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Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714.

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tzischen Ministris vorgegangene Unterredung zu hoffen gegeben, Ihro Käyserlichen Majestät und dem Reich anständigere, als die zu Utrecht beschehene, und solche Bedingnisse vorschlagen möchte, worauf man alsdenn, mit Genehmhaltung und Zuthuung des Reichs, zu einem sämmtlichen Friedens-Congress mit selbiger Cron schreiten könte; Gestalten auch Ihro Käyserl. Majestät, dem Reich davon behörige Eröffnung zu thun, bereits nicht würde ermangelt haben, wenn sie nur einiger Massen sich im Stande gesehen hätten, etwas mit Verläßigkeit an dasselbe zu bringen. Es hat aber bishero gedachte feindliche Crone nicht allein, der gegebenen Hoffnung zuwider, schlechtere Bedingnissen, als zu Utrecht, vorgebracht, sondern ist auch immerfort mit solchen Neuerungen und veränderlichen Dingen hervor gekommen, daß bey zweifelhafftem Anschein ich mehr als einmahl in dem Begriff gewesen, dieser bis dato fruchtloß geschienenen Zusammenkunfft durch meine Abreise ein Ende zu machen, es auch bereits vollzogen haben würde, wenn nicht besagter Marchall mir noch immer Hoffnung zu einer Ermäßigung gegeben, und die Erwartung seiner fast über iede Sache abzuschicken gehabten Couriers, von mir inständigst verlanget hätte. Worzu auch endlich in der blossen Absicht gewilliget, um Ihre Käyserliche Majestät und das Reich, falls der Krieg fortwähren solte, desto offenbarer ausser allem Vorwurff, die feindliche Crone hingegen um so mehrers in den Torto, und Verantwortung der weiters erfolgenden Unheilen zu setzen. Gleichwie aber mittler Weile bereits die fünffte Woche verlauffen ist, ohne daß Ihro Käyserlichen Majestät und dem Reich

tzischen Ministris vorgegangene Unterredung zu hoffen gegeben, Ihro Käyserlichen Majestät und dem Reich anständigere, als die zu Utrecht beschehene, und solche Bedingnisse vorschlagen möchte, worauf man alsdenn, mit Genehmhaltung und Zuthuung des Reichs, zu einem sämmtlichen Friedens-Congress mit selbiger Cron schreiten könte; Gestalten auch Ihro Käyserl. Majestät, dem Reich davon behörige Eröffnung zu thun, bereits nicht würde ermangelt haben, wenn sie nur einiger Massen sich im Stande gesehen hätten, etwas mit Verläßigkeit an dasselbe zu bringen. Es hat aber bishero gedachte feindliche Crone nicht allein, der gegebenen Hoffnung zuwider, schlechtere Bedingnissen, als zu Utrecht, vorgebracht, sondern ist auch immerfort mit solchen Neuerungen und veränderlichen Dingen hervor gekommen, daß bey zweifelhafftem Anschein ich mehr als einmahl in dem Begriff gewesen, dieser bis dato fruchtloß geschienenen Zusammenkunfft durch meine Abreise ein Ende zu machen, es auch bereits vollzogen haben würde, wenn nicht besagter Marchall mir noch immer Hoffnung zu einer Ermäßigung gegeben, und die Erwartung seiner fast über iede Sache abzuschicken gehabten Couriers, von mir inständigst verlanget hätte. Worzu auch endlich in der blossen Absicht gewilliget, um Ihre Käyserliche Majestät und das Reich, falls der Krieg fortwähren solte, desto offenbarer ausser allem Vorwurff, die feindliche Crone hingegen um so mehrers in den Torto, und Verantwortung der weiters erfolgenden Unheilen zu setzen. Gleichwie aber mittler Weile bereits die fünffte Woche verlauffen ist, ohne daß Ihro Käyserlichen Majestät und dem Reich

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[2/0038] tzischen Ministris vorgegangene Unterredung zu hoffen gegeben, Ihro Käyserlichen Majestät und dem Reich anständigere, als die zu Utrecht beschehene, und solche Bedingnisse vorschlagen möchte, worauf man alsdenn, mit Genehmhaltung und Zuthuung des Reichs, zu einem sämmtlichen Friedens-Congress mit selbiger Cron schreiten könte; Gestalten auch Ihro Käyserl. Majestät, dem Reich davon behörige Eröffnung zu thun, bereits nicht würde ermangelt haben, wenn sie nur einiger Massen sich im Stande gesehen hätten, etwas mit Verläßigkeit an dasselbe zu bringen. Es hat aber bishero gedachte feindliche Crone nicht allein, der gegebenen Hoffnung zuwider, schlechtere Bedingnissen, als zu Utrecht, vorgebracht, sondern ist auch immerfort mit solchen Neuerungen und veränderlichen Dingen hervor gekommen, daß bey zweifelhafftem Anschein ich mehr als einmahl in dem Begriff gewesen, dieser bis dato fruchtloß geschienenen Zusammenkunfft durch meine Abreise ein Ende zu machen, es auch bereits vollzogen haben würde, wenn nicht besagter Marchall mir noch immer Hoffnung zu einer Ermäßigung gegeben, und die Erwartung seiner fast über iede Sache abzuschicken gehabten Couriers, von mir inständigst verlanget hätte. Worzu auch endlich in der blossen Absicht gewilliget, um Ihre Käyserliche Majestät und das Reich, falls der Krieg fortwähren solte, desto offenbarer ausser allem Vorwurff, die feindliche Crone hingegen um so mehrers in den Torto, und Verantwortung der weiters erfolgenden Unheilen zu setzen. Gleichwie aber mittler Weile bereits die fünffte Woche verlauffen ist, ohne daß Ihro Käyserlichen Majestät und dem Reich

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Zitationshilfe: Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/38>, abgerufen am 04.05.2024.