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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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2. Divinum postulatum

Mercket fürs ander die Ordnung Gottes / mit was beding GOTT das gesegnete Leben versprochen habe; wollen wir leben / vnd gute Tage haben / so müssen wir erstlich vnser Zunge behüten für bösem / vnd vnser Lippen / daß sie nicht falsch reden / es muß keine Falschheit / keine Boßheit / keine Gifftigkeit in vnserm Munde gefunden werden / ja auch nicht im Hertzen / denn das Hertz ist der Brunn / wessen das Hertz voll ist / das quillet auß dem Munde herfür / wie Wasser auß einer Rinnen.

Zum andern müssen wir vom bösen lassen / vnd gutes thuen / abermal nicht allein im äusserlichen Thuen / sondern in den junerlichen Hertzensbewegungen. Wer sich reinigen will / muß vom Hertzen anfangen. Drumb ruffet die Schrifft: Ernewert euch nach dem Geist ewers Gemüths.

Zum dritten müssen wir Friede suchen / vnd jhm nachjagen / Es ist nicht genug / daß wir nicht Anlaß zur Feindschafft gegeben haben / wollen wir Christen seyn / vnd nach Gottes Willen thun / so müssen wir den Frieden vnd Freundschafft suchen / vnd demselben nachjagen / also / daß wir alle Gelegenheit suchen vnd in acht nehmen / damit ein bitteres Hertz wieder möchte versöhnet werden / da begehen wir eine doppelte Tugend / wir selbsten geben nicht böses vmb böses / vnd den feindseligen Menschen ziehen wir ab vom bösen. Fried ist ein Wildprät / wir müssen nicht dencken / dieses Wild kommet zu vns selbsten geflogen / es lauffet nun nimmer von vns / bistu aber ein Gesegneter deß HERRN / so lauffestu jhm nach. Erkennet doch / lieben Christen / was es für eine Schande für Gott sey / den Frieden anbieten.

Dieses ist nun Gottes Ordnung / wer ein gesegnetes Leben haben will / der muß in seinem gantzen Leben vom bösen sich enthalten / dem guten vnd dem Friede nachlauffen / wer böse ist / wer Bittrigkeit führet im Hertzen vnd Munde / derselbe soll auff keinen Segen hoffen. Sprichstu aber / es hat so bald ein toller Kopff einen guten Tag / als ein sanfftmütiger / so wisse / daß das arme gute Tage seyn / da man Gott nicht hat.

2. Divinum postulatum

Mercket fürs ander die Ordnung Gottes / mit was beding GOTT das gesegnete Leben versprochen habe; wollen wir leben / vnd gute Tage haben / so müssen wir erstlich vnser Zunge behüten für bösem / vnd vnser Lippen / daß sie nicht falsch reden / es muß keine Falschheit / keine Boßheit / keine Gifftigkeit in vnserm Munde gefunden werden / ja auch nicht im Hertzen / denn das Hertz ist der Brunn / wessen das Hertz voll ist / das quillet auß dem Munde herfür / wie Wasser auß einer Rinnen.

Zum andern müssen wir vom bösen lassen / vnd gutes thuen / abermal nicht allein im äusserlichen Thuen / sondern in den junerlichen Hertzensbewegungen. Wer sich reinigen will / muß vom Hertzen anfangen. Drumb ruffet die Schrifft: Ernewert euch nach dem Geist ewers Gemüths.

Zum dritten müssen wir Friede suchen / vnd jhm nachjagen / Es ist nicht genug / daß wir nicht Anlaß zur Feindschafft gegeben haben / wollen wir Christen seyn / vnd nach Gottes Willen thun / so müssen wir den Frieden vnd Freundschafft suchen / vnd demselben nachjagen / also / daß wir alle Gelegenheit suchen vnd in acht nehmen / damit ein bitteres Hertz wieder möchte versöhnet werden / da begehen wir eine doppelte Tugend / wir selbsten geben nicht böses vmb böses / vnd den feindseligen Menschen ziehen wir ab vom bösen. Fried ist ein Wildprät / wir müssen nicht dencken / dieses Wild kommet zu vns selbsten geflogen / es lauffet nun nimmer von vns / bistu aber ein Gesegneter deß HERRN / so lauffestu jhm nach. Erkennet doch / lieben Christen / was es für eine Schande für Gott sey / den Frieden anbieten.

Dieses ist nun Gottes Ordnung / wer ein gesegnetes Leben haben will / der muß in seinem gantzen Leben vom bösen sich enthalten / dem guten vnd dem Friede nachlauffen / wer böse ist / wer Bittrigkeit führet im Hertzen vnd Munde / derselbe soll auff keinen Segen hoffen. Sprichstu aber / es hat so bald ein toller Kopff einen guten Tag / als ein sanfftmütiger / so wisse / daß das arme gute Tage seyn / da man Gott nicht hat.

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[114/0130] Mercket fürs ander die Ordnung Gottes / mit was beding GOTT das gesegnete Leben versprochen habe; wollen wir leben / vnd gute Tage haben / so müssen wir erstlich vnser Zunge behüten für bösem / vnd vnser Lippen / daß sie nicht falsch reden / es muß keine Falschheit / keine Boßheit / keine Gifftigkeit in vnserm Munde gefunden werden / ja auch nicht im Hertzen / denn das Hertz ist der Brunn / wessen das Hertz voll ist / das quillet auß dem Munde herfür / wie Wasser auß einer Rinnen. Zum andern müssen wir vom bösen lassen / vnd gutes thuen / abermal nicht allein im äusserlichen Thuen / sondern in den junerlichen Hertzensbewegungen. Wer sich reinigen will / muß vom Hertzen anfangen. Drumb ruffet die Schrifft: Ernewert euch nach dem Geist ewers Gemüths. Zum dritten müssen wir Friede suchen / vnd jhm nachjagen / Es ist nicht genug / daß wir nicht Anlaß zur Feindschafft gegeben haben / wollen wir Christen seyn / vnd nach Gottes Willen thun / so müssen wir den Frieden vnd Freundschafft suchen / vnd demselben nachjagen / also / daß wir alle Gelegenheit suchen vnd in acht nehmen / damit ein bitteres Hertz wieder möchte versöhnet werden / da begehen wir eine doppelte Tugend / wir selbsten geben nicht böses vmb böses / vnd den feindseligen Menschen ziehen wir ab vom bösen. Fried ist ein Wildprät / wir müssen nicht dencken / dieses Wild kommet zu vns selbsten geflogen / es lauffet nun nimmer von vns / bistu aber ein Gesegneter deß HERRN / so lauffestu jhm nach. Erkennet doch / lieben Christen / was es für eine Schande für Gott sey / den Frieden anbieten. Dieses ist nun Gottes Ordnung / wer ein gesegnetes Leben haben will / der muß in seinem gantzen Leben vom bösen sich enthalten / dem guten vnd dem Friede nachlauffen / wer böse ist / wer Bittrigkeit führet im Hertzen vnd Munde / derselbe soll auff keinen Segen hoffen. Sprichstu aber / es hat so bald ein toller Kopff einen guten Tag / als ein sanfftmütiger / so wisse / daß das arme gute Tage seyn / da man Gott nicht hat.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/130>, abgerufen am 25.11.2024.