Cassa; auf Lion, 59 Kreuzer mehr oder weniger für 1 Ecu von 60 Sous; auf Nürnberg, 56 Kreuzer mehr oder weniger für 1 Gulden Current; auf Leipzig, in Speciesthalern in welchen auch von Leipzig dahin ge- wechselt wird. Das (6) Gewicht zu Zurzach ist um 8 pro Cent schwerer, als das amsterdamer, pariser, straß- burger etc. Markgewichte, indem 100 Pfunde nach dem Zurzacher Gewich- te 108 Pfunde nach dem amsterda- mer, pariser, straßburger, etc. Gewich- te ausmachen.
Zusammenheften, Heften, franz. Empointer, Appointer, oder Poin- ter, ein Manufacturwort, heißt so viel, als in ein Stück Zeug einige Nadelstiche mit einem Faden Seide, Zwirn, oder Bindfaden, thun, um es solchergestalt in den Falten, in welche man es zusammen geleget hat, zu erhalten, und zugleich zu verhüten, daß es keine falsche Brü- che bekömmt. Man kann aber auch kein so zusammen gelegtes, oder ge- heftetes Stück Zeug recht betrach- ten, und dessen Güte erkennen, wenn man nicht die daran befindli- chen Stiche aufschneidet, und solches aus einander leget.
Zusammenkoppeln, franz. Ac- coupler, ein Wort der Roßhändler, und heißt eine gewisse Zahl von Pferden, eines an des andern Schweif, zusammen binden, so, daß immer eines hinter das andere hergehen kann, um selbige auf die- se Art an den Ort ihrer Bestim- mung zu bringen. Sind aber Hengste und Beschäler darunter; so schnallen sie einen starken Stock darzwischen, daß keines das andere beschädigen kann. Sie pflegen auch gemeiniglich dem letzten Pfer- de ein Glöckchen anzuhängen, da- mit der Koppelknecht solches vorne hören kann, daß die Reihe noch vollständig sey, und sich keines los- gerissen habe, wie öfters geschieht.
Zusammenrollen, oder Aufrol- [Spaltenumbruch]
Zusammenziehende Arztneyen
len, franz. Rouler, bedeutet bey den Manufacturisten und Kaufleuten, einen Zeug in die Runde zusammen legen, und gleichsam eine Walze daraus machen. Man leget aber ihrer wenige auf diese Art zusam- men, außer Atlasse und Papeline, die man gemeiniglich Grisette nen- net, die Gaschen und Krepone, weil diese Zeuge sich leicht schneiden, und schlimme Falten annehmen. Auf eben diese Art werden auch die Gold- Seiden- Zwirn- und Wollen- Bänder, und die Tressen von aller- hand Art zusammen geleget; kurz: alles Bänderwerk, und vornehm- lich diejenigen Zwirn- und wollenen Bänder, welche von der Art und Weise, wie sie zusammen geleget sind, Rollen, franz. Rouleaux, heis- sen. Warm, oder bey der Wär- me aufrollen, oder zusammen le- gen aber, franz. Rouler a chaud, heißt, wenn entweder über, oder unter einen Zeug, welchen man zu- sammen legen will, Feuer; oder auch die Rolle, darauf man ihn bringen will, oder der Zeug sonst auf andere Art warm gemacht wird: welches jedoch absonderlich in Frankreich, (durch das Arret des Staatsraths vom 4ten Novem- ber 1698. das vor die wollenen Zeu- ge, so in der Landschaft Poitou fa- briciret werden, zum Reglement dienet,) allen Walkern, Tuchschee- rern, und Tuchbereitern, bey Stra- fe einer Geldbuße von 100 Livres vor das erstemal, und bey Verlust des Meisterrechts, falls sie sich noch einmal darüber würden betreffen lassen, verbothen worden.
Zusammenziehende Arztneyen, oder Mittel, adstringirende, oder constringirende Mittel, lat. Ad- stringentia, werden diejenigen Arzt- neymittel genennet, so alle flüßige Sachen, oder Feuchtigkeiten, so aus den Gefäßen getreten, hem- men, und, wegen ihrer irdischen
und
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Zuſammenheften
Caſſa; auf Lion, 59 Kreuzer mehr oder weniger fuͤr 1 Ecu von 60 Sous; auf Nuͤrnberg, 56 Kreuzer mehr oder weniger fuͤr 1 Gulden Current; auf Leipzig, in Speciesthalern in welchen auch von Leipzig dahin ge- wechſelt wird. Das (6) Gewicht zu Zurzach iſt um 8 pro Cent ſchwerer, als das amſterdamer, pariſer, ſtraß- burger ꝛc. Markgewichte, indem 100 Pfunde nach dem Zurzacher Gewich- te 108 Pfunde nach dem amſterda- mer, pariſer, ſtraßburger, ꝛc. Gewich- te ausmachen.
Zuſammenheften, Heften, franz. Empointer, Appointer, oder Poin- ter, ein Manufacturwort, heißt ſo viel, als in ein Stuͤck Zeug einige Nadelſtiche mit einem Faden Seide, Zwirn, oder Bindfaden, thun, um es ſolchergeſtalt in den Falten, in welche man es zuſammen geleget hat, zu erhalten, und zugleich zu verhuͤten, daß es keine falſche Bruͤ- che bekoͤmmt. Man kann aber auch kein ſo zuſammen gelegtes, oder ge- heftetes Stuͤck Zeug recht betrach- ten, und deſſen Guͤte erkennen, wenn man nicht die daran befindli- chen Stiche aufſchneidet, und ſolches aus einander leget.
Zuſammenkoppeln, franz. Ac- coupler, ein Wort der Roßhaͤndler, und heißt eine gewiſſe Zahl von Pferden, eines an des andern Schweif, zuſammen binden, ſo, daß immer eines hinter das andere hergehen kann, um ſelbige auf die- ſe Art an den Ort ihrer Beſtim- mung zu bringen. Sind aber Hengſte und Beſchaͤler darunter; ſo ſchnallen ſie einen ſtarken Stock darzwiſchen, daß keines das andere beſchaͤdigen kann. Sie pflegen auch gemeiniglich dem letzten Pfer- de ein Gloͤckchen anzuhaͤngen, da- mit der Koppelknecht ſolches vorne hoͤren kann, daß die Reihe noch vollſtaͤndig ſey, und ſich keines los- geriſſen habe, wie oͤfters geſchieht.
Zuſammenrollen, oder Aufrol- [Spaltenumbruch]
Zuſammenziehende Arztneyen
len, franz. Rouler, bedeutet bey den Manufacturiſten und Kaufleuten, einen Zeug in die Runde zuſammen legen, und gleichſam eine Walze daraus machen. Man leget aber ihrer wenige auf dieſe Art zuſam- men, außer Atlaſſe und Papeline, die man gemeiniglich Griſette nen- net, die Gaſchen und Krepone, weil dieſe Zeuge ſich leicht ſchneiden, und ſchlimme Falten annehmen. Auf eben dieſe Art werden auch die Gold- Seiden- Zwirn- und Wollen- Baͤnder, und die Treſſen von aller- hand Art zuſammen geleget; kurz: alles Baͤnderwerk, und vornehm- lich diejenigen Zwirn- und wollenen Baͤnder, welche von der Art und Weiſe, wie ſie zuſammen geleget ſind, Rollen, franz. Rouleaux, heiſ- ſen. Warm, oder bey der Waͤr- me aufrollen, oder zuſammen le- gen aber, franz. Rouler à chaud, heißt, wenn entweder uͤber, oder unter einen Zeug, welchen man zu- ſammen legen will, Feuer; oder auch die Rolle, darauf man ihn bringen will, oder der Zeug ſonſt auf andere Art warm gemacht wird: welches jedoch abſonderlich in Frankreich, (durch das Arret des Staatsraths vom 4ten Novem- ber 1698. das vor die wollenen Zeu- ge, ſo in der Landſchaft Poitou fa- briciret werden, zum Reglement dienet,) allen Walkern, Tuchſchee- rern, und Tuchbereitern, bey Stra- fe einer Geldbuße von 100 Livres vor das erſtemal, und bey Verluſt des Meiſterrechts, falls ſie ſich noch einmal daruͤber wuͤrden betreffen laſſen, verbothen worden.
Zuſammenziehende Arztneyen, oder Mittel, adſtringirende, oder conſtringirende Mittel, lat. Ad- ſtringentia, werden diejenigen Arzt- neymittel genennet, ſo alle fluͤßige Sachen, oder Feuchtigkeiten, ſo aus den Gefaͤßen getreten, hem- men, und, wegen ihrer irdiſchen
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[[586]/0592]
Zuſammenheften
Zuſammenziehende Arztneyen
Caſſa; auf Lion, 59 Kreuzer mehr
oder weniger fuͤr 1 Ecu von 60 Sous;
auf Nuͤrnberg, 56 Kreuzer mehr
oder weniger fuͤr 1 Gulden Current;
auf Leipzig, in Speciesthalern in
welchen auch von Leipzig dahin ge-
wechſelt wird. Das (6) Gewicht zu
Zurzach iſt um 8 pro Cent ſchwerer,
als das amſterdamer, pariſer, ſtraß-
burger ꝛc. Markgewichte, indem 100
Pfunde nach dem Zurzacher Gewich-
te 108 Pfunde nach dem amſterda-
mer, pariſer, ſtraßburger, ꝛc. Gewich-
te ausmachen.
Zuſammenheften, Heften, franz.
Empointer, Appointer, oder Poin-
ter, ein Manufacturwort, heißt ſo
viel, als in ein Stuͤck Zeug einige
Nadelſtiche mit einem Faden Seide,
Zwirn, oder Bindfaden, thun, um
es ſolchergeſtalt in den Falten, in
welche man es zuſammen geleget
hat, zu erhalten, und zugleich zu
verhuͤten, daß es keine falſche Bruͤ-
che bekoͤmmt. Man kann aber auch
kein ſo zuſammen gelegtes, oder ge-
heftetes Stuͤck Zeug recht betrach-
ten, und deſſen Guͤte erkennen,
wenn man nicht die daran befindli-
chen Stiche aufſchneidet, und ſolches
aus einander leget.
Zuſammenkoppeln, franz. Ac-
coupler, ein Wort der Roßhaͤndler,
und heißt eine gewiſſe Zahl von
Pferden, eines an des andern
Schweif, zuſammen binden, ſo,
daß immer eines hinter das andere
hergehen kann, um ſelbige auf die-
ſe Art an den Ort ihrer Beſtim-
mung zu bringen. Sind aber
Hengſte und Beſchaͤler darunter;
ſo ſchnallen ſie einen ſtarken Stock
darzwiſchen, daß keines das andere
beſchaͤdigen kann. Sie pflegen
auch gemeiniglich dem letzten Pfer-
de ein Gloͤckchen anzuhaͤngen, da-
mit der Koppelknecht ſolches vorne
hoͤren kann, daß die Reihe noch
vollſtaͤndig ſey, und ſich keines los-
geriſſen habe, wie oͤfters geſchieht.
Zuſammenrollen, oder Aufrol-
len, franz. Rouler, bedeutet bey den
Manufacturiſten und Kaufleuten,
einen Zeug in die Runde zuſammen
legen, und gleichſam eine Walze
daraus machen. Man leget aber
ihrer wenige auf dieſe Art zuſam-
men, außer Atlaſſe und Papeline,
die man gemeiniglich Griſette nen-
net, die Gaſchen und Krepone,
weil dieſe Zeuge ſich leicht ſchneiden,
und ſchlimme Falten annehmen.
Auf eben dieſe Art werden auch die
Gold- Seiden- Zwirn- und Wollen-
Baͤnder, und die Treſſen von aller-
hand Art zuſammen geleget; kurz:
alles Baͤnderwerk, und vornehm-
lich diejenigen Zwirn- und wollenen
Baͤnder, welche von der Art und
Weiſe, wie ſie zuſammen geleget
ſind, Rollen, franz. Rouleaux, heiſ-
ſen. Warm, oder bey der Waͤr-
me aufrollen, oder zuſammen le-
gen aber, franz. Rouler à chaud,
heißt, wenn entweder uͤber, oder
unter einen Zeug, welchen man zu-
ſammen legen will, Feuer; oder
auch die Rolle, darauf man ihn
bringen will, oder der Zeug ſonſt
auf andere Art warm gemacht
wird: welches jedoch abſonderlich
in Frankreich, (durch das Arret
des Staatsraths vom 4ten Novem-
ber 1698. das vor die wollenen Zeu-
ge, ſo in der Landſchaft Poitou fa-
briciret werden, zum Reglement
dienet,) allen Walkern, Tuchſchee-
rern, und Tuchbereitern, bey Stra-
fe einer Geldbuße von 100 Livres
vor das erſtemal, und bey Verluſt
des Meiſterrechts, falls ſie ſich noch
einmal daruͤber wuͤrden betreffen
laſſen, verbothen worden.
Zuſammenziehende Arztneyen,
oder Mittel, adſtringirende, oder
conſtringirende Mittel, lat. Ad-
ſtringentia, werden diejenigen Arzt-
neymittel genennet, ſo alle fluͤßige
Sachen, oder Feuchtigkeiten, ſo
aus den Gefaͤßen getreten, hem-
men, und, wegen ihrer irdiſchen
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [586]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/592>, abgerufen am 22.12.2024.
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