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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Wesen / so lange lebestu in Gefahr vnd Verlust deß ewigen Lebens.

Fundam. III. ab unione cum Christo.

Endlich kan auch die Vereinigung vnd Verbündnüß der Glaubigen mit Christo keine Freyheit der Sünden zulassen. Wir seynd in jhm gepflantzet / als Reißlein / zu gleichem Todte / so müssen wir auch der Aufferstehung gleich seyn. Die Glieder nehmen an die Natur deß Leibes / dessen Glieder sie seyn; ein Hundesglied hat Hundes Natur; einer Sawen Glied hat Sawen Natur; ein Rom. 8, 9.Glied Christi hat Christi Natur / vnd wer den Geist Christi nicht hat / der ist nicht sein. Was du pflantzest / pflantzest du dazu / daß es grüne vnd blühe; bistu ein in Christum gepflantzetes Reißlein / so mustu auch nach seinem Geist vnd Lebenskrafft grünen vnd blühen.

Simile.

So treib nun kein Schertz mit der Gnade / es muß hie ein Ernst seyn. Ists nicht wahr? wo grosse Noth / muß auch grosse Errettung seyn. Sollstu aber darumb sprechen / Lasst vns ins Fewr lauffen / oder mitten ins Meer stürtzen / daß die Errettung deßzu herrlicher sey / würdestu GOtt nicht versuchen? Wo die Sünde groß ist / da ist die Gnade deßzu grösser. Das ist ja wahr / denn es gehöret grosse Gnade dazu / daß ein Sünder auß den Sünden gezogen werde / vnd wie grösser deine Sünde gewesen / wie höher du die Gnade preisen solt. Du bist auß grossem Verderben gezogen. Soltestu darumb in Sünden gedencken; Ich wils wagen / Gott ist gnädig / er wird die Sünde wol vergeben. Wird nicht an dir erfüllet werden das Sprichwort: Wer sich in Gefahr stürtzet / der wird darin vmbkommen.

Rom. 6, 12. 13.

Laß vielmehr bey dir gelten / was Paulus saget: So lasset nun die Sünde nicht herrschen in ewrem sterblichen Leibe / jhr Gehorsam zu leisten in jhren Lüsten; auch begebet nicht der Sünden ewre Glieder zu Waffen der Vngerechtigkeit / sondern begebt euch selbst GOtt / als die da

Wesen / so lange lebestu in Gefahr vnd Verlust deß ewigen Lebens.

Fundam. III. ab unione cum Christo.

Endlich kan auch die Vereinigung vnd Verbündnüß der Glaubigen mit Christo keine Freyheit der Sünden zulassen. Wir seynd in jhm gepflantzet / als Reißlein / zu gleichem Todte / so müssen wir auch der Aufferstehung gleich seyn. Die Glieder nehmen an die Natur deß Leibes / dessen Glieder sie seyn; ein Hundesglied hat Hundes Natur; einer Sawen Glied hat Sawen Natur; ein Rom. 8, 9.Glied Christi hat Christi Natur / vnd wer den Geist Christi nicht hat / der ist nicht sein. Was du pflantzest / pflantzest du dazu / daß es grüne vnd blühe; bistu ein in Christum gepflantzetes Reißlein / so mustu auch nach seinem Geist vnd Lebenskrafft grünen vnd blühen.

Simile.

So treib nun kein Schertz mit der Gnade / es muß hie ein Ernst seyn. Ists nicht wahr? wo grosse Noth / muß auch grosse Errettung seyn. Sollstu aber darumb sprechen / Lasst vns ins Fewr lauffen / oder mitten ins Meer stürtzen / daß die Errettung deßzu herrlicher sey / würdestu GOtt nicht versuchen? Wo die Sünde groß ist / da ist die Gnade deßzu grösser. Das ist ja wahr / denn es gehöret grosse Gnade dazu / daß ein Sünder auß den Sünden gezogen werde / vnd wie grösser deine Sünde gewesen / wie höher du die Gnade preisen solt. Du bist auß grossem Verderben gezogen. Soltestu darumb in Sünden gedencken; Ich wils wagen / Gott ist gnädig / er wird die Sünde wol vergeben. Wird nicht an dir erfüllet werden das Sprichwort: Wer sich in Gefahr stürtzet / der wird darin vmbkommen.

Rom. 6, 12. 13.

Laß vielmehr bey dir gelten / was Paulus saget: So lasset nun die Sünde nicht herrschen in ewrem sterblichen Leibe / jhr Gehorsam zu leisten in jhren Lüsten; auch begebet nicht der Sünden ewre Glieder zu Waffen der Vngerechtigkeit / sondern begebt euch selbst GOtt / als die da

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[136/0152] Wesen / so lange lebestu in Gefahr vnd Verlust deß ewigen Lebens. Endlich kan auch die Vereinigung vnd Verbündnüß der Glaubigen mit Christo keine Freyheit der Sünden zulassen. Wir seynd in jhm gepflantzet / als Reißlein / zu gleichem Todte / so müssen wir auch der Aufferstehung gleich seyn. Die Glieder nehmen an die Natur deß Leibes / dessen Glieder sie seyn; ein Hundesglied hat Hundes Natur; einer Sawen Glied hat Sawen Natur; ein Glied Christi hat Christi Natur / vnd wer den Geist Christi nicht hat / der ist nicht sein. Was du pflantzest / pflantzest du dazu / daß es grüne vnd blühe; bistu ein in Christum gepflantzetes Reißlein / so mustu auch nach seinem Geist vnd Lebenskrafft grünen vnd blühen. Rom. 8, 9. So treib nun kein Schertz mit der Gnade / es muß hie ein Ernst seyn. Ists nicht wahr? wo grosse Noth / muß auch grosse Errettung seyn. Sollstu aber darumb sprechen / Lasst vns ins Fewr lauffen / oder mitten ins Meer stürtzen / daß die Errettung deßzu herrlicher sey / würdestu GOtt nicht versuchen? Wo die Sünde groß ist / da ist die Gnade deßzu grösser. Das ist ja wahr / denn es gehöret grosse Gnade dazu / daß ein Sünder auß den Sünden gezogen werde / vnd wie grösser deine Sünde gewesen / wie höher du die Gnade preisen solt. Du bist auß grossem Verderben gezogen. Soltestu darumb in Sünden gedencken; Ich wils wagen / Gott ist gnädig / er wird die Sünde wol vergeben. Wird nicht an dir erfüllet werden das Sprichwort: Wer sich in Gefahr stürtzet / der wird darin vmbkommen. Laß vielmehr bey dir gelten / was Paulus saget: So lasset nun die Sünde nicht herrschen in ewrem sterblichen Leibe / jhr Gehorsam zu leisten in jhren Lüsten; auch begebet nicht der Sünden ewre Glieder zu Waffen der Vngerechtigkeit / sondern begebt euch selbst GOtt / als die da

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/152>, abgerufen am 23.11.2024.