Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.Der Erbförster. Wilhelm. Ich hab' an der Grenzschenke eine Viertelstunde lang auf ihn gewartet. Förster. Hat er gedacht, Du kommst später -- Försterin (für sich). Der Andres ist nicht mit? Des Ohms seine Reden kommen mir nicht aus den Gedanken. Marie (zündet die Lampe an und setzt sie auf den Tisch zum Förster). Förster. Hast Du den Advokaten gefragt, bis wenn die Sache aus sein kann? Daß ich mein Recht hab'? Wilhelm. Er will keine Klage machen. Försterin (tiefathmend für sich). Das wär' noch eine Hoffnung -- Förster (steht auf, ganz perplex). Er will -- Wilhelm. Du wärst nicht im Recht, Vater. Förster. Nicht im Recht? -- (muß sich setzen.) Försterin (wie vorhin). Daß er doch noch nachgäb'. Der Erbförſter. Wilhelm. Ich hab’ an der Grenzſchenke eine Viertelſtunde lang auf ihn gewartet. Förſter. Hat er gedacht, Du kommſt ſpäter — Förſterin (für ſich). Der Andres iſt nicht mit? Des Ohms ſeine Reden kommen mir nicht aus den Gedanken. Marie (zündet die Lampe an und ſetzt ſie auf den Tiſch zum Förſter). Förſter. Haſt Du den Advokaten gefragt, bis wenn die Sache aus ſein kann? Daß ich mein Recht hab’? Wilhelm. Er will keine Klage machen. Förſterin (tiefathmend für ſich). Das wär’ noch eine Hoffnung — Förſter (ſteht auf, ganz perplex). Er will — Wilhelm. Du wärſt nicht im Recht, Vater. Förſter. Nicht im Recht? — (muß ſich ſetzen.) Förſterin (wie vorhin). Daß er doch noch nachgäb’. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0135" n="121"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Der Erbförſter</hi>.</fw><lb/> <sp who="#WIL"> <speaker> <hi rendition="#b">Wilhelm.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich hab’ an der Grenzſchenke eine Viertelſtunde lang<lb/> auf ihn gewartet.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Hat er gedacht, Du kommſt ſpäter —</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin</hi> </speaker> <stage>(für ſich).</stage><lb/> <p>Der Andres iſt nicht mit? Des Ohms ſeine Reden<lb/> kommen mir nicht aus den Gedanken.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Marie</hi> </speaker><lb/> <stage>(zündet die Lampe an und ſetzt ſie auf den Tiſch zum Förſter).</stage> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Haſt Du den Advokaten gefragt, bis wenn die Sache<lb/> aus ſein kann? Daß ich mein Recht hab’?</p> </sp><lb/> <sp who="#WIL"> <speaker> <hi rendition="#b">Wilhelm.</hi> </speaker><lb/> <p>Er will keine Klage machen.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin</hi> </speaker> <stage>(tiefathmend für ſich).</stage><lb/> <p>Das wär’ noch eine Hoffnung —</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter</hi> </speaker> <stage>(ſteht auf, ganz perplex).</stage><lb/> <p>Er will —</p> </sp><lb/> <sp who="#WIL"> <speaker> <hi rendition="#b">Wilhelm.</hi> </speaker><lb/> <p>Du wärſt nicht im Recht, Vater.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Nicht im Recht? —</p> <stage>(muß ſich ſetzen.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin</hi> </speaker> <stage>(wie vorhin).</stage><lb/> <p>Daß er doch noch nachgäb’.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0135]
Der Erbförſter.
Wilhelm.
Ich hab’ an der Grenzſchenke eine Viertelſtunde lang
auf ihn gewartet.
Förſter.
Hat er gedacht, Du kommſt ſpäter —
Förſterin (für ſich).
Der Andres iſt nicht mit? Des Ohms ſeine Reden
kommen mir nicht aus den Gedanken.
Marie
(zündet die Lampe an und ſetzt ſie auf den Tiſch zum Förſter).
Förſter.
Haſt Du den Advokaten gefragt, bis wenn die Sache
aus ſein kann? Daß ich mein Recht hab’?
Wilhelm.
Er will keine Klage machen.
Förſterin (tiefathmend für ſich).
Das wär’ noch eine Hoffnung —
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Er will —
Wilhelm.
Du wärſt nicht im Recht, Vater.
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Nicht im Recht? — (muß ſich ſetzen.)
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Daß er doch noch nachgäb’.
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