befin-
den, nebſt einer klaren und deutli-
chen Verordnung und Vorſchrift,
was und wie viel von den Fuhr-
und Kaufleuten, auch andern Rei-
ſenden, ſowol von den bey ſich ha-
benden Sachen und Pferden, als
Wagen, insbeſondere aber von den
ein- und ausgehenden, oder auch
nur durchgefuͤhrten Kaufmannsguͤ-
tern und Waaren, unter dem Na-
men eines Zolles, Maut, u. d. g.
bezahlet werden ſoll. Und ſolche
gedruckte Zolltaxe pfleget man zu
dem Ende oͤffentlich bekannt zu ma-
chen, damit die Zollbedienten nicht
Unterſchleif machen koͤnnen. Das
(11) Haus, welches an den Graͤn-
zen eines Staats, oder in einigen
ſeiner vornehmſten Staͤdte, zum
Empfange der Ein- und Ausfahrts-
zoͤlle, die auf die Waaren, nach
dem Befehle des Fuͤrſten geleget,
und nach ſeinen Tariffen reguliret
ſind, aufgerichtet iſt; wird gleich-
falls der Zoll, ingleichen das Zoll-
haus, die Zollſtaͤtte, das Zollamt,
der Maut, die Mautſtatt, ꝛc. franz.
Douane, ital. Dogana, genennet.
Dergleichen Zollhaͤuſer giebt es vie-
le, nicht allein in Deutſchland,
ſondern auch in andern Laͤndern,
ſowol in als außer Europa. Und
mag ein Fuͤrſt, der des Zolles in
ſeinem Lande berechtiget iſt, das
Zollhaus aufrichten, an welchem
Orte ſeines Landes er will. Man pfle-
get aber allemal gewiſſe (12) Zollzei-
chen an den errichteten Zollhaͤuſern
aufzuſtellen oder aufzuhaͤngen, wor-
auf zur Nachricht eines jeden Vor-
uͤberreiſenden, verzeichnet iſt, daß
hier der Zoll abgegeben werden
muͤſſe. Es beſtehen dergleichen Zei-
chen gemeiniglich in Zollſaͤulen,
Zollſtangen, Zollſtoͤcken, Zollta-
feln ꝛc. nebſt des Zollherrns beyge-
fuͤgtem Wappen. Diejenigen (13)
Straßen und Wege, woran ſolche
Zollhaͤuſer oder Zolleinnahmen auf-
gerichtet ſind, und welche deswe-
gen die Fuhrleute oder andere Rei-
ſende, die zumal zollbare Guͤter und
Sachen bey ſich fuͤhren, ſchlechter-
dings nicht verfahren duͤrfen, bey
Vermeidung der darauf geſetzten
Strafen, heißen Zollſtraßen. Die
(14) Zollbedienten ſind von zweyer-
ley Art. Denn (a) einige ſind be-
ſtellet, daß ſie die taͤgliche Einnah-
me des Zolls verrichten, und die
Rechnung fuͤhren muͤſſen. Eine
dergleichen Perſon wird der Zoll-
ein-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
| URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756 |
| URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/563 |
| Zitationshilfe: | Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [557]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/563>, abgerufen am 22.12.2024. |
