Die Gefässröhren, die vom Herzen aus und zu ihm zurückgehen, sind im Leben mit einem verwickelten Gemenge fester und flüssiger Stoffe, dem Blute, gefüllt, das nach Zusammensetzung und Eigenschaf- ten, mit der Zeit und dem Orte seines Aufenthalts wechselt; um eine Uebersicht zu gewinnen, werden wir zuerst die am besten gekannte Blut- art möglichst genau beschreiben und dann die Abweichungen der übrigen angeben.
Hautaderblut der Erwachsenen.
Die anatomische Zergliederung zerlegt das Blut des Lebenden in Flüssigkeit, das Plasma, und in Festes, Aufgeschwemmtes, welches, je nach seiner Gestalt, Blut- und Lymphkörperchen, Elementarkörnchen, Faserstoffscholle u. s. w. genannt wird.
1.Faserstoff. Aus 100 Theilen Blut gewinnt man ungefähr 0,19 bis 0,3 Theile desselben. -- Der Faserstoff fällt ohne weiteres Zu- thun aus dem Plasma des Blutes, welches die Adern verlassen hat, her- aus, wobei er meist die Form zusammenhängender Häute oder Faser- netze annimmt. -- Obwohl wir seit den Versuchen von J. Müller*) darüber nicht mehr im Zweifel sind, dass sich der Faserstoff aus der Blutflüssigkeit und nicht aus den Körperchen abscheidet, so sind wir doch im Unklaren, ob er schon vor der Gerinnung in aufgelöstem Zu- stande anwesend war, oder ob er sich aus irgend welchem andern Blut bestandtheil bei der Gerinnung erst bildete.
*) Handbuch der Physiologie. 4. Auflage. I. Bd. p. 117.
Ludwig, Physiolog. II. 1
Sechster Abschnitt. Physiologie der Ernährung.
I. Blut.
Zusammensetzung des Blutes.
Die Gefässröhren, die vom Herzen aus und zu ihm zurückgehen, sind im Leben mit einem verwickelten Gemenge fester und flüssiger Stoffe, dem Blute, gefüllt, das nach Zusammensetzung und Eigenschaf- ten, mit der Zeit und dem Orte seines Aufenthalts wechselt; um eine Uebersicht zu gewinnen, werden wir zuerst die am besten gekannte Blut- art möglichst genau beschreiben und dann die Abweichungen der übrigen angeben.
Hautaderblut der Erwachsenen.
Die anatomische Zergliederung zerlegt das Blut des Lebenden in Flüssigkeit, das Plasma, und in Festes, Aufgeschwemmtes, welches, je nach seiner Gestalt, Blut- und Lymphkörperchen, Elementarkörnchen, Faserstoffscholle u. s. w. genannt wird.
1.Faserstoff. Aus 100 Theilen Blut gewinnt man ungefähr 0,19 bis 0,3 Theile desselben. — Der Faserstoff fällt ohne weiteres Zu- thun aus dem Plasma des Blutes, welches die Adern verlassen hat, her- aus, wobei er meist die Form zusammenhängender Häute oder Faser- netze annimmt. — Obwohl wir seit den Versuchen von J. Müller*) darüber nicht mehr im Zweifel sind, dass sich der Faserstoff aus der Blutflüssigkeit und nicht aus den Körperchen abscheidet, so sind wir doch im Unklaren, ob er schon vor der Gerinnung in aufgelöstem Zu- stande anwesend war, oder ob er sich aus irgend welchem andern Blut bestandtheil bei der Gerinnung erst bildete.
*) Handbuch der Physiologie. 4. Auflage. I. Bd. p. 117.
Ludwig, Physiolog. II. 1
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Sechster Abschnitt.
Physiologie der Ernährung.
I. Blut.
Zusammensetzung des Blutes.
Die Gefässröhren, die vom Herzen aus und zu ihm zurückgehen,
sind im Leben mit einem verwickelten Gemenge fester und flüssiger
Stoffe, dem Blute, gefüllt, das nach Zusammensetzung und Eigenschaf-
ten, mit der Zeit und dem Orte seines Aufenthalts wechselt; um eine
Uebersicht zu gewinnen, werden wir zuerst die am besten gekannte Blut-
art möglichst genau beschreiben und dann die Abweichungen der übrigen
angeben.
Hautaderblut der Erwachsenen.
Die anatomische Zergliederung zerlegt das Blut des Lebenden in
Flüssigkeit, das Plasma, und in Festes, Aufgeschwemmtes, welches, je
nach seiner Gestalt, Blut- und Lymphkörperchen, Elementarkörnchen,
Faserstoffscholle u. s. w. genannt wird.
A. Blutflüssigkeit, Plasma.
Die bekannten Bestandtheile desselben sind: Faserstoff, Eiweiss,
Caseïn, Oxyproteïn, Lecithin, Cerebrin, Oleïn, Margarin, Cholestearin,
Zucker, Margarin-, Oel-, Butter-, Milch-, Hippur- und Harn-Säure, Kreatin,
Harnstoff, braune Farbstoffe, Kali, Natron, Kalk, Magnesia, Eisenoxyd,
Wasser, Salz-, Schwefel-, Phosphor-, Kiesel- und Kohlensäure, Sauer-
stoff- und Stickgas. —
1. Faserstoff. Aus 100 Theilen Blut gewinnt man ungefähr
0,19 bis 0,3 Theile desselben. — Der Faserstoff fällt ohne weiteres Zu-
thun aus dem Plasma des Blutes, welches die Adern verlassen hat, her-
aus, wobei er meist die Form zusammenhängender Häute oder Faser-
netze annimmt. — Obwohl wir seit den Versuchen von J. Müller *)
darüber nicht mehr im Zweifel sind, dass sich der Faserstoff aus der
Blutflüssigkeit und nicht aus den Körperchen abscheidet, so sind wir
doch im Unklaren, ob er schon vor der Gerinnung in aufgelöstem Zu-
stande anwesend war, oder ob er sich aus irgend welchem andern Blut
bestandtheil bei der Gerinnung erst bildete.
*) Handbuch der Physiologie. 4. Auflage. I. Bd. p. 117.
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Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 2. Heidelberg und Leipzig, 1856, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_physiologie02_1856/17>, abgerufen am 23.11.2024.
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