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Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 2. Heidelberg und Leipzig, 1856.

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Entziehung der Eiweissnahrung.
das Tagesmittel genommen. Bei Beginn des Versuches betrug das Kör-
pergewicht 344 Gr.

[Tabelle]

Frerichs *), welcher bei einem ähnlich gefütterten Hunde die Harn-
stoffausscheidung mass, fand sie (im Verhältniss zum Körpergewicht)
beträchtlich geringer als bei anderen normal ernährten, aber nicht we-
sentlich niedriger als bei hungernden Hunden.

Der proportionale Gesammtverlust, den die von Schuchardt beob-
achteten Tauben bis zum Tode erlitten, war viel geringer, als bei allen
denen, welche unter den aufgezählten Umständen verhungert waren; die-
ses findet seinen Grund in dem Umstande, dass der proportionale Ge-
sammtverlust der einzelnen Organe sich ebenfalls verschieden heraus-
stellte.

Blut ..... 0,514
Brustmuskeln 0,453
Fett ..... 0,393
Herz
Haut
Leber
.. 0,377
Darmkanal 0,287
Knochen . 0,204
Hirn ... 0,138
Lungen .. 0,010
Augen .. 0,009

Es wird nicht entgehen, wie sehr das Fett und die Drüsen ge-
schont sind, im Vergleiche zu anderen verhungerten Thieren. Die Ver-
luste an Muskelsubstanz sind dagegen nicht niedriger geworden.

Nahrung aus Fett und Wasser. Bischoff **) verglich an
demselben Hunde die Ausgabe, während er das eine mal nur mit Was-
ser, das andere mal mit Fett und Wasser gefüttert wurde.

Für 1 Kilogr. Hund in 24 Stunden:

[Tabelle]

Zu dieser Beobachtung gehört die Bemerkung, dass derselbe Hund, welchem bei
verschiedenem Körpergewichte die festen Speisen entzogen und nur Wasser gegeben
wurde, nicht immer dieselbe proportionale Harnstoffmenge aussonderte; bei einem
mittleren Körpergewichte von 24 Kilo lieferte ein Kilogr. 0,56 Gr. Harnstoff, und
bei 33 Kilo mittlerem Körpergewichte gab 1 Kilogr. 0,62 Gr. Harnstoff aus. Als er

*) Müller's Archiv. 1848. p. 490.
**) Der Harnstoff als Maass des Stoffwechsels. 1853. p. 35.

Entziehung der Eiweissnahrung.
das Tagesmittel genommen. Bei Beginn des Versuches betrug das Kör-
pergewicht 344 Gr.

[Tabelle]

Frerichs *), welcher bei einem ähnlich gefütterten Hunde die Harn-
stoffausscheidung mass, fand sie (im Verhältniss zum Körpergewicht)
beträchtlich geringer als bei anderen normal ernährten, aber nicht we-
sentlich niedriger als bei hungernden Hunden.

Der proportionale Gesammtverlust, den die von Schuchardt beob-
achteten Tauben bis zum Tode erlitten, war viel geringer, als bei allen
denen, welche unter den aufgezählten Umständen verhungert waren; die-
ses findet seinen Grund in dem Umstande, dass der proportionale Ge-
sammtverlust der einzelnen Organe sich ebenfalls verschieden heraus-
stellte.

Blut ..... 0,514
Brustmuskeln 0,453
Fett ..... 0,393
Herz
Haut
Leber
.. 0,377
Darmkanal 0,287
Knochen . 0,204
Hirn ... 0,138
Lungen .. 0,010
Augen .. 0,009

Es wird nicht entgehen, wie sehr das Fett und die Drüsen ge-
schont sind, im Vergleiche zu anderen verhungerten Thieren. Die Ver-
luste an Muskelsubstanz sind dagegen nicht niedriger geworden.

Nahrung aus Fett und Wasser. Bischoff **) verglich an
demselben Hunde die Ausgabe, während er das eine mal nur mit Was-
ser, das andere mal mit Fett und Wasser gefüttert wurde.

Für 1 Kilogr. Hund in 24 Stunden:

[Tabelle]

Zu dieser Beobachtung gehört die Bemerkung, dass derselbe Hund, welchem bei
verschiedenem Körpergewichte die festen Speisen entzogen und nur Wasser gegeben
wurde, nicht immer dieselbe proportionale Harnstoffmenge aussonderte; bei einem
mittleren Körpergewichte von 24 Kilo lieferte ein Kilogr. 0,56 Gr. Harnstoff, und
bei 33 Kilo mittlerem Körpergewichte gab 1 Kilogr. 0,62 Gr. Harnstoff aus. Als er

*) Müller’s Archiv. 1848. p. 490.
**) Der Harnstoff als Maass des Stoffwechsels. 1853. p. 35.
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[439/0455] Entziehung der Eiweissnahrung. das Tagesmittel genommen. Bei Beginn des Versuches betrug das Kör- pergewicht 344 Gr. Frerichs *), welcher bei einem ähnlich gefütterten Hunde die Harn- stoffausscheidung mass, fand sie (im Verhältniss zum Körpergewicht) beträchtlich geringer als bei anderen normal ernährten, aber nicht we- sentlich niedriger als bei hungernden Hunden. Der proportionale Gesammtverlust, den die von Schuchardt beob- achteten Tauben bis zum Tode erlitten, war viel geringer, als bei allen denen, welche unter den aufgezählten Umständen verhungert waren; die- ses findet seinen Grund in dem Umstande, dass der proportionale Ge- sammtverlust der einzelnen Organe sich ebenfalls verschieden heraus- stellte. Blut ..... 0,514 Brustmuskeln 0,453 Fett ..... 0,393 Herz Haut Leber .. 0,377 Darmkanal 0,287 Knochen . 0,204 Hirn ... 0,138 Lungen .. 0,010 Augen .. 0,009 Es wird nicht entgehen, wie sehr das Fett und die Drüsen ge- schont sind, im Vergleiche zu anderen verhungerten Thieren. Die Ver- luste an Muskelsubstanz sind dagegen nicht niedriger geworden. Nahrung aus Fett und Wasser. Bischoff **) verglich an demselben Hunde die Ausgabe, während er das eine mal nur mit Was- ser, das andere mal mit Fett und Wasser gefüttert wurde. Für 1 Kilogr. Hund in 24 Stunden: Zu dieser Beobachtung gehört die Bemerkung, dass derselbe Hund, welchem bei verschiedenem Körpergewichte die festen Speisen entzogen und nur Wasser gegeben wurde, nicht immer dieselbe proportionale Harnstoffmenge aussonderte; bei einem mittleren Körpergewichte von 24 Kilo lieferte ein Kilogr. 0,56 Gr. Harnstoff, und bei 33 Kilo mittlerem Körpergewichte gab 1 Kilogr. 0,62 Gr. Harnstoff aus. Als er *) Müller’s Archiv. 1848. p. 490. **) Der Harnstoff als Maass des Stoffwechsels. 1853. p. 35.

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Zitationshilfe: Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 2. Heidelberg und Leipzig, 1856, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_physiologie02_1856/455>, abgerufen am 22.11.2024.