Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

meine / welche er durch sein Wort versamlet / wird überantworten / die daselbst keine Anfechtung mehr fürchten darff / alldieweil jhr Widersacher der Teuffel nicht mehr herrschet / sondern vnter dem Gerichte Gottes ewige Straffe leiden wird. Das erste ist durch deß Satans Boßheit auffgehoben / das vierdte ist noch zukünfftig / das ander vnd das dritte bleibet auff Erden beysammen.

Da hat nun ein Mensch sich zu bedencken / vnter welchem Regiment er leben wolle / daß es jhne in Ewigkeit nicht gerewe. Zu solchem ende werden in vorhabender Lection beyderley RegierungenThema. vns fürgehalten / Damit wir nun klug werden / vnsere Pflicht vnd das Ende erkennen / wollen wir mit Andacht dem Geist Gottes zuhören. GOtt rühre vnsere Hertzen / daß wir das beste erwehlen / Amen.

VOrhin hat der Apostel Christi einen Christen vns fürgestellet / als einen verfluchten Sünder / der in Christo selig stirbet / vnd wieder lebendig wird; nun stellet er jhn für / als einen von schändlicher Dienstbarkeit erfreyeten Knecht: beydes zu dem ende / daß er vns das einbilden eines frechen freyen Lebens beym Evangelio benehme. Vorhin brauchte er solche Worte / die der Welt nicht käntlich seyn; mit Christo der Sünden absterben / in seinen Todt begraben werden / mit jhm gepflantzet werden zu gleichem Todt / daß wir auch der Aufferstehung gleich werden; das ist eine solche Rede / die kein Heyde verstetzet / kan auch schwerlich / ohn allein von wolgeübten Christen / verstanden werden / ob wol die rechte lebendige Krafft deß Glaubens darin außgedrucket wird. Nun will er einfältiger weise von der Sache reden / vnd spricht: Ich muß menschlich davon reden / vmb derV. 19. Schwachheit willen ewres Fleisches. Er will so reden / daß es auch die gemeine Vernunfft verstehen kan; vmb der Schwachheit willen deß Fleisches / das ist / deß fleischlichen Verstandes / der das Geistliche nicht geistlich begreiffen kan. Daher nimpt er wi-

meine / welche er durch sein Wort versamlet / wird überantworten / die daselbst keine Anfechtung mehr fürchten darff / alldieweil jhr Widersacher der Teuffel nicht mehr herrschet / sondern vnter dem Gerichte Gottes ewige Straffe leiden wird. Das erste ist durch deß Satans Boßheit auffgehoben / das vierdte ist noch zukünfftig / das ander vnd das dritte bleibet auff Erden beysammen.

Da hat nun ein Mensch sich zu bedencken / vnter welchem Regiment er leben wolle / daß es jhne in Ewigkeit nicht gerewe. Zu solchem ende werden in vorhabender Lection beyderley RegierungenThema. vns fürgehalten / Damit wir nun klug werden / vnsere Pflicht vnd das Ende erkennen / wollen wir mit Andacht dem Geist Gottes zuhören. GOtt rühre vnsere Hertzen / daß wir das beste erwehlen / Amen.

VOrhin hat der Apostel Christi einen Christen vns fürgestellet / als einen verfluchten Sünder / der in Christo selig stirbet / vnd wieder lebendig wird; nun stellet er jhn für / als einen von schändlicher Dienstbarkeit erfreyeten Knecht: beydes zu dem ende / daß er vns das einbilden eines frechen freyen Lebens beym Evangelio benehme. Vorhin brauchte er solche Worte / die der Welt nicht käntlich seyn; mit Christo der Sünden absterben / in seinen Todt begraben werden / mit jhm gepflantzet werden zu gleichem Todt / daß wir auch der Aufferstehung gleich werden; das ist eine solche Rede / die kein Heyde verstetzet / kan auch schwerlich / ohn allein von wolgeübten Christen / verstanden werden / ob wol die rechte lebendige Krafft deß Glaubens darin außgedrucket wird. Nun will er einfältiger weise von der Sache reden / vnd spricht: Ich muß menschlich davon reden / vmb derV. 19. Schwachheit willen ewres Fleisches. Er will so reden / daß es auch die gemeine Vernunfft verstehen kan; vmb der Schwachheit willen deß Fleisches / das ist / deß fleischlichen Verstandes / der das Geistliche nicht geistlich begreiffen kan. Daher nimpt er wi-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0157" n="141"/>
meine /                      welche er durch sein Wort versamlet / wird überantworten / die daselbst keine                      Anfechtung mehr fürchten darff / alldieweil jhr Widersacher der Teuffel nicht                      mehr herrschet / sondern vnter dem Gerichte Gottes ewige Straffe leiden wird.                      Das erste ist durch deß Satans Boßheit auffgehoben / das vierdte ist noch                      zukünfftig / das ander vnd das dritte bleibet auff Erden beysammen.</p>
        <p>Da hat nun ein Mensch sich zu bedencken / vnter welchem Regiment er leben wolle /                      daß es jhne in Ewigkeit nicht gerewe. Zu solchem ende werden in vorhabender                      Lection beyderley Regierungen<note place="right">Thema.</note> vns                      fürgehalten / Damit wir nun klug werden / vnsere Pflicht vnd das Ende erkennen /                      wollen wir mit Andacht dem Geist Gottes zuhören. GOtt rühre vnsere Hertzen / daß                      wir das beste erwehlen / Amen.</p>
        <p>VOrhin hat der Apostel Christi einen Christen vns fürgestellet / als einen                      verfluchten Sünder / der in Christo selig stirbet / vnd wieder lebendig wird;                      nun stellet er jhn für / als einen von schändlicher Dienstbarkeit erfreyeten                      Knecht: beydes zu dem ende / daß er vns das einbilden eines frechen freyen                      Lebens beym Evangelio benehme. Vorhin brauchte er solche Worte / die der Welt                      nicht käntlich seyn; mit Christo der Sünden absterben / in seinen Todt begraben                      werden / mit jhm gepflantzet werden zu gleichem Todt / daß wir auch der                      Aufferstehung gleich werden; das ist eine solche Rede / die kein Heyde                      verstetzet / kan auch schwerlich / ohn allein von wolgeübten Christen /                      verstanden werden / ob wol die rechte lebendige Krafft deß Glaubens darin                      außgedrucket wird. Nun will er einfältiger weise von der Sache reden / vnd                      spricht: Ich muß menschlich davon reden / vmb der<note place="right">V.                          19.</note> Schwachheit willen ewres Fleisches. Er will so reden / daß es                      auch die gemeine Vernunfft verstehen kan; vmb der Schwachheit willen deß                      Fleisches / das ist / deß fleischlichen Verstandes / der das Geistliche nicht                      geistlich begreiffen kan. Daher nimpt er wi-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0157] meine / welche er durch sein Wort versamlet / wird überantworten / die daselbst keine Anfechtung mehr fürchten darff / alldieweil jhr Widersacher der Teuffel nicht mehr herrschet / sondern vnter dem Gerichte Gottes ewige Straffe leiden wird. Das erste ist durch deß Satans Boßheit auffgehoben / das vierdte ist noch zukünfftig / das ander vnd das dritte bleibet auff Erden beysammen. Da hat nun ein Mensch sich zu bedencken / vnter welchem Regiment er leben wolle / daß es jhne in Ewigkeit nicht gerewe. Zu solchem ende werden in vorhabender Lection beyderley Regierungen vns fürgehalten / Damit wir nun klug werden / vnsere Pflicht vnd das Ende erkennen / wollen wir mit Andacht dem Geist Gottes zuhören. GOtt rühre vnsere Hertzen / daß wir das beste erwehlen / Amen. Thema. VOrhin hat der Apostel Christi einen Christen vns fürgestellet / als einen verfluchten Sünder / der in Christo selig stirbet / vnd wieder lebendig wird; nun stellet er jhn für / als einen von schändlicher Dienstbarkeit erfreyeten Knecht: beydes zu dem ende / daß er vns das einbilden eines frechen freyen Lebens beym Evangelio benehme. Vorhin brauchte er solche Worte / die der Welt nicht käntlich seyn; mit Christo der Sünden absterben / in seinen Todt begraben werden / mit jhm gepflantzet werden zu gleichem Todt / daß wir auch der Aufferstehung gleich werden; das ist eine solche Rede / die kein Heyde verstetzet / kan auch schwerlich / ohn allein von wolgeübten Christen / verstanden werden / ob wol die rechte lebendige Krafft deß Glaubens darin außgedrucket wird. Nun will er einfältiger weise von der Sache reden / vnd spricht: Ich muß menschlich davon reden / vmb der Schwachheit willen ewres Fleisches. Er will so reden / daß es auch die gemeine Vernunfft verstehen kan; vmb der Schwachheit willen deß Fleisches / das ist / deß fleischlichen Verstandes / der das Geistliche nicht geistlich begreiffen kan. Daher nimpt er wi- V. 19.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/157
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/157>, abgerufen am 23.11.2024.