Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.Der Erbförster. Wilhelm. Die hat doch der Andres mit, wie er mich beglei- ten ging. Förster. Gut. (Zeigt das Tuch.) Hab' ich da ein fremdes Tuch in der Tasche; ist's Dein, Wilhelm? Försterin. Das roth und gelbe Tuch? Das gehört dem Andres. Förster. Er hat's gestern liegen lassen und ich hab's in Ge- danken eingesteckt. Försterin. Gestern? Heut' erst, eh' Ihr gingt, hab' ich's ihm gegeben. Förster. Hast Du's ihm -- gut. Försterin (kommt näher). Ja! Ja! das ist Andres Tuch. (Sie betrachtet's.) Hier ist's gezeichnet. Förster (will's ihr nehmen). Gib her. Försterin. Es ist naß. -- Und was ist das für Blut da an dem Tuch? Förster. Blut? (Bezwingt sich). Von meiner Hand. Ich hab' mich da am Flintenschloß gerissen. Geh' nur! Der Erbförſter. Wilhelm. Die hat doch der Andres mit, wie er mich beglei- ten ging. Förſter. Gut. (Zeigt das Tuch.) Hab’ ich da ein fremdes Tuch in der Taſche; iſt’s Dein, Wilhelm? Förſterin. Das roth und gelbe Tuch? Das gehört dem Andres. Förſter. Er hat’s geſtern liegen laſſen und ich hab’s in Ge- danken eingeſteckt. Förſterin. Geſtern? Heut’ erſt, eh’ Ihr gingt, hab’ ich’s ihm gegeben. Förſter. Haſt Du’s ihm — gut. Förſterin (kommt näher). Ja! Ja! das iſt Andres Tuch. (Sie betrachtet’s.) Hier iſt’s gezeichnet. Förſter (will’s ihr nehmen). Gib her. Förſterin. Es iſt naß. — Und was iſt das für Blut da an dem Tuch? Förſter. Blut? (Bezwingt ſich). Von meiner Hand. Ich hab’ mich da am Flintenſchloß geriſſen. Geh’ nur! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0160" n="146"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Der Erbförſter</hi>.</fw><lb/> <sp who="#WIL"> <speaker> <hi rendition="#b">Wilhelm.</hi> </speaker><lb/> <p>Die hat doch der Andres mit, wie er mich beglei-<lb/> ten ging.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Gut.</p> <stage>(Zeigt das Tuch.)</stage> <p>Hab’ ich da ein fremdes Tuch<lb/> in der Taſche; iſt’s Dein, Wilhelm?</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin.</hi> </speaker><lb/> <p>Das roth und gelbe Tuch? Das gehört dem Andres.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Er hat’s geſtern liegen laſſen und ich hab’s in Ge-<lb/> danken eingeſteckt.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin.</hi> </speaker><lb/> <p>Geſtern? Heut’ erſt, eh’ Ihr gingt, hab’ ich’s ihm<lb/> gegeben.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Haſt Du’s ihm — gut.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin</hi> </speaker> <stage>(kommt näher).</stage><lb/> <p>Ja! Ja! das iſt Andres Tuch.</p> <stage>(Sie betrachtet’s.)</stage> <p>Hier<lb/> iſt’s gezeichnet.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter</hi> </speaker> <stage>(will’s ihr nehmen).</stage><lb/> <p>Gib her.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin.</hi> </speaker><lb/> <p>Es iſt naß. — Und was iſt das für Blut da an dem<lb/> Tuch?</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Blut?</p> <stage>(Bezwingt ſich).</stage> <p>Von meiner Hand. Ich hab’<lb/> mich da am Flintenſchloß geriſſen. Geh’ nur!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [146/0160]
Der Erbförſter.
Wilhelm.
Die hat doch der Andres mit, wie er mich beglei-
ten ging.
Förſter.
Gut. (Zeigt das Tuch.) Hab’ ich da ein fremdes Tuch
in der Taſche; iſt’s Dein, Wilhelm?
Förſterin.
Das roth und gelbe Tuch? Das gehört dem Andres.
Förſter.
Er hat’s geſtern liegen laſſen und ich hab’s in Ge-
danken eingeſteckt.
Förſterin.
Geſtern? Heut’ erſt, eh’ Ihr gingt, hab’ ich’s ihm
gegeben.
Förſter.
Haſt Du’s ihm — gut.
Förſterin (kommt näher).
Ja! Ja! das iſt Andres Tuch. (Sie betrachtet’s.) Hier
iſt’s gezeichnet.
Förſter (will’s ihr nehmen).
Gib her.
Förſterin.
Es iſt naß. — Und was iſt das für Blut da an dem
Tuch?
Förſter.
Blut? (Bezwingt ſich). Von meiner Hand. Ich hab’
mich da am Flintenſchloß geriſſen. Geh’ nur!
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