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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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loben? Vnd so mich alle Welt lästert / vnd ich bilde mir ein / sie lobe mich / was bekümmerts mich? Also ist Hoheit bey Menschen nichts anders als ein Einbilden. Aber bey GOtt geehret seyn / ist kein bloß Einbilden / sondern es ist mehr dahinden. So ist nun die demütige Seele bereit hoch gnug bey GOtt vnd in GOtt erhaben. Doch muß sie noch mehr erhaben werden / daß sie jhrer Hoheit sichtbarlich geniesse; denn sie soll nicht allein einmahl von jhrem Jammer erfrewet / sondern auch erhöhet werden / vnd für alles Leyden gnug getröstet werden. Seyd getrost / jhr Demütigen / GOtt wird euch erhöhen zu seiner Zeit. Es gehe vns wie GOtt will / so müssen wir doch erhöhet werden. Die Zeit ist schon bestimmet / vnd Gott weiß dieselbige wol.

Aber wehe / jhr Hochtrabende / wie macht jhr euch ewren Jammer so schwer. Ihr lebet doch auff Erden nicht ohn Vngemach / es wird euch nimmer alles gantz vnd gar nach ewrem Kopff gehen. Es Psal. 90, 11.bleibt wahr von aller Menschen Leben: Wanns köstlich gewesen ist / so ists Mühe vnd Arbeit gewesen. Wie macht jhr euch aber diß elende Leben noch so viel beschwerlicher / mit ewrem Hochmuth? Denn den Hochmüthigen widerstrebet Gott. Ihr Hochfahrende / wann jhr zum schleunigsten über euch fahret / stosset jhr den Kopff. Denn Gott widerstehet ewrem beginnen. Was ist ein Mensch / wann er Gott nicht auff seiner Seiten hat? Aber vielmehr was ist er / wann er Gott zum Widersacher hat? Gott widerstrebet den Hochmütigen. O jhr Hochmütige / wie seyd jhr so elende Creaturen? Wie ists müglich / wann jhr diß höret vnd bedenckts / daß jhr noch ferner könnet hochmüthig seyn? Bedenckts doch / jhr elende Creaturen. Gott / von welchem alle Hülffe kompt an Leib vnd Seel / den macht jhr euch zum Feinde / denn Gott widerstrebet den Hochmütigen. Den Teuffel / der vnser Widersacher vnd Feind ist / den nehmet jhr an zum Gefehrten. Denn der Satan ist ein Vatter der Hochmut / der von Anfang auß Hoch mut

loben? Vnd so mich alle Welt lästert / vnd ich bilde mir ein / sie lobe mich / was bekümmerts mich? Also ist Hoheit bey Menschen nichts anders als ein Einbilden. Aber bey GOtt geehret seyn / ist kein bloß Einbilden / sondern es ist mehr dahinden. So ist nun die demütige Seele bereit hoch gnug bey GOtt vnd in GOtt erhaben. Doch muß sie noch mehr erhaben werden / daß sie jhrer Hoheit sichtbarlich geniesse; denn sie soll nicht allein einmahl von jhrem Jammer erfrewet / sondern auch erhöhet werden / vnd für alles Leyden gnug getröstet werden. Seyd getrost / jhr Demütigen / GOtt wird euch erhöhen zu seiner Zeit. Es gehe vns wie GOtt will / so müssen wir doch erhöhet werden. Die Zeit ist schon bestimmet / vnd Gott weiß dieselbige wol.

Aber wehe / jhr Hochtrabende / wie macht jhr euch ewren Jammer so schwer. Ihr lebet doch auff Erden nicht ohn Vngemach / es wird euch nimmer alles gantz vnd gar nach ewrem Kopff gehen. Es Psal. 90, 11.bleibt wahr von aller Menschen Leben: Wanns köstlich gewesen ist / so ists Mühe vñ Arbeit gewesen. Wie macht jhr euch aber diß elende Leben noch so viel beschwerlicher / mit ewrem Hochmuth? Denn den Hochmüthigen widerstrebet Gott. Ihr Hochfahrende / wann jhr zum schleunigsten über euch fahret / stosset jhr den Kopff. Denn Gott widerstehet ewrem beginnen. Was ist ein Mensch / wann er Gott nicht auff seiner Seiten hat? Aber vielmehr was ist er / wañ er Gott zum Widersacher hat? Gott widerstrebet den Hochmütigen. O jhr Hochmütige / wie seyd jhr so elende Creaturen? Wie ists müglich / wann jhr diß höret vnd bedenckts / daß jhr noch ferner könnet hochmüthig seyn? Bedenckts doch / jhr elende Creaturen. Gott / von welchem alle Hülffe kompt an Leib vnd Seel / den macht jhr euch zum Feinde / denn Gott widerstrebet den Hochmütigen. Den Teuffel / der vnser Widersacher vnd Feind ist / den nehmet jhr an zum Gefehrten. Denn der Satan ist ein Vatter der Hochmut / der von Anfang auß Hoch mut

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[84/0100] loben? Vnd so mich alle Welt lästert / vnd ich bilde mir ein / sie lobe mich / was bekümmerts mich? Also ist Hoheit bey Menschen nichts anders als ein Einbilden. Aber bey GOtt geehret seyn / ist kein bloß Einbilden / sondern es ist mehr dahinden. So ist nun die demütige Seele bereit hoch gnug bey GOtt vnd in GOtt erhaben. Doch muß sie noch mehr erhaben werden / daß sie jhrer Hoheit sichtbarlich geniesse; denn sie soll nicht allein einmahl von jhrem Jammer erfrewet / sondern auch erhöhet werden / vnd für alles Leyden gnug getröstet werden. Seyd getrost / jhr Demütigen / GOtt wird euch erhöhen zu seiner Zeit. Es gehe vns wie GOtt will / so müssen wir doch erhöhet werden. Die Zeit ist schon bestimmet / vnd Gott weiß dieselbige wol. Aber wehe / jhr Hochtrabende / wie macht jhr euch ewren Jammer so schwer. Ihr lebet doch auff Erden nicht ohn Vngemach / es wird euch nimmer alles gantz vnd gar nach ewrem Kopff gehen. Es bleibt wahr von aller Menschen Leben: Wanns köstlich gewesen ist / so ists Mühe vñ Arbeit gewesen. Wie macht jhr euch aber diß elende Leben noch so viel beschwerlicher / mit ewrem Hochmuth? Denn den Hochmüthigen widerstrebet Gott. Ihr Hochfahrende / wann jhr zum schleunigsten über euch fahret / stosset jhr den Kopff. Denn Gott widerstehet ewrem beginnen. Was ist ein Mensch / wann er Gott nicht auff seiner Seiten hat? Aber vielmehr was ist er / wañ er Gott zum Widersacher hat? Gott widerstrebet den Hochmütigen. O jhr Hochmütige / wie seyd jhr so elende Creaturen? Wie ists müglich / wann jhr diß höret vnd bedenckts / daß jhr noch ferner könnet hochmüthig seyn? Bedenckts doch / jhr elende Creaturen. Gott / von welchem alle Hülffe kompt an Leib vnd Seel / den macht jhr euch zum Feinde / denn Gott widerstrebet den Hochmütigen. Den Teuffel / der vnser Widersacher vnd Feind ist / den nehmet jhr an zum Gefehrten. Denn der Satan ist ein Vatter der Hochmut / der von Anfang auß Hoch mut Psal. 90, 11.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/100>, abgerufen am 21.11.2024.