weißlich nicht darin eingeweiht, weil er ihn zu gut kannte, um Vorschub von ihm zu erwarten bei einem Thun, das er als unehrlich und unehrerbietig zugleich gegen den Vater verworfen haben würde.
Du willst den Apollonius nach Köln schicken, sagte der Bruder eines Nachmittags zu dem alten Herrn. Wird er aber gehen wollen? Ich glaube nicht. Du wirst mich auf die Wanderschaft schicken müssen. Der Apollonius wird nicht geh'n. Wenigstens heut' und morgen noch nicht.
Das war genug. Noch denselben Abend winkte der alte Herr unserm Helden sich in's Gärtchen nach. Vor dem alten Birnbaum blieb er steh'n und sagte, indem er ein kleines Reis, das aus dem Stamme gewachsen war, entfernte: Morgen gehst du zum Vetter nach Köln. Mit schneller Wendung drehte er sich nach dem Angeredeten um und sah verwundert, daß Apollonius gehorsam mit dem Kopfe nickte. Es schien ihm fast unlieb, daß er keinen Trotz zu brechen haben sollte. Meinte er, der arme Junge denke trotzige Gedanken, wenn er sie auch nicht ausspreche und wollte er auch den Trotz der Gedanken brechen? Heut' noch schnürst du deinen Ranzen, hörst du? fuhr er ihn an. Apol¬ lonius sagte: Ja, Vater. Morgen mit Sonnenaufgang machst du dich auf die Reise. Nachdem er so eine trotzige Antwort fast erzwingen zu wollen geschienen, mochte er seinen Zorn bereu'n. Er machte eine Bewe¬
weißlich nicht darin eingeweiht, weil er ihn zu gut kannte, um Vorſchub von ihm zu erwarten bei einem Thun, das er als unehrlich und unehrerbietig zugleich gegen den Vater verworfen haben würde.
Du willſt den Apollonius nach Köln ſchicken, ſagte der Bruder eines Nachmittags zu dem alten Herrn. Wird er aber gehen wollen? Ich glaube nicht. Du wirſt mich auf die Wanderſchaft ſchicken müſſen. Der Apollonius wird nicht geh'n. Wenigſtens heut' und morgen noch nicht.
Das war genug. Noch denſelben Abend winkte der alte Herr unſerm Helden ſich in's Gärtchen nach. Vor dem alten Birnbaum blieb er ſteh'n und ſagte, indem er ein kleines Reis, das aus dem Stamme gewachſen war, entfernte: Morgen gehſt du zum Vetter nach Köln. Mit ſchneller Wendung drehte er ſich nach dem Angeredeten um und ſah verwundert, daß Apollonius gehorſam mit dem Kopfe nickte. Es ſchien ihm faſt unlieb, daß er keinen Trotz zu brechen haben ſollte. Meinte er, der arme Junge denke trotzige Gedanken, wenn er ſie auch nicht ausſpreche und wollte er auch den Trotz der Gedanken brechen? Heut' noch ſchnürſt du deinen Ranzen, hörſt du? fuhr er ihn an. Apol¬ lonius ſagte: Ja, Vater. Morgen mit Sonnenaufgang machſt du dich auf die Reiſe. Nachdem er ſo eine trotzige Antwort faſt erzwingen zu wollen geſchienen, mochte er ſeinen Zorn bereu'n. Er machte eine Bewe¬
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weißlich nicht darin eingeweiht, weil er ihn zu gut
kannte, um Vorſchub von ihm zu erwarten bei einem
Thun, das er als unehrlich und unehrerbietig zugleich
gegen den Vater verworfen haben würde.
Du willſt den Apollonius nach Köln ſchicken, ſagte
der Bruder eines Nachmittags zu dem alten Herrn. Wird
er aber gehen wollen? Ich glaube nicht. Du wirſt mich
auf die Wanderſchaft ſchicken müſſen. Der Apollonius
wird nicht geh'n. Wenigſtens heut' und morgen noch
nicht.
Das war genug. Noch denſelben Abend winkte der
alte Herr unſerm Helden ſich in's Gärtchen nach. Vor
dem alten Birnbaum blieb er ſteh'n und ſagte, indem
er ein kleines Reis, das aus dem Stamme gewachſen
war, entfernte: Morgen gehſt du zum Vetter nach
Köln. Mit ſchneller Wendung drehte er ſich nach dem
Angeredeten um und ſah verwundert, daß Apollonius
gehorſam mit dem Kopfe nickte. Es ſchien ihm faſt
unlieb, daß er keinen Trotz zu brechen haben ſollte.
Meinte er, der arme Junge denke trotzige Gedanken,
wenn er ſie auch nicht ausſpreche und wollte er auch
den Trotz der Gedanken brechen? Heut' noch ſchnürſt
du deinen Ranzen, hörſt du? fuhr er ihn an. Apol¬
lonius ſagte: Ja, Vater. Morgen mit Sonnenaufgang
machſt du dich auf die Reiſe. Nachdem er ſo eine
trotzige Antwort faſt erzwingen zu wollen geſchienen,
mochte er ſeinen Zorn bereu'n. Er machte eine Bewe¬
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Ludwig, Otto: Zwischen Himmel und Erde. Frankfurt (Main), 1856, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_himmel_1856/32>, abgerufen am 21.11.2024.
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