den. Dieser Balsam wird bey den Spaniern eben so hoch geschätzet, als derjenige, den man vor Zeiten aus Aegypten brachte. Es giebt auch viele Seen, Brunnen und Flüsse, welche sehr gesund Wasser haben; jedoch sind auch etliche andere dar- innen, welche sehr schädlich sind. Jn den Wäldern und auf den Ber- gen sind viel Löwen, Tyger und andere wilde Thiere. Die vielen Goldbergwerke, so vormals in diesem Lande waren, sind von den Spaniern ganz erschöpft, daß heut zu Tage nur etliche wenige Silber- und Kupferbergwerke anzutreffen. Man fand auch vor diesem schöne Perlen am Ufer des Meers; allein nunmehro sind sie ebenfalls sehr rar worden. Sonst aber findet man daselbst noch Edelgesteine, viele medicinische Pflanzen, und Spe- cereywaaren. Die Einwohner sehen bräunlicht aus, giengen vor Zeiten ganz nackend, und hatten nur die Schaam mit Fischschuppen oder Kürbisschalen bedecket; und sind von Natur sehr grausam. Die Weiber führen die Haushaltung und bauen das Land; da immittelst die Männer mit den benachbarten Völkern Krieg führen, und ihre Zeit mit Fischen und Jagen zubringen. Jhre Waffen sind Bogen und Pfeile, die sie in den Saft gewisser Kräu- ter und Schlangenblut tunken, sie dadurch zu vergiften. Diejenigen, welche auf den Bergen wohnen, be- then Sonne und Monden an. Jhre Priester, die sie Piaces nennen, sind auch zugleich ihre Aerzte. Jm übrigen ist Porto Bello gleichsam die Stapelstadt von dieser Land- schaft, siehe Porto-Bello, wie auch Carthagena.
Terraille, ist feines Töpfergeschirr von gelblichter oder graulichter Far- be, so in Frankreich zu Escreme, nahe bey Pont St. Esprit an der Rhone gelegen, gemacht wird. Die [Spaltenumbruch]
Terreneuf
Porzellanhändler in Paris, so mit unächtem Porzellan handeln, und mit diesem Töpfergeschirre einen be- trächtlichen Handel treiben, nennen es Terre du St. Esprit. Man hat davon Caffee-Thee- und Schokola- dentöpfe, und Tassen, ingleichen ganze Service. Sie vertragen die Hitze des siedenden Wassers eben so gut, als die von chinesischem und an- derm feinen Porzellan.
Terra merita, siehe Curcume.
Terra sigillata, siehe Siegelerde.
Terreneuf, oder Terre Neuve, von den Engländern Neufound- land genannt, lat. Terra nova, eine große Jnsel in Nordamerica, auf dem Nordmeere, bey dem Eingange des Meerbusens St. Laurentii, nahe an der Küste des festen Landes von Canada gelegen, von welchem sie nur durch eine sehr schmale Meer- enge getrennet wird, die man die nördliche Durchfahrt, franz. Pas- sage du Nord, nennet. Sie hat eine dreyeckigte Gestalt, und unge- fähr 300 französische Meilen im Um- fange. Man findet in derselben nichts, als unwegsame Gebirge, undurchdringliche Wälder, unfrucht- bare, mehr mit Mooß als mit Gras bedeckte Wüsten, und kein zum Acker- bau und zur Besaamung dienliches Land, weil der Erdboden überall aus Schlamm, Sand, und Stei- nen gemischt ist, und über dieses die Himmelsgegend daselbst zu kalt ist, als daß das Getreide, die Hülsen- und Feld-Früchte daselbst zur völli- gen Reife gelangen könnten. Alles dieses hat jedoch die europäischen Nationen nicht abhalten können, sich theils daselbst nieder zu lassen, und theils sie von Europa aus, häu- fig zu besuchen: und dieses, theils wegen Nähe der großen Bank, wo in der ganzen Welt der stärkste und vornehmste Kabliaufang geschieht, indem dieser Fisch das ganze Jahr hindurch an den Küsten dieser Jnsel
in
[Spaltenumbruch]
Terraille
den. Dieſer Balſam wird bey den Spaniern eben ſo hoch geſchaͤtzet, als derjenige, den man vor Zeiten aus Aegypten brachte. Es giebt auch viele Seen, Brunnen und Fluͤſſe, welche ſehr geſund Waſſer haben; jedoch ſind auch etliche andere dar- innen, welche ſehr ſchaͤdlich ſind. Jn den Waͤldern und auf den Ber- gen ſind viel Loͤwen, Tyger und andere wilde Thiere. Die vielen Goldbergwerke, ſo vormals in dieſem Lande waren, ſind von den Spaniern ganz erſchoͤpft, daß heut zu Tage nur etliche wenige Silber- und Kupferbergwerke anzutreffen. Man fand auch vor dieſem ſchoͤne Perlen am Ufer des Meers; allein nunmehro ſind ſie ebenfalls ſehr rar worden. Sonſt aber findet man daſelbſt noch Edelgeſteine, viele mediciniſche Pflanzen, und Spe- cereywaaren. Die Einwohner ſehen braͤunlicht aus, giengen vor Zeiten ganz nackend, und hatten nur die Schaam mit Fiſchſchuppen oder Kuͤrbisſchalen bedecket; und ſind von Natur ſehr grauſam. Die Weiber fuͤhren die Haushaltung und bauen das Land; da immittelſt die Maͤnner mit den benachbarten Voͤlkern Krieg fuͤhren, und ihre Zeit mit Fiſchen und Jagen zubringen. Jhre Waffen ſind Bogen und Pfeile, die ſie in den Saft gewiſſer Kraͤu- ter und Schlangenblut tunken, ſie dadurch zu vergiften. Diejenigen, welche auf den Bergen wohnen, be- then Sonne und Monden an. Jhre Prieſter, die ſie Piaces nennen, ſind auch zugleich ihre Aerzte. Jm uͤbrigen iſt Porto Bello gleichſam die Stapelſtadt von dieſer Land- ſchaft, ſiehe Porto-Bello, wie auch Carthagena.
Terraille, iſt feines Toͤpfergeſchirr von gelblichter oder graulichter Far- be, ſo in Frankreich zu Eſcreme, nahe bey Pont St. Eſprit an der Rhone gelegen, gemacht wird. Die [Spaltenumbruch]
Terreneuf
Porzellanhaͤndler in Paris, ſo mit unaͤchtem Porzellan handeln, und mit dieſem Toͤpfergeſchirre einen be- traͤchtlichen Handel treiben, nennen es Terre du St. Eſprit. Man hat davon Caffee-Thee- und Schokola- dentoͤpfe, und Taſſen, ingleichen ganze Service. Sie vertragen die Hitze des ſiedenden Waſſers eben ſo gut, als die von chineſiſchem und an- derm feinen Porzellan.
Terra merita, ſiehe Curcume.
Terra ſigillata, ſiehe Siegelerde.
Terreneuf, oder Terre Neuve, von den Englaͤndern Neufound- land genannt, lat. Terra nova, eine große Jnſel in Nordamerica, auf dem Nordmeere, bey dem Eingange des Meerbuſens St. Laurentii, nahe an der Kuͤſte des feſten Landes von Canada gelegen, von welchem ſie nur durch eine ſehr ſchmale Meer- enge getrennet wird, die man die noͤrdliche Durchfahrt, franz. Paſ- ſage du Nord, nennet. Sie hat eine dreyeckigte Geſtalt, und unge- faͤhr 300 franzoͤſiſche Meilen im Um- fange. Man findet in derſelben nichts, als unwegſame Gebirge, undurchdringliche Waͤlder, unfrucht- bare, mehr mit Mooß als mit Gras bedeckte Wuͤſten, und kein zum Acker- bau und zur Beſaamung dienliches Land, weil der Erdboden uͤberall aus Schlamm, Sand, und Stei- nen gemiſcht iſt, und uͤber dieſes die Himmelsgegend daſelbſt zu kalt iſt, als daß das Getreide, die Huͤlſen- und Feld-Fruͤchte daſelbſt zur voͤlli- gen Reife gelangen koͤnnten. Alles dieſes hat jedoch die europaͤiſchen Nationen nicht abhalten koͤnnen, ſich theils daſelbſt nieder zu laſſen, und theils ſie von Europa aus, haͤu- fig zu beſuchen: und dieſes, theils wegen Naͤhe der großen Bank, wo in der ganzen Welt der ſtaͤrkſte und vornehmſte Kabliaufang geſchieht, indem dieſer Fiſch das ganze Jahr hindurch an den Kuͤſten dieſer Jnſel
in
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[[54]/0060]
Terraille
Terreneuf
den. Dieſer Balſam wird bey den
Spaniern eben ſo hoch geſchaͤtzet,
als derjenige, den man vor Zeiten
aus Aegypten brachte. Es giebt
auch viele Seen, Brunnen und Fluͤſſe,
welche ſehr geſund Waſſer haben;
jedoch ſind auch etliche andere dar-
innen, welche ſehr ſchaͤdlich ſind.
Jn den Waͤldern und auf den Ber-
gen ſind viel Loͤwen, Tyger und
andere wilde Thiere. Die vielen
Goldbergwerke, ſo vormals in
dieſem Lande waren, ſind von den
Spaniern ganz erſchoͤpft, daß heut
zu Tage nur etliche wenige Silber-
und Kupferbergwerke anzutreffen.
Man fand auch vor dieſem ſchoͤne
Perlen am Ufer des Meers; allein
nunmehro ſind ſie ebenfalls ſehr rar
worden. Sonſt aber findet man
daſelbſt noch Edelgeſteine, viele
mediciniſche Pflanzen, und Spe-
cereywaaren. Die Einwohner
ſehen braͤunlicht aus, giengen vor
Zeiten ganz nackend, und hatten
nur die Schaam mit Fiſchſchuppen
oder Kuͤrbisſchalen bedecket; und
ſind von Natur ſehr grauſam. Die
Weiber fuͤhren die Haushaltung
und bauen das Land; da immittelſt
die Maͤnner mit den benachbarten
Voͤlkern Krieg fuͤhren, und ihre Zeit
mit Fiſchen und Jagen zubringen.
Jhre Waffen ſind Bogen und Pfeile,
die ſie in den Saft gewiſſer Kraͤu-
ter und Schlangenblut tunken, ſie
dadurch zu vergiften. Diejenigen,
welche auf den Bergen wohnen, be-
then Sonne und Monden an. Jhre
Prieſter, die ſie Piaces nennen, ſind
auch zugleich ihre Aerzte. Jm
uͤbrigen iſt Porto Bello gleichſam
die Stapelſtadt von dieſer Land-
ſchaft, ſiehe Porto-Bello, wie auch
Carthagena.
Terraille, iſt feines Toͤpfergeſchirr
von gelblichter oder graulichter Far-
be, ſo in Frankreich zu Eſcreme,
nahe bey Pont St. Eſprit an der
Rhone gelegen, gemacht wird. Die
Porzellanhaͤndler in Paris, ſo mit
unaͤchtem Porzellan handeln, und
mit dieſem Toͤpfergeſchirre einen be-
traͤchtlichen Handel treiben, nennen
es Terre du St. Eſprit. Man hat
davon Caffee-Thee- und Schokola-
dentoͤpfe, und Taſſen, ingleichen
ganze Service. Sie vertragen die
Hitze des ſiedenden Waſſers eben ſo
gut, als die von chineſiſchem und an-
derm feinen Porzellan.
Terra merita, ſiehe Curcume.
Terra ſigillata, ſiehe Siegelerde.
Terreneuf, oder Terre Neuve,
von den Englaͤndern Neufound-
land genannt, lat. Terra nova, eine
große Jnſel in Nordamerica, auf
dem Nordmeere, bey dem Eingange
des Meerbuſens St. Laurentii, nahe
an der Kuͤſte des feſten Landes von
Canada gelegen, von welchem ſie
nur durch eine ſehr ſchmale Meer-
enge getrennet wird, die man die
noͤrdliche Durchfahrt, franz. Paſ-
ſage du Nord, nennet. Sie hat
eine dreyeckigte Geſtalt, und unge-
faͤhr 300 franzoͤſiſche Meilen im Um-
fange. Man findet in derſelben
nichts, als unwegſame Gebirge,
undurchdringliche Waͤlder, unfrucht-
bare, mehr mit Mooß als mit Gras
bedeckte Wuͤſten, und kein zum Acker-
bau und zur Beſaamung dienliches
Land, weil der Erdboden uͤberall
aus Schlamm, Sand, und Stei-
nen gemiſcht iſt, und uͤber dieſes die
Himmelsgegend daſelbſt zu kalt iſt,
als daß das Getreide, die Huͤlſen-
und Feld-Fruͤchte daſelbſt zur voͤlli-
gen Reife gelangen koͤnnten. Alles
dieſes hat jedoch die europaͤiſchen
Nationen nicht abhalten koͤnnen,
ſich theils daſelbſt nieder zu laſſen,
und theils ſie von Europa aus, haͤu-
fig zu beſuchen: und dieſes, theils
wegen Naͤhe der großen Bank, wo
in der ganzen Welt der ſtaͤrkſte und
vornehmſte Kabliaufang geſchieht,
indem dieſer Fiſch das ganze Jahr
hindurch an den Kuͤſten dieſer Jnſel
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [54]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/60>, abgerufen am 22.12.2024.
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